Das Thema der intergenerationellen Gerechtigkeit hat in der politischen, der ökonomi-schen und in der sozialphilosophischen Diskussion zunehmend an Bedeutung gewonnen.
Während im Bereich der Politik der Geltungsanspruch nach dem Postulat der intergenera-tionellen Gerechtigkeit scheinbar schon selbstverständlich ist, ist „die theoretische Refle-xion der Geltungsbedingungen sowie der inhaltlichen Konkretisierung keineswegs ge-klärt“ . Das lässt sich auch auf eine fehlende philosophische Tradition zurückführen, in der fundamentale Aufschlüsse und Erkenntnisstandards hätten entwickelt werden können. Das Thema der intergenerationellen Gerechtigkeit ist erst mit vermehrten Hinweisen auf irreversible Folgeschäden des menschlichen Handelns zum täglichen Diskurs geworden. Seit den siebziger Jahren hat sich ein Bewusstsein dahingehend eingestellt, dass heutige Handlungen künftige Lebensgrundlagen wesentlich mitbestimmen, somit ist die Umwelt-problematik und das Nachhaltigkeitsthema wesentlich an die Frage nach der Generatio-nengerechtigkeit geknüpft.
Eine Ethik, die die Verantwortbarkeit des Handelns bezüglich der Folgen besonders für zukünftige Generationen zum Inhalt hat, ist noch relativ neu und erst im Kommen. Es existiert der Trend dahingehend, dass sich Ökologen, Mediziner, Gentechniker sowie wirtschaftlich und politisch Handelnde immer mehr mit zukunftsethischen Fragestellungen konfrontiert sehen.
Diese Arbeit soll einen kurzen inhaltlichen Einblick in die Themenfelder der intergenerati-onellen Gerechtigkeit geben. Dazu wird zunächst in Kapitel zwei die vorwiegend politische Debatte über das Thema näher betrachtet. Anschließend werden unterschiedliche Defini-tionen des Generationenbegriffs vorgestellt um dann auf die Unterscheidung zwischen intra- und intergenerationelle Gerechtigkeit näher einzugehen. Kapitel drei ist den mehr praktischen Problemen, die mit Generationengerechtigkeit verknüpft sind, gewidmet, wo-bei konkret die Verantwortung für Zukünftige und für Alte kurz erläutert wird. Kapitel vier prüft anschließend, ob etablierte ethische Konzepte der Gerechtigkeit auf die intergenera-tionellen Problemstellungen anwendbar sind und zeigt ferner die Besonderheiten selbiger auf. Das fünfte Kapitel beschäftigt sich mit den theoretischen sozialethischen Ansätzen im Bereich der Generationengerechtigkeit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Thematische Hinführung und Begriffsabgrenzungen
- Debatte über Generationengerechtigkeit
- Generationenkonzepte
- Chronologische (temporale) Generation
- Chronologische (intertemporale) Generation
- Soziale Generation
- Familiäre Generation
- Besonderheit intergenerationeller Gerechtigkeit
- Beziehung zwischen inter- und intragenerationeller Gerechtigkeit
- Praktische Probleme der intergenerationellen Gerechtigkeit
- Verantwortung für Alte
- Verantwortung für Zukünftige
- Anwendbarkeit etablierter ethischer Prinzipien
- Spezielle Merkmale intergenerationeller Gerechtigkeit
- Ethische Begründungsmodelle
- Hans Jonas
- Dieter Birnbacher
- John Rawls
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit bietet einen umfassenden Überblick über die Themenfelder der intergenerationellen Gerechtigkeit. Der Fokus liegt auf der politischen Debatte, der Definition des Generationenbegriffs und der Unterscheidung zwischen intra- und intergenerationeller Gerechtigkeit. Darüber hinaus werden die Herausforderungen und Möglichkeiten intergenerationeller Gerechtigkeit beleuchtet, einschließlich der Verantwortung für zukünftige und gegenwärtige Generationen.
- Analyse der Debatte um Generationengerechtigkeit
- Unterscheidung zwischen intra- und intergenerationeller Gerechtigkeit
- Verantwortung für zukünftige Generationen
- Anwendbarkeit ethischer Prinzipien im Kontext der intergenerationellen Gerechtigkeit
- Ethische Begründungsmodelle zur intergenerationellen Gerechtigkeit
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung
- Kapitel 2: Thematische Hinführung und Begriffsabgrenzungen
- Kapitel 3: Beziehung zwischen inter- und intragenerationeller Gerechtigkeit
- Kapitel 4: Anwendbarkeit etablierter ethischer Prinzipien
- Kapitel 5: Ethische Begründungsmodelle
Diese Einleitung stellt das Thema der intergenerationellen Gerechtigkeit im Kontext der politischen, ökonomischen und sozialphilosophischen Debatte vor.
Dieses Kapitel untersucht die politische Debatte um Generationengerechtigkeit und stellt verschiedene Generationenkonzepte vor. Es beleuchtet zudem die Besonderheiten intergenerationeller Gerechtigkeit.
Dieses Kapitel erläutert die Beziehung zwischen inter- und intragenerationeller Gerechtigkeit. Es geht auf die praktischen Probleme ein, die mit Generationengerechtigkeit verbunden sind, und analysiert die Verantwortung für zukünftige und gegenwärtige Generationen.
Dieses Kapitel prüft, ob etablierte ethische Konzepte der Gerechtigkeit auf die intergenerationellen Problemstellungen anwendbar sind. Es hebt die Besonderheiten der intergenerationellen Gerechtigkeit hervor.
Dieses Kapitel beleuchtet ethische Begründungsmodelle zur intergenerationellen Gerechtigkeit von Hans Jonas, Dieter Birnbacher und John Rawls.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Themen wie intergenerationelle Gerechtigkeit, Generationengerechtigkeit, Generationenkonzepte, Verantwortung, ethische Prinzipien, Nachhaltigkeit, und sozialethische Begründungsmodelle.
- Arbeit zitieren
- Dipl-Oec Katharina Hott (Autor:in), Melanie Funk (Autor:in), 2011, Intergenerationelle Gerechtigkeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/195973