Sport und Doping in der DDR. Zur sozial- und wirtschaftshistorischen Entwicklung des Sports


Diplomarbeit, 2010

145 Seiten, Note: Gut


Leseprobe


INHALTSVERZEICHNIS

1 Einleitung

2 Zielsetzung der Arbeit

3 Die Funktion der Sozialistischen Einheitspartei (SED)
3.1 Die Leistungssportbeschlüsse des Politbüros der SED
3.2 Verlautbarungen der Leistungssportbeschlüsse

4 Die Gründung des Staatlichen Komitees für Körperkultur und Sport

5 Der Deutsche Turn- und Sportbund (DTSB)

6 Die Deutsche Hochschule für Körperkultur und Sport (DHfK)
6.1 Das Forschungsinstitut für Körperkultur und Sport (FKS)
6.2 Der Sportmedizinische Dienst (SMD)

7 Talentsichtung
7.1 Kreis- sowie Bezirksspartakiaden
7.2 Die drei Kaderstufen
7.3 Die drei Förderstufen

8 Der Einsatz von sogenannten UM (Unerlaubte Mittel) zur Leistungssteigerung im Rahmen des Staatsplanthemas 14.25 und deren Auswirkungen
8.1 Die Definition von Doping
8.2 Verabreichung der UM an Minderjährige
8.3 Das Dopinglabor in Kreischa
8.4 Körperliche Schäden an Sportlern durch Einsatz von UM

9 Das Ministerium für Staatssicherheit im DDR-Sport

10 Die Finanzierung

11 Interview mit einer Zeitzeugin

12 Resümee

13 Literaturverzeichnis

14 Abbildungsverzeichnis

15 Tabellenverzeichnis

Markus Santner

Danksagung

Ich möchte mich an dieser Stelle bei den Personen bedanken, die mich bei der Umsetzung dieser Diplomarbeit unterstützt haben. Mein herzlichster Dank gilt Herrn a. Univ. Prof. Dr. Michael John für seine umfassende sowie professionelle Betreuung.

Bedanken möchte ich mich weiters recht herzlich bei Frau X, für die Möglichkeit einen Zeitzeugen des DDR-Systems interviewen zu können.

Besonderer Dank gilt insbesondere den Herren Ing. Christian Edelmaier sowie Herrn Holger Wuttke aus Berlin für die laufende Unterstützung.

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Diplomarbeit zur Sozial und Wirtschaftsgeschichtlichen Entwicklung des Sports in der DDR unter besonderer Berücksichtigung des Dopings

Diplomarbeit zur Sozial und Wirtschaftsgeschichtlichen Entwicklung des Sports in der DDR unter besonderer Berücksichtigung des Dopings

1 Einleitung

Der Zweite Weltkrieg hatte mehr als 55 Millionen Tote mit sich gebracht, darunter allein 20 Millionen Sowjetbürger. 6 Millionen Deutsche starben im Zweiten Weltkrieg, ein Drittel des Volksvermögens wurde vernichtet. 15% des vorhandenen Wohnraumes waren zerstört und die Lage war besonders in den sowjetisch besetzten Gebieten schlimm, da hier die letzten Kämpfe am härtesten getobt hatten.1

Deutschland war zertrümmert. 400 Millionen Kubikmeter Schutt und Asche bedeckten im Mai 1945 das Land, schätzten die Alliierten. Im Juli 1945 schrieb das Potsdamer Abkommen fest, wie Deutschland unter den Siegermächten aufgeteilt werden sollte. Zunächst sollte das Land durch einen Kontrollrat gemeinsam verwaltet werden. Das Gebiet zwischen Elbe und Oder wurde zur Sowjetischen Besatzungszone.

Stalin antwortete auf eine Frage Churchills auf der Potsdamer Konferenz im Juli/August 1945: „Deutschland ist das, was es nach dem Kriege geworden ist. Ein anderes Deutschland gibt es nicht“.2

Abbildung 1 Besatzungszonen in Deutschland nach 1945

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

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Das Leben im Nachkriegsdeutschland war nicht einfach. Lebensmittelkarten, auch Friedhofkarten genannt, sollten die Grundversorgung mit Lebensmittel notdürftigst sicherstellen. 20% der Fabriken waren auf dem Gebiet der Sowjetischen Besatzungszone zerstört und bis zum Jahr 1948 demontierte die Sowjetunion 50% aller Eisenhütten und Walzwerke, 55% der Einrichtungen der feinmechanischen und optischen Industrie und jedes zweite Gleis der Reichsbahnstrecken. 58,5% der laufenden Produktion mussten als Reparationsleistungen abgezweigt werden. Die Westzonen erhielten 1,56 Milliarden Dollar aufgrund des Marshallplans. Auf Druck Moskaus musste die SED diese Hilfe ablehnen.3

Ernst Schmidt erinnert sich: „Ich wusste, dass die Russen mit diesen Maschinen unvorstellbar nachlässig umgingen, sodass sie häufig teilweise beschädigt und angerostet den Bestimmungsort erreichten. Als ich erfuhr, dass auch meine Drehbank nach Russland abtransportiert werden sollte, war ich sehr bestürzt und protestierte, aber Ausnahmen gab es nicht“.4

Die Lebensbedingungen waren katastrophal. Sowohl in der Sowjetischen Besatzungszone, als auch im restlichen Deutschland. Beispielsweise wurden einem Arbeiter nur 1400 bis 1600 Kalorien täglich zugestanden. Die zugeteilten Rationen auf den Lebensmittelkarten konnten oft nicht geliefert werden. Eine Auswirkung stellte dar, dass sich die Arbeitsmoral am Tiefpunkt befand. Die Bewohner versuchten, auf dem Land zusätzliche Lebensmittel zu erhalten. Schieber und Spekulanten nutzen die Notlage der Menschen skrupellos aus. Die Lebenslage und der Alltag in der sowjetischen Besatzungszone in den Nachkriegsjahren waren geprägt von Entbehrungen. Ebenso war die Wohnsituation katastrophal.5

Am 15. September 1949 wurde Konrad Adenauer zum Bundeskanzler in Westdeutschland gewählt. Am 16. September 1949 traf eine SED Delegation in Moskau ein. Elf Tage mussten die Genossen warten, dann wurde ihnen erklärt, wie die Gründung der DDR aussehen sollte. In Ostberlin war man bereits seit Monaten auf diesen Tag vorbereitet. Am 15. und 16. Mai war in der Sowjetischen Besatzungszone per Einheitsliste der 3. Deutsche Volkskongress gewählt worden. Da die SED feststellte, dass sie keine Mehrheit bekommen würde, hat man

Diplomarbeit zur Sozial und Wirtschaftsgeschichtlichen Entwicklung des Sports in der DDR unter besonderer Berücksichtigung des Dopings die Auszählung wiederholt. 61,1% der Wähler stimmten nun zu, und der 3. Deutsche Volksrat konnte die Arbeit aufnehmen. Am 11. Oktober 1949 wurde Wilhelm Pieck zum ersten Staatspräsidenten der DDR gewählt.6

Die Entwicklung der DDR wurde von Kocka in drei Phasen gegliedert. Die Jahre 1949 bis 1961 werden als erste, die darauffolgenden Jahre bis 1971 als zweite und der Zeitraum bis 1989 als dritte Phase beschrieben.7

Die DDR entstand ebenso wie die Bundesrepublik Deutschland aus einem Besatzungsregime. Folgende zwei Faktoren lagen der DDR Gesellschaft zugrunde.

- Die Besatzungsmacht UdSSR
- Die Tradition und Ideologie des deutschen Kommunismus

Die wachsenden Gegensätze zwischen den Alliierten und deren Auseinanderentwicklung waren ein triftiger Grund für die Gründung der DDR. Durch die ungünstige Ausgangslage, vor allem der Wirtschaft, befand sich die DDR von Anfang an gegenüber der Bundesrepublik in einer schwächeren Position. Trotz feindseliger Kritik blieb sie immer an der BRD fixiert.

Die DDR war ein Teilstaat, dessen Bevölkerung auf den größeren Teilstaat, sprich die BRD, fixiert war. Auf die DDR wurde der Stalinismus als Herrschafts- und Gesellschaftsform übertragen, der nicht zuletzt auf der spezifischen Beschaffenheit Russlands beruhte. In den Jahren 1949 bis 1961 wurde das damalige System der Sowjetunion auf die DDR übertragen. Dieses Regime entsprach dem ideologischen Grundkonzept der deutschen Kommunisten, die schrittweise die von der Besatzungsmacht geräumten Positionen übernahmen. Die SED kann als der verlängerte Arm der Besatzung beschrieben werden.8

Am 26. Mai 1952 folgte zur äußeren Abschottung des Landes die Verordnung über Maßnahmen an der Demarkationslinie. Entlang der 1378 km langen deutsch-deutschen Grenze errichtete das SED Regime eine fünf Kilometer breite Sperrzone.

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Die führenden Kommunisten in der DDR hatten vor jeder Kurskorrektur Angst, falls sie von der vorgegebenen sowjetischen Linie abwichen. Nur durch die Hilfe der UdSSR konnten sie ihre Macht erhalten. 9 Die Abriegelung der innerdeutschen Grenze im Mai 1952 machte West-Berlin zum bevorzugten Fluchtpunkt für DDR-Bürger und Ostberliner. Als „Pfahl im Fleisch der DDR“ wurde ab diesem Zeitpunkt die Westhälfte der Stadt wahrgenommen.10

Bis zum Ende der DDR bestanden entscheidende Merkmale des Stalinismus im gesellschaftlichen System weiter:11

- Die Diktatur der Parteiführung, die mit Hilfe der politischen Geheimpolizei agierte.  Der ideologische Anspruch, die Partei habe immer Recht.
- Das Organisationsprinzip mit dem hierarchischen „demokratischen Zentralismus“.  Das System der Nomenklatur in der Kaderpolitik
- Das Organisations-, Erziehungs- und Informationsmonopol von Partei und Staat.

