Medienerziehung in der Familie

Förderung von Medienkompetenz der Kinder durch die Eltern


Hausarbeit, 2012

19 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhalt

1 Einleitung

2 Theoretische Grundlagen
2.1 Medienerziehung
2.2 Medienkompetenz

3 otwendigkeit der Medienerziehung in der Familie
3.1 Medienalltag der Kinder
3.2 Mögliche Chancen und Risiken für Kinder durch die Mediennutzung
3.3 Vorbildsfunktion der Eltern

4 Förderung von Medienkompetenz
4.1 Aufbau und Erhalt der Medienkompetenz der Eltern
4.2 Gezielte Erziehung der Kinder zur Medienkompetenz

5 Fazit und Ausblick

Quellen- und Literaturverzeichnis

1 Einleitung

In der heutigen Gesellschaft sind Medien allgegenwärtig. Ob digital oder her- kömmlich, ob im Beruf oder Privatleben - ohne die entsprechenden Kenntnisse im Umgang mit den Medien wird das Agieren als mündiger Bürger zunehmend schwierig. In der öffentlichen Diskussion wird Medienkompetenz als ein Schlüs- sel zur gesellschaftlichen Teilhabe und sogar als vierte Kulturtechnik bezeichnet. Zahlreiche Ratgeber beleuchten jedoch primär die institutionelle Medienerziehung und versäumen somit auch den Familien eine Handlungsorientierung im Medien- dschungel zu liefern. Doch bereits als Ungeborenes werden erste Medienerfah- rungen gesammelt, indem beispielsweise die Mutter den Fötus schon in ihrem Bauch mit der klassischen Musik vertraut macht. So kommen Kinder mit Medien lange vor dem Kindergarten und Schule in Berührung. Dabei sind vor allem die Eltern gefordert, den Heranwachsenden einen sinnvollen Umgang mit den Medien zu ermöglichen. Doch oft fühlen sich die Eltern bei der Wahrnehmung dieser Aufgabe überfordert und verunsichert. Dies hängt vor allem mit dem riesigen Me- dienangebot, mit mangelnden Eigenkenntnissen im Umgang besonders mit den Neuen Medien und auch mit den vielen öffentlich diskutierten Gefahren, die sich durch die Mediennutzung ergeben, zusammen. Die vorliegende Hausarbeit ver- sucht diese Lücke zu füllen und beschäftigt sich daher mit folgenden Forschungs- fragen: warum die familiäre Medienerziehung bedeutend ist und wie Eltern ihre Kinder beim kompetenten Medienumgang unterstützen können.

Der Klärung der Forschungsfragen nähert sich die Autorin wie folgt: Nach dieser Einleitung werden im zweiten Kapitel zunächst die beiden leitenden Begriffe Me- dienerziehung und Medienkompetenz definiert. Anschließend wird die erste For- schungsfrage geklärt, indem der aktuelle Medienalltag in der Familie skizziert wird. Dabei geht die Autorin auf die möglichen Chancen und Risiken ein, die im Zusammenhang mit der Mediennutzung entstehen können. Außerdem erläutert die Autorin die Vorbildsfunktion der Eltern für ihre Kinder. Im vierten Hauptkapitel werden zahlreiche Tipps zur gezielten Förderung von Medienkompetenz sowohl bei den Eltern als auch bei den Kindern präsentiert und somit die Antwort auf die zweite Forschungsfrage gegeben. Im letzten Kapitel werden alle gewonnenen Er- kenntnisse der Hausarbeit zusammengefasst und kritisch bewertet.

An dieser Stelle ist ein Hinweis angebracht - aus Gründen der Übersichtlichkeit wird die überwiegend verwendete männliche Form in der Arbeit als geschlechtsneutral aufgefasst, womit sowohl Frauen als auch Männer gemeint sind.

2 Theoretische Grundlagen

2.1 Medienerziehung

Als einen der Teilgebiete der Medienpädagogik benannte Tulodziecki die Medi- enerziehungstheorie. Dabei gehe es um die pädagogische Umsetzung von bil- dungsrelevanten medienbezogenen Zielen. Allgemein werden unter Medienerzie- hung alle intentionalen Maßnahmen verstanden, die auf die Vermittlung von be- stimmten Medienumgang bei Kindern abzielen und ihnen somit ein aufgeklärtes Handeln in der Medienwelt ermöglichen. Ein primäres Erziehungsziel ist dabei die Entfaltung von Medienkompetenz (vgl. Raithel & Dollinger & Hörmann, 2007, S. 270 f.).

