Sexueller Missbrauch von Kindern


Hausarbeit (Hauptseminar), 2006

22 Seiten, Note: 1,8


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abkurzungsverzeichnis

0 Vorwort

1 Klarung der Begriffe
1.1 Der sexuelle Missbrauch
1.2 Derlnzest
1.3 Die Verankerung im Gesetzestext

2 Kategorien des sexuellen Kindesmissbrauchs
2.1 Der korperliche sexuelle Missbrauch
2.1.1 Gewalttatiger korperlicher sexuellerMissbrauch
2.1.2 Verfuhrerischer korperlicher sexuellerMissbrauch
2.2 Der seelische sexuelle Missbrauch
2.2.1 Gewalttatiger seelischer sexuellerMissbrauch
2.2.2 Verfuhrerischer seelischer sexuellerMissbrauch
2.3 Ausblick

3 Das Umfeld der Betroffenen und des Kindesmissbrauchs
3.1 Die Tater — Irrglauben und Realitaten
3.2 Einflusse und Ursachen in der Familie

4 Anzeichen fur sexuellen Missbrauch
4.1 Die kindliche Mitteilung
4.1.1 Die Ebenen kindlicherMitteilung
4.1.2 Selbstbildzeichnungen als Beispiel der symbolischenMitteilung
4.2 Korperliche Hinweise
4.3 Verhaltensauffalligkeiten
4.4 Ausblick

5 Auswirkungen und Folgen fur missbrauchte Kinder
5.1 DasTrauma
5.2 Die Dynamik der Situation
5.2.1 Stigmatisierung
5.2.2 Hilf-undMachtlosigkeit
5.2.3 Vertrauensbruch
5.2.4 TraumatischeSexualisierung

6 Missbrauchsopfer in der Therapie

7 Resumee

8 Literaturverzeichnis

Abkurzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Vorwort

Die Thematik des Sexuellen Missbrauchs von Kindern, ist ein heikler Punkt in unserer heutigen Gesellschaft und wird oft zu wenig zur Sprache gebracht und nicht genugend aufgeklart, obwohl es mehr ihm Alltag integriert ist, als es sich die Offentlichkeit eingesteht.

Mit dieser Arbeit mochte ich einen kleinen Einblick in dieses Thema geben und gleichzeitig Aufklaren, wie und wo wir als Sozialpadagogen aufMissbrauch treffen konnen.

Sexueller Missbrauch kann vielmals als Ursache fur Entwicklungsstorungen und Abweichendes Verhalten gesehen werden. Dies ist fur mich ebenfalls ein wichtiger Aspekt um mich mit diesem Gebiet zu beschaftigen und gleichzeitig mochte ich versuchen zu beleuchten, wie es durch eine Missbrauchserfahrung zu einer Entwicklungsstorung kommen kann.

1 Klarung der Begriffe

1.1 Der sexuelle Missbrauch

Das Wesen des sexuellen Missbrauchs zeichnet sich dadurch aus, dass gegenuber Kindern ein bestimmtes sexuelles Verhalten mittels Gewalt, Drohung oder durch Abhangigkeit erzwungen wird und anderseits eine sexuelle Handlung bzw. Handlungen zwischen den Kindern und einem alteren Menschen vollzogen werden. Dies gilt auch fur gleiches Verhalten zwischen Kindern und deutlich alteren Jugendlichen. Die betroffenen Kinder werden in dieser Erklarung als Wesen beschrieben, welche die Sexualitat in ihren AusmaBen noch nicht verstehen konnen. Aufgrund ihres Entwicklungstandes sind sie noch nicht in der Lage, ihre Zustimmung zu solchen Handlungen zu geben (vgl. Steinhausen 2000, S.195).

1.2 Der Inzest

Er ist eine Form des sexuellen Missbrauchs von Kindern und beschreibt sexuelle Handlungen zwischen Verwandten ersten und zweiten Grades, also z.B. zwischen (Stief-)Vater, (Stief-)Mutter, Lebensgefahrten und ihren Kindern (vgl. Ortner 2002, S.255).

