Im Zusammenhang zunehmender Auslandsaktivitäten von Unternehmen stellt sich
die Frage, inwieweit sich sowohl das Unternehmen in Struktur und Organisation als
auch entsandte Mitarbeiter an die lokale vorherrschende Kultur anpassen. Auf diese
Fragestellung zielt das obengenannte Sprichwort hin, welches frei übersetzt in etwa
heißt: „Wer sich in Rom befindet, verhalte sich wie ein Römer.“1
Nachfolgend soll erörtert werden, in welchem Maße eine Anpassung an fremde
Kulturen notwendig oder erwünscht ist und von welcher Seite diese vorgenommen
werden sollte. Unternehmen, die ihre Tätigkeiten international ausweiten wollen, befinden sich in
folgender Zwickmühle: einerseits streben sie an, Globalisierungsvorteile zu nutzen,
also die Entwicklung einer einheitlichen Unternehmenskultur, andererseits muss den
Umweltbedingungen der Gastländer Rechnung getragen werden, auf kulturelle
Unterschiede der Geschäftsgepflogenheiten eingegangen werden und
entsprechende Anpassungen vorgenommen werden.
Für beide Seiten sprechen verschiedene Argumente. Eine lokale Anpassung der
Unternehmenstätigkeit bzw. –kultur wird durch politische, rechtliche und
soziokulturelle Bedingungen des jeweiligen Gastlandes unabdingbar gemacht. Im
Gegensatz dazu wird eine weltweite Integration und Vereinheitlichung, somit keine
landespezifische Anpassung, mit ökonomischen Vorteilen begründet. [...]
1 Dieses Sprichwort konnte bis zum „Commonplace Book“ des Jahres 1530 zurückverfolgt werden. Es
wurde erstmals in den USA in „Voyages of Radisson“ (1885) zitiert. Das Sprichwort wird oft in
Zusammenhang mit Saint Ambrose (ca. 340-397) gebracht, dessen Ratschlag für Saint Augustine
folgendes besagte: Si fueris Romae, Romano vivito more; si fueris alibi, vivito sicut ibi (When you are
in Rome live in the Roman style; when you are elsewhere live as they live elsewhere.). Quelle:
http://www.phrases.shu.ac.uk/bulletin_board/6/messages/571.html
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kulturelle Anpassung von Seiten des Unternehmens
- Kulturelle Anpassung von Seiten der Mitarbeiter
- Kulturelle Trennwände
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beleuchtet die Frage, inwieweit sich Unternehmen und ihre Mitarbeiter an lokale Kulturen anpassen sollten, wenn sie international tätig sind. Dabei wird das Sprichwort „When in Rome, do as the Romans“ als Ausgangspunkt herangezogen und die Notwendigkeit und Art der Anpassung von verschiedenen Perspektiven aus beleuchtet.
- Die Bedeutung kultureller Anpassung für Unternehmen in der internationalen Expansion
- Die Auswirkungen kultureller Unterschiede auf die Unternehmenskultur und -organisation
- Die Herausforderungen der kulturellen Anpassung für entsandte Mitarbeiter
- Die Notwendigkeit, ein Gleichgewicht zwischen Anpassung und Beibehaltung der eigenen Kultur zu finden
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt das Thema der kulturellen Anpassung im Kontext internationaler Geschäftstätigkeit vor und erläutert die Relevanz des Sprichwords „When in Rome, do as the Romans“ in diesem Zusammenhang. Die Arbeit setzt sich zum Ziel, die Notwendigkeit und Art der Anpassung sowohl vom Unternehmen als auch vom Mitarbeiterstandpunkt aus zu untersuchen.
Kulturelle Anpassung von Seiten des Unternehmens
Dieses Kapitel beleuchtet die Herausforderungen, vor denen Unternehmen stehen, die ihre Tätigkeiten international ausweiten wollen. Es wird argumentiert, dass Unternehmen zwar von Globalisierungsvorteilen profitieren können, aber gleichzeitig den kulturellen Bedingungen der Gastländer Rechnung tragen müssen. Die Notwendigkeit einer lokalen Anpassung der Unternehmenskultur wird durch politische, rechtliche und soziokulturelle Faktoren des Gastlandes begründet. Es wird auch darauf hingewiesen, dass eine weltweite Integration und Vereinheitlichung der Unternehmenskultur ökonomische Vorteile mit sich bringen kann, aber auch zu abwehrenden Reaktionen in den Gastländern führen kann. Der Fokus liegt darauf, einen goldenen Mittelweg zwischen globaler Strategie und lokaler Anpassung zu finden, der die spezifischen Bedürfnisse des Gastlandes berücksichtigt, ohne die eigene Unternehmenskultur zu vernachlässigen.
Kulturelle Anpassung von Seiten der Mitarbeiter
Dieses Kapitel behandelt die Frage, inwieweit sich entsandte Mitarbeiter an die Kultur des Gastlandes anpassen sollten. Es wird darauf hingewiesen, dass im internationalen Geschäft von Verkäufern und Besuchern erwartet wird, sich den örtlichen Gepflogenheiten anzupassen. Es wird jedoch auch argumentiert, dass eine vollständige Aufgabe der eigenen Kultur nicht wünschenswert ist, da dies zu Problemen wie dem Verlust der Bindung an die Heimat und der Loyalität gegenüber dem Stammhaus führen kann. Der ideale Ansatz wird als eine gewisse Angleichung an örtliche Gepflogenheiten beschrieben, die es den Mitarbeitern ermöglicht, sich im geschäftlichen und privaten Leben zurechtzufinden, ohne ihre eigene Kultur zu vernachlässigen. Die Wichtigkeit, sich im Vorfeld mit den gravierendsten kulturellen Unterschieden vertraut zu machen, wird ebenfalls betont.
Schlüsselwörter
Internationale Unternehmen, Globalisierung, Kulturelle Anpassung, Unternehmenskultur, Mitarbeiterentsendung, lokale Gepflogenheiten, Kulturschock, Interkulturelle Kommunikation, Interkulturelles Management, Globalisierung, Fremdkultur.
- Arbeit zitieren
- Franziska Pfund (Autor:in), 2003, When in Rome, do as the Romans, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/19625