Ein hohes Maß an sozialer Selbständigkeit, eine liberale Erziehung mit partnerschaftlich-demokratischen Eltern und ein breit gefächertes und selbst bestimmbares Medien- und Freizeitangebot: Kindern und Jugendlichen scheint es auf den ersten Blick noch nie so gut gegangen zu sein. Die jetzige Generation ist materiell hervorragend versorgt. Ehemals lebensgefährliche Kinderkrankheiten sind weitestgehend besiegt bzw. relativ problemlos zu kurieren.
Sieht man allerdings genauer hin, so fällt auf, dass die Probleme der Kinder und Jugendlichen heute eher im zwischenmenschlichen Bereich liegen, in der Unsicherheit von Kontakten und Beziehungen. Zwar können sie die angenehmen Seiten der Wohlstandsgesellschaft für sich nutzen, sie bekommen aber auch die Nachteile zu spüren. Selbständigkeit und die Möglichkeit zur Selbstentfaltung stehen sozialer Unsicherheit und den damit verbundenen Irritationen gegenüber.
Gewalt und Aggression sind allgegenwärtig. Neben den in den Medien erscheinenden offensichtlichen Erscheinungsformen wie Krieg (gerade auch wieder aktuell), Kriminalität, ausländerfeindliche Aktionen, sexueller Missbrauch etc. gibt es im Alltag unzählige weniger auffällige: Aggressionen im Straßenverkehr, in der Familie, in der Berufswelt (Mobbing), in der Schule, im Sport und subtilere Formen der psychischen Aggression (z.B. Schikanieren von Untergebenen oder von Dienstleistungspersonal). Viele dieser Verhaltensweisen werden in unserer modernen „Ellbogengesellschaft“ akzeptiert und von den meisten Erwachsenen sogar vorgelebt.
Fast täglich berichten die Medien von Gewalttaten und aggressiven Übergriffe junger Menschen. Hierbei lässt sich feststellen, dass nicht nur deren Anzahl steigt, sondern dass sich vor allem die Qualität der Aggressionen verändert hat. Die immer jünger werdenden „Täter“ haben immer geringere Hemmschwellen. Nicht nur weil die Schule von der zunehmenden Aggressivität besonders betroffen ist, sondern vor allem wegen ihres großen Einflusses auf die Kinder ist es sinnvoll, hier besonderen Wert auf die Förderung der sozialen Kompetenzen zu legen. Die jetzigen und zukünftigen Lehrer2 werden besonders im pädagogischen Bereich gefordert sein. Deshalb ist es notwendig, sich zum Thema Sozialerziehung Gedanken zu machen. [...]
Inhaltsverzeichnis
- EINFÜHRUNG IN DIE PROBLEMSTELLUNG DER ARBEIT
- THEORETISCHER TEIL
- SOZIALE KOMPETENZ
- SOZIALES LERNEN
- FAIRNESS, FAIRNESSERZIEHUNG IM SPORTUNTERRICHT
- Geschichte oder: Vom „,sportsman\" zum „fairen Foul\"
- Begriffsbestimmung
- SPORTSPIELE
- Fairnesserziehung durch Spiele?
- Probleme der Fairnesserziehung im Sportunterricht
- Das Wesen des Sportunterrichts
- Das Transferproblem
- ,ULTIMATE FRISBEE\" - DAS ABSOLUTE SPIEL
- Geschichte
- Die Frisbee - Scheibe
- Das Spielfeld
- Spielablauf und Grundregeln
- UNTERRICHTSEINHEIT - PLANUNGSZUSAMMENHANG
- SACHANALYSE
- Der Sternschritt
- Der Rückhandwurf
- Der Vorhandwurf
- Das Fangen
- BEDINGUNGSFELDANALYSE
- Institutionelle Voraussetzungen
- Lerngruppe
- BEGRÜNDUNG DER UNTERRICHTSEINHEIT
- INTENTIONEN
- Motorische Lernziele
- Kognitive Lernziele
- Sozial-affektive Lernziele
- DIDAKTISCH - METHODISCHE VORÜBERLEGUNGEN
- DARSTELLUNG DER UNTERRICHTSEINHEIT
- AUSGEWÄHLTE UNTERRICHTSSTUNDEN MIT ANALYSE
- Begründung der Auswahl
- 4. Stunde
- Didaktisch - Methodische Begründungen
- Analyse und Auswertung
- 7. Stunde
- Didaktisch - Methodische Begründungen
- Analyse und Auswertung
- REFLEXION DER UNTERRICHTSEINHEIT
- ERGEBNISSE UND AUSBLICK
- Soziale Kompetenz und soziales Lernen im Sportunterricht
- Fairness und Fairnesserziehung im Sport
- Das Sportspiel "Ultimate Frisbee" als Mittel zur Förderung von sozialer Kompetenz
- Analyse einer Unterrichtsreihe zum Thema "Ultimate Frisbee"
- Reflexion der erziehungswissenschaftlichen und didaktischen Aspekte der Arbeit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Problematik der Fairnesserziehung im Sportunterricht. Ziel ist es, die Bedeutung von sozialer Kompetenz und sozialem Lernen für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen zu verdeutlichen und die Möglichkeiten des Sportunterrichts zur Förderung dieser Kompetenzen aufzuzeigen. Die Arbeit analysiert das Sportspiel "Ultimate Frisbee" und seine Eignung als Mittel zur Förderung von Fairness und Kooperation in der Schule.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik der zunehmenden Aggressivität in der heutigen Gesellschaft dar und verdeutlicht die Bedeutung der Förderung sozialer Kompetenzen im schulischen Kontext. Es wird erläutert, dass der Sportunterricht eine wichtige Rolle bei der Sozialerziehung spielen kann und dass das Sportspiel "Ultimate Frisbee" eine besonders vielversprechende Möglichkeit bietet, Fairness und Kooperation zu fördern.
Der theoretische Teil der Arbeit setzt sich mit verschiedenen Begriffen und Konzepten auseinander, die für die Thematik der Fairnesserziehung im Sport relevant sind. Hierzu zählen die Begriffe "Soziale Kompetenz", "Soziales Lernen" und "Fairness" sowie die Darstellung der Geschichte und der Spielidee des "Ultimate Frisbee".
Im dritten Kapitel wird eine Unterrichtsreihe zum Thema "Ultimate Frisbee" vorgestellt. Die Planung und Durchführung der Unterrichtsreihe werden detailliert beschrieben und die didaktisch-methodischen Überlegungen erläutert. Die Ergebnisse der Unterrichtsreihe werden in einem weiteren Kapitel analysiert und reflektiert.
Schlüsselwörter
Soziale Kompetenz, soziales Lernen, Fairnesserziehung, Sportunterricht, "Ultimate Frisbee", Unterrichtsreihe, Analyse, Reflexion
- Arbeit zitieren
- Christian Karp (Autor:in), 2003, Förderung sozialer Kompetenzen durch Fairnesserziehung im Schulsport mit Hilfe ausgewählter Sportspiele, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/19575