Das von vielen Stellen seit langem erwartete und viel diskutierte „Gesetz zur Modernisierung des GmbH-Rechts und zur Bekämpfung von Missbräuchen“ (MoMiG) ist am 1.9.2008 in Kraft getreten.
Ziel des Gesetzgebers war es das GmbH-Gesetz (GmbHG)
zu modernisieren und die GmbH international wettbewerbsfähiger zu machen. Existenzgründungen sollen zukünftig erleichtert und die Registereintragung beschleunigt sowie kostengünstiger gestaltet werden.
Um diesen ehrgeizigen Zielen Rechnung zu tragen, wurde unter anderem der § 5a in das GmbHG eingefügt. Damit wurde vom Gesetzgeber der Grundstein für die „Unternehmergesellschaft(haftungsbeschränkt)“ (Unternehmergesellschaft) gelegt. Neben diesem Paragraphen – der die Unternehmergesellschaft maßgeblich bestimmt und gleichzeitig von der gewöhnlichen GmbH abgrenzt – wurde weiterhin der § 2 GmbHG um den Absatz 1a erweitert. In der Anlage dazu, stellt der Gesetzgeber erstmals einen Muster-Gesellschaftsvertrag zur Verfügung, mit dem GmbH-Gründungen in Standartfällen vereinfacht werden sollen.
Gerade für Existenzgründer kann die Unternehmergesellschaft eine gute Einstiegsvariante sein. Doch wie jede andere Unternehmensform, besitzt auch die Unternehmergesellschaft gewisse Vor- und Nachteile, die es bei der Wahl der Rechtsform zu bedenken gilt.
Ziel dieser Arbeit ist es, die neu geschaffene Unternehmergesellschaft darzustellen, Problemfelder – die sich aus den neu geschaffenen Regelungen ergeben – aufzuzeigen und diese, in Bezug auf die Praxis, zu beurteilen.
Im Rahmen dieser Ausarbeitung werden zunächst die allgemeinen Grundlagen der Unternehmergesellschaft beleuchtet. Dabei wird auf das vom Gesetzgeber zur Verfügung gestellte Musterprotokoll eingegangen. Im weiteren Verlauf sollen im Hauptteil die Besonderheiten der Unternehmergesellschaft aufgezeigt werden.
Die Reihenfolge der einzelnen Gliederungspunkte des Hauptteils, folgen hierbei der Gliederung der Absätze von § 5a im Gesetzestext. Nach der Untersuchung der speziell für die Unternehmergesellschaft geltenden Bestimmungen, soll auf den Erfolg der Unternehmergesellschaft in Deutschland eingegangen werden, bevor eine abschließende Betrachtung vorgenommen wird.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Allgemeines zur Unternehmergesellschaft
- 2.1. Entstehungsgeschichte der Unternehmergesellschaft
- 2.2. Unternehmergesellschaft als Variante der GmbH
- 2.3. Gründung einer Unternehmergesellschaft
- 2.3.1. Verwendung des Musterprotokolls
- 2.3.2. Abweichungen vom Musterprotokoll
- 3. Besonderheiten der Unternehmergesellschaft
- 3.1. Bezeichnung im Geschäftsverkehr/Rechtsformzusatz
- 3.2. Kapitalaufbringung
- 3.2.1. Mindeststammkapital
- 3.2.2. Bar- und Sacheinlagen
- 3.3. Pflicht zur Rücklagenbildung
- 3.3.1. Mindesthöhe und Dauer der Rücklagenbildung
- 3.3.3. Verwendung der Rücklage und Verstoß gegen die Rücklagenbildung
- 3.4. Umwandlung der Unternehmergesellschaft in die GmbH
- 3.4.1. Keine Wechselpflicht in die GmbH
- 3.4.2. Beibehaltung der Firmierung
- 3.5. Einberufung der Gesellschafterversammlung
- 4. Erfolg der Unternehmergesellschaft
- 5. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt), eine Variante der GmbH, die durch das MoMiG eingeführt wurde. Ziel ist die Darstellung der Grundlagen, die Aufzeigung von Problemfeldern und deren praktische Beurteilung. Der Fokus liegt auf den Besonderheiten dieser Rechtsform im Vergleich zur traditionellen GmbH.
- Entstehung und Entwicklung der Unternehmergesellschaft
- Besonderheiten der Kapitalaufbringung und Rücklagenbildung
- Gründungsprozess und rechtliche Rahmenbedingungen
- Vergleich mit der traditionellen GmbH
- Bewertung des Erfolgs der Unternehmergesellschaft in der Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Unternehmergesellschaft (UG) ein und erläutert den Hintergrund ihrer Entstehung im Kontext des MoMiG (Gesetz zur Modernisierung des GmbH-Rechts und zur Bekämpfung von Missbräuchen). Sie beschreibt das Ziel des Gesetzes, die GmbH international wettbewerbsfähiger zu machen und Existenzgründungen zu erleichtern. Die Arbeit skizziert ihren Aufbau und die angestrebte Zielsetzung: die Darstellung der UG, die Aufdeckung von Problemfeldern und deren Bewertung in Bezug auf die Praxis. Die Bedeutung der UG als Einstiegsvariante für Existenzgründer wird hervorgehoben.
