Im produzierenden Gewerbe hat das stetig zirkulierende Umlaufvermögen einen hohen Stellenwert. Unternehmen müssen dafür sorgen, dass immer ausreichend Materialien für die Produktion im Betrieb vorhanden sind. Des-halb spielen die repetitiven Investitionen im Materialmanagement eine wichtige Rolle. Oftmals können durch globale Beschaffungsmaßnahmen gewisse Kostenreduktionen erreicht werden, was zur Senkung der allgemeinen Kosten beiträgt. Allerdings muss hierbei die Chance der verbilligten Anschaffung mit den Risiken der weltweiten Beschaffung abgewogen werden.1 Diese Seminararbeit beschäftigt sich mit den unternehmensexternen Determinanten in der internationalen Investitionsplanung. Im Besonderen wird dabei die Fragestellung aufgearbeitet, welche wichtigen Einflussfaktoren es gibt und welche Bedeutung ihnen zugemessen werden kann.
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Das internationale betriebliche Umfeld
2.1 Politisch exekutive Determinanten
2.2 Zölle und Importbestimmungen
2.3 Rechtsrahmen
2.4 Wechselkurse
2.5 Rating-Agenturen
3 Kulturelle Einflussfaktoren
4 Geographische Determinanten
5 Fazit
Quellenverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1.Einleitung
Im produzierenden Gewerbe hat das stetig zirkulierende Umlaufvermögen einen hohen Stellenwert. Unternehmen müssen dafür sorgen, dass immer ausreichend Materialien für die Produktion im Betrieb vorhanden sind. Des- halb spielen die repetitiven Investitionen im Materialmanagement eine wich- tige Rolle. Oftmals können durch globale Beschaffungsmaßnahmen gewis- se Kostenreduktionen erreicht werden, was zur Senkung der allgemeinen Kosten beiträgt. Allerdings muss hierbei die Chance der verbilligten An- schaffung mit den Risiken der weltweiten Beschaffung abgewogen werden.1 Diese Seminararbeit beschäftigt sich mit den unternehmensexternen De- terminanten in der internationalen Investitionsplanung. Im Besonderen wird dabei die Fragestellung aufgearbeitet, welche wichtigen Einflussfaktoren es gibt und welche Bedeutung ihnen zugemessen werden kann.
2. Das internationale betriebliche Umfeld
Weltweit agierende Unternehmen müssen bei ihrer Materialplanung globale Rahmenbedingungen berücksichtigen. Hierzu gehören das politische System der Zielnation2, das vorliegende Rechtssystem3 sowie volkswirtschaftliche Einflussfaktoren, wie die Wechselkurse.4
2.1 Politisch exekutive Determinanten
Die amtierende Staatsregierung von einem internationalen Handelspartner muss bei der Investitionsplanung berücksichtigt werden. Dabei können das Wirtschaftssystem und die Regierungsform bereits eine entscheidende Rol- le spielen. Hierbei kann die Regierung aktive oder zukünftige Wirtschafts- beziehungen unterstützen, aber auch einschränken.5 Um Lieferausfälle oder Ähnliches zu vermeiden, muss auch das Konfliktpotential, welches in Form von Kriegsausbrüchen oder örtlichen lokalen Tumulten auftreten kann, Beachtung finden. Auch sind die Risiken von Sanktionen und Embar- gos der eigenen Regierung gegenüber dem Land des Handelspartners ein- zukalkulieren. Eine Zwangsenteignung des Rohstofflieferanten durch die örtliche politische Führung muss daher auch ausgeschlossen werden.6 Darüber hinaus dürfen keine Restriktionen beim Umtausch der Währungen bestehen, wobei generell der internationale Handel durch die auswärtigen Politiker unterstützt werden sollte.7 Außerdem spielen auch die speziellen Faktoren der Korruption und Bestechung eine beachtliche Rolle.8
