Die Seminararbeit behandelt das Paper: „Monetary Policy Rules, Macroeconomic Stability and Inflation: A View from the Trenches” von Anthanasios Orphanides. In diesem schätzt er eine forward-looking Reaktionsfunktion der Geldpolitik für die Federal Reserve für die Zeit vor und nach der Ernennung Paul Volckers zum Chairman of the Board der US-Notenbank im Jahre 1979. Hierzu benutzt er Realtime-Daten des Federal Open Market Committee (FOMC) aus den Jahren 1966 bis 1995. Im Verlaufe des Papers stellt er die Hypothese auf, dass sich die Politikregeln, die die Federal Reserve vermutlich verfolgte, gar nicht so unähnlich waren. Dies stünde im Widerspruch zur allgemeinen Stoßrichtung, die besagt, dass der Wechsel an der Spitze der US-Notenbank zur Folge hatte, dass die Geldpolitik drastisch verändert wurde. Orphanides hingegen will mit seinem Paper aufzeigen, dass sowohl vor als auch nach der Ernennung Paul Volckers zum Chairman of the Board, die Politik zukunftsorientiert war und dabei einen starken Wert auf die Inflationserwartungen gelegt hat. In der nun folgenden Ausarbeitung wird in Abschnitt 2 das Modell von Orphanides vorgestellt. Die Schätzfunktion wird anhand ihrer Parameter erklärt und ihr zukunftsorientierter Ansatz aufgezeigt. Ein kleiner Exkurs zum Modell von Clarida, Galí und Gertler (2000) wird präsentiert und Veränderungen werden aufgezeigt. In Abschnitt 3 findet eine Interpretation der Ergebnisse statt. Zuerst wird eine Erklärungsmöglichkeit für die Fehlinterpretationen gesucht. Anschließend wird zum besseren Verständnis der Problematik der Zusammenhang zwischen Outputlücke und Inflation erklärt. Darauf folgend werden die Ergebnisse des vorliegenden Modells für die entscheidenden Parameter mit den entsprechenden des Modells von CGG (2000) verglichen. Anhand der im folgenden Verlauf der Arbeit entwickelten Formel wird ein geeigneter Index für die Inflation gefunden, den sogenannten Policy Activism Index. Orphanides behandelt in seinem Paper zudem noch die Problematik einer „Stop-Go-Politik“. Auf diese wird dann im Abschnitt 3.5 eingegangen. Abschnitt 4 zeigt dann die historischen Ereignisse im Jahr 1979 auf und erklärt, warum 1979 ein Wendepunkt in der Geschichte darstellt. Die Arbeit schließt mit Abschnitt 5, einem Kapitel, in dem nochmal die Schlussfolgerungen Orphanides‘ vorgestellt werden, sowie eigenen Schlussfolgerungen, die man aus dem Vergleich Orphanides‘ (2004) mit CGG (2000) und Erweiterungen sowie Erklärungen ziehen kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Modell
- Die Schätzfunktion
- Unterschied: Real-Time- und Ex Post-Analysen
- Die Ergebnisse
- Veränderungen zum Modell von CGG(2000)
- Interpretation
- Fehlinterpretationen
- Verhältnis Inflation und Outputlücke
- Korrelationen und Verzerrungen
- Inflation und Disinflation
- Instabilität der Stop-Go-Politik
- Das Jahr 1979 als Wendepunkt
- Schlussfolgerungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert das Paper „Monetary Policy Rules, Macroeconomic Stability and Inflation: A View from the Trenches" von Anthanasios Orphanides aus dem Jahr 2004. Das Papier untersucht die Geldpolitik der US-Notenbank (Federal Reserve) in der Zeit vor und nach der Ernennung von Paul Volcker zum Chairman of the Board im Jahr 1979. Der Fokus liegt auf der Schätzung einer forward-looking Reaktionsfunktion der Geldpolitik, die die Reaktion der Federal Reserve auf Inflation und Outputlücke aufzeigt.
- Schätzung der forward-looking Reaktionsfunktion der Federal Reserve
- Untersuchung des Einflusses von Inflation und Outputlücke auf die Geldpolitik
- Vergleich der Geldpolitik vor und nach der Ernennung von Paul Volcker
- Bewertung der Stabilität der Geldpolitik in den untersuchten Zeiträumen
- Analyse der Beziehung zwischen Inflation und Outputlücke
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Seminararbeit ein und stellt das Paper von Orphanides vor. Sie erläutert den Kontext der Studie und die zentrale Forschungsfrage.
Kapitel 2 präsentiert das Modell von Orphanides. Es erläutert die Schätzfunktion der Federal Funds Rate, die auf Inflation und Outputlücke basiert. Der Unterschied zwischen Real-Time- und Ex Post-Analysen wird erklärt, und die Ergebnisse der Schätzung werden präsentiert. Zum Abschluss des Kapitels werden Veränderungen gegenüber dem Modell von Clarida, Galí und Gertler (2000) aufgezeigt.
Kapitel 3 befasst sich mit der Interpretation der Ergebnisse. Es geht auf mögliche Fehlinterpretationen ein und erklärt den Zusammenhang zwischen Inflation und Outputlücke. Darüber hinaus werden die Ergebnisse des Modells mit denen von CGG (2000) verglichen. Der Policy Activism Index wird eingeführt und die Problematik der Stop-Go-Politik wird diskutiert.
Kapitel 4 behandelt die historischen Ereignisse im Jahr 1979 und erklärt, warum dieses Jahr einen Wendepunkt in der Geschichte der Geldpolitik darstellt.
Schlüsselwörter
Die Seminararbeit konzentriert sich auf Themen wie Geldpolitik, Makroökonomische Stabilität, Inflation, Outputlücke, Federal Reserve, Reaktionsfunktion, Real-Time-Daten, Ex Post-Analysen, Policy Activism Index, Stop-Go-Politik und die historische Entwicklung der Geldpolitik in den USA.
- Quote paper
- Matthias Fett (Author), 2010, Geldpolitische Regeln, Makroökonomische Stabilität und Inflation, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/196459