Die Todesvorstellungen geistig behinderter Jugendlicher wurden bisher kaum empirisch untersucht, so dass es insgesamt auch nur wenige Erkenntnisse über deren Todesverständnis gibt.
In diesem Artikel stellt Martin Bube seine Interviewstudie vor, in der er neun geistig behinderte Jugendliche über deren Erleben und Bewältigung von Sterben und Tod befragt und schildert die wichtigsten Ergebnisse. Der Leser erhält so Einblick in die Todesvorstellungen der befragten Personengruppe und in deren Todesverständnis.
Ziel des Artikels ist es dem Tod, als wichtiges Lebensthema, einen angemessenen Stellenwert in der Schule einzuräumen und den Sonderschullehrern Mut zu machen, sich dieser Thematik im Unterricht zu stellen. Nur so können geistig behinderte Kinder und Jugendliche bereits im Schulalter lernen, den Tod als Teil des Lebens zu verstehen.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung
- Begriffsklärung
- Der Umgang in unserer Gesellschaft mit Tod und Sterben
- Der Umgang von Kindern und Jugendlichen mit Tod und Sterben
- Die Todesvorstellung von Kindern und Jugendlichen
- Das Trauerverhalten von Kindern und Jugendlichen
- Der Umgang von geistig behinderten Jugendlichen mit Tod und Sterben
- Die Todesvorstellung von geistig behinderten Jugendlichen
- Das Trauerverhalten von geistig behinderten Jugendlichen
- Eigene empirische Untersuchung zum Todeserleben geistig behinderter Jugendlichen
- Gründe für eine schulische Thematisierung
- Bisherige Thematisierung im Unterricht
- Notwendige Voraussetzungen und mögliche Schwierigkeiten
- Möglichkeiten der Behandlung des Themas Tod und Sterben im Unterricht an der Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung
- Unterrichtsentwurf für eine Projektwoche zum Thema ,,Sterben, Tod und Trauer”
- Auswirkungen von Unterrichtsprogrammen zu Tod und Sterben
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Umgang geistig behinderter Jugendlicher mit Tod und Sterben und die didaktischen Möglichkeiten der Thematisierung im Unterricht. Ziel ist es, wissenschaftliche Grundlagen für einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Thema im pädagogischen Kontext zu schaffen.
- Todesvorstellungen bei geistig behinderten Jugendlichen
- Trauerverhalten bei geistig behinderten Jugendlichen
- Didaktische Ansätze zur Thematisierung von Tod und Sterben im Unterricht
- Notwendige Voraussetzungen für eine gelingende Unterrichtsgestaltung
- Auswirkungen von Unterrichtsprogrammen zum Thema Tod und Sterben
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt die gesellschaftliche Verdrängung des Themas Tod und Sterben dar und zeigt die wachsende Notwendigkeit einer offenen Auseinandersetzung, besonders im Kontext der Jugenderziehung. Der Autor beschreibt seine persönlichen Erfahrungen und die Forschungslücke in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dieser Thematik.
Der Umgang in unserer Gesellschaft mit Tod und Sterben: Dieses Kapitel beleuchtet die gesellschaftlichen Strategien im Umgang mit dem Tod, von Verdrängung bis hin zu Enttabuisierung. Es analysiert die ambivalenten Einstellungen und die Herausforderungen der offenen Kommunikation über Sterben und Tod.
Der Umgang von Kindern und Jugendlichen mit Tod und Sterben: Hier wird die Entwicklung der Todesvorstellung bei Kindern und Jugendlichen beschrieben, unterteilt in kognitive und emotionale Aspekte. Das Kapitel beleuchtet verschiedene Trauerreaktionen und deren altersabhängige Ausprägung.
Der Umgang von geistig behinderten Jugendlichen mit Tod und Sterben: Dieses Kapitel untersucht spezifisch die Todesvorstellungen und das Trauerverhalten geistig behinderter Jugendlicher. Es präsentiert Ergebnisse einer empirischen Studie des Autors, die Interviews mit betroffenen Jugendlichen beinhaltet und deren Ergebnisse detailliert analysiert und kritisch reflektiert.
Gründe für eine schulische Thematisierung: Das Kapitel argumentiert für die Notwendigkeit einer schulischen Auseinandersetzung mit dem Thema Tod und Sterben auf anthropologischer, entwicklungspsychologischer, bildungstheoretischer, gesellschaftlicher und ethischer Ebene.
Bisherige Thematisierung im Unterricht: Hier wird der aktuelle Stand der Unterrichtspraxis im Umgang mit dem Thema Tod und Sterben beleuchtet. Es werden bestehende Ansätze und deren Stärken und Schwächen kritisch diskutiert.
Notwendige Voraussetzungen und mögliche Schwierigkeiten: Dieser Abschnitt analysiert die notwendigen Voraussetzungen für eine gelingende Unterrichtsgestaltung, sowohl auf Seiten der Lehrkräfte, der Schule, der Schüler und deren Eltern. Mögliche Schwierigkeiten und Herausforderungen werden thematisiert.
