Unterrichtsentwurf für das Fach Arbeitslehre
Thema der Unterrichtseinheit: Wir entwerfen ein Werbeplakat zur Vermarktung unserer Vogelfutterstation.
Thema der Unterrichtsstunde: Werbeslogans --> Wir entwickeln Werbeslogans für unsere Vogelfutterstation.
Zielsetzung / Kompetenzerwerb: Die SuS lernen, dass Werbeslogans mit verschiedenen sprachlichen Mitteln arbeiten, um das Interesse der Kunden / Kundinnen zu wecken. Diese sprachlichen Mittel setzen die SuS eigenständig zur Vermarktung ihrer Vogelfutterstation ein, indem sie in Gruppen eigene Werbesprüche entwickeln.
Einordnung der Stunde in die Unterrichtseinheit
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Lerngruppenbeschreibung und Lernvoraussetzungen
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Sachanalyse
„Ein Slogan (gälisch: Kriegsgeschrei) ist eine kurze, einprägsame Aussage, die auf allen Werbemitteln erscheint und meist dem Produkt- oder Unternehmens-Logo und auch einem Jingle zugeordnet ist. Der Informationsgehalt des Slogans spielt dabei keine wesentliche Rolle.“[1] Mit Hilfe des Slogans soll eine Verbindung zum Kunden / zur Kundin geschaffen werden, da dieser / diese sich angesprochen fühlt. Dies geschieht durch den Einsatz unterschiedlicher sprachlicher Mittel. „Diese sollen helfen, die Slogans zu „Ohrwürmern“ zu machen. Zu den Stilmitteln gehören […]:
Alliteration: mehrere aufeinander folgende Wörter beginnen mit dem gleichen Konsonanten à „Zewa wisch und weg.“ (Haushaltstücher)
Anapher: Wiederholung eines Wortes oder einer Wortgruppe am Anfang eines Satzes à „Best Pizzas – Best Deals.“ (Gastronomie)
Antithese: Gegenüberstellung von Gegensätzen à „Bietet viel. Braucht wenig.“ (Motoren)
Chiasmus: spiegelbildliche Anordnung von Subjekt / Prädikat oder Substantiv / Adjektiv à „Was lange wirkt, wirkt wirklich gut.“ (Pharma / Gesundheit)
Ellipse: Auslassung einzelner Wörter im Satz, wobei der Sinn des Satzes deutlich bleibt à „Weitblick statt Meerblick.“ (Jobvermittlung)
Hyperbel: Übertreibung à „Was ich zum Urlaub brauche? Zahnbürste, Pass, SparCard!“ (Bank)
Parallelismus: gleiche Satzkonstruktionen in aufeinander folgenden Sätzen à „Frisch gefärbt. Nö. Frisch gewaschen.“ (Haarkosmetik)
Personifikation: Vermenschlichung von Gegenständen und abstrakten Dingen à „Fitnesstrainer.“ (Sportschuh)
Reim: lautähnliche letzte betonte Silben à „Aral – immer eine gute Wahl.“ (Energie)
Steigerung: Verwendung von Komparativen und Superlativen à „Fahren wird intensiver.“ (Auto)“[2] Des Weiteren ist auffällig, dass in Werbeslogans oftmals eine höhere Anzahl von Adjektiven benutzt wird, wie bei „Rittersport. Quadratisch. Praktisch. Gut“, um die Eigenschaften des Produktes dem Kunden / der Kundin zu verdeutlichen.
Didaktische Begründung
Laut dem Hessischen Lehrplan bezieht sich die vorliegende Unterrichtsstunde mit dem Schwerpunkt „Werbeslogans“ auf den Unterrichtsstoff des Wahlpflichtkurses der siebten Klasse einer integrierten Gesamtschule und gehört konkret zu dem Schwerpunkt „Planung, Fertigung, Präsentation und Vermarktung eines Produktes“.[3] Explizit soll hierbei ein Gegenstand produziert und anschließend vermarktet werden.[4] Bei dem Gegenstand handelt es sich um eine Vogelfutterstation, die bereits produziert und zum größten Teil auf dem Weihnachtsmarkt in Baunatal verkauft wurde. Eine Vogelfutterstation blieb dabei übrig. Anhand dieses Produkts sollen die Schüler/Innen nun den Schwerpunkt „Werbung“ beziehungsweise „Vermarktung“ kennenlernen.
