Europäisches Jahr der Freiwilligentätigkeit

Beiträge zum Ehrenamt in der Stadt und Region Hildesheim


Ausarbeitung, 2011

45 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Niklas Pfeifer

Potentiale von Kinder- und Jugendparlamenten

Laura Pösche/Alina Gronstedt

Kinder- und Jugendparlamente in Hildesheim, Deutschland und Europa

Anne Schiller

Ehrenamtliches Engagement in der Region Hildesheim am Beispiel Bad Salzde-furths

Meret Jürgens

Ehrenamt in Hildesheim

Anna-Lena Notka

Rede anlässlich des 58. Europäischen Wettbewerbs 2011 zum Thema „Europäischer Freiwilligendienst - Ein Schritt auf dem Weg zu einer europäischen Bürgerschaftlichkeit oder Notnagel angesichts leerer Staatskassen?

Niklas Pfeifer
Potentiale von Kinder- und Jugendparlamenten

1. Einleitung

Die Politik ist einer der komplexesten und somit unübersichtlichsten Bereiche des alltäglichen Umfelds eines europäischen Bürgers. Zahlreiche Parteien und politisch inspirierte Organisationen wetteifern tagtäglich sowohl auf kommunaler, als auch auf nationaler und internationaler Ebene um die Gunst der Wähler. Verschiedenste Meinungen aus allen politischen Richtungen und Ideologien werden dem Bürger bei jeder Gelegenheit und überall präsentiert, auf dass dieser beim nächsten Wahltermin sein Kreuz an der richtigen Stelle setzen möge.

Wie kann der freie Geist eines Kindes oder eines Jugendlichen dieses politische Dickicht durchschauen? Wie kann er den Beeinflussungen widerstehen, um sich selbst eine Meinung bilden zu können? Wie kann er diese Meinung in der durch und durch erwachsenen Welt der Politik ausdrücken und vor allem – wie kann er die Fähigkeiten erlangen, die notwendig sind, um wenigstens bei Erreichen des wahlfähigen Alters dazu in der Lage zu sein?

2. Potential eines Kinder- und Jugendparlaments[1]

Weltweit existieren Organisationen, die Versuchen Antworten auf all diese Fragen zu liefern. Organisationen, die mit beeindruckenden Mitteln ausgestattet sind, um ihre Ziele zu erreichen. Diese Organisationen – die Kinder- und Jugendparlamente – verfügen über keine direkte politische Macht und dennoch können sie durch die Möglichkeiten, die sie der modernen Jugend in Europa und auch auf allen anderen Kontinenten bieten, einen gewaltigen Einfluss auf die politische Zukunft von Nationen und internationalen Bündnissen und somit der gesamten Welt haben.

Mein 15-jähriger, französischer Gesprächspartner aus Lyon, der namentlich ungenannt bleiben möchte, sieht in Kinder- und Jugendparlamenten Organisationen mit beeindruckendem Potenzial zur positiven Beeinflussung junger Europäer. Diese Bevölkerungsgruppe zu politisieren, sprich sie zu aktivem Engagement in der Politik ihres Staates sowie auf der internationalen Ebene zu bewegen, sei eine beeindruckende Maßnahme zur Sicherung und Verbesserung der künftigen politischen Situation. Die Grundsätze der Demokratie und der Menschenwürde müssten den Menschen möglichst früh und detailliert vermittelt werden – eine Aufgabe, die Kinder- und Jugendparlamente übernähmen. Zudem würden die Teilnehmer während der Projekte und Debatten mit Problematiken und Konflikten der aktuellen Politik konfrontiert und direkt durch die Entwicklung von Lösungsvorschlägen lernen, die politischen Fehler unserer Zeit künftig zu vermeiden. Richtete man das Parlament zudem auf der internationalen Ebene ein, würde zusätzlich auch durch die Zusammenarbeit der Jugendlichen über Grenzen hinweg das Verständnis zwischen den Kulturen und Nationen gefördert. Fremdartigkeit würde beseitigt, Missverständnisse ausgeräumt und neue Freundschaften geschlossen, womit die Gefahr eines zukünftigen Konfliktes oder mangelnder politischer, sozialer oder wirtschaftlicher Zusammenarbeit weiter gesenkt würde. Ein weiteres Potential der Kinder- und Jugendparlamente liegt laut meinem Kontakt darin, jungen Menschen eine Möglichkeit zu geben, ihre sonst häufig überhörte politische Meinung auszudrücken und umzusetzen. Zwar gäben sich vor allem die europäischen Staaten alle Mühe, ihre Jugend angemessen zu unterstützen, doch würden die meisten sie betreffenden Entscheidungen dennoch ohne Kenntnis ihrer Ansichten und Vorschläge getroffen. Die Jugendparlamente würden helfen, diesen Missstand zu beseitigen, indem sie die Ergebnisse ihrer Umfragen und Sitzungen den Regierungen zukommen ließen, damit diese sie dann in ihre Überlegungen mit einfließen lassen könnten. Die Interessen der Jugend wären dadurch besser gewahrt und ihr Vertrauen in ihre Regierungen wüchse deutlich.

