[...] Der sexuelle Missbrauch von Menschen mit geistiger Behinderung spielte jedoch bislang nur eine geringe Rolle in der öffentlichen Diskussion und bei politischen Entscheidungen. (Vgl. Senn, S 9 – 11)
Sexueller Missbrauch ist immer ein Machtmissbrauch und hat mit Sexualität wenig zu tun. Sexualität ist dabei das Mittel des Täters, um ein Kind oder einen schwächeren zu unterwerfen und zum Objekt seiner Bedürfnisse zu machen. Es geht nicht um aggressive Sexualität, sondern um sexualisierte Gewalt. Sexuelle Handlungen sind als Aktivitäten vom Befingern, sexualisierten Küssen, Masturbieren, Streicheln zum Zweck sexueller Erregung über Animieren oder Zwingen des Abhängigen zu solchen Handlungen am Initiator. (Vgl. http://www.phf.uni-rostock.de/fes/isoheilp/GBMissbrauch.htm)
Menschen mit geistiger Behinderung sind für den Missbrauch prädispositioniert. Das Leben in Einrichtungen wird durch das Personal bestimmt. Machtausübung oder Gewohnheitsrechte werden kaum hinterfragt. Der Tagesablauf ist fremdbestimmt, sie bewegen sich meist in Gegenwart von anderen, leben in 3-4 Bettzimmern. Es kommt oft zu einer Entpersönlichung durch die "WIR-Sprache". Alltagsrealität vieler Behinderter ist die öffentliche Nacktheit durch offene Zimmertüren und Badezimmer. Das Thema "geschlechtsspezifische Pflege" findet wenig Beachtung.
(Vgl. http://www.phf.uni-rostock.de/fes/isoheilp/GBMissbrauch.htm)
Ein weiterer Faktor ist die beginnende Selbständigkeit der Behinderten selbst. Sie gehen alleine einkaufen, wohnen teils in eigenen Haushalten und erhalten nur wenig Betreuung und Aufklärung über die Gefahren "auf der Straße". Da ihnen Gesetze von Distanz und Nähe oft nicht vermittelt wurden oder begreifbar sind, ist es für viele Menschen mit geistiger Behinderung schwer einzuschätzen, was zu einem "normalen" zwischenmenschlichen Umgang gehört.
(Vgl. http://www.phf.uni-rostock.de/fes/isoheilp/GBMissbrauch.htm)
Um den sexuellen Missbrauch einzudämmen ist eine Sexualpädagogische Begleitung absolut von Nöten. Die Sonder- und Heilpädagogik beinhaltet soziales Lernen und Körpererfahrung von der Frühförderung an, weswegen Sexualerziehung nicht getrennt von der gesamten Erziehung gesehen werden kann. (Vgl. FREILINGER et al, S 3) Zuvor bedarf es aber einer hinreichenden und unmissverständlichen Erörterung und Klarstellung, was unter Sexualität, Sexueller Missbrauch und was unter Geistigbehinderten zu verstehen ist.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung
- Einleitung
- Begriffsbestimmungen
- Sexualität
- Sexueller Missbrauch
- Präventive Maßnahmen:
- Vorurteile
- Einflussgrößen
- Medizinische Aspekte
- Sexualpädagogische Begleitung
- Voraussetzungen zum selbstbestimmten Umgang mit Sexualität
- Erläuterung der Notwendigkeit für sexualpädagogische Begleitung
- Verschiedene Möglichkeiten der sexualpädagogischen Begleitung ...
- in der Schule
- bei Jugendlichen und Erwachsenen
- bei Erwachsenen
- Sexualpädagogische Gespräche
- Sexualberatung
- Selbsterfahrungsgruppen geistigbehinderter Erwachsener
- Zur sexuellen Erziehung Geistigbehinderter
- Intentionen und Interventionen der Erziehung
- Bedeutung der sexuellen Erziehung Geistigbehinderter
- Tendenzen der sexuellen Erziehung Geistigbehinderter
- Aufgaben
- Aufgabenfeld sexueller Erziehung Geistigbehinderter
- Prinzipien
- Gliederung
- Arrangements
- Träger
- Beispiel für ein Stundenbild
- Einstiegsstunde
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit von Petra Becher befasst sich mit der Erklärung sexualpädagogischer Begleitung und deren Notwendigkeit bei geistig behinderten Menschen. Sie analysiert die besonderen Herausforderungen, die der sexuelle Missbrauch von Menschen mit geistiger Behinderung mit sich bringt und zeigt auf, wie die sexuelle Selbstbestimmung dieser Personengruppe gefördert werden kann.
- Die Bedeutung sexualpädagogischer Begleitung für Menschen mit geistiger Behinderung
- Die Herausforderungen des sexuellen Missbrauchs von Menschen mit geistiger Behinderung
- Die Förderung der sexuellen Selbstbestimmung von Menschen mit geistiger Behinderung
- Die Notwendigkeit einer umfassenden sexuellen Aufklärung und Prävention
- Die Rolle von Einrichtungen und Institutionen in der sexualpädagogischen Begleitung
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung führt in das Thema ein und beleuchtet die Relevanz des Themas sexueller Missbrauch bei Menschen mit geistiger Behinderung.
- Das Kapitel "Begriffsbestimmungen" definiert die Begriffe "Sexualität" und "Sexueller Missbrauch" und erläutert die besonderen Aspekte des sexuellen Missbrauchs im Kontext von Menschen mit geistiger Behinderung.
- Im Kapitel "Vorurteile" werden weit verbreitete Vorurteile gegenüber Menschen mit geistiger Behinderung aufgezeigt, die die sexuelle Selbstbestimmung dieser Personengruppe einschränken.
- Das Kapitel "Einflussgrößen" analysiert die Faktoren, die zu einem erhöhten Risiko für sexuellen Missbrauch von Menschen mit geistiger Behinderung beitragen.
- Das Kapitel "Medizinische Aspekte" thematisiert die medizinischen Aspekte, die bei der sexualpädagogischen Begleitung von Menschen mit geistiger Behinderung zu berücksichtigen sind.
- Das Kapitel "Sexualpädagogische Begleitung" erörtert die Voraussetzungen für einen selbstbestimmten Umgang mit Sexualität bei Menschen mit geistiger Behinderung und beleuchtet die Notwendigkeit und verschiedene Möglichkeiten der sexualpädagogischen Begleitung.
- Das Kapitel "Zur sexuellen Erziehung Geistigbehinderter" beleuchtet die Intentionen und Interventionen der sexuellen Erziehung von Menschen mit geistiger Behinderung und befasst sich mit der Bedeutung und den Tendenzen der sexuellen Erziehung in diesem Kontext.
Schlüsselwörter
Die Arbeit von Petra Becher befasst sich mit den Schlüsselbegriffen sexuelle Selbstbestimmung, sexualpädagogische Begleitung, sexueller Missbrauch, geistig behinderte Menschen, Präventionsmaßnahmen, und Einflussgrößen. Die Arbeit betont die Notwendigkeit einer umfassenden sexuellen Aufklärung und Prävention, sowie die Bedeutung von Einrichtungen und Institutionen in der sexualpädagogischen Begleitung von Menschen mit geistiger Behinderung.
- Arbeit zitieren
- Petra Becher (Autor:in), 2002, Erklärung sexualpädagogischer Begleitung und deren Notwendigkeit bei geistig behinderter Menschen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/19812
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