Das liberale Zeitalter des 21. Jahrhunderts konfrontiert uns Tag für Tag mit geschlechterübergreifenden Normen und Vorgaben. Ob in Beruf, Freizeit, Medien oder Sexualität, die Grenzen des Männlichen und Weiblichen verschwimmen immer mehr zu dem neuen Inbegriff des Unisex. Metrosexuelle Männer sind zum Vorbild der neuen Männergeneration geworden und androgyne Popstars erobern die Herzen der jungen Mädchen im Sturm. Für uns ist das zur Normalität geworden, aber wie sah es früher mit dem Männerbild aus? Ist unsere Generation hinsichtlich ihrer Rollenverteilung nur eine Modeerscheinung, die es schon mal gegeben hat oder ist es die Folge einer langwierigen Entwicklung?
Um diese für die heutige Zeit relevante Frage zu untersuchen, wird die vorliegende Arbeit auf die männlichen Rollenbilder in der Frühen Neuzeit zurückblicken. Diese Zeitspanne ist besonders geeignet für die Untersuchung der Männerrolle, weil zu diesem Zeitpunkt scheinbar mehrere angesehene Männerbilder nebeneinander existierten/existieren konnten. Es findet sich auf der einen Seite der urmännliche Charakter des Piraten und des militärischen Herrschers, auf der anderen Seite steht der androgyne Kastrat, deren Popularität nie größer gewesen war. Die besondere Fragestellung die daher berücksichtigt werden soll, lautet wie folgt. Wie konnte das Bild des Kastraten, also eines Mannes der auf Hoden und Testosteron verzichtete, um seine kindliche Gesangsstimme zu erhalten, in die Männlichkeitsvorstellungen der Frühen Neuzeit passen?
Inhalt
1. Kastraten – Männlich, Heldenhaft oder doch Außenseiter?
2. Die Kastration
3. Mann, Männlichkeit
3.1 Der Held
3.2 Die Bedeutung vom Mann-Sein
3.2.1 Der Mann im Militär
3.3 Die schwache Männlichkeit
4. Der Kastrat in der Gesellschaft
5. Fazit
6. Quellenverzeichnis
7. Literaturverzeichnis
- Arbeit zitieren
- Elena Lehmann (Autor:in), 2010, Kastraten - männlich, Heldenhaft oder doch Außenseiter, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/195618