„Gleich und gleich gesellt sich gern“, lautet eine alte Redensart und die Erfahrung zeigt, dass Menschen sich tatsächlich unter Ihresgleichen wohler fühlen als in Gesellschaft von Fremden. Den Wohnraum betreffend begünstigt dieses Phänomen die Konzentration einander ähnlicher Bevölkerungsanteile auf bestimmte Regionen einer Stadt. In der Stadtsoziologie bezeichnet man eine solche Konzentration, verbunden mit getrennten Wohnbereichen und Lebensstilen als „Segregation“. Bezieht sich diese Trennung auf Personengruppen bestimmter nationaler Herkunft oder Volkszugehörigkeit, dann spricht man von „ethnischer Segregation“.
In der vorliegenden Hausarbeit wird nach einer allgemeinen Ursachenforschung, welche die Ausführung von Hartmut Essers Theorie der ethnischen Segmentation an Hand des Stufenmodells von Robert E. Park beinhaltet und der Erklärung über die strukturelle Entstehung ethnischer Segregation mit Hilfe des dynamischen Segregationsmodells von Thomas Schelling, speziell auf die Situation in Wien eingegangen.
Dazu werden sowohl Daten und Fakten bis auf Bezirksebene geliefert als auch zwei Beobachtungen angeführt, die einerseits regionale Unterschiede und andererseits getrenntes Freizeitverhalten aufzeigen. Die Ausführungen zu den Beobachtungen sind nur deskriptiv, weiterführende Forschungen sind im Rahmen dieser Hausarbeit nicht enthalten.
Im letzten Kapitel werden die Charakterisierung des Großstädters nach Georg Simmel vorgestellt und die Abweichungen, die durch die ethnische Segregation entstehen, dargelegt. Danach werden die Vor- und Nachteile der ethnischen Segregation nach Hartmut Häußermann angeführt, unter Bezugnahme auf Wilhelm Heitmeyer die Krise der Städte im Zusammenhang mit der ethnischen Segregation beleuchtet und einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen gewagt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Entstehung ethnischer Segregation
- Ursachen ethnischer Segregation
- Strukturelle Entstehung ethnischer Segregation
- Analysen
- Daten aus Wien und Berechnung des Segregationsindexes
- Interpretation der Berechnungen
- Stadtsoziologische Beobachtungen
- Eine Fahrt mit der Straßenbahn Linie 43 vom Stadtrand in die Innenstadt
- Getrenntes Freizeitverhalten an der „Neuen Donau“ und auf der Donauinsel
- Probleme und Folgen ethnischer Segregation
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit dem Phänomen der ethnischen Segregation in Wien. Sie analysiert die Ursachen und die strukturelle Entstehung dieses Prozesses unter Berücksichtigung verschiedener soziologischer Theorien. Die Arbeit untersucht sowohl die Ursachen für die Segregation anhand von Daten und Fakten als auch die Auswirkungen auf das städtische Leben durch Beobachtungen.
- Ursachen ethnischer Segregation
- Strukturelle Entstehung ethnischer Segregation
- Auswirkungen der Segregation auf das städtische Leben
- Probleme und Folgen ethnischer Segregation
- Zukünftige Entwicklungen der ethnischen Segregation in Wien
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der ethnischen Segregation ein und erläutert den Fokus der Hausarbeit. Sie definiert den Begriff der Segregation und stellt die zentrale Forschungsfrage nach den Ursachen und Folgen ethnischer Segregation in Wien.
Das zweite Kapitel befasst sich mit den Ursachen ethnischer Segregation. Es werden verschiedene Theorien und Modelle vorgestellt, die zur Erklärung dieses Phänomens beitragen. Dabei werden insbesondere die Theorien von Hartmut Esser und Robert E. Park sowie das dynamische Segregationsmodell von Thomas Schelling beleuchtet.
Das dritte Kapitel analysiert die Daten zur ethnischen Segregation in Wien. Es werden relevante Daten aus Wien bis auf Bezirksebene vorgestellt und der Segregationsindex berechnet. Die Ergebnisse werden anschließend interpretiert und in den Kontext der soziologischen Theorien eingeordnet.
Das vierte Kapitel beschreibt zwei Beobachtungen, die die ethnische Segregation im städtischen Leben Wiens aufzeigen. Die erste Beobachtung beschreibt eine Fahrt mit der Straßenbahn Linie 43 vom Stadtrand in die Innenstadt, die verschiedene soziale und ethnische Gegebenheiten entlang der Route verdeutlicht. Die zweite Beobachtung beschreibt das getrennte Freizeitverhalten von Einheimischen und Migranten an der Neuen Donau und auf der Donauinsel.
Schlüsselwörter
Ethnische Segregation, Stadtentwicklung, Wien, Migrationsforschung, Soziologische Theorien, Segregationsindex, Beobachtung, Stadtsoziologie, Soziale Ungleichheit, Integration, Integrationsprozesse, Soziologisches Modell, Stufenmodell, Soziales Leben.
- Quote paper
- Andrea Dellitsch (Author), 2012, Ethnische Segregation in Wien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/199420