In ihrem alltäglichen Leben begegnen Schüler/Innen, zum Beispiel im Fernsehen, Produktwerbung, die immer mit einem Werbeslogan verbunden sind. Diese Werbesprüche sind mit Hilfe verschiedener sprachlicher Mittel aufgebaut, die unbewusst das Interesse potenzieller Kunden/Innen wecken sollen und sich in den Köpfe der Zuschauer/Innen (Schüler/Innen) einbrennen. So kennt zum Beispiel jeder den Spruch „Haribo macht Kinder froh und Erwachsene ebenso“. Anhand dieses Beispiels lernen die Schüler/Innen, dass der Werbeslogan aufgrund eines Reims im Gedächtnis der Menschen bleibt und zum Kauf anregt. Somit werden die Schüler/Innen in dieser Stunde dafür sensibilisiert mit welchen Tricks (Alliterationen, Reime und Adjektive) die Firmen werben und lernen gleichzeitig, wie sie mit diesen Tricks ihr eigenes Produkt, die Vogelfutterstation, leichter verkaufen können beziehungsweise das Interesse anderer auf ihr Produkt lenken können.
Die Schüler/Innen sollen die im Kerncurriculum festgelegten Kompetenzen „Analyse- und Handlungskompetenz“ erwerben.[5] Dies geschieht dadurch, dass die Schüler/Innen zunächst Werbeslogans analysieren, in dem sie deren sprachlichen Aufbau beschreiben, und anschließend selbst Werbesprüche für ihre Vogelfutterstation entwickeln.
Kompetenzorientierte Lernziele
In der heutigen Unterrichtsstunde lernen die Schüler/Innen, dass Werbeslogans mit verschiedenen sprachlichen Mitteln, wie Alliterationen, Reimen und Adjektiven arbeiten, um das Interesse der Kunden/Innen zu wecken Diese sprachlichen Mittel setzen die Schüler/Innen eigenständig zur Vermarktung ihrer Vogelfutterstation ein, in dem sie in Gruppen eigene Werbesprüche entwickeln. Zudem lernen die Schüler/Innen was der Begriff Alliteration bedeutet.
Methodische Entscheidungen
Die Unterrichtsstunde beginnt mit einer Motivationsphase, da die Schüler/Innen Werbemarken aus bekannten Werbeslogans erraten / benennen sollen. Diese Werbemarken werden von einzelnen Schülern / Schülerinnen in den sieben vorgegebenen Werbeslogans notiert. Somit wird die Aufmerksamkeit der Schüler/Innen spielerisch auf das Stundenthema gelenkt. Ich habe mich bewusst dafür entschieden, Werbeslogans vorzugeben und die Schüler/Innen nicht selbst Beispiele nennen zu lassen, da ich nur Beispiele mit Alliterationen, Reimen sowie Adjektiven benötige. Weitere sprachliche Mittel in Werbesprüchen könnten die Schüler/Innen überfordern. In dem Bereich Alliterationen habe ich mich neben den Sprüchen „Mars macht mobil“ und „Actimel aktiviert Abwehrkräfte“ noch für „Geiz ist geil“ entschieden, damit die Schüler/Innen erkennen, dass auch in einem Spruch mit Alliterationen Wörter ohne denselben Anfangsbuchstaben vorkommen dürfen!
Daraufhin folgt die Erarbeitungsphase, in der die Schüler/Innen die Werbeslogans in die drei Kategorien (Alliterationen, Reime und Adjektive) einteilen sollen. Diese Aufgabenstellung führe ich mit Absicht im Plenum durch, da ich mir nicht sicher bin, ob jeder Schüler / jede Schülerin auf diese Unterkategorien kommt. Ich gehe ehr davon aus, dass ansonsten eine Einteilung nach Werbesprüchen zu Lebensmitteln (Haribo, Actimel, …) und Elektronik (Saturn) und so weiter erfolgen würde, was am Stundenthema vorbeigehen würde. Um ein solches Abschlussergebnis auszuschließen, habe ich mich an dieser Stelle für ein lehrergelenktes Unterrichtsgespräch entschieden.
Daran anschließend erfolgt die Sicherungsphase. Währenddessen erhalten die Schüler/Innen ein Arbeitsblatt mit Inhalten des vorab gemeinsam erstellten Tafelbildes. Das Austeilen nimmt in diesem Fall wesentlich weniger Zeit in Anspruch als das Abschreiben, da es in diesem Kurs zudem sehr wahrscheinlich ist das Schüler, wie Louis, anfangen die Sprechblasen abzumalen, so dass kaum noch Zeit für die Gruppenarbeit bleiben würde. Außerdem haben die Schüler/Innen bereits die Inhalte des Tafelbildes durch das gemeinsame Erstellen verinnerlicht. Aufgrund dessen ist das Abschreiben zur Verinnerlichung nicht mehr zwingend notwendig.
[...]
[1] Edeler (2004), S. 20.
[2] Edeler (2004), S. 21.
[3] Vgl. Hessisches Kultusministerium (2002), S.10.
[4] Vgl. ebd.
[5] Hessisches Kultusministerium, S. 13.
- Quote paper
- Anna-Katharina Michel (Author), 2012, Werbeslogans - Wir entwickeln Werbeslogans für unsere Vogelfutterstation., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/195643