Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Fragestellung
3. Aufgaben der DGKS / DGKP und GuKG
4. Energie, Flüssigkeits- und Nährstoffbedarf
5. Die Nahrungsbausteine
5.1. Kohlenhydrate
5.2. Fette /Lipide
5.3. Eiweiße / Aminosäure
5.4. Vitamine und Spurenelemente
5.5. Wasser
5.6. Neue Substrate mit speziellen Funktionen
6. Arten der enteralen Ernährung
6.1. Nährstoff definierte Diät
6.2. Chemisch definierte Diät
6.3. Krankheitsspezifische Diät
7. Enterale Ernährung
7.1. Indikation
7.2. Zugangswege und Sonden Arten
7.3. Komplikationen
7.4. Applikationen von Medikamenten
8. Parenterale Ernährung
8.1. Indikation
8.2. Kontraindikation
8.3. Zugangsarten
8.3.1. Periphervenöser Zugang
8.3.2. Zentralvenöser Zugang
8.4. Komplikationen der (totalen) parenteralen Ernährung
8.5. Komplikationen ZVK
9. Monitoring der Ernährungstherapie
10. Aufgaben der Pflege bei der Ernährungstherapie
11. Kombinierte enterale und parenterale Ernährung
12. Zusammenfassung
13. Literaturverzeichnis
14. Abbildungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1. Einleitung
Essen und Trinken sind eine der elementarsten Grundbedürfnisse des Menschen. Ohne Essen und Trinken kein Leben.
Wie tief sich dieses Grundbedürfnis in die menschliche Entwicklung eingebracht hat, erkennt man an den vielen Kulturellen und Religiösen Feiern, Ritualen und Gebräuchen weltweit, die sich im Jahresverlauf ergeben.
Ein Mensch kann mit der Nahrung seine Gesundheit beeinflussen, aber bei falscher Ernährung auch seine Gesundheit oder seinen Körper schädigen.
Bei plötzlicher Erkrankung, Verlust der Selbstständigkeit wird oder muss diese Aufgabe von anderen Personen übernommen werden.
Im Rahmen der Akuterkrankung, wenn der Patient1 durch Unfall oder Krankheit sich auf der Intensivstation befindet, wird die Ernährung auf verschiedenste Weise sichergestellt.
In der folgenden Abschlussarbeit möchte ich auf die wichtigsten Nahrungsbausteine kurz erläuternd eingehen, den Energie - und Stoffwechsel kurz streifen, sowie die wichtigsten Arten der Ernährungssysteme in der Akutpflege vorstellen.
Im weiteren Verlauf wird auf mögliche Komplikationen sowie die Überwachung der Patienten bei der enteralen- und parenteralen Ernährung kurz eingegangen.
Durch meine Praxiserfahrung in der Rehabilitation- und Intensivpflege bin ich immer wieder mit diesem Thema in Berührung gekommen, und mir wurde schnell bewusst, welche einschneidenden Erfahrungen und Erlebnisse das für die betroffenen Patienten bedeutet.
Da die beginnende rechtzeitige und effektive Ernährungstherapie auf der Intensivstation einen großen Stellenwert für den Heilungsprozess einnimmt, und damit auch auf den weiteren Behandlungserfolg, war die Wahl für dieses Thema ein logischer Schritt.
Ernährung des Intensivpatienten
Das Thema der klinischen Ernährung ist ein viel diskutierter Fachbereich, es gibt Unmengen an Forschungsergebnissen und Veröffentlichungen. Bei der Literaturrecherche wurden viele Fachbeiträge ausgewertet und sind in die Fachbereichsarbeit eingeflossen.
Wie bei den meisten medizinischen Veröffentlichungen, haben diese stets einen medizinischen Bezug, selten finden sich neue pflegerelevante Abhandlungen. Viele dieser Informationen habe ich mit den aktuellen Skriptmaterialien der Referenten der Sonderausbildung verglichen und in diese Abschlussarbeit eingebracht.
Aufgrund dieser Menge von Informationen, Abhandlungen und Veröffentlichungen sind bis jetzt an den Krankenhäusern verschiedene Ernährungssysteme und Richtlinien festgelegt.
Die klinische Ernährung ist ein fachübergreifendes Zusammenspiel vieler Bereich wie der Medizin, Pflege, Therapien und im weiteren Verlauf auch der Angehörigen des Patienten.
Deshalb soll diese Abschlussarbeit keinen Anspruch auf Vollständigkeit haben, sondern als Einstieg in dieses Themengebiet betrachtet werden.
2. Fragestellung
Ziel dieser Abschlussarbeit soll es sein, einen kurzen Überblick zu ermöglichen, wie die Ernährung von kritisch kranken Patienten erfolgt.
Folgende Fragen sollen in Rahmen dieser Abschlussarbeit beantwortet werden.
- Wie setzt sich der Energie- und Stoffwechsel eines Intensivpatienten
zusammen?
- Welche Ernährungsformen gibt es und was sind die Risiken bei den
dargestellten Ernährungsformen?
- Welche Komplikationen kann es im Krankheitsverlauf geben?
- Wie sehen die Überwachungs- und Pflegetätigkeiten bei einem künstlich
ernährten Patienten aus?