Neben ihrem Potential zur Politisierung, politischen Einflussnahme und Verbesserung interkulturellen Verständnisses können Kinder- und Jugendparlamente meiner Meinung nach zudem eine Bildungsfunktion übernehmen.

Die Teilnehmer der Projekte, Events und Sitzungen können durch die intensive kooperative Arbeit auf hohem Niveau Fähigkeiten erlangen und verbessern, die sich im weiteren Lebensverlauf häufig auszahlen könnten. Nahezu permanente Kommunikation sowohl im Team, als auch in größeren Debatten fördert polyglotte Sprach- und Ausdrucksfähigkeiten in beeindruckendem Maße. Zudem lernt jedes Teammitglied sich im Team unter- und auch überzuordnen, Führungsaufgaben zu übernehmen, bzw. Anordnungen zu befolgen – in der Arbeitswelt absolut notwendige Qualifikationen. Des Weiteren erfordern komplizierte Aufgabenstellungen zu Problemen aus Politik, Wirtschaft und dem sozialen Bereichen äußert sorgfältige und differenzierte Analysen, Einschätzungen und Stellungnahmen, um zu realistischen Lösungsvorschlägen zu gelangen. Die Arbeit an solchen Aufgabenstellungen, wie es in den Kinder- und Jugendparlamenten geschieht, trainiert somit all diese grundlegenden Arbeitsformen. Wer außerdem ständig mit neuen Situationen und unbekannten Personen konfrontiert wird und von dem erwartet wird, zu oder mit diesen zu arbeiten, lernt automatisch, sich schnell und effizient auf geänderte Umstände einzustellen. Die Kooperation mit bis dato völlig unbekannten Personen, die zudem häufig aus fremden Kulturen stammen, fällt immer leichter. Plötzlich auftretende herausfordernde Probleme überraschen und verschrecken nicht mehr, sondern inspirieren und animieren zu Bemühungen. Somit bieten Kinder- und Jugendparlamente ambitionierten, zukunftsorientierten und fähigen jungen Menschen einen idealen Ort, um sich bei intensiver politischer Arbeit in den verschiedensten Gebieten weiterzubilden, kombiniert mit der Möglichkeit zahlreiche neue Kontakte über Grenzen hinweg zu schließen. Jene, die diese Gelegenheit ergreifen, machen Erfahrungen und gelangen zu Fertigkeiten, von denen sie ihr gesamtes weiteres Leben profitieren und die ihnen den Weg in Bereiche und Berufe erleichtert, die ihnen sonst womöglich verschlossen geblieben wären. Neben diesem persönlichen Nutzen tragen sie zudem ihren Teil zu dem Versuch bei, die Entwicklung unserer Welt positiv zu beeinflussen.

3. European Youth Parliament[2]

3.1 Einleitung

“It was a new, fascinating and unforgettable experience which helped me in many different areas to be a better person.” Teilnehmer, 18, Kroatien

Das Europäische Jugendparlament (Offizieller Name: European Youth Parliament (kurz: EYP) oder Parlement Européen des Jeunes) ist der Kern eines unabhängigen, internationalen Projektes zur Förderung junger europäischer Bürger.

Es vermittelt verschiedene kritische Umgangs- und Arbeitsfähigkeiten, ermutigt zu sozialem und politischem Denken und Handeln und knüpft internationale Kontakte. Zudem gibt es jungen Europäern die Möglichkeit, sich konstruktiv auszutauschen und so zu differenzierteren Ansichten und einem erweiterten politischen, sozialen und kulturellen Horizont zu gelangen. Dazu verknüpft das EYP 34 europäische Vereine und Organisation, in denen sich jedes Jahr tausende junge Menschen freiwillig engagieren.