Die DDR war eine politisch geformte Gesellschaft. Die Diktatur der SED-Spitze bedeutete nicht nur deren Alleinherrschaft in der Politik, sondern auch in den Medien, der Kultur, der Wirtschaft, im Erziehungssystem, sowie die Kontrolle über die Sicherheitsorgane. Erwähnt werden muss, dass die Kirche eine relativ autonome Institution darstellte. Sie war zwar nie im Stande, das System zu ändern, dennoch war sie stets ein Störfaktor für die Diktatur der SED. Als Dach für oppositionelle Strömungen übernahm sie eine tragende Rolle.12

Im allgemeinen Sinn war der Stalinismus die totalitäre Diktatur der Parteiführung, die mit Hilfe der hierarchisch organisierten Apparate (der hauptamtlichen Funktionäre) bestimmte.

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Mit Hilfe des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) wurde das gesamte öffentliche Geschehen, sogar das persönliche Leben der Bürger, dirigiert.13

Die wirtschaftliche Lage war in den 1940er und 50er Jahren von großen Schwierigkeiten gekennzeichnet, doch gemessen an den übrigen Ostblockstaaten gab es einen wirtschaftlichen Aufschwung in der DDR. Aber die Mangelwirtschaft blieb und gegenüber dem florierenden Wirtschaftswunder der Bundesrepublik war dies ein Grund für Instabilität, da bekanntlich die DDR stark auf die BRD fixiert waren.14 Güter aus der Bundesrepublik waren in der DDR ein begehrtes Gut.

Die Reparationen an die Siegermacht schwächten die Wirtschaft der DDR. Molotow betonte, dass die Sowjetunion riesige Verluste durch den Zweiten Weltkrieg erlitten habe. 31.850 Industriebetriebe, in denen vor dem Krieg 4 Millionen Arbeiter beschäftigt waren, seien zerstört worden. Die Reparationen seien wichtig für die sowjetische Wirtschaft.

Ebenso seien die Reparationen wichtig für das russische Volk, da es eine gewisse moralische Genugtuung darstelle.15 Doch nicht nur die Reparationen waren zu verkraften, auch durch die Fluchtbewegung kam es zu einem Verlust der Arbeitskräfte.16

Die russische Demontage fiel zehnmal so hoch aus wie im Westen, sodass sie pro Kopf (1349 DM) den 60-fachen Betrag wie im Westen (23 DM) erreichte.17

Der Mauerbau im Jahre 1961 schaffte einen tiefen Spalt zwischen Ost und West. Das DDR- Regime sah den Bau der sog. Berliner Mauer als Maßnahme an, um die Funktionstüchtigkeit der DDR weiter zu gewährleisten. Vom 12. auf den 13. August 1961 wurde von der DDR in Berlin die Sektorengrenze mit Stacheldrahtverhauen und Steinwällen verbarrikadiert.

Diplomarbeit zur Sozial und Wirtschaftsgeschichtlichen Entwicklung des Sports in der DDR unter besonderer Berücksichtigung des Dopings Seit 1949 waren über 2,6 Millionen Menschen aus der DDR geflohen. Dies hatte verheerende Folgen für die Gesellschaft, da die Hälfte der Flüchtlinge das Alter von 25 Jahren noch nicht erreicht hatte und als Arbeitskräfte nicht mehr zur Verfügung stand.18

In den Tagen und Monaten nach dem 13. August 1961 wurde um West-Berlin eine 45 km lange Mauer errichtet. Nach dem Mauerbau schien es für die DDR-Bürger keine andere Wahl zu geben, als sich mit dem Regime zu arrangieren. Viele Menschen versuchten, das Beste aus ihrer Lage zu machen, sie waren bestrebt, durch größere Leistungen ihr Lebensniveau zu er- höhen. Die materiellen Verbesserungen bauten kurzfristig die oppositionelle Stimmung ab.19

Im Oktober 1961 leitete Chruschtschow eine Entstalinisierung ein und die Ulbricht-Führung sah sich gezwungen, diesen Weg mitzugehen. Äußerliche Anpassungen wurden durchgeführt. Beispielsweise wurden nach Stalin benannte Straßen und Plätze unbenannt. Das riesige Stalin-Denkmal verschwand aus Ost-Berlin. In der Periode von 1961 bis 1965 gab es Ansätze einer ökonomischen Stabilisierung der DDR.20

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Im Jahr 1965 konnte die DDR einen ersten außenpolitischen Erfolg erzielen. Bei einem Staatsbesuch in Ägypten wurde Walter Ulbricht mit allen für ein Staatsoberhaupt üblichen Ehren empfangen. Das außenpolitische Gewicht wurde damit zugleich enorm gestärkt.21

Die DDR trat im Jahre 1973 der UNO bei. Während der Amtszeit Erich Honeckers wurde die DDR im Jahre 1974 weitgehend diplomatisch anerkannt. Die Anerkennung der DDR als eigenständigen Staat bezweckte, dass völkerrechtlich und wirtschaftsjuristisch bindende Verträge abgeschlossen werden konnten.22 Doch auf die Rohstoffkrise in den 1970er Jahren hatte dies keinen positiven Einfluss.

An der DDR, einem rohstoffarmen Land, ging die internationale Rohstoffkrise nicht spurlos vorüber. Militärhilfe an Länder der Dritten Welt belastete die Wirtschaft der DDR zusätzlich. Produkte waren in der Bundesrepublik bei vergleichbarer Qualität oft billiger. Beispielsweise kostete in der Bundesrepublik eine Damenfeinstrumpfhose 3,50 DM in der DDR dagegen 18 Ostmark.23

Große Sorgen bereitete der DDR die seit Jahren unausgeglichene Handelsbilanz. Die Nettoverschuldung betrug am Ende des Jahres 1978 5 Milliarden Dollar. Gläubiger waren westliche Banken. Die Steigerung der Weltmarktpreise von Rohstoffen war für die DDR sehr problematisch, obwohl die Sowjetunion diese Erhöhung mit Verzögerung an die DDR weitergab. Die DDR war abhängig von sowjetischen Rohstoffen. Erdgas wurde zu 100%, Erdöl, Holz und Baumwolle wurden zu 90% von der Sowjetunion abgedeckt.24

In den 1980er Jahren konnte die DDR weitere außenpolitische Erfolge verbuchen. Dies zeigten die Staatsbesuche von Honecker 1981 in Japan und Mexiko, 1982 in Syrien, Zypern und Kuwait. 1984 in Finnland und Algerien. 1985 in Italien und Griechenland. 1986 in Schweden und China. 1987 in den Niederlanden und Belgien sowie 1988 in Frankreich und Spanien. Die DDR wurde mittlerweile von 131 Staaten diplomatisch anerkannt und etwa 500 multilaterale völkerrechtliche Verträge wurden bereits unterzeichnet. Empfänge von Diplomarbeit zur Sozial und Wirtschaftsgeschichtlichen Entwicklung des Sports in der DDR unter besonderer Berücksichtigung des Dopings Regierungschefs aus zahlreichen Ländern in der DDR zeugten von einer gestiegenen Akzeptanz der DDR auf der internationalen Bühne.25

Unmittelbar nach der Gründung der DDR wurde diese von lediglich elf sozialistischen Staaten völkerrechtlich anerkannt. Wenig überraschend ist, dass die UdSSR als erstes Land die DDR anerkannte.26

Gegenüber den anderen kommunistisch regierten Staaten hatte die DDR einen wesentlich höheren Lebensstandard. Aber wie bereits zu Beginn der DDR-Epoche verglich der DDR- Bürger die Verhältnisse mit jenen in der BRD. Es gab zwar in den 1980er Jahren annähernd so viele PKW wie in der Bundesrepublik Ende der 1960er Jahre (41 je 100 Haushalte), aber diese waren mittlerweile, aufgrund der langen Wartezeiten, wieder veraltet. Doch Mangelerscheinungen blieben, daher war die Unzufriedenheit der Bürger groß. Beispielsweise gab es bei den Lebensmitteln sowohl hinsichtlich der Menge, der Vielfalt sowie der Qualität Probleme. 27 Ausreisewellen waren ein Indiz dafür, dass breite Kreise in der DDR mit den Verhältnissen unzufrieden waren. Im ersten Halbjahr 1984 verließen 31.000 DDR-Bürger das Land. Mangelerscheinungen an Gütern und die Begrenzung des sozialen Aufstieges sorgten für Unmut in der Bevölkerung.28

Das Scheitern der DDR ist von den Erschütterungen des Weltkommunismus ausgelöst worden. Die Reformpolitik Gorbatschows in den 1980er Jahren, der daraus folgenden Wandel in Ungarn und Polen und die Protestdemonstrationen im Lande selbst, brachten schließlich den Zusammenbruch des SED-Regimes. 29 Massenfluchten von DDR-Bürgern von Ungarn nach Österreich untermauerten das Bröckeln des Systems. Was der Arbeiteraufstand vom 17. Juni 1953 nicht zustande brachte, wurde in den späten 1980er Jahren Wirklichkeit.

