1. Einleitung (Teile davon)
In der vorliegenden Arbeit soll das Geschlechterverhältnis innerhalb der patriarchalischen Gesellschaft Ostanatoliens anhand der Figuren des Romans Leyla von Feridun Zaimoglu erklärt werden. Zaimoglu behandelt in seinem Roman ein Thema, das aus frauenrechtlichen
Gründen eine zeit- und ortsunabhängige Wichtigkeit hat, aber auch eine Bedeutung innerhalb des gesellschaftspolitischen Kontexts der Bundesrepublik Deutschland trägt.
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Die, zu der deutschen Mainstream Meinung zum Teil sehr gegensätzliche Einstellung mancher Migranten in Punkto Gleichberechtigung in Geschlechterrollen, führt hierzulande immer wieder zu Konflikten in diversen gesellschaftlichen Bereichen. So gibt es in Deutschland immer noch Fälle von Zwangsheirat und bekannt gewordene Ehrenmorde.
Solche Meldungen dienen leider auch dazu, die Klischees in Bezug auf Menschen mit türkischem Migrationshintergrund zu verstärken.
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Der erste Teil dieser Arbeit beschäftigt sich mit der Entwicklung der Frauenrechte in der Türkei. Im darauf folgenden Punkt wird ein Augenmerk auf die religiösen Regeln bezüglich der Stellung von Mann und Frau gelegt, da innerhalb der Diskussionen zum Thema Integration von Migranten aus muslimischen Ländern hierzulande immerzu eine religiös bedingte Diskriminierung und Unterwerfung der Frau zum Thema gemacht wird.
Danach wird die Rollenverteilung innerhalb der patriarchalischen Familie und Gesellschaft erklärt. Die Rolle und Erziehung der ostanatolischen Frau in Bezug auf ihr Geschlecht wird besprochen und die daraus resultierende gesellschaftliche Bedeutung des
Ehrbegriffs für Mann und Frau wird erklärt und im Weiteren innerhalb der Figurenanalyse detaillierter diskutiert.
Im zweiten Teil der Arbeit gehe ich nach einer kurzen Inhaltsangabe des Romans, die für ein besseres Verständnis der Analyse notwendig ist, näher auf die Hauptfigur Leyla, ihre Mutter, den Vater und die unkonventionellen Frauenfiguren des Romans ein. Da ich in dieser
Arbeit hauptsächlich das Bild der ostanatolischen Frau innerhalb der männerdominierten Gesellschaft bespreche, gehe ich nur auf die Figur des Vaters als Repräsentant seines Standes ein.
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Zaimoglus Geschichten handeln von der Migration und ihren Folgen für die Menschen. Es geht um Integration, Identität, Sprache und Gesellschaft. Kurz um zeigt Zaimoglu, dass es keinen Lebensbereich des Menschen gibt, der von seiner Migrationsgeschichte unberührt bleibt.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Chronologische Entwicklung der Frauenrechte in der Türkei vom Osmanischen Reich bis heute
- Die erste Etappe: Die Reform der Frauenrechte im Osmanischen Reich
- Die zweite Etappe: Das neue Frauenbild der Republik
- Die dritte Etappe: Die feministische Bewegung
- Die Geschlechterrollen betrachtet auf dem Hintergrund der Religion und Tradition
- Die Rolle der Religion im ostanatolischen Geschlechterverhältnis
- Die Rollenverteilung innerhalb der patriarchalischen Familie und Gesellschaft basiernd auf der Tradition
- Die Ehre innerhalb des Moralkodex des traditionell islamischen Paradigmas der Türkei
- Romananalyse
- Zusammenfassung des Romans
- Die Frau in der ostanatolischen Gesellschaft
- Die Metapher „, der scheuen Gazelle“.
- Die Scheu vor dem männlichen Geschlecht als Zeichen der Keuschheit.
- Die Erziehung von Mädchen in Bezug auf Körper und Sexualität
- Charakteranalysen
- Leyla
- Leylas Kindheit und Pubertät - Ihre Rolle als Tochter und Schwester
- Leylas Erwachsenenleben - Ihre Rolle als Ehefrau und Mutter
- Halid „,der Patriarch“ und Leylas Mutter
- Die unkonventionellen Frauenfiguren des Romans
- Leyla
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert das Geschlechterverhältnis in der patriarchalischen Gesellschaft Ostanatoliens am Beispiel der Romanfiguren in Feridun Zaimoglus "Leyla". Der Fokus liegt auf der Darstellung von Frauen in der ostanatolischen Gesellschaft und der Erforschung der kulturellen und traditionellen Faktoren, die ihre Rolle prägen.
- Entwicklung der Frauenrechte in der Türkei
- Einfluss von Religion und Tradition auf Geschlechterrollen
- Die Rolle der Frau in der patriarchalischen Familie und Gesellschaft
- Der Einfluss des Ehrbegriffs auf das Leben der Frau
- Charakteranalysen der Romanfiguren, insbesondere Leyla und ihre Rolle in der ostanatolischen Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und den Kontext der Arbeit vor. Sie beleuchtet die Bedeutung des Themas im Kontext von Migration und Integration sowie die Relevanz von Zaimoglus Roman "Leyla" für das Verständnis der ostanatolischen Kultur.
Kapitel 2 beleuchtet die chronologische Entwicklung der Frauenrechte in der Türkei vom Osmanischen Reich bis heute. Dabei werden die einzelnen Etappen der Reform des Frauenbildes in der Türkei von der Tanzimat-Reformen bis zur feministischen Bewegung analysiert.
Kapitel 3 setzt sich mit den Geschlechterrollen im Kontext von Religion und Tradition auseinander. Es untersucht den Einfluss der Religion auf die Stellung von Mann und Frau in der ostanatolischen Gesellschaft und erläutert die Rolle der traditionellen Familienstrukturen und des Ehrbegriffs im Geschlechterverhältnis.
Kapitel 4 beschäftigt sich mit der Romananalyse von "Leyla". Zunächst wird der Roman zusammengefasst und die Hauptfigur Leyla sowie ihre Mutter und der Vater werden in ihren Rollen innerhalb der ostanatolischen Gesellschaft analysiert. Die unkonventionellen Frauenfiguren des Romans werden in diesem Kapitel ebenfalls betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Frauenrechte, Türkei, Ostanatolien, Patriarchat, Tradition, Religion, Islam, Geschlechterrollen, Ehre, Integration, Migration, Romananalyse, Feridun Zaimoglu, Leyla.
- Arbeit zitieren
- Yasemin Vardar-Douma (Autor:in), 2011, Die Entwicklung der Frauenrechte in der Türkei und die Stellung der Frau in der patriarchalischen Gesellschaft Ostanatoliens , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/198853