Untersuchung des Einflusses der beruflichen Stellung von vollzeitberufstätigen Männern auf das Nettoeinkommen


Hausarbeit (Hauptseminar), 2003

28 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1 Einleitung

2 Unterschiede zwischen dem Nettoeinkommen von Angestellten und Arbeitern2
2.1 Bestimmung der Stichprobe
2.2 Bestimmung des durchschnittlichen Nettoarbeitseinkommens und Vergleich zwischen Angestellten und Arbeitern
2.3 Veränderungen durch die Beachtung der „Ausreißer-Problematik“

3 Erklärung der Unterschiede zwischen dem Nettoeinkommen der Angestellten und Arbeiter anhand einer erweiterten Mincer-Funktion
3.1 Modellansatz einer erweiterten Mincer-Funktion
3.2 Bestimmung der zu untersuchenden Stichprobe und der verwendeten Einflussgrößen
3.3 Einflussrichtung und -stärke der erklärenden Variablen
3.3.1 Betrachtung der gesamten Stichprobe
3.3.2 Betrachtung der Stichprobe nach Herausfilterung der Ausreißer

4 Vorraussetzungen für die Anwendung der Mincer-Funktion und Tests auf Einhaltung spezieller Annahmen
4.1 Homoskedastie
4.1.1 Betrachtung der gesamten Stichprobe
4.1.2 Betrachtung der Stichprobe nach Herausfilterung der Ausreißer
4.2 Normalverteilung der Störgrößen
4.2.1 Betrachtung der gesamten Stichprobe
4.2.2 Betrachtung der Stichprobe nach Herausfilterung der Ausreißer
4.3 Korrekte funktionale Form
4.3.1 Betrachtung der gesamten Stichprobe
4.3.2 Betrachtung der Stichprobe nach Herausfilterung der Ausreißer

5 Schlussbemerkung

Anhang

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: durchschnittliches Nettoarbeitseinkommen von Angestellten und Arbeitern

Abbildung 2: Häufigkeitsverteilung des Nettoeinkommens bei Angestellten

Abbildung 3: Durchschnittliches Nettoarbeitseinkommen von Angestellten und Arbeitern nach Herausfilterung der „Ausreißer“

Abbildung 4: Häufigkeit des Nettoeinkommens bei Angestellten nach Herausfilterung der Ausreißer

Abbildung 5: Ergebnis der OLS Schätzung der Mincer-Funktion inklusive Ausreißer

Abbildung 6: Ergebnis der OLS Schätzung der Mincer-Funktion nach Herausfilterung der Ausreißer

Abbildung 7: Ergebnis der Heteroskedastie-konsistenten-Kovarianzmatrix-Schätzung vor Herausfilterung der Ausreißer

Abbildung 8: Ergebnis des Tests auf Heteroskedastie vor Herausfilterung der Ausreißer

Abbildung 9: Ergebnis der Heteroskedastie-konsistenten-Kovarianzmatrix-Schätzung nach Herausfilterung der Ausreißer

Abbildung 10: Ergebnis des Tests auf Heteroskedastie nach Herausfilterung der Ausreißer

Abbildung 11: Ergebnis des Tests auf Normalverteilung vor Herausfilterung der Ausreißer

Abbildung 12: Ergebnis des Tests auf Normalverteilung nach Herausfilterung der Ausreißer

Abbildung 13: Ergebnis des Tests auf korrekte funktionale Form vor Herausfilterung der Ausreißer

Abbildung 14: Ergebnis des Tests auf korrekte funktionale Form nach Herausfilterung der Ausreißer

Abbildung 15: Häufigkeitsverteilung des Nettoarbeitseinkommens von Arbeitern

Abbildung 16: Häufigkeitsverteilung des Nettoarbeitseinkommens von Arbeitern ohne Ausreißer

1 Einleitung

Schon seit langem widmen sich die Volkswirtschaftler der Untersuchung von Einkommensunterschieden in Deutschland. Verschiedene Theorien untersuchen verschiedene Einflussfaktoren und ihre Wirkung auf das Einkommen. Ebenso gibt es mehrere Modellansätze zur Untersuchung von Einkommensunterschieden.

