Der vorliegende Essay hat zum Ziel, der These nachzugehen, dass Apples neueste Technologie, die Sprach- und Kontexterkennende Software namens Siri für das iPhone, eine zweite Interface-(R)Evolution einleitet wie es vor einigen Jahren bereits der Touchscreen der Fall war.
Zu Beginn soll kurz die Bedienung technischer Geräte im Allgemeinen beschrieben werden. Dabei werden die einzelnen Entwicklungsschritte kurz aufgezeigt und Apples gesonderte Stellung in der Interfaceentwicklung kenntlich gemacht. Weiterhin sollen fünf Argumente näher beleuchtet werden, welche die Technikakzeptanz in der Gesellschaft momentan noch hemmen, um schließlich ein Resümee zu ziehen, inwieweit es sich um eine Revolution, bzw. eine Evolution handelt.
Vorgehensweise dieses Essays
Der vorliegende Essay hat zum Ziel, der These nachzugehen, dass Apples neueste Technologie, die Sprach- und Kontexterkennende Software namens Siri für das iPhone, eine zweite Interface- (R)Evolution einleitet wie es vor einigen Jahren bereits der Touchscreen der Fall war.
Zu Beginn soll kurz die Bedienung technischer Geräte im Allgemeinen beschrieben werden. Dabei werden die einzelnen Entwicklungsschritte kurz aufgezeigt und Apples gesonderte Stellung in der Interfaceentwicklung kenntlich gemacht. Weiterhin sollen fünf Argumente näher beleuchtet werden, welche die Technikakzeptanz in der Gesellschaft momentan noch hemmen, um schließlich ein Resümee zu ziehen, inwieweit es sich um eine revolution, bzw. eine Evolution handelt.
Das Interface zwischen Technik und Mensch im Laufe der Zeit
Zur Technikbedienung im Allgemeinen lässt sich sagen, dass deren Entwicklung durch die Hersteller immer auch auf einen gesteigerten Bedienkomfort für den Benutzer abzielte. So gab es beispielsweise für die ersten Fernsehgeräte noch keine Fernbedienung und man musste zum Programmwechsel zwangsläufig aufstehen, zum Fernsehapparat laufen, und direkt am Gerät umschalten. Später war es eine Selbstverständlichkeit ein kleines Zusatzgerät - die Fernbedienung - beim Fernsehkauf mit zu erwerben, mit welcher man mittels Infrarot-Technik die Programme auch wechseln konnte, ohne aufstehen zu müssen. Diese frühen Fernbedienungen waren sehr groß und unhandlich, verfügten aber nur über einige wenige Knöpfe. Im Zuge weiterer Entwicklungen im Televisionsbereich wurden die Fernbedienungen zwar durch das Mehr an Technik komplexer; Sie bekamen mehr Knöpfe, waren aber auch kompakter, was zum gesteigerten Bedienkomfort zu addieren ist.
Heutzutage ist es möglich, das Fernsehgerät mit seiner Stimme zu steuern, z. B. mit der Nuance- Software Dragon TV. Neben dem TV lassen sich heute fast alle technischen Geräte mit Hilfe von Spracherkennungssoftware steuern. Beim Surfen im Internet mit dem opera-Browser, den PC sogar ohne Installation weiter Programme, sofern er mit dem Betriebssystem Windows 7 von Microsoft läuft, die Xbox 360 mit dem Kinect-System, ebenfalls von Microsoft. Sogar ein modernes, vernetztes Haus lässt sich steuern: Mit Hilfe der sogenannten EuropeanInstallation-Bus-Software ist es möglich, beispielsweise das Licht per Sprachbefehl ein- und auszuschalten, sowie viele weitere Dinge im Haushalt zu lenken.
Hier soll nun die Überleitung zum Mobiltelefon erfolgen: Lassen sich die gerade beschriebenen Geräte nun schon seit der jüngeren Vergangenheit mittels Spracherkennungssoftware steuern, so scheint es verwunderlich, von einer Interface-(R)Evolution zu sprechen. Selbst in Mobiltelefonen gab es Sprachsteuerung schon lange vor Siri, was vor allem für die korrekte Benutzung während des Autofahrens entwickelt wurde. Doch auch wenn Apples größter Widersacher in puncto Smartphone-Betriebssysteme, Google, schon lange vor Siri mit sogar mehreren Applikationen eine Sprachsteuerung ermöglichte, wie beispielsweise mit Sprachsuche (sogar vorinstalliert auf den meisten Endgeräten mit Android 2.2 oder höher), so bleibt dennoch zu vermuten, dass eine Interface-(R)Evolution , nämlich hin zur Techniksteuerung per Spracheingabe, zu erwarten ist. Bei der Einführung des Touchscreens war es ähnlich: Bei vielen Geräten, unter anderem sogar an Fahrkartenautomaten an deutschen Bahnhöfen, war diese Technik verbaut, doch nur eine Minderheit von Handys, bzw. PDAs mit dieser Technik - Heute werden kaum noch nicht-Smartphones produziert, und diese lassen sich ausschließlich über einen Touchscreen bedienen.
Die (R)Evolution hat begonnen
Wie es der Titel dieses Essays schon vermuten lässt, ist es weder eine reine Revolution, noch ein Evolution. Der revolutionäre Schritt, die Sprache mittels menschlicher Stimme als Interface zwischen Gerät und Bediener zu verwenden ist wie zwar wie bereits beschrieben nicht neu, jedoch hat Apple begriffen, mit den Wirren der menschlichen Alltagssprache korrekt umzugehen. Die Maßstäbe werden nicht neu gesetzt im Rahm en der Sprach-, sondern der auch im Patent für Siri festgelegten Kontexterkennung. Nun kommen zwar viele Geräte mit einer ähnlichen Software daher, aber keine erkennt auch nur annähernd so gut den Kontext, der für das Verständnis eines normalen Gespräches notwendig ist.
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- Quote paper
- Lars Roedel (Author), 2012, Siri: Apples Start zur zweiten Interface-(R)Evolution, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/198571