Medienerziehung hängt eng mit der Mediensozialisation zusammen mit dem Ziel, einen Beitrag zur optimalen Entwicklung von Heranwachsenden zu leisten. So werden im Rahmen einer erfolgreichen Medienerziehung die Kinder fit für das Leben in einer Informationsgesellschaft gemacht, indem ihnen ganz bewusst be- stimmte Werte und Normen zum sicheren Medienumgang vermittelt werden. Im Zusammenhang mit gegebenenfalls auftauchenden Sozialisationsproblemen wirkt die Medienerziehung sowohl präventiv als auch intervenierend. Somit leistet sie Unterstützung, damit kritische Situationen erst gar nicht entstehen und falls doch, dass diese ohne große Schäden bewältigt werden können (vgl. Süss & Lampert & Wijnen, 2010, 127 f.).

Hinsichtlich der Zuständigkeit für Medienerziehung können mehrere Akteure wie beispielsweise Eltern, Erzieher oder Lehrer benannt werden. Denn je nach Alter, Lebensbereich und Medien tauchen verschiedene Fragestellungen auf. Somit gibt es in der Medienerziehung keine allgemeingültigen Leitlinien. Auch im Zusammenhang mit dem ständigen gesellschaftlichen Wandel gilt es, stets die erzieherischen Maßnahmen zu modifizieren (vgl. Süss et al., 2010, S. 146).

2.2 Medienkompetenz

Eine wesentliche medienpädagogische Aufgabe der Medienerziehung ist der Er- werb und die Förderung der Medienkompetenz. Für das Modewort Medienkom- petenz gibt es zahlreiche Definitionen. Geprägt wurde dieser Begriff von Baacke, so ist in der Fachliteratur auch seine Begriffsbestimmung am häufigsten vertreten. Nach Baacke sind medienkompetente Individuen in der Lage, sich in den neuen Medienwelten autonom zurechtzufinden; somit können sie, mit Medien entspre- chend eigener Bedürfnisse zielgerichtet umgehen (vgl. 2007, S. 98). Konkret ver- steht Baacke unter Medienkompetenz die „Fähigkeit, in die Welt aktiv aneignen- der Weise auch alle Arten von Medien für das Kommunikations- und Handlungsrepertoire von Menschen einzusetzen“ (zitiert nach Süss et al., 2010, S. 107). Aufgrund einer dynamischen gesellschaftlichen Entwicklung wird die Förderung von Medienkompetenz als eine lebenslange Aufgabe angesehen. Dabei kommt es keineswegs nur auf den souveränen Gebrauch von neueren digitalen Medien an - Medienkompetenz umfasst das selbstständige Agieren in der gesamten Medienlandschaft (vgl. Süss et al., 2010, S. 105).

Um den Begriff Medienkompetenz transparenter zu machen, stellte Baacke vier Dimensionen vor: Medienkritik und Medienkunde als Vermittlungsbereiche, so- wie Mediennutzung und Mediengestaltung als Bereiche des Handelns. Die Medi- enkritik ermöglicht analytische, reflexive und ethische Auseinandersetzung mit medialen Inhalten. Bei der Medienkunde geht es einerseits allgemein um informa- tive Kenntnisse über die aktuellen Medien und andererseits um konkretes instru- mentell-qualifikatorisches Können hinsichtlich der Anwendung der Medien. Der Bereich Mediennutzung umfasst die rezeptive Medienanwendung sowie den in- teraktiven Mediengebrauch. Im Rahmen der Mediengestaltung gilt es das Medien- system innovativ weiterzuentwickeln und dabei kreativ die bestehenden Kommu- nikationsschranken zu überschreiten (vgl. Baacke, 2007, S. 98 f.). Die vier Di- mensionen verdeutlichen, dass Medienkompetenz nicht wie oft angenommen le- diglich Bedienungsfertigkeiten, sondern auch eine verantwortungsbewusste Nut- zung und einen konstruktiven sowie angemessenen Umgang mit Medieninhalten umfasst.

In Verlaufe der Sozialisation, die keineswegs nur auf die Kindheits- und Jungend- phase beschränkt ist, müssen die Individuen zur persönlichen Selbstfindung und Platzierung als vollwertige Bürger der heutigen Informationsgesellschaft ver- schiedene Entwicklungsaufgaben meistern. Zur Bewältigung dieser Aufgaben bedienen sich die Menschen der Medien. Der Erwerb von Medienkompetenz ist somit zur einer der wichtigsten Entwicklungsaufgaben geworden (vgl. Süss et al., 2010, S. 29).