Beim Inzest kann es sich um eine einmalige Missbrauchserfahrung handeln oder aufgrund der Abhangigkeit der Kinder, von der sie missbrauchenden Person, kann sich dieser uber einen langeren Zeitraum erstrecken. Gleiches gilt auch fur den Kindesmissbrauch durch fremde Personen.

1.3 Die Verankerung im Gesetzestext

Sexueller Missbrauch und Inzesthandlungen werden strafrechtlich verfolgt und sind im Gesetz als Straftat verankert. Im Strafgesetzbuch wird in den §§ 174 - 184 geklart, ab wann eine Handlung strafrechtlich als sexueller Missbrauch gesehen wird, welche Tatbestande erfullt sein mussen und welche rechtlichen Folgen sich daraus ergeben. Die angegebenen Paragraphen klaren nicht nur den Missbrauch an Kindern, sondem auch weitere Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung.

Alle bekannten Arten des sexuellen Missbrauchs nehmen Einfluss auf den Verlauf der Kindheit und das spatere Erwachsenenleben der Opfer. Zum Zeitpunkt des Geschehens richten solche Erfahrungen schwere Schaden an Korper und Geist an, die bei den Kindern zu Entwicklungsstorungen fuhren konnen. Wir konnen den sexuellen Kindesmissbrauch in zwei Kategorien gliedern: den korperlichen sexuellen Missbrauch und den seelischen sexuellen Missbrauch. Beide Kategorien unterteilen sich weiterhin in Missbrauch der gewalttatigen Art und der verfuhrerischen Art (vgl. Kritsberg 2003, S.54f).

2.1 Der korperliche sexuelle Missbrauch

Diese Art des Missbrauchs lasst sich wie folgt erklaren:

Zwischen den Kindern und dem/den Tater/n findet ein, meist erzwungener sexueller Korperkontakt statt bzw. ihnen wird ein eindeutig sexuelles Verhalten vorgefuhrt. Der korperliche Kindesmissbrauch setzt sich aus mehr als nur einer Form der korperlichen Aktivitat zusammen.

Solche Missbrauchsformen konnen sein:

- Oraler/ Analer/ Vaginaler Missbrauch bis hin zur Vergewaltigung
- Unangebrachte Beruhrungen der Geschlechtsteile des Kindes
- Einfuhren von Fremdkorpern in Genitalien
- Verletzung der Intimsphare
- Aussetzung der Pomographie bzw. Zwang zur Teilnahme an pornographischen Aktivitaten, wie Filme, Fotos usw.
- Kinder werden Zeuge sexuellen Vergehens an anderen Kindern oder sie werden gezwungen an solchen Handlungen teilzunehmen
- Unnotige und ubertriebene medizinische MaBnahmen bzw. GesundheitsmaBnahmen, wie z.B. strenger Reinigungszwang, Bestrafen mit korperlicher Zuchtigung bei Bettnassen oder Einkoten

(vgl. ebd. S.56f).

Der Kindesmissbrauch erfolgt unter Ausubung von korperlicher Gewalt, z.B. Festhalten, Fesseln, Wurgen, Schlagen oder durch eine Art Zwang und Androhung von Gewalt. In manchen Fallen spricht der Tater auch Drohungen gegen, fur die Kinder wichtige Personen aus, um seine Opfer zu sexuellen Handlungen zwingen zu konnen. Je hoher der Gewaltanteil bei einem sexuellen Missbrauch ist, desto schwerer wird die Entwicklung der Kinder beeinflusst (vgl. Kritsberg 2003, S.63ff)

2.1.2 Verfuhrerischer korperlicher sexuellerMissbrauch

Die unerfahrenen Kinder ubernehmen, durch die Manipulation des Taters selbst die aktive Rolle. Dadurch entsteht in den Opfem der Glaube, dass sie selbst die sexuelle Erfahrung machen wollten. Einhergehend mit dem Gefuhl der Scham und groBter Verwirrung kann es moglich sein, dass sie spater in einer Therapie nicht uber die Missbrauchshandlung sprechen konnen, ohne ausschlieBlich sich selbst daran die Schuld zu geben (vgl. ebd. S.69f).