3.2 Zielsetzungen

Das europäische Jugendparlament hat sich bei all seinen Aktivitäten folgenden Zielen verschrieben:

- Das politische Bewusstsein junger Europäer zu erweitern und sie zu aktivem Engagement in der europäischen Politik zu animieren.
- Das internationale Verständnis, den interkulturellen Dialog und die Vielfalt von Ideen zu fördern.
- Die Entwicklung der persönlichen Fähigkeiten junger Europäer zu unterstützen.
- Jungen Europäischen Bürgern ein Forum zu geben, in dem sie ihre eigene Meinung unverfälscht ausdrücken können

3.3 Bildungsfunktion

“EYP has helped me to develop invaluable leadership skills which have always put me several steps ahead of my peers in many of my career-related activities. Thanks to EYP, I am equally comfortable in an academic teaching environment, in the professional exchange of ideas, as well as in other settings where teamwork and group management are at issue.” T. Isiksel, 28, Türkei, Yale PhD Student

Das europäische Jugendparlament hat sich im 3. Punkt ihrer Zielsetzungen der Förderung junger europäischer Bürger, den „zukünftigen Entscheidungsträgern Europas“, verschrieben. Es versucht die Zielgruppe mit kritischen Fertigkeiten zu versehen, die den weiteren Werdegang erleichtern sollen und für eine sichere zukünftige Europapolitik entscheidend sind.

Bei diesen Fähigkeiten handelt es sich um:

- Sprachkenntnisse
- Teamfähigkeit
- interkulturelle Kompetenz
- politisches Bewusstsein
- analytische Kompetenzen
- Führungsqualitäten
- Selbstbewusstsein

3.4 Aufbau und Organisation

Die interne Struktur des EYP teilt sich in drei voneinander abhängige Bereiche auf. Das Fundament der Organisation ist die Schwarzkopf-Stiftung Junges Europa – eine 1971 in Hamburg gegründete überparteiliche Organisation mit dem Ziel, junge europäische Bürger zwischen 16 und 28 Jahren zu unterstützen, zu fördern und ihnen politischen, wissenschaftlichen und kulturellen Dialog untereinander sowie mit bedeutenden Persönlichkeiten zu ermöglichen. Die Stiftung informiert die europäische Jugend über politische wie soziale Vorgänge in Europa und veranschaulicht diese bei verschiedenen Aktionen, wie etwa Seminaren, Debatten, Kursen oder Besichtigungen politischer Einrichtungen. Um ihre Zielgruppe zu motivieren, sich zu engagieren, schreibt die Stiftung jährlich mehrere Reisestipendien, sowie die Preise „Junger Europäer des Jahres“ und den „Schwarzkopf-Europa-Preis“ aus. Nach der Auflösung des „European Youth Parliament International“ übernahm die Schwarzkopf-Stiftung die Verantwortung für die internationalen Aktivitäten des EYP. Sie leistet finanzielle und koordinative Hilfe bei der Organisation der internationalen Sitzungen und Projekte und zeigt sich für die Erhaltung alter und die Schließung neuer Partnerschaften für das EYP verantwortlich.

Die 33 nationalen Komitees bilden den Kern des Projektes. Ihre Aufgabe ist es, die Zielsetzungen des EYP in ihren jeweiligen Staaten zu verbreiten. Die Möglichkeiten und Ressourcen, die den Komitees dabei zu Verfügung stehen sind enorm. Um die Meinungen und Ideen der europäischen Jugend zu sammeln und gleichzeitig das Jugendparlament zu bewerben, organisieren die nationalen Ausschüsse Aktionen von kleinen Präsentationen, wie etwa Reden in Schulen und Universitäten, bis hin zu Events beeindruckenden Ausmaßes, die Kinder und Jugendliche aus ganz Europa anlocken. Zu ihren Aufgaben zählt zudem die Wahl der Delegation für die internationalen EYP Sitzungen. Die begehrten Plätze werden mittels langwieriger schriftlicher Wettbewerbe und verschiedener Wahlen auf regionaler und nationaler Ebene besetzt. Die gewählten Vertreter werden dann nach eingehender, monatelanger Vorbereitung zu den Herbst/Winter- und Sommersitzungen des Europäischen Jugendparlamentes entsandt.