Die Krise des Herrschaftssystems verschärfte sich vor allem, als Gorbatschow in der Sowjetunion die Politik ab 1985 radikal änderte. Die Übermacht des Apparates kam ins Diplomarbeit zur Sozial und Wirtschaftsgeschichtlichen Entwicklung des Sports in der DDR unter besonderer Berücksichtigung des Dopings

Schwanken mit der zunehmenden Komplexität der Probleme. Die seit den 1950er Jahren festgefahrenen zentralistischen Strukturen in Wirtschaft und Politik erlaubten kaum die notwendige Modernisierung. Das System der Diktatur erwies sich als nicht reformierbar. Erschwerend kam hinzu, dass die vergreiste Führung die Realität nicht mehr wahrnahm.30

Der sowjetische Rückzug im eigenen Einflussbereich stellte die DDR vor ungewollte Probleme. Sie wurde in die Eigenständigkeit zurückgeworfen, da sich die „Schutzmacht“ UdSSR zurückzog. Es stellte sich eine wachsende Sympathie für Westdeutschland ein.31

Durch das Fehlen jeglicher demokratischen Legitimation verweigerten die meisten Menschen der Führung den Konsens. Weder das Funktionieren der Apparate, noch die Versprechungen sozialer Sicherheit und „Geborgenheit“, beziehungsweise die resignierte Anpassung jener Kreise, die keine Alternative sahen, konnten den Zusammenbruch verhindern. Das Schwinden des Zukunftsoptimismus selbst bei den Kommunisten und der wachsende Unwille der Massen waren stärker als die Diktatur. Es zeigte sich, dass sich die Mehrheit in erster Linie als Deutsche fühlte und sich deshalb die Einheit Deutschlands durchsetzen konnte. Die DDR kann als Produkt des kalten Krieges bezeichnet werden. Das Ende des kalten Krieges brachte damit auch das Ende der DDR.32

Es kann als Ergebnis der sowjetischen Politik angesehen werden, dass sich das DDR-Regime solange an der Macht halten konnte, da diese Bestandsgarantie mit Waffengewalt und militärischer Intervention unterstützt wurde.33

Die sich vermindernde Systemloyalität, die Unzufriedenheit der Bürger aufgrund der wirtschaftlichen Lage und die Bildung einer Opposition sprengten das Gesellschaftssystem DDR sowohl von innen als auch von außen.

Rückstände in Ökonomie, Wissenschaft, Technik und in der Konsumgüterproduktion hemmten die Ausbildung eines auf die DDR bezogenen Nationalstolzes.34

Diplomarbeit zur Sozial und Wirtschaftsgeschichtlichen Entwicklung des Sports in der DDR unter besonderer Berücksichtigung des Dopings So war beispielsweise auch das Eisenbahnnetz veraltet. 17% des Netzes konnten nur mit sehr geringer Geschwindigkeit befahren werden. 18% des Straßennetzes galten als schwer befahrbar, die Autobahnen waren in einem maroden Zustand. Katastrophale Zustände herrschten, da Lebensmittel nicht ausgeliefert werden konnten und verdarben. Durch nicht gelieferte Güter kam es zu Produktionsstopps und auch das Telekommunikationsnetz wurde vernachlässigt. In nicht wenigen Betrieben produzierten die Arbeiter mit Maschinen, die vor 1933 oder 1914 aufgestellt wurden. Havarien und Unfälle gehörten zum Arbeitsalltag mit tödlichen Folgen und nachhaltigen Umweltbelastungen. Mängel im Gesundheitswesen und in der Altenversorgung blieben nicht länger verborgen.35

Manche Historiker sehen in der DDR auch heute noch ein sozialistisches Experiment auf deutschen Boden, also eine Alternative zum westlichen kapitalistischen System.36

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 1, Die DDR in Zahlen 1986

Ein großer Teil dieser Arbeit beschäftigt sich mit dem Sport in der DDR und mit diesem Bereich verbundenen Folgeerscheinungen. Das Regime musste Maßnahmen ergreifen, um sowohl von außen als auch von innen akzeptiert zu werden. Als Plattform und Botschafter des Gesellschaftssystems wurde der Sport angesehen. Sportliche Erfolge der DDR-Athleten sollten sowohl die internationale Anerkennung stärken als auch den nationalen Stolz fördern.

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Der Sport genoss in der DDR hohe Wertschätzung, sowohl in der Bevölkerung wie auch unter den Regierenden. Dies fand auch seinen Ausdruck im Artikel 25 der Verfassung: "Freude, Frohsinn, Entspannung, allseitige Entwicklung des Menschen, Gesundheit, Stärkung des Ansehens unserer Republik, bereit zur Arbeit und zur Verteidigung der Heimat" bildeten die erklärten Ziele des Sports. Anfänglich förderte die DDR-Führung vorrangig den Breiten- und Massensport, da sie sich in der Tradition der früheren Arbeitersportbewegung sah.37

Der Breitensport wurde im Sozialismus auf staatlicher Ebene organisiert und wurde durch Schulen, Betriebe und Massenorganisationen erheblich gefördert. Sport galt als Quelle und Ausdruck eines positiven Lebensgefühls. Entsprechend breit waren das Angebot an sportlicher Betätigung und sportlichen Einrichtungen und auch die Teilnahme besonders der Kinder und Jugendlichen. Durch hohe Subventionen waren sie kostenlos bzw. waren die Vereinsbeiträge sehr niedrig. Auch der Besuch sportlicher Veranstaltungen als Zuschauer war sehr preiswert. Angeboten wurden nahezu alle Olympischen Sportarten.38

Schon Ulbricht gab 1958 die Devise aus: „Jeder Mann an jedem Ort - einmal in der Woche Sport“.39 Selbst im Urlaub wurden die Menschen unter dem Motto „Mein Urlaub - kein Urlaub vom Sport“ zum kollektiven Training aufgefordert.40

Der Leistungssport in der DDR hatte von Anfang an einen klaren Auftrag. Die internationale Anerkennung der DDR sollte vorangetrieben werden und der Alleinvertretungsanspruch der BRD untergraben werden. Mittels des Leistungssportes sollte der „Klassenfeind“ auf sportlichem Wege besiegt werden.41

Das Verhältnis der DDR zu den Olympischen Spielen war von Anfang an durch politische Ambitionen der Staats- und Parteiführung geprägt. In kaum einem anderen Land waren Sport und Politik so eng verflochten wie in der DDR. Wurde der Leistungssport in den 1950er und Diplomarbeit zur Sozial und Wirtschaftsgeschichtlichen Entwicklung des Sports in der DDR unter besonderer Berücksichtigung des Dopings

60er Jahren noch als Bestandteil des Kampfes um internationale Anerkennung gesehen, so trat in den 1970er und 80er Jahren das Bestreben in den Vordergrund, auf diesem Gebiet die absolute Weltspitze zu erringen.42

Im Jahr 1958 wies Schuster bereits auf die Wichtigkeit des Leistungsportes hin. Durch außergewöhnliche sportliche Leistungen könne das Ansehen der DDR international erhöht werden. Der Massensport werde durch die Erfolge im Leistungssport ebenso profitieren.43

Der Leistungssport helfe mit, allseitig gebildete sozialistische Persönlichkeiten zu entwickeln und fördere die Erziehung zum Staatsbewusstsein, so die offizielle Lesart. Röder geht davon aus, dass der Leistungssport für die Bevölkerung als Beispiel wirke und die Jugendlichen angespornt werden, regelmäßig Sport zu betreiben. Der Leistungssport wurde als wichtiger Faktor für eine sinnvolle Freizeitgestaltung und Freizeitbetätigung angesehen.

Die Gesamtzielstellung des Leistungssports in der DDR kam vor allem in drei Zielaspekten zum Ausdruck:

- in der gesellschaftlich geförderten, komplexen Gestaltung von Nachwuchs- und Hochleistungssport als Teilsystem der sozialistischen Körperkultur,
- in der systematischen Ausbildung und Befähigung talentierter Sportlerinnen und Sportler zu sportlichen Spitzenleistungen,
- in der bewussten Nutzung dieser Leistungen für die Verwirklichung gesellschaftlicher, kollektiver und individueller Interessen.44

Für die kommunistischen Staaten spielte die Systemkonkurrenz im Sport eine große Rolle, da sie mit sportlichen Erfolgen die drastische ökonomische Unterlegenheit zu kompensieren und Prestige zu gewinnen trachteten.45

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Viele Menschen drückten den DDR-Athleten die Daumen, dennoch hat die Menschen gestört, dass der Breitensport hinter dem hoch entwickelten Leistungssport zurückstand und demzufolge die Förderung und die materiellen Bedingungen ziemlich schlecht waren.46

Die gesellschaftlichen Erwartungen des Leistungssportes schildert folgender Beschluss des Politbüros:

„Auf der Grundlage der Beschlüsse des VIII. Parteitages hat der Sport der DDR weiterhin einen aktiven Beitrag zur allseitigen Stärkung und Festigung der DDR und zur Hebung ihres internationalen Ansehens zu leisten. Mit der SU und den anderen Ländern der sozialistischen Staatengemeinschaft brüderlich verbunden, trug der Leistungssport der DDR dazu bei, die Überlegenheit des Sozialismus in diesem Bereich weiter auszubauen und seine Ausstrahlungskraft zu vergrößern.

