In Zeiten von steigenden Zahlen pflegebedürftiger Patienten, den zunehmenden Leistungsanforderungen an das Krankenhauspersonal (Ärzte, Pflege etc.) und den wachsenden Spezialisierungen in den einzelnen Kliniken nehmen auf Seiten des Pflegepersonals die stressbedingten Belastungen zu.
Sieht man sich dazu die Zahl der Fachkräfte in Deutschland an, stellt sich die Frage, wie die Qualität in der Patientenversorgung und somit auch die damit zusammenhängende Patientensicherheit gewährleistet werden kann.
In der amerikanische Studie „To err is human“ („Irren ist menschlich“), durchgeführt durch das Institute of Medicine aus dem Jahr 2000, wurde festgestellt, dass jährlich 44.000 bis 98.000 Todesfälle in US-amerikanischen Kliniken vermeidbar gewesen wären. Diese Zahl setzt sich aus drei durchgeführten Studien der Harvard Medical Practice Study zusammen. Als Grund für die Todesfälle werden vornehmlich Behandlungsfehler sowie die Verletzung der Sorgfaltspflichten genannt.
Leider fehlt für Deutschland bis heute eine vergleichbare Studie wie die der Harvard Medical Practice Study. In der durch das Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V.(APS) beauftragten systematischen Übersichtsarbeit aus 151 internationalen Studien von Schrappe et al.(2007) wird aufgezeigt, dass 0,1% bis 10% an unerwünschten Ereignissen vermeidbar gewesen wären. Bei jährlich 17 Millionen Krankenhauspatienten würde dieses für Deutschland ca. 17.000 Todesfälle im Jahr bedeuten. Es ist davon auszugehen, dass die Dunkelziffer an Behandlungsfehlern weitaus höher liegt.
Zu diesem Aspekt darf allerdings die Rolle der Mitarbeiter im täglich zu bewältigenden Arbeitsalltag nicht unbeachtet bleiben. Durch die mit der Patientenversorgung im Zusammenhang stehenden Arbeiten und Verrichtungen begeben sich die Klinikmitarbeiter täglich in Situationen, durch die Risiken und Gefahren entstehen. Aus diesem Grund widmet sich diese Arbeit dem Thema Qualitätssicherung durch eine adäquate Fehlerkultur in einem Krankenhaus.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Abkürzungen
1 Einführung
2 Definitionen und Begrifflichkeit
2.1 Qualität
2.2 Management / Managementprozess
2.3 Risiko
2.4 Fehler
2.5 Rahmentheorie des Fehlers
2.5.1 Fehlerparadoxon
2.5.2 Fehlertoleranz
2.5.3 Fehlerneubeurteilung
2.6 Betrachtungsweisen der Fehlerentstehung
2.7 Fehlermanagement
3 Fehlerkultur
3.1 Allgemeines Verständnis zum Begriff Fehlerkultur
3.2 Die 3 Säulen der Fehlerkultur
3.3 Die 4 Dimensionen der Fehlerkultur
4 Risikowahrnehmung und Risikokommunikation
4.1 Risikowahrnehmung
4.2 Risikokommunikation
4.2.1 Arten der Risikokommunikation
4.2.2 Ziele der Risikokommunikation
4.2.3 Strategien der Risikokommunikation
4.2.4 Probleme in der Risikokommunikation
5 Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen
5.1 Aufgaben des Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen
5.2 Qualitätsmanagement-Konzepte im Gesundheitswesen
6 Wege zu einer ausgewogenen Sicherheitskultur
6.1 Fehlermeldesysteme
6.1.1 Eigenschaften
6.1.2 Error Reporting System
6.1.3 Critical Incident Reporting System
6.2 Vorgaben zur Einführung eines Fehlermeldesystems
6.2.1 Juristische und formale Rahmenbedingungen
6.2.2 Grundsätze eines Fehlermeldesystems
6.2.3 Die Zwischenfallerfassung
6.2.4 Beispiel aus der Praxis
7 Fazit
Literatur- und Quellenverzeichnis
Anhang
- Arbeit zitieren
- Timo Bechtel (Autor:in), 2012, Aus Fehlern lernen. Qualitätssicherung durch eine ausgeglichene Fehlerkultur , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/198630