Helmuth von Moltke ist vor allem als Generalfeldmarschall und Sieger der Schlachten von Sedan und Königgrätz und als einer der erfolgreichsten Feldherren des 19. Jahrhunderts.1 Weniger bekannt ist, dass sich Moltke von 1835 bis 1839 im Osmanischen Reich, oder mit seinen eigenen Worten, in der „Türkei“ als Müsteschar (militärischer Berater) des osmanischen Sultans aufhielt.
Diese Arbeit will zum einen die Umstände und den zeitliche n Ablauf der Militärmission Helmuth von Moltkes in der Türkei darstellen und sich zum anderen allgemein und anhand seiner während des Türkeiaufenthalts geschriebenen Briefe der Frage annähern, was mit einem „Fremden“ in der „Fremde“ passiert. Besonderer Wert wird hierbei auf den Aspekt der „Akkulturation“ gelegt, die bei einem „Kulturkontakt“ auftreten kann.
Im ersten Teil der Arbeit wird das Leben und die Militärmission Helmuth von Moltkes abrissartig dargestellt. Im zweiten Teil sollen zwei Fragestellungen näher beleuchtet werden: Zum einen die Frage, wie sich das „Fremde“ in Moltkes „Türkischen Briefen“ widerspiegelt, wie er die fremde Umgebung und Kultur wahrnimmt. Zum anderen die Frage, ob und wie sich Moltke während seiner Militärmission „akkulturiert“ hat und wie sich dies in seinen Briefen und in sonstigen Texten von ihm und über ihn widerspiegelt. Außerdem wird der Begriff der „Akkulturation“ behandelt. Ferner wird am Ende des zweiten Teils noch beschrieben, was nach dem Ende der Militärmission mit Moltke passiert, welche Aus- und Nachwirkungen der fünfjährige Aufenthalt in der Türkei auf ihn hatte.
Inhaltsverzeichnis
- Literaturverzeichnis
- Einleitung
- Vita Moltkes
- Moltkes Aufenthalt in der Türkei
- Die ,,Türkischen Briefe\" Moltkes
- Was passiert allgemein bei einem längeren Aufenthalt in der „Fremde“
- Akkulturation
- Persönlichkeit und Akkulturation Moltkes
- Persönlichkeit Moltkes
- Moltkes Umgang mit dem „Fremden“ in seinen Türkischen Briefen
- Akkulturation Moltkes
- Nach der Türkei
- Ergebnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht den Aufenthalt Helmuth von Moltkes in der Türkei im Zeitraum von 1835 bis 1839. Im Fokus steht dabei die Frage, inwiefern Moltkes Erfahrungen in der „Fremde“ seine Persönlichkeit und seinen Umgang mit der türkischen Kultur beeinflusst haben.
- Moltkes Vita und seine militärische Karriere
- Die Rolle des „Fremden“ in der Akkulturation
- Die „Türkischen Briefe“ als Quelle zur Erforschung von Moltkes Eindrücken und Beobachtungen
- Die Frage nach dem Einfluss der Türkei auf Moltkes Denken und Handeln
- Moltkes Umgang mit kulturellen Unterschieden und seine Anpassungsfähigkeit
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt die Thematik der Arbeit vor und erläutert den zeitlichen und thematischen Rahmen.
- Kapitel 3.1 gibt einen Überblick über Moltkes Leben und Karriere vor seinem Aufenthalt in der Türkei.
- Kapitel 3.2 beschreibt Moltkes Zeit in der Türkei und seine Aufgaben als Mitglied der Militärmission.
- Kapitel 3.3 analysiert die „Türkischen Briefe“ als Quelle für Moltkes Beobachtungen und Eindrücke.
- Kapitel 4 widmet sich dem Phänomen des „längeren Aufenthalts in der Fremde“ und seinen Auswirkungen auf den Einzelnen.
- Kapitel 5 definiert den Begriff der Akkulturation und erläutert verschiedene Modelle und Theorien.
- Kapitel 6.1 beschreibt Moltkes Persönlichkeit anhand seiner Biografie und Schriften.
- Kapitel 6.2 untersucht Moltkes Umgang mit der „Fremde“ in seinen „Türkischen Briefen“ anhand konkreter Beispiele.
- Kapitel 6.3 analysiert, inwiefern Moltke durch seinen Aufenthalt in der Türkei akkulturelle Prozesse durchlaufen hat.
- Kapitel 6.4 beleuchtet die Zeit nach Moltkes Rückkehr aus der Türkei und die bleibenden Einflüsse der türkischen Erfahrung auf sein weiteres Leben.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Akkulturation, Kulturkonflikt, Fremderfahrung, Militärgeschichte, Osmanisches Reich, Helmuth von Moltke, „Türkische Briefe“, Persönlichkeit, Reisen, Orientalismus und Geschichte der Türkei. Sie analysiert Moltkes Reiseerzählung und seine Erlebnisse im Osmanischen Reich im Kontext der Akkulturationsprozesse und des Verhältnisses zwischen „Eigenem“ und „Fremdem“.
- Citation du texte
- Andre Kahlmeyer (Auteur), 2002, "Den alten, etwas eingerosteten Krummsäbel alla franca anschleifen". Die Militärmission Helmuth von Moltkes in der Türkei 1835-1839, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/19887