Der Leistungssport unterstützt die Festigung des Staats- und Klassenbewusstseins der Bürger der DDR und hilft, den sozialistischen Patriotismus und den proletarischen Internationalismus zu entwickeln. In seiner massenpolitischen Wirksamkeit fördert er den Leistungsgedanken und das Streben nach Leistungen höchster Qualität. Er gibt der Jugend der DDR die Möglichkeit, ihr sportliches Talent zu entfalten, sich als sozialistische Persönlichkeiten zu bewähren und beeinflusst über die Vorbildwirkung das Niveau des Kinder- und Jugendsports, des allgemeinen Wettkampfsports und des Freizeit- und Erholungssports der Werktätigen. Das Streben nach höchsten sportlichen Leistungen und die damit verbundenen wissenschaftliche Forschung verhelfen zu neuen Einsichten über die physische Vervollkommnung des Menschen und erkunden die besten Wege für eine Erhöhung der körperlichen Leistungsfähigkeit aller unserer Bürger.“ 47

Den Nationalstolz durch sportliche Erfolge zu forcieren, erschien ein schwieriges Unterfangen. Beim legendären Fußballspiel Deutschland (BRD) gegen Ungarn in Bern drückte der SED-Staat den Daumen für die sozialistischen Brüder aus Ungarn. Die DDR- Diplomarbeit zur Sozial und Wirtschaftsgeschichtlichen Entwicklung des Sports in der DDR unter besonderer Berücksichtigung des Dopings

Bevölkerung hielt jedoch zu den Westdeutschen. Dieses Beispiel zeigt, dass die Identifikation der DDR-Bürger mit dem eigenen Staat Risse aufwies.

Der DDR Radiokommentator Wolfgang Hempel schwieg 40 Sekunden nach dem Siegestor von Rahn. Im Radiozeitalter eine unendlich lange Zeit, dies war ein Ausdruck der Enttäuschung.49

Drei Teilziele standen seit der Beteiligung der DDR mit eigenen Mannschaften an den Olympischen Spielen im Vordergrund:

- „die Verbesserung bzw. Behauptung unserer Position unter den im Sport stärksten Ländern der Welt“
- ein möglichst hoher Leistungsbeitrag zum Gesamtergebnis der sozialistischen Länder
- die Überlegenheit gegenüber dem Leistungssport der BRD insgesamt und in der Mehrzahl der vergleichbaren Sportarten.50

Die Sportler der DDR konnten in Summe 572 Olympiamedaillen erringen. Die BRD, mit einer dreimal höheren Bevölkerungszahl und deutlich mehr Geld, gewannen dagegen nur 335 Medaillen. Spitzensportler wurden wie in einer Retorte „hochgezüchtet“.51 Die Gründe für die Erfolge waren vielfältiger Natur. Die systematische Talentsichtung kann als Eckpfeiler für die DDR-Sporterfolge angesehen werden. Im Kapitel 7 werden die Stufen von der Talentsichtung, über die Kreis- sowie Bezirksspartakiaden endend in den Förderstufen erklärt.

Der Einsatz von sogenannten „Unerlaubten Mitteln“ (UM) zur Leistungssteigerung wird im Kapitel 8 beschrieben, die Wirksamkeit dieser Präparate ist unbestritten, daher kann auch diese „Maßnahme“ als ein Eckpfeiler für die DDR-Sporterfolge angesehen werden.

Diplomarbeit zur Sozial und Wirtschaftsgeschichtlichen Entwicklung des Sports in der DDR unter besonderer Berücksichtigung des Dopings „Es gelang, die ´K´ im richtigen Moment auf den Wettkampf einzustellen und ihre Konzentration bis zu Beendigung des Wettkampes aufrechtzuerhalten. Nach Einschätzung des Inoffiziellen Mitarbeiters (IM) wäre ohne eine medizinische Einflussnahme die Bereitschaft der K zum Kampf um den Sieg nicht vorhanden gewesen“.52 Nach einer zeitgenössischen Einschätzung stand der männliche Leichtathletik-Spitzenkader der DDR im Bereich Wurfund Stossdisziplinen in seiner Gesamtheit unter Anabolikaeinwirkung.53

Bei einem Selbstversuch konnte der Schwimmtrainer Michael Regner sechs Pfund Muskelmasse zulegen, als er die gleiche Dosis an Dopingmittel wie seine Schützlinge eingenommen hatte. Nach dem Zyklus verspürte er eine unwahrscheinliche Energie.54 „Erst jetzt begriff ich eigentlich, wie wichtig das Doping für den DDR-Sport war. Jetzt verstehe ich, warum die Spitzensportler in der ganzen Welt zu sagen pflegen: ,Ohne Doping keine Hoffnung’“.55

Hobermann beschreibt die Faktoren des Dopings folgendermaßen:

- Steroideeinsatz verbessert in Verbindung mit dem Krafttraining die Muskelgröße.  Der Sportler kann härter trainieren und die Erholungsperioden werden verkürzt.  Der Sportler erfährt das Gefühl ungewöhnlichen Wohlseins.  Die Ausdauerfähigkeit wird verbessert.56

Die hohe Ausbeute der DDR-Sportler an Olympischen Medaillen hängt auch mit der Förderung von bestimmten Sportarten zusammen.

Die Konzentration lag auf medaillenträchtigen Sportarten, andere Sportarten wurden ver- nachlässigt. Im Jahr 1969 gab es einen Leistungssportbeschluss, der mit einem Schlag hunderte Karrieren beendete. Es wurde eine klare Kosten-Nutzen-Analyse nach kapitalist-

Diplomarbeit zur Sozial und Wirtschaftsgeschichtlichen Entwicklung des Sports in der DDR unter besonderer Berücksichtigung des Dopings ischem Vorbild durchgeführt. Beispielsweise wurde die Sportart Schwimmen, in denen einzelne Athleten mehrfach Edelmetall gewinnen könnten, noch stärker gefördert. Mann- schaftssportarten wie Wasserball oder Feldhockey wurden praktisch aufgelassen. Der Aufwand für diese vielen Sportler und die Ausbeute mit maximal einer Medaille schienen zu gering. Die Teilnahme an Welt- und Europameisterschaften wurde diesen Sportlern in der Folge verwehrt.57

Das „Züchten“ der Athleten wie aus einer Retorte, der Einsatz von unerlaubten Mitteln und die Konzentration auf medaillenträchtige Einzelsportarten können als Eckpfeiler der DDRErfolge angesehen werden.

In der "Grundlinie für die perspektivische Entwicklung des Leistungssports der DDR bis zum Jahr 2000", sprach man von "Vorzügen und Triebkräften des Sozialismus für die sportliche Leistungsentwicklung". Fünf wesentliche Triebkräfte wurden damals wie folgt beschrieben:

Die erfolgreiche Entwicklung des DDR-Leistungssports sei vor allem darauf zurückzuführen, dass

- erstens unter Führung der Partei ständig die gesamtgesellschaftliche Atmosphäre für die Förderung von Körperkultur und Sport geschaffen wurde. Das Sekretariat des Deutschen Turn- und Sportbundes (DTSB) und die Leistungssportkommission der DDR leiteten in enger Zusammenarbeit mit dem Staatssekretariat für Körperkultur und Sport und dem Minister für Volksbildung die Durchführung der Beschlüsse des Politbüros auf diesem Gebiet,
- zweitens zahlreiche sportliche Talente der Bevölkerung erfasst wurden und in den Trainingszentren, Sportclubs, Kinder- und Jugendsportschulen sowie den Leistungssportschulen zu sozialistischen Persönlichkeiten entwickelt und planmäßig über drei Förderstufen zu sportlichen Höchstleistungen geführt werden,
- drittens in Einheit von schulischer und beruflicher Ausbildung, leistungssportlichen Training und kommunistischer Erziehung auf der Grundlage wissenschaftlich

Diplomarbeit zur Sozial und Wirtschaftsgeschichtlichen Entwicklung des Sports in der DDR unter besonderer Berücksichtigung des Dopings fundierter Programme und modernster Erkenntnisse eine hohe Effektivität in der Arbeit in vielen Sportarten gesichert wurde,

- viertens Trainer, Übungsleiter, Sportfunktionäre, Sportlehrer und viele ehrenamtliche Helfer des Sports unermüdlich und engagiert - und durch die Ausbildung an der DHfK und an anderen Einrichtungen gut vorbereitet - für die Entwicklung des DDR- Leistungssports tätig waren,
- fünftens mit dem Bau und der Modernisierung von Sporteinrichtungen, der Entwicklung von Sport- und Trainingsgeräten sowie von Sportbekleidung, der Schaffung von sportmedizinischen und wissenschaftlichen Einrichtungen ein vorteilhaftes Bedingungsgefüge für den Leistungssport entsprechend den vorhandenen Möglichkeiten geschaffen wurde.58

Die Bildung des DTSB im April 1957 lenkte den Sport bis zum Ende der DDR. Wie in anderen Staaten üblich, war dieser Verband nicht autonom, sondern die führenden Funktionäre des DTSB waren allesamt ranghohe Mitglieder der SED. Die Konsequenz war, dass es keine freien Wahlen beim DTSB gab und alle Personalentscheidungen der Partei oblagen. Der Verband war sowohl für Freizeitsportler, als auch für Leistungssportler gedacht. Ein Großteil der Gelder wurde jedoch für den Leistungssport ausgegeben. Der Leistungssport wurde privilegiert.59

Der DTSB wies - auf die gesamte Bevölkerung bezogen - eine hohe Organisationsdichte auf. Hier hatte man zwar keine Ferienplätze zu erwarten wie von der Gewerkschaft, dafür aber eine sinnvolle Freizeitgestaltung bei Mitgliedsbeiträgen nahezu zum Nulltarif.60

Vgl. Grundlinie für die perspektivische Entwicklung des Leistungssports der DDR bis zum Jahre 2000. Beschluss des Politbüros der SED vom 27. 10. 1987.SAPMO-BArch. DY30/JIV2/2/2245

Diplomarbeit zur Sozial und Wirtschaftsgeschichtlichen Entwicklung des Sports in der DDR unter besonderer Berücksichtigung des Dopings 1989 zählte der DTSB über 3,6 Millionen Mitglieder, die in 10.674 Sportgemeinschaften, 6.485 Gruppen des Deutschen Angler-Verbandes und in 652 Motorsportclubs des ADMV ihrer sportlichen Betätigung nachgehen konnten.61

Aufgrund zahlreicher Akten der einzelnen staatlichen Einrichtungen des DDR-Sportssystems und der nachgeordneten Verbände, einschließlich der Clubs, wird umfassend die These vom staatlichen Doping in der DDR belegt. Ab Mitte der fünfziger Jahre bis zum Ende der DDR hatten Staat, Verbände, aber auch einzelne Personen ein hohes Interesse, an der Manipulation des sportlichen Geschehens bekundet. Mit Aufputschmitteln fing es an, mit dem flächendeckenden, vom Sportmedizinischen Dienst der DDR offiziell kontrollierten System des Spitzensports samt Auslandsreisen und Ausreisekontrollen, endete das System.