An der Spitze des EYP steht der sog. „Governing Body“ – ein jährlich von den Mitgliedern der nationalen Komitees gewähltes Gremium, dessen Zentrale Aufgabe in der Organisation und Überwachung des Ablaufes der internationalen Sitzungen liegt. Dieses Gremium setzt sich aus sechs Vertretern verschiedener europäischer Nationen, sowie dem Präsidenten der Heinz-Schwarzkopf-Stiftung und dem Präsidenten des Europäischen Jugendparlaments zusammen. Dieser Präsident repräsentiert das EYP bei politischen Zusammenkünften, ist der Ansprechpartner für Politiker aus ganz Europa, versucht diese zugunsten der Meinung des Parlaments zu beeinflussen und leitet die Organisationsgremien sowie die internationalen Sitzungen.

3.5 Internationale Sitzungen

Das EYP verfolgt seine Ziele sowohl bei langfristigen Projekten, als auch bei über 100 regionalen, nationalen und internationalen Events mit über 20.000 Teilnehmern pro Jahr. Der gesamte Fortschritt der Organisation läuft bei den drei jährlichen internationalen Sitzungen des Parlamentes zusammen, bei denen 270 junge Europäer aus 34 Staaten unter der Aufsicht speziell ausgebildeter Lehrer ihre Ideen und Meinungen zusammentragen, bearbeiten und debattieren.

Dazu werden die Teilnehmer in multinationale Teams und schließlich Komitees aufgeteilt, in denen sich die Teilnehmer auf die Diskussion eines Themas vorbereiten. Dabei kann es sich um aktuelle politische Debatten, Probleme von internationaler Bedeutung oder auch verschiedenste Grundsatzdiskussionen handeln. Diese Themen werden dann bei der abschließenden Generalversammlung des Europäischen Jugendparlaments vorgestellt und diskutiert. Ziel ist es, letztendlich zu einer möglichst klar umrissenen und differenzierten Stellungnahme zu gelangen, mit der der Präsident des EYP an Persönlichkeiten mit direktem politischem Einfluss herantreten kann. Die Sitzungen werden von einem vielfältigen kulturellen Programm begleitet.

3.6 Jährliche Berichte

Sämtliche Aktionen, Leistungen und Ergebnisse, die das EYP von der internationalen bis zur regionalen Ebene erbracht hat, werden jährlich in einem bis zu 100-seitigen Bericht zusammengefasst, welcher einen umfassenden Überblick über die Entwicklung der Organisation bietet. In ihm finden sich alle Aktivitäten und Ergebnisse, sowie eine Liste aller Unterstützer des EYP. Ferner versucht der jährliche Bericht das Maß der Förderung der Teilnehmer an Aktionen des Europäischen Jugendparlaments durch Statistiken und Umfragen einzuschätzen und darauf basierende Prognosen zur Entwicklung der europäischen Jugend aufzustellen.

3.7 Einfluss und Erfolge[3]

“An unforgettable and vision-widening event!” Teilnehmer, 17, Estland

Auf jede internationale Sitzung des EYP folgt eine ausführliche Auswertung von Umfragen, die während der verschiedenen Phasen der Sitzung durchgeführt werden und deren Ergebnis statistisch im jeweiligen jährlichen Bericht dargestellt wird. Aus diesen Statistiken geht eindeutig hervor, dass das Europäische Jugendparlament Jahr für Jahr seine all seine Ziele erreicht. Der Großteil der befragten Jugendlichen behauptete zum Beispiel das EYP habe ihm geholfen, zu einem besseren Verständnis der aktuellen Themen in der europäischen Politik zu gelangen. Ihnen wäre die größere, sprich politische, Bedeutung ihres eigenen Handelns bewusst geworden und sie wollten sich fortan aktiver politisch engagieren und ihre Erfahrungen mit anderen teilen. Zudem wären sie zu einem besseren Verständnis anderer Kulturen gelangt und würden die Meinungs- und Ideenvielfalt, die der europäische Kontinent bietet, nun besser erfassen und begreifen können. Auch persönliche Fähigkeiten wie die zur Teamarbeit, Führungsqualitäten sowie Sprach- und Verhandlungsfähigkeiten wären gefördert worden. Betrachtet man diese immer wiederkehrenden Erfolge, wird einem der gewaltige positive Einfluss des European Youth Parliament auf die europäische Jugend bewusst. Jedes Jahr fördert es zahllose Jugendliche und junge Erwachsene und beseitigt somit mehr und mehr Steine auf dem Weg in ein sicheres Europa. Zudem erklärt die beeindruckende und stete Effizienz der Organisation die Anzahl der Sponsoren und Patrone, die sich im Laufe der Zeit um das EYP versammelt haben.