2.2 Der seelische sexuelle Missbrauch

Bei dieser Form des sexuellen Missbrauchs erfahren die Betroffenen sexuelle Beschamung, Verspottung oder Belastigung. Ebenso wie bei dem korperlichen Missbrauch konnen sich fur die Kinder auch bei dieser Form schwere Schaden bis hin zu Entwicklungsstorungen ergeben (vgl. ebd. S.77).

2.2.1 Gewalttatiger seelischer sexuellerMissbrauch

Die Kinder konnen in manchen Fallen z.B. durch die Eltern oder einen Elternteil bosen Spott, wie z.B. „Hure“, „Meine kleine Schlampe“ usw. oder sexuelle Beschamung erfahren. Hierzu zahlen abwertende Beschimpfungen, die nicht nur die Selbstachtung der Kinder gefahrden, sondern auch Schuld- und Schamgefuhle bei ihnen auslosen (vgl. ebd. S.78).

Benutzt ein Elternteil die eigenen Kinder dazu seelische Bedurfnisse zu befriedigen oder fremde Lasten zu tragen, fallt dies in den Bereich des verfuhrerischen Kindesmissbrauchs. Zur weiteren Erklarung mochte ich folgende Beispiele auffuhren:

Ein Elternteil hat (sexuelle) Beziehungsprobleme und bezieht daraufhin seine eigenen Kinder in seine Probleme ein. Die jungen Opfer ubernehmen dadurch die Rolle eines Beraters, obwohl sie aufgrund ihres Entwicklungsstandes nicht wissen konnen, wie sie dem Elternteil helfen konnen. Andernfalls kann es auch sein, dass z.B. die Mutter ihrem Sohn die Rolle des Hausherren ubertragt. Die wichtigsten Grunde dafur sind: die Mutter liegt im Streit mit dem Partner, lebt getrennt von diesem oder der Partner ist verstorben. Sie zwingt ihren Sohn dazu fur all ihre Bedurfnisse, auch sexueller Natur, zur Verfugung zu stehen. Der Sohn gibt aus Pflichtgefuhl oder Mitleidsgefuhl gegenuber der Mutter nach und lasst sich ausnutzen.

Die Kinder werden in beiden Fallen seelisch schwer belastet und sind mit den Situationen total uberfordert. Der Erwachsene vermittelt seinen Kindem durch sein Verhalten, eine vollkommen falsche Rolle des Kindes in der Familie. Hier besteht die Gefahr, dass missbrauchte Kinder diese Rollenverteilung spater als Elternteil in ihre eigene Familie ubernehmen und sich der seelische Missbrauch in der neuen Generation fortsetzt (vgl. Kritsberg 2003, S.80ff).

2.3 Ausblick

AbschlieBend spricht Kritsberg (2003) davon, dass die Kinder nicht nur eine Art des Missbrauchs erfahren bzw. erfahren haben. Nicht selten ist es der Fall, dass sie Opfer beider Missbrauchsformen, also korperlichen und seelischen Missbrauchs werden (vgl. ebd. S.83).

[...]

Ende der Leseprobe aus 22 Seiten

Details

Titel
Sexueller Missbrauch von Kindern
Note
1,8
Autor
Jahr
2006
Seiten
22
Katalognummer
V198569
ISBN (eBook)
9783656248804
ISBN (Buch)
9783656249801
Dateigröße
608 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Sexueller Missbrauch, Entwicklungsstörungen bei Kindern, Identität, Pubertät, Verhaltensauffälligkeit, Täter, Opfer, Inzest, Seelischer Missbrauch, Gewalttaten
Arbeit zitieren
Diplom Sozialpädagogin/Sozialarbeiterin (FH) Doreen Müller (Autor:in), 2006, Sexueller Missbrauch von Kindern, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/198569

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