Das Doping in der DDR unterschied sich in der Organisation grundlegend von den Dopingpraktiken der meisten Sport-Konkurrenz-Nationen. Ein ausgeklügeltes Doping-System konnte unter dem Schutz eines totalitären Staates gänzlich seine Kraft entfalten. Im Interesse einer staatlichen Ideologie wurden junge Sportler von ihren Trainern manipuliert oder ließen sich durch staatliche Zwänge erpressen. Trainer, auf den eigenen Vorteil bedacht, nahmen bewusst Gesundheitsrisiken ihrer Anvertrauten in Kauf. Erfolgreiche Sportler sicherten die Aufmerksamkeit beziehungsweise die staatliche Zuneigung. Es waren besonders die Athleten, welchen im Arbeiter- und Bauernstaat der DDR eine zentrale Rolle zukam.

Doping ist im organisierten Sport verboten, es gibt Kontrollen und nach Verstößen Sperren. Sportler der DDR konnten Sportler größerer Nationen bei Olympischen Spielen überholen. Nur die USA und Sowjetunion konnten mehr Medaillen gewinnen. Dass die Athleten des 17 Millionen-Einwohner-Staates soweit vorne lagen, hatte entscheidend mit einem inhumanen System der illegalen Leistungssteigerung zu tun.

Zwangsdoping ohne Wissen, oder gegen den Willen der Aktiven: aufgrund des perfekten Verschleierungsprogramms wurden DDR-Athleten bei Kontrollen selten auffällig. Die friedliche Revolution von 1989 hatte die Möglichkeit gebracht, mit Zeitzeugen zu sprechen, Diplomarbeit zur Sozial und Wirtschaftsgeschichtlichen Entwicklung des Sports in der DDR unter besonderer Berücksichtigung des Dopings schriftliche Originalquellen über den DDR-Sport zu nützen, sowie „Stasiunterlagen“ zu studieren.62

Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ berichtet von etwa 12.000 Sportlern, die bis zum Fall der Mauer flächendeckend gedopt, sowie zu illegalen medizinischen Tests missbraucht wurden. Laut der ehemaligen Leichtathletin Frau X wurde nirgendwo auf der Welt so skrupellos, umfangreich und effizient ein konspiratives Steroidsystem aufgebaut wie in der DDR. Dass in diesem gut strukturierten Gebilde nicht jeder den Mut hatte, nein zu sagen, ist verständlich.63

Militärischen Strukturen ähnliche sowie absoluter Gehorsam der Athleten prägten den Sport in der DDR. Den Sportlern, speziell im Höchstleistungssport, wurde in erster Linie Objektcharakter zugewiesen.

In der Förderstufe 1 trainierten cirka 65.000 Kinder und Jugendliche. Ungefähr 12.000 Sportler konnten der Förderstufe 2 zugerechnet werden. Spitzensportler befanden sich in der Förderstufe 3 und sie wurden zahlenmäßig mit cirka 3.500 Personen angegeben.64 Die Förderstufen werden explizit in Kapitel 7.3 erklärt.

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Folgende 16 Thesen verfasst von dem deutschen Sporthistoriker Giselher Spitzer untermauern die Besonderheiten des DDR-(Doping) Sportes:

1. Im Regelfall gab es Zwangsdoping aufgrund der Kaderzugehörigkeit und ohne Mitwirkung des Athleten.
2. Das Zwangsdoping stand unter staatlicher Aufsicht und mit staatlicher Finanzierung durchgeführt.
3. Mitwissen und Mitwirken der Aktiven war die Ausnahme.
4. Dopingpraktiken waren faktisch juristisch freigegeben, neben der Selbststeuerung durch den Sport gab es die Überwachung durch den Geheimdienst.
5. Geheimdienst und Streitkräfte, sowie eine politische Partei (SED) ermöglichten jenseits zentraler Normen die zusätzliche Versorgung mit Dopingmitteln. Sie entwickelten und finanzierten eigene Praktiken.
6. Zentrale Doping Richtlinien und Pläne der Sportverbände regelten sogar die Dosierung für den einzelnen Athleten.
7. Ein erheblicher Anteil der Dopingmittel bestand aus illegalen Experimentiersubstanzen mit nicht geklärten Nebenwirkungen und Spätfolgen.
8. Alle ausgewählten Aktiven einer Dopingsportart wurden gedopt. Verweigerung war nicht möglich.
9. Athleten hatten wegen des Beginns mit Erreichen des Schwellenwertes im Juniorenalter eine lange Dopingmittelkarriere (in technisch-kompositorischen Sportarten, zum Beispiel Gewichtheben und Schwimmen seit dem Kindesalter).
10. Die Staatliche Geheimforschung suchte Möglichkeiten der Verschleierung der Dopingpraktiken (geheime Ausreisekontrollen auf Einhaltung der vorgeschriebenen Dosierungen und Überbrückungsdoping in der Wettkampfphase).
11. Staatliche Geheimforschung war hauptsächlich anwendungsorientiert, ohne zuvor die Grundlagen der Wirkungsweise zu erforschen.
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12. Differenzierte Kenntnisse negativer gesundheitlicher Nebenwirkungen waren im System nicht etwa nur bekannt, sondern aufgrund der rechtlichen Ausnahmestellung Grundlage der ärztlichen Tätigkeit und der Trainingsmethodik.
13. Grundlage war die permanente ärztliche Kontrolle durch Dopingspezialisten, ohne freie Arztwahl und ohne ehrliche Information über den wahren Gesundheitszustand.
14. Das sportliche Ergebnis wurde höher bewertet, als der aktuelle oder zukünftige Gesundheitszustand.
15. Gesundheitsdaten nach Karriereende wurden gefälscht, ohne Wissen der Opfer.
16. Zur Geheimhaltung von Dopingfolgen existierte das Instrument der Zwangseinweisung von Geschädigten in geeignete Berufe.65

2 Zielsetzung der Arbeit

Ziel dieser Arbeit ist es, das staatlich organisierte Doping in der Deutschen Demokratischen Republik aufzuzeigen. Dass die Leistungssportler in der DDR bei internationalen Wettkämpfen gedopt waren, ist unbestritten. Nach der Wende wurde dieses Thema umfassend aufgearbeitet. Einen großen Anteil an dieser Aufarbeitung hatten Zeitzeugenberichte sowie die Behörde der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (BStU).

Der Einsatz von unerlaubten Mitteln wurde in den Medien speziell im Jahre 2009 stark diskutiert. Zahlreiche aktuelle Dopingskandale zeigen, wie präsent dieses Thema im Spitzensport nach wie vor ist. Diese Arbeit soll dem Leser die Möglichkeit geben, sich über den Einsatz von Dopingmitteln in der DDR zu informieren. Hinter den gedopten Sportlern stand ein ausgeklügeltes staatliches System, dessen flächendeckende Umsetzung nur in einem autoritär geführten Staat möglich war. Die Arbeit behandelt unter Anderem die verschiedenen Institutionen, die an diesem System in zentraler Weise mitwirkten.

Diplomarbeit zur Sozial und Wirtschaftsgeschichtlichen Entwicklung des Sports in der DDR unter besonderer Berücksichtigung des Dopings Die radikale Umsetzung dieses Systems hatte für die Leistungssportler enorme Konsequenzen. Die sportlichen Erfolge wurden von den Leistungssportlern oft mit deren Gesundheit bezahlt. Im Rahmen dieser Arbeit versuchte ich ebenso, die Rolle des Ministeriums für Staatssicherheit einfließen zu lassen. In der DDR war nichts dem Zufall überlassen und ein nicht liniengetreues Verhalten zog oft das abrupte Ende einer Karriere mit sich, einhergehend mit weitläufigen Konsequenzen.

Die vorliegende Arbeit soll die Gründe verdeutlichen, warum die DDR-Staatsmacht mit aller Kraft versuchte, in den sportlichen Erfolgen „ihr Heil“ zu suchen. Des Weiteren ging ich der Frage nach, ob dieses Ziel erreicht wurde und wie die Finanzierung dieses Vorhabens funktionierte.

Um diese „Sportmaschinerie“ finanzieren zu können, investierte die DDR enorme Finanzsummen in ihr internationales Prestigeprojekt. Ich habe versucht, die Quellen der Finanzierung aufzuzeigen und interessanterweise wird der Leser kapitalistische Strukturen darin erkennen.

Ein Zeitzeugenbericht rundet diese Arbeit ab. Dieses Interview gab mir auch die Möglichkeit, das Wissen zu diesem Thema nicht nur aus Büchern zu beziehen, sondern Informationen direkt von einer Person zu erfahren, welche in das damalige System eingebunden war.