In dieser Seminararbeit werden speziell die Einkommensunterschiede vollzeiterwerbstätiger, männlicher Angestellter und Arbeiter untersucht.

Dabei werden zuerst die Unterschiede im Nettoeinkommen von Angestellten und Arbeitern aufgezeigt und im zweiten Schritt wird dann versucht, diese Unterschiede statistisch und ökonomisch zu erklären. Zur Erklärung der Unterschiede wird der Einfluss der Tätigkeit als Angestellter mit einer erweiterten Mincer-Funktion nach der Methode der kleinsten Quadrate geschätzt.

Abschließend werden noch die Annahmen für eine erweiterte Mincer-Funktion erläutert und geprüft, ob diese vorliegen oder es Probleme bei der Verwendung dieses Regressionsansatzes gibt. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Untersuchung dieser Annahmen in Verbindung mit der Ausreißerproblematik.

Mit dem ALLBUS Datensatz, einer 1990 durchgeführten Trenderhebung zur Erfassung des sozialen Wandels in der Bundesrepublik Deutschland, in einer 3051 Personen umfassenden Stichprobe, steht ein geeigneter Datensatz für diese Untersuchung zur Verfügung. Er wurde durch die INFAS aus Bonn im Zeitraum von März bis Mai 1990 in der BRD einschließlich West-Berlin erhoben. Eine Download- bzw. Bestellmöglichkeit befindet sich unter http://www.gesis.org/Datenservice/ALLBUS/Bestellen/index.htm.

Zur Untersuchung des ALLBUS Datensatzes wird das Programm SHAZAM in der Version 7.0 verwendet. Dabei handelt es sich um ein Computer-Programm für ökonometrische, statistische und andere Untersuchungen, die statistische Techniken verwenden.1

2 Unterschiede zwischen dem Nettoeinkommen von Angestellten und Arbeitern

2.1 Bestimmung der Stichprobe

Da sich die Untersuchung auf vollzeiterwerbstätige Männer beschränkt, werden zuerst alle Frauen und nicht vollzeiterwerbstätigen Personen aus dem ALLBUS-Datensatz gefiltert. Dazu gehören alle Halbtagskräfte, Nebenerwerbstätige bzw. Nichterwerbstätige sowie alle Angabenverweigerungen bzw. fehlenden Angaben.

Außerdem sind für die folgenden Betrachtungen nur Angestellte bzw. Arbeiter interessant, so dass andere beruflichen Stellungen wie selbständige Landwirte, Akademiker, Selbständige in Handel, Dienstleistung, Gewerbe und Industrie, Beamte, Richter, Berufssoldaten, Personen in Ausbildung und mithelfende Familienangehörige aus der Stichprobe herausgefiltert werden.

Da das Nettoarbeitseinkommen der verbleibenden Personen verglichen wird, filtert man noch alle Personen aus der Stichprobe heraus, die entweder keine oder falsche Angaben zu ihrem Einkommen gemacht haben bzw. kein eigenes Einkommen besitzen.

2.2 Bestimmung des durchschnittlichen Nettoarbeitseinkommens und Vergleich zwischen Angestellten und Arbeitern

Für die Berechnung des durchschnittlichen Nettoarbeitseinkommens der Angestellten bzw. der Arbeiter wird die Stichprobe in diese beiden Gruppen geteilt und einzeln untersucht.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: durchschnittliches Nettoarbeitseinkommen von Angestellten und Arbeitern

Nach Filterung der bis hier getroffenen Annahmen verbleiben noch 210 Angestellte und 189 Arbeiter in der jeweiligen Stichprobe. Die beiden Gruppen sind somit fast gleich groß und damit gut zu vergleichen. Außerdem sind sie groß genug, um statistisch und ökonomisch signifikante Ergebnisse zu erzielen.