Möglichkeiten der Behandlung des Themas Tod und Sterben im Unterricht an der Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung: Das Kapitel skizziert verschiedene didaktische Ansätze für den Unterricht mit geistig behinderten Jugendlichen, wie die Behandlung des Themas als aktuelles Ereignis oder als Sachthema.
Unterrichtsentwurf für eine Projektwoche zum Thema ,,Sterben, Tod und Trauer”: Es wird ein konkreter Unterrichtsentwurf für eine Projektwoche vorgestellt, inklusive Beschreibung der Ausgangslage, Lernziele, Aufbau der Unterrichtssequenz und einer Reflexion des Projekts.
Schlüsselwörter
Tod, Sterben, Trauer, Geistigbehinderte Jugendliche, Todesvorstellung, Trauerverhalten, Empirische Untersuchung, Didaktik, Sonderschulunterricht, Ethik, Entwicklungspsychologie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Umgang geistig behinderter Jugendlicher mit Tod und Sterben
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht den Umgang geistig behinderter Jugendlicher mit Tod und Sterben und die didaktischen Möglichkeiten der Thematisierung dieses Themas im Unterricht. Ziel ist die Schaffung wissenschaftlicher Grundlagen für einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Thema im pädagogischen Kontext.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Todesvorstellungen und das Trauerverhalten geistig behinderter Jugendlicher, didaktische Ansätze zur Thematisierung von Tod und Sterben im Unterricht, notwendige Voraussetzungen für eine gelingende Unterrichtsgestaltung, Auswirkungen von Unterrichtsprogrammen zum Thema Tod und Sterben, sowie den gesellschaftlichen Umgang mit Tod und Sterben im Allgemeinen und im Vergleich zum Umgang von Kindern und Jugendlichen.
Welche Methodik wird verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf Literaturrecherche und eine eigene empirische Untersuchung, die Interviews mit geistig behinderten Jugendlichen beinhaltet. Die Ergebnisse dieser Studie werden detailliert analysiert und kritisch reflektiert.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel zu Vorwort, Einleitung, Begriffsklärung, dem gesellschaftlichen Umgang mit Tod und Sterben, dem Umgang von Kindern und Jugendlichen mit Tod und Sterben, dem Umgang geistig behinderter Jugendlicher mit Tod und Sterben (inkl. empirischer Untersuchung), Gründen für eine schulische Thematisierung, bisheriger Thematisierung im Unterricht, notwendigen Voraussetzungen und möglichen Schwierigkeiten, Möglichkeiten der Behandlung des Themas im Unterricht an Förderschulen, einem Unterrichtsentwurf für eine Projektwoche und den Auswirkungen von Unterrichtsprogrammen. Die Arbeit schließt mit einem Fazit.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, wissenschaftliche Grundlagen für einen verantwortungsvollen und adäquaten Umgang mit dem Thema Tod und Sterben im pädagogischen Kontext, insbesondere mit geistig behinderten Jugendlichen, zu schaffen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Tod, Sterben, Trauer, Geistigbehinderte Jugendliche, Todesvorstellung, Trauerverhalten, Empirische Untersuchung, Didaktik, Sonderschulunterricht, Ethik, Entwicklungspsychologie.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Pädagogen, Lehrer an Förderschulen, Erzieher, Therapeuten, Studenten der Pädagogik und Sozialwissenschaften sowie alle, die sich mit dem Thema Tod und Sterben im Kontext der Bildung und Erziehung geistig behinderter Jugendlicher auseinandersetzen.
Welche konkreten didaktischen Ansätze werden vorgestellt?
Die Arbeit skizziert verschiedene didaktische Ansätze für den Unterricht mit geistig behinderten Jugendlichen, z.B. die Behandlung des Themas als aktuelles Ereignis oder als Sachthema. Ein konkreter Unterrichtsentwurf für eine Projektwoche zum Thema „Sterben, Tod und Trauer“ wird detailliert vorgestellt.
Welche Herausforderungen werden im Umgang mit dem Thema im Unterricht angesprochen?
Die Arbeit thematisiert die notwendigen Voraussetzungen für eine gelingende Unterrichtsgestaltung (von Seiten der Lehrkräfte, der Schule, der Schüler und deren Eltern) und mögliche Schwierigkeiten und Herausforderungen beim Umgang mit dem sensiblen Thema Tod und Sterben im Unterricht.
Wie wird der gesellschaftliche Umgang mit Tod und Sterben dargestellt?
Die Arbeit beleuchtet die gesellschaftlichen Strategien im Umgang mit dem Tod, von Verdrängung bis hin zu Enttabuisierung, und analysiert die ambivalenten Einstellungen und die Herausforderungen der offenen Kommunikation über Sterben und Tod.
- Arbeit zitieren
- Martin Bube (Autor:in), 2007, Sterben und Tod als Unterrichtsthema für Schüler mit geistiger Behinderung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/198456