2.2 Zölle und Importbestimmungen
Weitere daraus resultierende fremdstaatliche Determinanten bestehen in der Möglichkeit der gesetzlichen Einschränkung der Rohstoffbeschaffung. Um etwa die eigene Wirtschaft zu schützen oder zu fördern, können die amtierenden Politiker exportbeschränkende Quoten einführen. Dabei wird eine bestimmte Menge unter normalen Bedingungen exportiert, wobei aller- dings das Überschreiten der Quote in einen höheren Aufwand mündet. Eine ähnliche Maßnahme ist die Veräußerung von Lizenzen. Unternehmen sind hierbei dazu verpflichtet, sich die Rechte für den Import ins eigene Land zu kaufen. Auch die eigene Regierung kann es sich vorbehalten, bestimmte Einfuhrzölle einzuführen, um damit einen gerechten Wettbewerb gewähr- leisten zu können.9 Abschließend muss gesagt werden, dass Einschrän- kungen des Marktes nur in seltenen Fällen auftreten, aber nichtsdestotrotz bei der Investitionsplanung Beachtung finden müssen.10
2.3 Rechtsrahmen
Beim Handel mit ausländischen Partnern ist stets das ausländische Rechtssystem von Bedeutung, da hier verschiedene Risiken auf das Unter- nehmen zukommen können.11 Auswärtige Rechtsformen weisen stets un- terschiedliche Strukturen auf und können kompliziert aufgebaut sein, so- dass das gesamte Gefüge der jeweiligen einzelnen Länder nicht zu erfassen ist.12 Hinzuzufügen ist, dass kein verbindliches internationales Recht existiert, das die zahlreichen verschiedenen Rechte ablösen könn- te.13 Eine mögliche unterschiedliche Beleuchtung zwischen schriftlichem Recht und dem tatsächlich angewandtem Recht ist für Unternehmen eine zusätzliche Belastung.14 Es tauchen die Fragen auf, ob Forderungen von internationalen Lieferanten in deren rechtlichen Geltungsbereich überhaupt eingeklagt werden können15 oder ob einheimische Tatbestände im Ausland akzeptiert werden. So kann es auch passieren, dass trotz korrekt aufge- setzter Verträge rechtliche Schwierigkeiten entstehen können.16 Im asiati- schen Bereich gilt beispielsweise das persönliche Wort mehr als ein schrift- licher Vertrag, während in arabischen Ländern bereits eine mündliche Ab- machung verpflichtend wirkt. Des Weiteren kann es bei ehemaligen Kolo- nialstaaten passieren, dass es verschiedene gemischte Gesetze geben kann, die gegenseitig aufeinander Einfluss haben. Auch die gegebenenfalls notwendige Beachtung verschiedener Gesetzbücher trägt zur Verkomplizie- rung bei.17 Folgen eines rechtlichen internationalen Disputs aufgrund von Lieferschwierigkeiten können neben erheblichem Zeitaufwand auch parallel stetig ansteigende Kosten für Fachanwälte und Aufwendungen für Reisen sein.18
[...]
1 Vgl.: Wannenwetsch (2010), S.170
2 Vgl. :Albaum et al. (2001), S.101
3 Vgl.: Melzer-Ridinger (2007), S.112
4 Vgl.: Niehoff / Reitz (2001), S.99
5 Vgl.: Albaub et al. (2001), S.101
6 Vgl.: Niehoff / Reitz (2007), S.98f.
7 Vgl.: Albaum et al (2001), S.103
8 Vgl.: Wiesner (2005), S.129
9 Vgl.: Albaum et al (2001), S.105-108
10 Vgl.: Piontek (1997), S.109
11 Vgl.: Melzer-Ridinger (2007), S.111
12 Vgl.: Sperber / Sprink (1999), S.22
13 Vgl.: Niehoff / Reitz (2007), S.93
14 Vgl.: Melzer-Ridinger (2007), S.111
15 Vgl.: Sperber / Sprink (1999), S.24
16 Vgl.: Niehoff / Reitz (2007), S.92ff.
17 Vgl.: Wiesner (2005), S.130
18 Vgl.: Niehoff / Reitz (2007), S.95
- Arbeit zitieren
- Michael Gb (Autor:in), 2012, Unternehmensexterne Determinanten der internationalen Investionsplanung , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/195598