Im Durchschnitt verdienen die Angestellten monatlich 3242,- DM, die Arbeiter 2333,33 DM. Daraus ergibt sich, dass Arbeiter nur ca. 72% des durchschnittlichen Nettoarbeitseinkommens Angestellter erhalten.

Bemerkenswert ist ebenfalls, dass das Einkommen der Angestellten viel stärker vom Mittelwert abweicht als das der Arbeiter, zu sehen an der Standardabweichung von 1522,60 DM bei Angestellten im Vergleich zu 553,11 DM bei Arbeitern. Grund dafür ist zum Teil die große Spanne zwischen Minimum und Maximum. So gibt es bei den Angestellten Geringverdiener mit einem Einkommen von nur 580,- DM und Großverdiener mit einem Einkommen von 17000,- DM. Bei Arbeitern ist diese Spanne geringer von 1000,- bis 3700,- DM.

Es ist ein starker Unterschied zugunsten der Angestellten festzustellen. Sie verdienen im Schnitt wesentlich mehr als Arbeiter. Allerdings liegt das minimale Einkommen der Angestellten unterhalb dessen der Arbeiter. Es gibt somit auch Schlechterverdienende unter den Angestellten im Vergleich zu den Arbeitern.

2.3 Veränderungen durch die Beachtung der „Ausreißer-Problematik“

Wie eben festgestellt gibt es in der Gruppe der Angestellten stark abweichende Einkommensangaben. Das folgende Diagramm veranschaulicht die Häufigkeitsverteilung der Nettoeinkommen von Angestellten:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Häufigkeitsverteilung des Nettoeinkommens bei Angestellten

Zwei Angestellte gaben ein minimales Einkommen zwischen 580,- und 1100,- Euro an, welches bei vollzeiterwerbstätigen Männern für das Jahr 1990 eher unrealistisch ist. So würden diese Personen einen Nettostundenlohn von unter 6,70 DM erhalten, was unterhalb jeder Tarifregelung liegt und sozial nicht vertretbar ist.

Ebenso sind in der Stichprobe der Angestellten die Einkommensangabe von 17000,- DM von einer Person, sowie die Einkommensangaben von 8000,- bzw. 8500,- DM von zwei weiteren Personen wesentlich höher als alle anderen Einkommensangaben.

Diese Ausreißer-Werte verzerren die Stichprobe so stark, dass die Ergebnisse bei späteren Schätzungen verzerrt werden könnten. Aus diesem Grunde wird die Stichprobe auf Einkommensangaben von 1200,- bis 7000,- DM begrenzt und die soeben vorher genannten Ausreißer werden herausgefiltert.

Bei den Arbeitern gibt es keinen „Ausreißer“ zu bemerken.2 Da die beiden Stichproben von Angestellten und Arbeitern jedoch vergleichbar bleiben müssen, werden auch bei den Arbeitern die gleichen Einkommensgrenzen festgesetzt.

Bei erneuter Berechnung des durchschnittlichen Nettoarbeitseinkommens getrennt nach Angestellten und Arbeitern erhält man folgende Ergebnisse:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: Durchschnittliches Nettoarbeitseinkommen von Angestellten und Arbeitern nach Herausfilterung der „Ausreißer“

Die Stichprobe der Angestellten hat um 5 Personen abgenommen, die Stichprobe der Arbeiter um eine Person. Das durchschnittliche Nettoarbeitseinkommen der Angestellten ist durch die Herausfilterung der drei sehr hohen Einkommen leicht gesunken auf 3.149,40 DM (vorher 3420,- DM). Im Gegensatz dazu ist das durchschnittliche Nettoarbeitseinkommen der Arbeiter durch die Herausfilterung des einen Geringverdieners leicht gestiegen auf 2340,30 DM (vorher 2333,33 DM).