3.8 Förderer und Partner

Das European Youth Parliament wird als bekanntes und gemeinnütziges Projekt der Schwarzkopf-Stiftung von verschieden einflussreichen Persönlichkeiten aus der europäischen Politik unterstützt und verfügt zudem über zahlreiche Partner und Sponsoren, die die finanzielle Zukunft des EYP sicherstellen.

Überzeugte Förderer und Unterstützer des Europäischen Jugendparlamentes sind:

- Jerzy Buzek, Präsident des Europäischen Parlaments
- Thorbjørn Jagland, Generalsekretär des Europarats

und die Mitglieder des Ehrenkomitees des Europäischen Jugendparlaments:

- José Manuel Barroso, Präsident der Europäischen Kommission
- Maroš Šefčovič, Vizepräsident der Europäischen Kommission
- Neelie Kroes, Vizepräsidentin der Europäischen Kommission

Partner und Sponsoren des Europäischen Jugendparlaments sind:

- Auswärtiges Amt der Bundesrepublik Deutschland
- Stiftung Erinnerung Verantwortung und Zukunft
- Europäische Kommission
- Europäisches Parlament
- Dräger-Stiftung
- Deutsche Telekom
- Stiftung Mercator
- Duales System Deutschland AG
- ALBA Group
- Hertie-Stiftung

4. Fazit

Die moderne Politik ist einem steten Wandel unterworfen. Von Jahr zu Jahr wird sie komplexer und unüberschaubarer. Welche Anforderungen an die Politiker der Zukunft gestellt werden, welche Probleme sie zu lösen und welche Konflikte zu beseitigen haben werden ist heute kaum – wenn überhaupt – vorherzusehen. Um unsere Zukunft bestmöglich zu sichern ist es notwendig, zumindest einen Teil dieser künftigen Entscheidungsträger auf das vorzubereiten, was kommen mag. Man kann sie nicht lehren zu regieren und zu lenken, jedoch kann man ihnen das Wissen vermitteln, das nötig ist, um Entscheidungen treffen zu können, Verantwortung zu übernehmen und entschieden zu handeln. Junge Menschen, die sich heute direkt mit den großen wie kleinen Fehlern, Missständen und Katastrophen unserer Zeit beschäftigen, werden diese morgen verhindern können. Wenn sie sich heute engagieren und dabei den Wert der Freiheit und der Demokratie zu schätzen lernen, werden sie diesen morgen nicht verschwinden lassen, sondern dafür kämpfen ihn zu erhalten. Wenn sie zudem heute noch die Fertigkeiten erlangen, mit denen sich dieser Kampf, dieses stete Aufeinandertreffen von Recht und Unrecht in den Regierungen und Bevölkerungen, gewinnen lässt, dann werden sie Erfolg haben.

All dies zu erreichen ist das Ziel der Kinder- und Jugendparlamente – Organisationen, die Kinder und Jugendliche zu politischem Engagement auffordern, sie fördern, motivieren und bilden – unterstützt von Regierungen und nationalen wie internationalen Organisationen auf der ganzen Welt .Sie begeistern jährlich zehntausende junge Menschen. Sie bringen sie aus allen Winkeln der Welt zusammen und konzentrieren ihren Willen und ihre Ideen. Sie geben ihnen eine anerkannte Stimme in der Politik, stärken ihre Position und machen auf sie aufmerksam und sie zeigen ihnen, dass die Zukunft dieser Welt auf ihren Schultern ruht. Die Arbeit, die sie leisten, ist von unermesslichem Wert für unsere gesamte Gesellschaft, denn sie trägt einen entscheidenden Anteil dazu bei, die Erde von morgen zu einem besseren, gerechteren und friedlicheren Ort zu machen.

