Das römische Provinzbereich, d.h. alle Gebiete außerha lb Italiens, entstand mit der Eroberung der Insel Sizilien während des ersten Punischen Krieges. Erst vom Jahr 227 v.Chr. an wurde dorthin ebenso wie nach Sardinien je ein Prätor als Amtsträger gesandt, womit tatsächlich von Provinzen gesprochen werden kann. In dieser Arbeit werde ich versuchen, die Frage nach Verwaltung dieses Gebietes zu beantworten, indem ich mich zuerst mit dem Begriff „proviciae“ und wie er sich von der modernen Bedeutung des Wortes „Provinz“ unterscheidet auseinandersetzen werde; dana ch werde ich zu den allgemeinen Tatsachen der provinzialischen Organisation zu sprechen kommen. Dann scheint es mir sinnvoll, mich mit den vom Senat beauftragten Provinzverwaltern - die sogenannten Statthalter - und ihren Funktionen, sowie gesetzlichen Versuchen durch de repetundis sie zu kontrollieren, zu beschäftigen. Interessant kann auch sein wer den Statthalter in die Provinz begleiten durfte und was für Funktionen - staatliche und private - dieses Personal zu tun vermochte. Anschließend wird es sich hauptsächlich darum handeln, dass die Steuerorgane in Provinzen durch private Unternehmer, sogenannte publicani, geführt wurden und dass die Nachteile dieses Provinzialsystems sich in erster Linie gegen die Provinzen auswirkten. Es muss betont werden, dass diese Untersuchung sich zeitlich auf die Phase der Römischen Republik bezieht, die Phase, die im Vergleich zur Kaiserzeit so gut wie keine Verwaltungsorgane besaß.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffe „Provinz“ und „provinciae“
- Grundlagen der provinzialen Organisation. Lex Provinciae
- Verwalter der Provinzen, ihre Funktionen und Personal. quaestio de repetundis
- Finanzämter, Besteuerung der Provinzen und publicani
- Resümee
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Verwaltung des römischen Provinzgebietes außerhalb Italiens. Sie untersucht die Entwicklung des Begriffs "provincia", die Organisation der Provinzverwaltung und die Rolle der Provinzverwalter (Statthalter) in der Römischen Republik.
- Entwicklung des Begriffs "provincia" und seine Unterscheidung von der modernen Bedeutung von "Provinz"
- Grundlagen der provinzialen Organisation und die Rolle der lex provinciae
- Funktionen und Aufgaben der Provinzverwalter (Statthalter) sowie Mechanismen ihrer Kontrolle (quaestio de repetundis)
- Personal des Statthalters und deren Funktionen
- Rolle der Finanzämter, Besteuerung der Provinzen und der Publicani
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung führt in die Thematik der römischen Provinzverwaltung ein und legt den zeitlichen Fokus auf die Republik. Sie beleuchtet die Entstehung des Provinzbereichs im Kontext der Eroberungen Roms und skizziert die zentralen Themen der Arbeit.
- Kapitel 2 behandelt die Begriffe "Provinz" und "provincia" und deren unterschiedliche Bedeutungen. Es wird der historische Wandel des Begriffs "provincia" von einem Aufgabenbereich eines Magistrats hin zu einer territorialen Einheit beleuchtet.
- Kapitel 3.1 befasst sich mit den Grundlagen der provinzialen Organisation. Es werden die Gründe für die Einrichtung von Provinzen, die Rechtslage und die Vorgehensweise der Römer bei der Annexion von Gebieten außerhalb Italiens beschrieben. Die lex provinciae als Grundgesetz der Provinz wird vorgestellt.
- Kapitel 3.2 behandelt die Provinzverwalter (Statthalter) und deren Funktionen. Es wird die Rolle des Statthalters in der Rechtsprechung und im Militärwesen beschrieben. Darüber hinaus wird auf das Personal des Statthalters (Quästoren, Legaten) und dessen Aufgaben eingegangen.
Schlüsselwörter
Römische Provinzverwaltung, provincia, Provinzen, Statthalter, Promagistratur, lex provinciae, quaestio de repetundis, Publicani, Finanzämter, Besteuerung, Römische Republik
- Arbeit zitieren
- Natalia Luneva (Autor:in), 2002, Die Provinzverwaltung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/19840