3 Die Funktion der Sozialistischen Einheitspartei (SED)

Die SED wurde im April 1946 gegründet. Die Einheitspartei entstand aus der Zwangsvereinigung von KPD und SPD. Im Jahr 1946 war die SED die mitgliederstärkste Partei, nicht zuletzt daraus leitete sich der Führungsanspruch im Parteiensystem ab. Die SED war keine Kader- sondern eine Massenpartei. Zu den rund 600.000 Kommunisten und 680.000 Sozialdemokraten stießen bis 1948 neue Mitglieder dazu. Im Jahr 1948 zählte die SED fast 2 Millionen Mitglieder. Damit waren cirka 16% aller Erwachsenen in der Einheitspartei SED organisiert.66

Diplomarbeit zur Sozial und Wirtschaftsgeschichtlichen Entwicklung des Sports in der DDR unter besonderer Berücksichtigung des Dopings Der Westen überschätzte die Mitgliederanzahl der SED. Die Bundesbürger vermuteten, dass jeder zweite DDR Bürger (51%) der SED zugehörig war. Dies war eine Fehleinschätzung.67 Kaum wahrgenommen wurde hingegen im Westen die Existenz der sog. „Blockparteien“. Als solche bezeichnet man politische Parteien, die neben der herrschenden kommunistischen Partei existierten. Sie waren in Parlamenten und Regierungen vertreten, ohne eigentliche Macht ausüben zu können, sie standen auch nicht in direkter Wahlkonkurrenz. In der DDR sind an dieser Stelle unter Anderem die Ost-CDU sowie die Liberaldemokratische Partei zu benennen.

Der von der SED gesteuerte Leistungssport versuchte ständig, Mitglieder zu rekrutieren. Besonders war es gewünscht, leistungsstarke oder prominente Sportler ab dem 18. Lebensjahr dazu zu gewinnen. Die Vorauswahl im Sportgeschehen sah vor, Kinder aus christlichen oder politisch anders denkenden Elternhäusern, wenn möglich gar nicht aufzunehmen.68 Die SED Führung und der Sport erhofften sich für die kleine DDR Weltgeltung und zugleich eine positive Identifizierung der DDR Bürger und ihrem Staat. International erfolgreiche Sportler waren für die SED-Führung von enormem Interesse, sodass dem Regime jedes Mittel Recht war, um sich im Lichte der Sieger zu sehen. Das Thema Doping wird selbst zwanzig Jahre nach dem Mauerfall noch immer mit dem kleinen Land DDR verbunden.69 Der Sport wurde von der Parteiführung als geeignete Plattform für die innen- und außenpolitische Interessensvertretung gesehen. Die Überwindung der trügerischen Theorie vom unpolitischen Sport war eine der ersten Aufgaben der Sportbewegung in der DDR.70

„Die Erfahrungen beim Aufbau des Sozialismus in der UdSSR weisen mit außerordentlichem Nachdruck darauf hin, dass die weitere Stärkung der Staatsmacht eine unerlässliche

Diplomarbeit zur Sozial und Wirtschaftsgeschichtlichen Entwicklung des Sports in der DDR unter besonderer Berücksichtigung des Dopings Bedingung für den Aufbau des Sozialismus ist. Die Staatsmacht ist das Hauptinstrument der Arbeiterklasse und ihrer marxistisch-leninistischen Partei beim Aufbau des Sozialismus“.71

Der Machtanspruch der Partei resultierte aus der marxistisch-leninistischen Vorstellung von der führenden Rolle, welche die Partei der Arbeiterklasse bei der Gestaltung einer sozialistischen Gestaltung einnehmen sollte.

„Auf der Grundlage des Marxismus - Leninismus, seiner schöpferischen Anwendung und Weiterentwicklung lenkt und leitet die Partei die Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft, mit den grundlegenden Voraussetzungen für den allmählichen Übergang zum Kommunismus in der Deutschen Demokratischen Republik geschaffen werden“.72

Der Leistungssport wurde zu einem ideologischen Instrument. Die Bedeutung der Körperkultur ergab sich aus den dirigistischen Strukturen. Erstmalig in der Geschichte eines deutschen Staates wurde der Leistungssport als fester Bestandteil in das gesellschaftliche Leben integriert.73 Im Jahre 1949 erläuterte der stellvertretende Ministerpräsident Walter Ulbricht ein ausführliches Förderungsprogramm der Regierung für den Sport, das bereits eine umfangreiche finanzielle Unterstützung durch den Staat vorsah. Die SED legt den Turn- und Schwimmunterricht als obligatorischen Bestandteil des Unterrichts in allen Schulen fest und beschloss Kontakte zu sowjetischen Sportwissenschaftlern, Trainern und Sportlern aufzunehmen. Die Interaktion mit sowjetischen Experten prägte die Entwicklung des DDR- Leistungssports sportwissenschaftlich und strukturell erheblich.74 In den 1950er und 60er Jahren stand dann der Aspekt im Mittelpunkt, den Alleinvertretungsanspruch der Bundesrepublik bei den Olympischen Spielen zu unterbinden, respektive die westdeutschen Sportler bei internationalen Wettkämpfen zu übertreffen.

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„Wenn die Überlegenheit der neuen Gesellschaftsordnung in der Deutschen Demokratischen Republik gegenüber den imperialistischen Verhältnissen in der Westzone bewiesen werden soll, so genügt es jedoch nicht, die Westzone nur im ökonomischen Gebiet zu übertreffen“.75

Walter Ulbricht, mittlerweile Staatsratsvorsitzender der DDR, hatte das Zitat von den „Diplomaten im Trainingsanzug“ geprägt. Der Gedanke dahinter war, dass die Sportler mit ihrem Auftreten die DDR als eigenständigen deutschen Staat ins Bewusstsein der Weltbevölkerung transportieren: ein sozialistischer Staat, der sich nach außen hin modern und extrem leistungsstark zeigte. Selbst eine kapitalistische Werbeagentur hätte sich keine bessere Strategie überlegen können.76 Die Unterschiedlichkeit der beiden deutschen Staaten war enorm. Der sportliche Erfolg diente als Gradmesser der jeweiligen Ideologie, aus offizieller DDR-Sicht waren sog. „Republikflüchtlinge“ in der Ulbricht-Ära in erster Linie als „Verräter“ anzusehen.

„Und wer gar unsere Republik verlässt, um im klerikalfaschistischen Adenauer-Staat unterzukriechen, hilft der Nato und begeht schnöden Verrat. Ihn wird die Arbeiterklasse zur Rechenschaft ziehen“.77

Im April 1951 konstituierte sich das Nationale Olympische Komitee der DDR. Im Jahre 1955 wurde es vom IOC anerkannt. Mit einer gesamtdeutschen Mannschaft nahm die DDR 1956 an den Olympischen Spielen teil. Bei den Winterspielen 1968 in Grenoble belegte die DDR mit einer eigenen Mannschaft den zehnten Platz, im gleichen Jahr bei den Sommerspielen in Mexico City den fünften Platz. Im Jahr 1972 bei den Winterspielen wurde der zweite Platz erreicht und bei den Sommerspielen in München der dritte Platz in der Nationenwertung.78

Die staatliche Vorgabe, dass der Leistungssport der DDR die westdeutsche Vertretung in der Platzierung zu übertreffen habe, wurde erreicht. Die Leistungssportkommission der DDR hatte auf der Grundlage der Beschlüsse der Partei die Aufgabe, die Entwicklung des Leistungssportes der DDR mit dem Ziel zu sichern, dass die DDR-Mannschaften im Zeitraum

Diplomarbeit zur Sozial und Wirtschaftsgeschichtlichen Entwicklung des Sports in der DDR unter besonderer Berücksichtigung des Dopings bis 1980 in den olympischen Länderwertungen einen Platz unter den sechs besten Ländern der Welt erringen. Die DDR Sportler hatten sich bei internationalen Meisterschaften, vor allem bei massenwirksamen Sportarten, vor Westdeutschland zu behaupten.79

Auslandsreisen und das dabei bezahlte Taschengeld (10 DM pro Tag) ausbezahlte Prämien waren eine starke Triebfeder für die DDR-Athleten, um Topleistungen zu erbringen. Die bezahlten Summen könnten in unserer heutigen Sportwelt allerdings keinen Profisportler mehr zu Höchstleistungen motivieren. Selbst als viele gute DDR-Sportler bei obligatorischen Empfängen vor das Mikrofon traten und der Parteispitze versicherten, wie sehr sie dem sozialistischen Staat verbunden waren, war klar, dass der eigene Erfolg für den jeweiligen Sportler im Vordergrund stand. Geld war und ist immer noch ein Stimulans für sportliche Höchstleistungen.

Mit dem Auftrag für den DDR-Hochleistungssport, das Ansehen des Staates zu steigern und damit dem Staat zu größerer internationaler Reputation zu verhelfen, wurde ein gestaffeltes Prämiensystem ausgearbeitet. Bestimmte Leistungen wurden mit einer bestimmten Prämie belohnt. Für einen Weltrekord gab es 1.000 Mark. Ein Olympiasieg im Jahre 1988 wurde mit rund 35.000 Mark belohnt. Ein Teil davon wurde in Forumschecks ausbezahlt, welche den Sportler berechtigten, in den Intershop-Läden Westwaren einzukaufen.

Die Sportleitung konnte allerdings die Prämien beschneiden, falls sich der Sportler in der Öffentlichkeit oder im Club etwas zu schulden kommen ließ. Jedes Jahr gab es eine Veranstaltung, bei der wichtige Orden an die Leistungssportler und ihre Trainer verteilt wurden. Bei der Veröffentlichung der Listen in den Tageszeitungen wurde jeweils erwähnt, dass die Auszeichnungen an die aktiven Sportler ohne materielle Zuwendungen verliehen wurden. Besonders nach Olympischen Spielen wurde besonders tief in die Ordenskiste gegriffen. In dieses Prämiensystem wurden auch die Trainer mit einbezogen und nach der jeweiligen Olympiade auch die Funktionäre.