Die folgende Abbildung zeigt nun die Häufigkeitsverteilung der Einkommen nach Herausfilterung der Ausreißer:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 4: Häufigkeit des Nettoeinkommens bei Angestellten nach Herausfilterung der „Ausreißer“

Die Arbeiter verdienen im Schnitt nur 74,31 % des Nettoarbeitseinkommens der Angestellten. Die niedrigsten Einkommen der Angestellten liegen höher (1600,- DM) als die der Arbeiter (1200,- DM). Bemerkenswert ist vor allem der große Unterschied in den höchsten Einkommen. So verdient der bestbezahlte Angestellte 7000,- DM, der bestbezahlte Arbeiter jedoch nur 3700,- DM. Das entspricht gerade einmal der Hälfte.

Auch nach Filterung der Ausreißer ist somit noch ein starker Unterschied zugunsten der Angestellten zu sehen. Sie verdienen im Schnitt wesentlich besser als Arbeiter und sowohl das niedrigste als auch das höchste Einkommen liegt bei den Angestellten wesentlich höher als bei den Arbeitern.

3 Erklärung der Unterschiede zwischen dem Nettoeinkommen der Angestellten und Arbeiter anhand einer erweiterten Mincer-Funktion

Wie eben festzustellen war, existieren Unterschiede im Einkommen zwischen vollzeitberufstätigen, männlichen Angestellten und Arbeitern. Die Frage ist nun, ob sich man diese Unterschiede und speziell einen Einfluss von der beruflichen Stellung als Angestellter auf das Nettoeinkommen ceterus paribus mit einem geeigneten Modellansatz erklären und begründen kann.

3.1 Modellansatz einer erweiterten Mincer-Funktion

Als Modellansatz wird die Mincer-Funktion verwendet und um die Variable „Angestellter“ erweitert.

Eine Mincer-Funktion ist eine Einkommensfunktion, welche Lohnunterschiede in Abhängigkeit von der Dauer der Schulausbildung, der Dauer der Berufserfahrung, der quadrierten Dauer der Berufserfahrung und einer Störgröße erklärt. Man geht davon aus, dass mit zunehmender Dauer der Schulausbildung das Einkommen steigt. Ebenso steigt das Einkommen mit zunehmender Berufserfahrung. Die Quadrierung der Berufserfahrung ist notwendig, um herauszufinden, bis zu welcher Anzahl von Berufsjahren das Gehalt wächst und ab wann es stagniert bzw. sinkt. Grund für die Stagnation ist die sinkende Bereitschaft zu Fortbildungen und damit sinkende Investition ins Humankapital mit zunehmendem Alter.

Daraus ergibt sich nun folgender Regressionsansatz der Mincer-Funktion:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Zur Untersuchung des Einfluss der beruflichen Stellung als Angestellter auf das Nettoeinkommen muss diese Mincer-Funktion nun noch um eine weitere Einflussgröße „Angestellter“ erweitert werden. Daraus ergibt sich der endgültige Regressionsansatz der erweiterten Mincer-Funktion:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[...]


1 o.V. (1993), S.1

2 siehe Abb.3 und Abb.4 im Anhang

Ende der Leseprobe aus 28 Seiten

Details

Titel
Untersuchung des Einflusses der beruflichen Stellung von vollzeitberufstätigen Männern auf das Nettoeinkommen
Hochschule
Universität Lüneburg  (Institut für Volkswirtschaftslehre)
Note
2,0
Autor
Jahr
2003
Seiten
28
Katalognummer
V19862
ISBN (eBook)
9783638238960
Dateigröße
492 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Untersuchung, Einflusses, Stellung, Männern, Nettoeinkommen
Arbeit zitieren
Katja Berger (Autor:in), 2003, Untersuchung des Einflusses der beruflichen Stellung von vollzeitberufstätigen Männern auf das Nettoeinkommen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/19862

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