Die Jugendphase ist eine sensible Phase der Identitätsentwicklung. In diese Phase fallen auch die großen Wachstumsprozesse und damit verbundene körperliche Umstellungen. Mit dem eigenen Körper klar zu kommen kann für manche Jugendliche eine schwere Aufgabe sein. Nicht alle können ihren neuen Körper und seine Eigenschaften richtig wahrnehmen und akzeptieren. Laut einer Statistik der KiGGS-Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland, stellt man bei Mädchen im Alter von 12 bis 14 Jahren einen bedeutsamen Anstieg der Häufigkeiten von Hinweisen auf Essstörungen fest. Die Tendenz steigt bis zu dem Alter von 16 Jahren und geht dann etwas zurück (siehe Anhang). Auch andere Statistiken bestätigen, dass der größte Prozentsatz der Erkrankten auf das Jugendalter fällt. Wegen der problematischen Stichprobenauswahl, Operationalisierung und den Messinstrumenten gibt es keine genauen Daten über die Prävalenz von Essstörungen. Laut einer Statistik des Wissenschaftlichen Kuratorium der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e. V. aus dem Jahr 2004, leiden 2,5-5 % der Bevölkerung unter Anorexia oder Bulimia Nervosa. Dabei sind ca. 95% aller Erkrankten weiblich. Aus diesem Grund wird diese Seminararbeit auf die Untersuchung ausschließlich weiblicher Jugendlicher beschränkt. Die größte Gefahr dieser Störungen liegt darin, dass sie schwerwiegende körperliche Folgeschäden nach sich ziehen und im schlimmsten Fall sogar zum Tod führen. Rechtzeitig durchgeführte Präventivmaßnahmen können dabei die Manifestation einer Essstörung verhindern. Aufgrund der ständigen Sparmaßnahmen im Sozialbereich, müssen
gerade die Präventivmaßnahmen richtig angewendet werden. Um diese wirkungsvoll einsetzen zu können, muss man die Risikogruppen eindeutig identifizieren.
Dazu braucht man das Wissen, welche Jugendliche ein besonders hohes Risiko
haben, einer Essstörung zum Opfer zu fallen. Deswegen beschäftigt sich der
Autor dieser Seminararbeit mit der Frage, welche Einflussfaktoren die Entstehung
der Essstörungen im Jugendalter bedingen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Krankheitsbilder der verbreitetsten Essstörungen
- Anorexia Nervosa
- Bulimia Nervosa
- Familiäre Einflussfaktoren
- Familiäre Psychopathologie
- Familieninteraktion und Bindungsstil
- Individuelle Einflussfaktoren
- Perfektionismus
- Niedriges Selbstwertgefühl
- Schluss und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Frage, welche individuellen Faktoren die Entstehung von Essstörungen bei Mädchen im Jugendalter bedingen. Im Fokus stehen dabei nicht-genetische Faktoren, die einen großen Einfluss auf die Manifestation von Essstörungen haben und in pädagogischen Situationen erkennbar sind.
- Die verschiedenen Krankheitsbilder von Anorexia Nervosa und Bulimia Nervosa werden vorgestellt.
- Es werden familiäre Einflussfaktoren wie Psychopathologie und Interaktionsmuster untersucht.
- Individuelle Faktoren wie Perfektionismus und niedriges Selbstwertgefühl werden als potentielle Ursachen für Essstörungen beleuchtet.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung gibt einen Überblick über die Problematik von Essstörungen bei Mädchen im Jugendalter und die Bedeutung der Identifizierung von Risikofaktoren für Präventionsmaßnahmen. Das erste Kapitel befasst sich mit den Krankheitsbildern Anorexia Nervosa und Bulimia Nervosa, ihrer Diagnostik, ihrem Verlauf und ihren Folgen. Das zweite Kapitel beleuchtet familiäre Einflussfaktoren auf die Entstehung von Essstörungen, insbesondere familiäre Psychopathologie und Interaktionsmuster. Das dritte Kapitel konzentriert sich auf individuelle Faktoren, die eine Rolle bei der Entstehung von Essstörungen spielen, darunter Perfektionismus und niedriges Selbstwertgefühl.
Schlüsselwörter
Essstörungen, Mädchen, Jugendalter, Anorexia Nervosa, Bulimia Nervosa, familiäre Einflussfaktoren, individuelle Einflussfaktoren, Perfektionismus, Selbstwertgefühl, Prävention.
- Quote paper
- Katrin Fast (Author), 2012, Welche individuelle Faktoren bedingen die Entstehung der Essstörungen bei Mädchen im Jugendalter? , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/196393