Um den „normalen DDR-Bürger“ nicht zu verunsichern, wurde nicht erwähnt, dass die Sportler das Geld nach der Beendigung ihrer Karriere erhalten werden. Benötigten die Diplomarbeit zur Sozial und Wirtschaftsgeschichtlichen Entwicklung des Sports in der DDR unter besonderer Berücksichtigung des Dopings „prämierten Sportler“ das Geld allerdings sofort, beispielsweise für die Finanzierung eines Haus oder eines Wagens, so wurde das Geld umgehend bereitgestellt.80

Auslandsreisen ins westliche Ausland waren bei den Sportlern als auch beim Betreuerstab sehr beliebt. Wochenlange Trainingsaufenthalte, kombiniert mit Taschengeld, bezahlt in Westwährungen, waren eine willkommene Abwechslung im Leben der DDR-Aktiven. Manche Trainer verstanden es, den Eindruck zu erwecken, dass sie nur in ganz bestimmten Territorien trainieren konnten, weil nur dort die erforderlichen Bedingungen herrschten und nur durch die geplanten Leistungen und Medaillen abgesichert werden konnten.81

Der Autor Manfred Seifert dazu: „Ich weiß bis heute nicht, wie sie es erklären konnten, dass der Schnee zum Training im schwedischen Kiruna besser und möglicherweise weißer sei, als der in Kirowo oder Murmansk“.82

Beschlossen wurde, dass die Konzentration der Förderung auf medaillenträchtige Kernsportarten gelegt werden soll. Es ging um einen effizienten Einsatz der Finanzen.83

Diese zielstrebige Konzentration trug als ein wesentlicher Faktor zur kontinuierlichen Steigerung der sportlichen Erfolge der DDR bei. Die nichtförderungswürdigen Sportarten wie beispielsweise Eishockey mussten nun mit weniger Förderungen auskommen. Der Leistungssportbeschluss für den Olympiazyklus 1968 bis 1972 findet seine Begründung in den Spielen von 1972 wieder. Die Spiele gegen den „Klassenfeind“ wurden zu einem besonderen Politikum hochstilisiert.84

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„Die langen Kerle sollten nicht Basketball spielen, sondern rudern oder schwimmen. Eine Wasserballmannschaft sollte nicht eine ganze Halle belegen, sondern da sollten mehrere Schwimmer gleichzeitig trainieren“.85

Die Olympischen Spiele von München 1972 waren ein voller Erfolg für die DDR. Auftragsgemäß ist die Bundesrepublik überholt worden, die um 40 Medaillen weniger als die DDR erringen konnte. 20 Goldmedaillen, 23 Silbermedaillen sowie 23 Bronzemedaillen konnte die DDR für sich verbuchen. Das grandiose Abschneiden wertete Ost-Berlin als „Absage an jene Kräfte“, die seit Bestehen der DDR mit allen Mitteln ihre Souveränität und Gleichberechtigung verhindern wollten.86

Nach einer eingehenden Dokumentationsanalyse stellt Schumann in seiner Arbeit fest, dass sich folgende drei Aspekte für die weitere Bedeutung des DDR-Leistungssports nach dem Erfolg in München herauskristallisierten:

- Der DDR-Leistungssport sollte neben der Repräsentation des Landes nun verstärkt die Überlegenheit des sozialistischen Entwicklungsweges unter Beweis stellen.
- Die DDR betrachtete den Leistungssport als einen bedeutenden Faktor in der weltweiten Auseinandersetzung zwischen Kapitalismus und Sozialismus.
- Die UdSSR wurde seit Beginn der achtziger Jahre im leistungssportlichen Bereich zunehmend als Gegner betrachtet, was die Beziehung zwischen der DDR und der Sowjetunion nicht gerade förderte.87

Der Direktor des „Forschungsinstituts für Körperkultur und Sport“ (FKS) der DDR, Hans Schuster hielt fest, „ … dass die DDR einen angemessenen Beitrag zum Gesamtergebnis der sozialistischen Länder zu erreichen habe. Der politische Auftrag des DDR-Leistungssports, neben der Behauptung einer Position unter den führenden Sportländern ist, die BRD in der Knaak R., in: http://www.rainerknaak.de/Archiv/Schach%20und%20Politik%20in%20der%20DDR.htm, 07.04.2009

Diplomarbeit zur Sozial und Wirtschaftsgeschichtlichen Entwicklung des Sports in der DDR unter besonderer Berücksichtigung des Dopings Mehrzahl der olympischen Sportarten zu distanzieren und in der sportlichen Auseinandersetzung mit den USA zu bestehen“.88

Mit dem Auftreten wirtschaftlicher Engpässe und systemimmanenter Mängel schritt in den achtziger Jahren die innenpolitische Instrumentalisierung des Sportes voran. Der Breitensport, anfänglich unter dem Ideal der „vollständigen Ausprägung der sozialistischen Persönlichkeit“ propagiert, degenerierte aus sportpolitischer Sicht zu einer Basiseinrichtung der Talentsuche für den Leistungssport.89

Die Förderung des Leistungssportes wurde zunehmend schwieriger. Finanzielle Mittel wurden in steigendem Maße für den Leistungssport benötigt, da die Entwicklung des benötigten Materials immer schneller voranschritt. Aus rein ökonomischen Gründen scheiterten somit bereits im Ansatz umfassende Pläne für die Förderung des Breitensportes. Seifert betont, dass schon 1976 in der Bevölkerung und unter den Sportlern vermehrt die Auffassung vertreten wurde, der Leistungssport hätte seine wesentliche Funktion, nämlich das internationale Ansehen der DDR zu verbessern, erfüllt.90

„Die Sportführung hörte diese Stimmen, ließ sich jedoch durch das SED-Politbüro immer wieder die Richtigkeit ihres Kurses bestätigen“.91

3.1 Die Leistungssportbeschlüsse des Politbüros der SED

Das Politbüro des Zentralkomitees der SED war die entscheidende Größe auf allen Gebieten des gesellschaftlichen Lebens in der DDR. Dies galt auch für den Bereich Leistungssportförderung. Um ein planvolles, zielgerichtetes und organisiertes Handeln aller im Leistungssport Tätigen zu gewährleisten, benötigte die Parteiführung eine Grundlage, die

Diplomarbeit zur Sozial und Wirtschaftsgeschichtlichen Entwicklung des Sports in der DDR unter besonderer Berücksichtigung des Dopings nicht nur die auszuführenden Maßnahmen und die Ausführenden bestimmte, sondern die Konzipierung auf einen sinnvollen zeitlichen Rahmen limitierte.

Diese Grundlage musste konkrete wissenschaftlich begründete Perspektiven, Realisierungskonzepte, Zuweisungen an die ausführenden Organe und Finanzierungsmöglichkeiten enthalten, die bezogen auf den zeitlichen Rahmen eine Soll-Ist- Angleichung ermöglichen sollte.

Die Leistungssportbeschlüsse entstanden aus diesen Überlegungen heraus, die in ihrer endgültigen Form jeweils vom Politbüro beschlossen wurden. Ansätze langfristiger Planungen der Leistungssportentwicklung waren bereits in den 1950er Jahren vorhanden.

Im Jahre 1961 wurde erstmals ein Leistungssportbeschluss vom Politbüro verabschiedet. Die zeitliche Bezugsgröße war der jeweilige Olympiazyklus, also jene vier Jahre vor den folgenden Olympischen Spielen. Die Beschlüsse wurden bis einschließlich des Zyklus für die Olympischen Spiele 1992 in Barcelona regelmäßig ausgearbeitet und vom Politbüro verabschiedet.92

Folgende drei Schritte waren für die Erarbeitung maßgeblich:

Im ersten Erarbeitungsschritt erfolgten eine Analyse des Erreichten und eine Bestimmung der im Perspektivzeitraum zu erreichenden Ziele sowie die dafür nötigen Aufgabenlösungen als Grundlage des Beschlusses. Es wurde zunächst gesichert, dass die Analyse und Planvorgaben durch den Planungs- und Wirtschaftsbereich des Deutschen Turn- und Sportlerbundes (DTSB) vorbereitet wurden und termingerecht den nachfolgenden Bearbeitungsstellen zur Verfügung standen.

Im zweiten Schritt war die Ausarbeitung der Analysen und Perspektivpläne durch die Sportverbände, die Sportclubs und die Bezirksvorstände des DTSB nötig. Schon vor dem Beginn der Olympischen Spiele wurde aufgrund der Leistungsvorgaben des letzten Beschlusses mit den Analysen für den neuen Zyklus begonnen. Auf diese Weise wurde auch die Ursachenerkennung für den sportlichen Erfolg oder Misserfolg des letzten Beschlusses Vgl. Schumann K., Empirisch-theoretische Studie zu entwicklungsbestimmenden Bedingungen des Leistungssports der DDR, 1992, S. 58f.

[...]


1 Vgl. Weber H., Geschichte der DDR, 2004, S. 27; hinsichtlich der Verwendung der Geschlechterformen sei darauf hingewiesen, dass aus Gründen der Lesbarkeit auf das Binnen-I verzichtet wurde. Obgleich dies keine optimale Lösung darstellt, sei darauf hingewiesen, dass, sofern nicht dezidiert zwischen Männern und Frauen unterschieden wurde, nur die männliche Form als Allgemeinformel verwendet wurde.