2. Allgemeines zur Unternehmergesellschaft: Dieses Kapitel bietet einen umfassenden Überblick über die UG. Es beleuchtet die Entstehungsgeschichte im Kontext der Reform des GmbH-Gesetzes und vergleicht die UG mit anderen europäischen Gesellschaftsformen, insbesondere der englischen "Limited". Der Fokus liegt auf der Positionierung der UG als Variante der GmbH, wobei betont wird, dass es sich nicht um eine eigenständige Rechtsform handelt, sondern um eine spezielle Ausprägung der GmbH mit den in § 5a GmbHG festgelegten Besonderheiten. Die Gründung einer UG und die Verwendung des vom Gesetzgeber bereitgestellten Musterprotokolls werden ebenfalls behandelt.
3. Besonderheiten der Unternehmergesellschaft: Dieser Abschnitt befasst sich detailliert mit den spezifischen Merkmalen der UG. Er behandelt die rechtlichen Besonderheiten, wie die Bezeichnung im Geschäftsverkehr, die Anforderungen an die Kapitalaufbringung (Mindeststammkapital, Bar- und Sacheinlagen), die Pflicht zur Rücklagenbildung (Mindesthöhe, Verwendung, Folgen bei Verstößen), und die Möglichkeit der Umwandlung in eine GmbH. Der Abschnitt analysiert die rechtlichen Konsequenzen dieser Regelungen und deren Implikationen für die Praxis. Die Einberufung der Gesellschafterversammlung wird ebenfalls kurz beleuchtet.
4. Erfolg der Unternehmergesellschaft: Dieses Kapitel untersucht den Erfolg der Unternehmergesellschaft in der deutschen Wirtschaftslandschaft. (Note: A summary of this chapter would require information from the original text that is not provided in the excerpt.)
Schlüsselwörter
Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt), UG, GmbH, MoMiG, GmbH-Recht, Gründung, Kapitalaufbringung, Rücklagenbildung, Mindeststammkapital, Rechtsform, Existenzgründung, Gesellschaftsrecht, Handelsregister.
Häufig gestellte Fragen: Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt)
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über die Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt), kurz UG (haftungsbeschränkt). Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf den Besonderheiten der UG im Vergleich zur GmbH und deren praktische Relevanz.
Was sind die Zielsetzung und die Themenschwerpunkte der Arbeit?
Die Arbeit analysiert die UG (haftungsbeschränkt) als Variante der GmbH, eingeführt durch das MoMiG. Ziel ist die Darstellung der Grundlagen, die Aufzeigung von Problemfeldern und deren praktische Beurteilung. Schwerpunkte sind die Besonderheiten der Rechtsform im Vergleich zur traditionellen GmbH, die Entstehung und Entwicklung der UG, die Kapitalaufbringung und Rücklagenbildung, der Gründungsprozess, sowie die Bewertung des Erfolgs der UG in der Praxis.
Welche Kapitel umfasst das Dokument und worum geht es in jedem Kapitel?
Das Dokument umfasst fünf Kapitel: Kapitel 1 (Einleitung): Einführung in die Thematik der UG und deren Entstehung im Kontext des MoMiG. Kapitel 2 (Allgemeines zur Unternehmergesellschaft): Umfassender Überblick über die UG, Entstehungsgeschichte, Vergleich mit anderen Gesellschaftsformen und Gründungsprozess. Kapitel 3 (Besonderheiten der Unternehmergesellschaft): Detaillierte Betrachtung der spezifischen Merkmale der UG, wie Bezeichnung, Kapitalaufbringung, Rücklagenbildung und Umwandlung in eine GmbH. Kapitel 4 (Erfolg der Unternehmergesellschaft): Untersuchung des Erfolgs der UG in der deutschen Wirtschaft. Kapitel 5 (Schlussbetrachtung): (Inhalt nicht im Auszug enthalten).
Was sind die wichtigsten Besonderheiten der Unternehmergesellschaft (UG)?
Die wichtigsten Besonderheiten der UG sind die Pflicht zur Rücklagenbildung, die geringeren Anforderungen an das Stammkapital im Vergleich zur GmbH und die Möglichkeit der späteren Umwandlung in eine GmbH. Die UG ist eine vereinfachte Form der GmbH, die insbesondere für Existenzgründer attraktiv sein kann.
Wie unterscheidet sich die UG von der GmbH?
Die UG ist im Wesentlichen eine vereinfachte Form der GmbH. Der Hauptunterschied liegt in der Pflicht zur Rücklagenbildung und den geringeren Anforderungen an das Stammkapital bei der Gründung. Die UG ist keine eigenständige Rechtsform, sondern eine spezielle Ausprägung der GmbH gemäß § 5a GmbHG.
Welche Rolle spielt das MoMiG in Bezug auf die UG?
Das MoMiG (Gesetz zur Modernisierung des GmbH-Rechts und zur Bekämpfung von Missbräuchen) hat die UG eingeführt, um die GmbH international wettbewerbsfähiger zu machen und Existenzgründungen zu erleichtern.
Welche Schlüsselwörter sind mit der Unternehmergesellschaft verbunden?
Schlüsselwörter sind: Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt), UG, GmbH, MoMiG, GmbH-Recht, Gründung, Kapitalaufbringung, Rücklagenbildung, Mindeststammkapital, Rechtsform, Existenzgründung, Gesellschaftsrecht, Handelsregister.
- Arbeit zitieren
- Alexander Strobel (Autor:in), 2012, Beurteilung der Unternehmergesellschaft als Variante der GmbH, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/198890