Für die Förderung der Medienkompetenz gibt es kein Patentrezept, denn viel zu verschieden sind die individuellen Grundvoraussetzungen. So variiert das aktuelle Kompetenzniveau von Mensch zu Mensch, was jeweils andere Vorgehensweise bei der weiteren Entfaltung nach sich zieht. Zu den bedeutsamen Parametern, von denen die Medienkompetenz abhängt, zählen zum Beispiel das Geschlecht, das Alter, der Bildungshintergrund, die Charakterstärke oder die Medienrelevanz (vgl. Süss et al., 2010, S. 118 f.).

3 otwendigkeit der Medienerziehung in der Familie

3.1 Medienalltag der Kinder

Um die Bedeutung der Medienerziehung in der Familie zu verstehen, ist zunächst zu klären, wie der heutige Medienalltag der Kinder aussieht. An dieser Stelle ist ein organisatorischer Hinweis angebracht: mit Kinder meint die Autorin in dieser Hausarbeit allgemein die Heranwachsenden, unabhängig davon, wie alt diese sind - hierunter fallen also sowohl Säuglinge, Kleinkinder als auch Jugendliche. Als Eltern werden hier allgemein die erziehungsberechtigten Personen verstanden. Denn das primäre Ziel der Arbeit ist es nicht, beispielsweise die Situation für eine bestimmte Altersklasse darzustellen oder nur klassische Familien mit beiden El- ternteilen zu betrachten, sondern die familiäre Medienerziehung allgemein aus der Eltern-Kind-Perspektive herauszuarbeiten. Des Weiteren ist der Fokus dieser Hausarbeit keineswegs nur auf die digitalen Medien beschränkt, auch wenn diese vordergründig präsentiert werden. Da vor allem Kleinkinder ebenso mit nicht- digitalen Medien in Berührung kommen, spielen auch diese hier eine Rolle.

Kinder, die in die heutige Mediengesellschaft hineingeboren werden und umgeben von der ständigen Medienpräsenz aufwachsen, werden Digital Natives bezeichnet (vgl. Süss et al., 2010, S. 15). So machen die Säuglinge bereits kurz nach der Ge- burt die ersten Medienerfahrungen indem beispielsweise die stolzen Eltern sie fotografieren. Medien sind heute aus dem Leben gar nicht mehr wegzudenken. Es gibt kaum medienfreie Räume - Medien sind jederzeit verfügbar, auch für die Kinder. Die mediale Umgebung ist daher für die Heranwachsenden absolut selbstverständlich, sie kennen es nicht anders. In den meisten Elternhaushalten gehören solche Medien wie Fernseher, Radio, Mobiltelefon, Internet oder Compu- ter zur Basisausstattung. Nicht selten sind auch die Kinderzimmer bereits mit zahlreichen Geräten zur eigenständigen Nutzung durch die Kinder ausgestattet. Besonders mit zunehmendem Alter gewähren die Eltern ihren Kindern immer mehr Medienzugang, so verfügen beispielsweise 62 Prozent der 12- bis 19- jährigen über einen eigenen Computer (vgl. FIM-Studie 2011, 2012, S. 56 ff.). Die Abbildung 1 veranschaulicht das durchschnittliche Einstiegsalter des erstge- borenen Kindes bei seiner ersten Mediennutzung. Hierbei handelt es sich um die Angaben der Eltern.

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Ende der Leseprobe aus 19 Seiten

Details

Titel
Medienerziehung in der Familie
Untertitel
Förderung von Medienkompetenz der Kinder durch die Eltern
Hochschule
FernUniversität Hagen  (Mediale Bildung und Medienkommunikation)
Note
2,0
Autor
Jahr
2012
Seiten
19
Katalognummer
V198527
ISBN (eBook)
9783656248316
ISBN (Buch)
9783656248521
Dateigröße
519 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Medien, Mediennutzung, Medienumgang, Medienerziehung, Medienkompetenz, Familie, Kinder, Eltern, Medienbildung, Medienkommunikation, Bildungswissenschaft, Baacke, 3A, Fernuni Hagen
Arbeit zitieren
Diplom-Betriebswirtin Maria Mecking (Autor:in), 2012, Medienerziehung in der Familie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/198527

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