2 Zit. nach Erdmann K., Der gescheiterte Nationalstaat, 1996, S. 49

3 Vgl. Gründung der DDR, http://www.mdr.de/damals/lexikon/1767865.html

4 Schmidt W., Freigeworfen, 1994, S. 95

5 Vgl. Weber H., Geschichte der DDR, 2004, S. 146

6 Vgl. Gründung der DDR, Statistisches, http://www.mdr.de/damals/lexikon/1767865.html

7 Vgl. Ihme-Tuchel B., Die DDR, 2002, S. 3

8 Vgl. Weber H., Geschichte der DDR, 2004, S. 17f.

9 Vgl. Weber H., Geschichte der DDR, 2004, S. 18

10 Vgl. Ihme-Tuchel B., Die DDR, 2002, S. 43f.

11 Vgl. Weber H., Geschichte der DDR, 2004, S. 20

12 Vgl. Weber H., Geschichte der DDR, 2004, S. 23

13 Vgl. Weber H., Geschichte der DDR, 2004, S. 20; vgl. auch Kap. 9 dieser Arbeit.

14 Vgl. Weber H., Geschichte der DDR, 2004, S. 19

15 Vgl. Weber H., Geschichte der DDR, 2004, S. 121

16 Vgl. Weber H., Geschichte der DDR, 2004, S. 364

17 Vgl. Wehler H., Deutsche Gesellschaftsgeschichte, 2008, S. 90

18 Vgl. Weber H., Geschichte der DDR, 2004, S. 295

19 Vgl. Weber H., Geschichte der DDR, 2004, S. 309

20 Vgl. Weber H., Geschichte der DDR, 2004, S. 305

21 Vgl. Weber H., Geschichte der DDR, 2004, S. 331

22 Vgl. Staatliche Anerkennung, http://www.ddr-wissen.de/wiki/ddr.pl?Staatliche_Anerkennung

23 Vgl. Weber H., Geschichte der DDR, 2004, S. 419

24 Vgl. Heitzer H., DDR, Geschichtlicher Überblick, Berlin Ost, 1979, S. 280f.

25 Vgl. Weber H., Geschichte der DDR, 2004, S. 461

26 Vgl. Ihme-Tuchel B., Die DDR, 2002, S. 12

27 Vgl. Weber H., Geschichte der DDR, 2004, S. 442f.

28 Vgl. Weber H., Geschichte der DDR, 2004, S. 443

29 Vgl. Weber H., Geschichte der DDR, 2004, S. 23

30 Vgl. Weber H., Geschichte der DDR, 2004, S. 22

31 Vgl. Erdmann K., Der gescheitere Nationalstaat, 1996, S. 257

32 Vgl. Weber H., Geschichte der DDR, 2004, S. 24

33 Vgl. Kowalczuk I., Endspiel, Die Revolution von 1989 in der DDR, 2009, S. 24

34 Vgl. Schmidt W., Das Zwei-Nationen-Konzept der SED und sein Scheitern, 1996, S. 29

35 Vgl. Kowalczuk I., Endspiel, Die Revolution von 1989 in der DDR, 2009, S. 108f.

36 Vgl. Ihme-Tuchel B., Die DDR, 2002, Einleitung

37 Vgl. Sport, http://www.ddr-wissen.de/wiki/ddr.pl?Sport

38 Vgl. http://kpp.aksios.de/material/index.htm

39 Zit. nach http://www.ddr-wissen.de/wiki/ddr.pl?Sport

40 Vgl. Kai R., Sport, Identität und Alltagskultur in der DDR - Das Beispiel der Bergsteiger-Szene, 2007, S. 211

41 Vgl. Spiegel Online, Leistungssport in der DDR, http://einestages.spiegel.de/external/ShowTopicAlbumBackground/a200/l1/l0/F.html#featuredEntry

42 Vgl. Die DDR und Olympia, http://www.dhm.de/~jarmer/olympiaheft/olympi10.htm

43 Vgl. Schuster H., Zu Grundfragen des Leistungssports in der Deutschen Demokratischen Republik, In Theorie und Praxis der Körperkultur, 7 (1958) Heft 5

44 Vgl. Röder H., http://www.sport-ddr-roeder.de/funktionen_ziele.html

45 Vgl. Bundeszentrale für politische Bildung, Aus Politik und Zeitgeschichte, 21.04.2004, Bonn, S. 5

46 Vgl. Kowalczuk I., Endspiel, Die Revolution von 1989 in der DDR, 2009, S. 180

47 Vgl. Beschluss des Politbüros der SED vom 27.3.1973. B-Arch. SAPMO DY 30/J/IV2/2 1440, S. 7

48 Vgl. Bundeszentrale für politische Bildung, Aus Politik und Zeitgeschichte, 21.04.2004, Bonn, S. 5

49 Vgl. Kowalczuk I., Endspiel, Die Revolution von 1989 in der DDR, 2009, S. 21

50 Vgl. http://www.sport-ddr-roeder.de/funktionen_ziele.html

51 Vgl. Schmidt W., Freigeworfen, 1994, S. 4

52 Spitzer G., Doping in der DDR, 2000, S. 10

53 Vgl. Spitzer G., Doping in der DDR, 2000, S. 25

54 Vgl. Schmidt W., Freigeworfen, 1994, S. 153

55 Zit. nach Wolfgang W., Freigeworfen, 1994, S. 153

56 Vgl. Hobermann J., Sterbliche Maschinen, 1994, S. 258

57 Vgl. dazu http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/200/treue_ist_gut_totale_kontrolle_ist_besser.html

59 Vgl. Spiegel Online, http://einestages.spiegel.de/external/ShowTopicAlbumBackground/a200/l1/l0/F.html#featuredEntry

60 Vgl. Kluge V., Das Sportbuch DDR, 2004, S. 16

61 Vgl. Gesellschaft zur rechtlichen und humanitären Unterstützung, http://www.grh-ev.org/html/body_sondinfsept2006.HTM Markus Santner Seite 22 von 146

62 Vgl. Spitzer G., Wunden und Verwundungen, 2007, S. 5

63 Vgl. Der Spiegel, Die Schwere Last mit dem System Ost, 14.2.2009, http://www.spiegel.de/sport/sonst/0,1518,605156-2,00.html.

64 Vgl. http://www.sport-ddr-roeder.de/nachwuchsleistungssport_5.html

66 Vgl. Weber H., Geschichte der DDR, 2004, S. 93, 110f. Markus Santner Seite 26 von 146

67 Vgl. Weber H., Geschichte der DDR, 2004, S. 397

68 Vgl. Spitzer G., Wunden und Verwundungen, 2007, S. 460

69 Vgl. Spitzer G., Wunden und Verwundungen, 2007, S. 20f.

70 Vgl. Simon H., Wonneberger G., Entwicklung des DDR-Leistungssports, in: Theorie und Praxis des Leistungssports, 10, 1988, S. 143 Markus Santner Seite 27 von 146

71 Simon H., Wonneberger G., Zur Gründung des Staatlichen Komitees für Körperkultur und Sport, 1952, in: Wissenschaftliche Zeitschrift der Deutschen Hochschule für Körperkultur, 3, 1952, S. 6

72 Statut der SED vom Mai 1976, 1988, S. 6

73 Vgl. Frost W., Heise N., Melchert S., Simon H., Studienmaterial zur Sportwissenschaft, 1991, S. 72

74 Vgl. Honecker E., Aus meinem Leben, 1981, S. 6f.

75 Nitsche W., Kann der Sport neutral sein?, 1961, S. 19

76 Vgl. Franke W., Der verratene Sport, Die Machenschaften der Doping-Mafia, 2007, S. 25

77 Zit. nach Frost W., Heise N., Melchert S., Simon H., Studienmaterial zur Sportwissenschaft, 1991, S. 126

78 Vgl. Kluge V., Die Olympischen Spiele von 1896 bis 1980, 1981, S. 72f.

79 Vgl. Hartmann G., Goldkinder, Die DDR im Spiegel ihres Spitzensportes, 1998, S. 265

80 Vgl. Seifert M., Ruhm und Elend des DDR Sports, 1990, S. 147

81 Vgl. Seifert M., Ruhm und Elend des DDR Sports, 1990, S. 146f.

82 Seifert M., Ruhm und Elend des DDR Sports, 1990, S. 148

83 Vgl. http://www.rainerknaak.de/Archiv/Schach%20und%20Politik%20in%20der%20DDR.htm, 07.04.2009

84 Vgl. Seifert M., Ruhm und Elend des DDR Sportes, 1990, S. 127f.

86 Vgl. Hartmann G., Goldkinder, Die DDR im Spiegel ihres Spitzensportes, 1998, S. 87

87 Vgl. Seifert M., Ruhm und Elend des DDR-Sports, 1990, S. 175f.

88 Schuster H., Referat zur Volksversammlung, Tagungsbericht, 1985, o.S.

89 Vgl. Nitschke W., Kann der Sport neutral sein? Über den Charakter von Körperkultur und Sport in beiden deutschen Staaten, 1961, S. 25

90 Vgl. Seifert M., Ruhm und Elend des DDR-Sports, 1990, S. 174

91 Seifert M., Ruhm und Elend des DDR-Sports, 1990, S. 174

Ende der Leseprobe aus 145 Seiten

Details

Titel
Sport und Doping in der DDR. Zur sozial- und wirtschaftshistorischen Entwicklung des Sports
Note
Gut
Autor
Jahr
2010
Seiten
145
Katalognummer
V199384
ISBN (eBook)
9783668133693
ISBN (Buch)
9783668133709
Dateigröße
1247 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Schlagworte
sport, doping, entwicklung, sports
Arbeit zitieren
Mag. Markus Santner (Autor:in), 2010, Sport und Doping in der DDR. Zur sozial- und wirtschaftshistorischen Entwicklung des Sports, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/199384

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