5. Quellenverzeichnis

Ausländischer Gesprächspartner – 15 Jahre – Lyon, Frankreich

Offizielle Website des European Youth Parliament

www.eyp.org (Stand vom 14.12.2010)

Offizielle Website des Europäischen Jugendparlamentes in Deutschland

www.eyp.de (Stand vom 14.12.2010)

Offizielle Website der Schwarzkopf-Stiftung Junges Europa

www.schwarzkopf-stiftung.de (Stand vom 10.12.2010)

Wikipedia – Stichwort: Europäisches Jugendparlament

www.wikipedia.org/wiki/Europäisches_Jugendparlament (Stand vom 2.12.2010)

Europäisches Jugendparlament Be part of it!

www.europaeisches- jugendparlament.de (Stand vom 3.12.2010)

Laura Pösche/Alina Gronstedt
Kinder- und Jugendparlamente in Hildesheim, Deutschland und Europa

Teil 1: Kinder- und Jugendparlamente im Allgemeinen

1.1 Einführung in das Thema

Ein Kinder- und Jugendparlament bietet Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, selbst aktiv in der Politik zu werden. Die jungen Menschen in diesen Parlamenten sind dabei die Vertreter der Kinder und Jugendlichen ihrer Gemeinden. Sie repräsentieren deren Interessen und versuchen, die Politik nach ihren Ideen mitzugestalten.

Kinder-und Jugendparlamente werden in Deutschland und Europa seit Beginn der 1980er Jahre besonders stark gefördert.

In Deutschland gibt es vielerorts Jugendparlamente, die regional, bundesweit und auf europäischer bzw. internationaler Ebene miteinander vernetzt sind. Man sollte sie aber nicht mit sogenannten Jugendforen verwechseln, die auch verbreitet sind. Kinder- und Jugendforen stellen eine vereinfachte Form eines Jugendparlamentes dar, in denen Jugendliche spezifische Arbeitsgruppen gründen bzw. sich in solchen engagieren.

Kinder-und Jugendparlamente bergen viele Vorteile, da sie den Jugendlichen die Möglichkeit einer verbindlichen Arbeit bieten und ihnen außerdem einen Einblick in die Erwachsenenpolitik verschaffen. Ein weiterer positiver Aspekt ist die Tatsache, dass in nahezu allen Kinder-und Jugendparlamenten keine besonderen Aufnahmebedingungen gelten (außer einer Altersgrenze); es kann also jeder aktiv werden. Allerdings werden Kinder-und Jugendparlamente auch häufig mit dem Vorwurf konfrontiert, nicht jugendgerecht gestaltet zu sein und zu komplizierte Abläufe zu haben. Um eine rege Beteiligung der Jugendlichen zu gewährleisten, müsste man also für ein verständliches Konzept sorgen.

Aufgaben und Ziele

Die Aufgaben und Ziele von Kinder-und Jugendparlamenten variieren je nach Standort. Allerdings gibt es vier wesentliche Grundlinien:

[...]


[1] Die Informationen und Ansichten in diesem Abschnitt sind zum Teil die meines Gesprächspartners aus Frankreich und wurden von mir aus dem Französischen übersetzt und angepasst [Anm. d. Autors]

[2] Die Informationen und Zitate in diesem Abschnitt entstammen zum größten Teil der offiziellen Website des EYP (siehe Quellenverzeichnis) [Anm. d. Autors]

[3] Die Informationen aus diesem Abschnitt entstammen größtenteils den jährlichen Berichten des EYP aus den Jahren 2006, 2007, 2008 und 2009 zu finden auf der offiziellen Homepage des EYP (s. Quellenverzeichnis) [Anm. d. Autors]

Ende der Leseprobe aus 45 Seiten

Details

Titel
Europäisches Jahr der Freiwilligentätigkeit
Untertitel
Beiträge zum Ehrenamt in der Stadt und Region Hildesheim
Veranstaltung
Europäischer Wettbewerb 2011
Autor
Jahr
2011
Seiten
45
Katalognummer
V196276
ISBN (eBook)
9783656257547
ISBN (Buch)
9783656257752
Dateigröße
608 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Die Arbeiten entstanden im Laufe des Schuljahrs 2010/11 als Beiträge des Goe-thegymnasiums Hildesheim zum 58. Europäischen Schulwettbewerb in Klassen der Jahr-gänge 8 und 10 im Fach Politik/Wirtschaft zum Thema „2011 - Europäisches Jahr der Freiwilligentätigkeit“. Alle Arbeiten wurden auf niedersächsischer Landesebene ausgezeichnet. Der Beiträge von Niklas Pfeifer, Anne Schiller, Laura Pöschel und Alina Gronstedt erhielten zudem (teils hohe) Bundespreise!
Schlagworte
Goethegymnasium Hildesheim, Europäischer Schulwettbewerb, Bundessieger, Matthias Loeding, Jugendparlamente Ehrenamt Hildesheim
Arbeit zitieren
Dr. Loeding (Hrsg.) (Autor:in), 2011, Europäisches Jahr der Freiwilligentätigkeit , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/196276

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