Ausgebrannt! Immer häufiger wird die Diagnose Burnout von deutschen Ärzten dokumentiert. Dies zeigt eine Untersuchung der Krankmeldungen von mehr als zehn Millionen AOK-versicherten Beschäftigten zwischen 2004 und 2010.
Um etwa das Neunfache - von 8,1 Arbeitsunfähigkeitstagen auf 72,3 Tage je 1.000 AOK-Mitglieder - sind die Krankheitstage wegen Burnout angestiegen. Hochgerechnet auf ca.34 Millionen gesetzliche krankenversicherte Arbeitnehmer bedeutet dies an die 100000 Menschen mit insgesamt mehr als 1,8 Millionen Fehltagen, die im Jahr 2010 aufgrund eines Burnouts krankgeschrieben wurden (Handwerksblatt, 2011).
Dabei kann das Burnout-Syndrom jeden treffen, bekannteste Vertreter sind die Popstars Britney Spears, Mariah Carey oder Robbie Williams, Profisportler Sven Hannawald oder Sebastian Deisler und auch Spitzenpolitiker Matthias Platzeck, die sich alle mindestens eine Zeit lang eine berufliche Auszeit nahmen oder gar die eigene Karriere beenden mussten.
Das Ausgebrannt sein ist eine Folge des veränderten Lebensstils und der Lebensbedingungen der Postmoderne: Die (beruflichen) Anforderungen, Unzufriedenheit und Unsicherheiten steigen stetig, Zusammenhänge werden immer komplexer, jeder ist permanent mit dem Handy erreichbar, Emails werden von unterwegs versendet, die Erwartungshaltungen und der Druck von außen werden immer größer und der Tag-Nacht-Rhythmus ist häufig gestört. Diese und weitere postmoderne Entwicklungen können schnell zu einem Gefühl des Ausgebrannt sein und der Erschöpfung führen.
Laut einer repräsentativen Umfrage der GFK-Marktforschung im Auftrag der ,Apotheken Umschau‘ ist dies im Oktober 2011 eigenen Angaben zufolge bereits bei 9,1 Prozent der deutschen Berufstätigen der Fall. Diese fühlen sich so gestresst und belastet, dass für sie ein Burnout nicht mehr weit entfernt liegt, gar 9,9 Prozent beschreiben sich als so ausgebrannt, dass sie kurz davor sind einfach umzukippen (Apotheken Umschau, Oktober 2011).
Es sollen im Folgenden Ursachen, Symptome, Verlauf und Diagnostik des Burnout-Syndroms untersucht, auf geschlechtsspezifische Unterschiede eingegangen, das Burnout im und durch das Bildungssystem näher erläutert, sowie Therapie- und Prophylaxemöglichkeiten dargestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: Deutliche Zunahme von Burnout-Phänomenen..
- Volksleiden Burnout: Die Modekrankheit der Postmoderne.
- Definitionsansätze des Begriffs Burnout...
- Ursachen eines Burnout.....
- Die Bedeutung persönlicher Ursachen...
- Gesellschaftsbezogene Ursachen........
- Burnout als Produkt der modernen Arbeitswelt?.
- Symptomatologie und Verlauf.......
- Die drei Phasen einer Stressreaktion...
- Begleiterkrankungen....
- Diagnostik des Burnout-Syndroms....
- Laboruntersuchungen, manualmedizinische und ärztliche Untersuchungen......
- Differenzialdiagnostik: Depression, Neurasthenie, Fibromyalgie, CFS.......
- Geschlechtsspezifische Unterschiede beim Burnout....
- Burnout in und durch das Bildungssystem....
- Burnout durch das Bildungssystem.......
- Der Beruf des Lehrers als Risikofaktor für einen Burnout...
- Die Burnout-Therapie......
- Der Ausstieg auf eigene Faust...
- Ambulante Behandlung: Westliche vs. Östliche Medizin...
- Stationäre Behandlung bei akut gefährdeten Patienten...
- Burnout-Prophylaxe…......
- Prophylaxe auf Organisations- und Systemebene..\n
- Prophylaxe auf gesellschaftlicher Ebene
- Prophylaxe auf individueller Ebene....
- Fazit: Burnout als Folge postmoderner Lebensbedingungen……………………….
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit dem Phänomen des Burnouts, einem verbreiteten Problem der heutigen Gesellschaft, insbesondere in der postmodernen Arbeitswelt. Die Arbeit analysiert die Ursachen, Symptome und den Verlauf des Burnout-Syndroms und beleuchtet dabei die spezifischen Herausforderungen, die durch die postmodernen Lebensbedingungen entstehen.
- Definition und Abgrenzung des Burnout-Syndroms
- Individuelle und gesellschaftliche Ursachen für Burnout
- Symptome, Verlauf und Diagnostik des Burnout-Syndroms
- Burnout im und durch das Bildungssystem
- Therapie- und Prophylaxemöglichkeiten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung der Arbeit beleuchtet die signifikante Zunahme von Burnout-Phänomenen in Deutschland und zeigt auf, wie das Burnout-Syndrom in der heutigen Zeit jeden treffen kann. Im zweiten Kapitel wird der Begriff „Burnout“ definiert und verschiedene Ansätze zur Erklärung des Syndroms vorgestellt. Dabei wird die Bedeutung persönlicher und gesellschaftlicher Ursachen für Burnout herausgearbeitet.
In weiteren Kapiteln werden die Symptome und der Verlauf des Burnout-Syndroms erläutert, die Diagnostik des Burnout-Syndroms beschrieben und geschlechtsspezifische Unterschiede beim Burnout beleuchtet. Das Burnout im und durch das Bildungssystem wird näher betrachtet, insbesondere die Belastung des Lehrerberufs.
Die Arbeit analysiert abschließend die Möglichkeiten zur Therapie und Prophylaxe von Burnout. Dabei werden sowohl individuelle als auch gesellschaftliche Ansätze zur Vermeidung des Syndroms vorgestellt.
Schlüsselwörter
Burnout, Postmoderne, Arbeitswelt, Stress, Lebensbewältigung, gesellschaftliche Ursachen, individuelle Ursachen, Symptome, Verlauf, Diagnostik, Therapie, Prophylaxe, Bildungssystem, Lehrerberuf.
- Quote paper
- Antonia Anzenhofer (Author), 2012, Volksleiden Burnout: Die Modekrankheit der Postmoderne, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/196913