3. Aufgabenbereich der DGKS / DGKP laut GuKG
Das Bundesgesetz über Gesundheits - und Krankenpflegeberufe (Gesundheitsund Krankenpflegegesetz - GuKG ) BGBl. I Nr. 108/1997 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 95/1998 besagt folgendes:
§15 Abs.5 Der mitverantwortliche Tätigkeitsbereich umfasst insbesondere:
1. Verabreichung von Arzneimitteln, Vorbereitung und Verabreichung von subkutanen, intramuskulären und
2. intravenösen Injektionen, Vorbereitung und Anschluss von Infusionen bei liegendem Gefäßzugang,
3. ausgenommen Transfusionen,
4. Blutentnahme aus der Vene und aus den Kapillaren, Setzen von transurethralen Blasenkathetern zur Harnableitung, Instillation und
5. Spülung, Durchführung von Darmeinläufen und
6. Legen von Magensonden (vgl.http://www.ris.bka.gv.at/Dokumente/BgblPdf/1997_108_1/1997_108_1.pdf)
Im oben aufgeführten GuKG §15 Abs. 1,3 und 7 sind die rechtlichen Rahmenbedingungen für den mitverantwortlichen Tätigkeitsbereich bei der klinischen Ernährung und Infusionstherapie von Patienten aufgezeigt.
Ebenfalls fällt in den Aufgabenbereich der Krankenpflege die Krankenbeobachtung, Herstellung lt. Arzt Anordnung, Bereitstellung und Verabreichung der Ernährung, die Dokumentation der Ernährung in schriftlichen oder elektronischen Systemen, die Lagerung sowie die Vorbereitung und Nachsorge des Patienten.
4. Energie-, Flüssigkeits- und Nährstoffbedarf
Hauptziel der klinischen Ernährung eines kritisch kranken Patienten ist die Prävention und Behandlung einer Fehl- oder Mangelernährung. Gewährleistet werden soll die Deckung des Bedarfs an Nährstoffsubstraten zur Bereitstellung von Energie und Bewahrung körpereigener Proteine (Eiweiß mit kurzer HWZ, Enzyme, Proteine des Immunsystems, Gerinnungsfaktoren).
Durch die patientenorientierte Ernährungstherapie, soll der Organismus die zum jeweiligen Zeitpunkt benötigte Energie, zur Bereitstellung energieverbrauchender Prozesse anbieten und so den Erhalt von Strukturen und Funktionen lebender Materie sichern.
Physiologische Leistungen, für die Energie bereitgestellt werden muss:
- Chemische Leistungen
(Synthesearbeit für Proteine, Enzyme, Hormone, Transmitter bzw. Stoffwechselprodukte)
- Physikalische Leistungen
(Membranpotentiale, Ionengradien, Osmolarität)
- Mechanische Leistung (Herztätigkeit, Atemtätigkeit, Muskeltätigkeit)
Die hierfür benötigte Energie wird in Form von energiereichen Phosphatverbindungen ATP ( Adenosintriphosphat) gespeichert. Die Bildung des Energiespeichers ATP stammt aus den Oxidationsreaktionen der einzelnen Nährsubstrate (Kohlenhydrate - Proteine - Fette).
(vgl.Apin/ Martin,2002,S.1)
Die Maßeinheit für die Energie sind Joule oder Kalorien. Eine Kilokalorie (kcal) entspricht 4,184 Kilojoule (kJ). Definition:
Eine Kalorie ist die Wärmemenge, die erforderlich ist, um 1 Gramm Wasser von 14.5 auf 15,5 Grad zu erwärmen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Der Energiebedarf ergibt sich aus dem Grund- oder Ruheumsatz auf den etwa 50 - 70% des Energieverbrauches entfallen, und aus dem Arbeitsumsatz.
Unter Grundumsatz versteht man den Energieverbrauch eines entspannt liegenden Menschen 12 Stunden nach der letzten Nahrungsaufnahme bei konstanter Raumtemperatur von 20 °C.
Diese Energiemenge ist erforderlich für die Herztätigkeit, Atemtätigkeit, Gehirnfunktion.
(vgl.Kasper,2004,S.5)
Der Grundumsatz ist von verschiedenen Faktoren abhängig
- Alter
- Geschlecht
- Körperoberfläche
- Hormone
- Normalgewicht
- Klima
Gesamtumsatz = Grundumsatz* Leistungsumsatz-Faktor. Harris-Benedict-Formel für den Grundumsatz:
- Männer berechnen:
Grundumsatz [kcal/24 h] = 66,47 + (13,7 × Körpergewicht [kg]) + (5 × Körpergröße [cm]) - (6,8 × Alter [Jahre]).
- Frauen berechnen:
Grundumsatz [kcal/24 h] = 655,1 + (9,6 × Körpergewicht [kg]) + (1,8 × Körpergröße [cm]) - (4,7 × Alter [Jahre]).
Arbeitsumsatz
PAL
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Flüssigkeitsbedarf:
Der Mensch kann relativ lange ohne Nahrungszufuhr leben, jedoch nur 2 - 5 Tage ohne Flüssigkeit.
Bedarf:
- ca. 1ml/kcal verbrauchter Energie
- ca. 20 - 40 ml /kg Körpergewicht pro Tag
Energieumsatz / Energieverbrauch
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb.1: Übersicht über den Energiehaushalt (vgl.Deiml, 2012,S.148)
Die obere Übersicht zeigt im groben Schema den Energiehaushalt des Menschen, die Abläufe sind grob graphisch dargestellt.
Es besteht im Organismus ein Gleichgewicht zwischen Aufnahme und Abgabe von Energie. Bei einem Überschuss an aufgenommenen Nährstoffen werden diese gespeichert als Fett und Glykogen.
Bei Hunger oder erhöhtem Bedarf, werden die Nährstoffe aus diesen Depots verbraucht. (vgl.Deiml,2012,S.148)
Der Energiebedarf bei:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Besonderheiten:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
[...]
1 Um den Lesefluss nicht zu hemmen, wurde die männliche Form der Schreibweise von Personen gewählt, die aber gleichzeitig für das weibliche Geschlecht gelten soll.
- Arbeit zitieren
- Heiko Ehrhardt (Autor:in), 2012, Die Ernährung des Intensivpatienten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/198605
Kostenlos Autor werden
Kommentare