Ein Billardspieler stößt die weiße Kugel an. Diese rollt quer über den grünen Tisch und
berührt eine andersfarbige Kugel. Da die weiße Kugel diese in einem bestimmten Winkel
getroffen hat, rollt sie genau in eine der Ecktaschen. Sie verschwindet im Loch. Der hier
beschriebene Vorgang eines Billardstoßes verdeutlicht sehr anschaulich das Prinzip von
Ursache und Wirkung. Die Ursache dafür, das die farbige Kugel ins Loch gerollt ist, ist, dass
die weiße Kugel sie mit einer bestimmten Geschwindigkeit und in einem bestimmten Winkel
getroffen hat. Somit wurde die erhoffte Wirkung, das Versenken erzielt1. Mit diesem uns so,
bei einer ersten Betrachtung, trivial vorkommendem Prinzip von Ursache und Wirkung
beschäftigt sich David Hume in seinem Werk Eine Untersuchung über den menschlichen
Verstand. Nur ist dieses Prinzip wirklich so einsichtig und einfach? Sind mit ihm keinerlei
Probleme verbunden? Hume geht mit einer skeptischen Betrachtungsweise an die
Untersuchung des Kausalitätsproblems heran. Am Ende dieser Untersuchung bleibt er
allerdings nicht stehen und stellt das Induktionsprinzip zur Disposition. Der induktive Schluss
beruht auf den Erkenntnissen des Menschen, die er durch seine eigenen
Sinneswahrnehmungen erlangt hat. Es wurde z.B. die Aussage für richtig gehalten, dass alle
Raben schwarz seinen. Es wurde von vielen tausend Einzelfällen, in denen freilich immer nur
schwarze Raben beobachtet wurden die allgemeine These gebildet, dass alle Raben schwarz
sind. Doch wurde diese These wiederlegt, als ein weißer Rabe gesichtet wurde. Mit diesem
Auftretendem Problem beschäftigt sich Hume im zweiten Teil des vierten Abschnittes seiner
Untersuchung. Bevor wir uns allerdings diesen beiden Problematisierungen widmen, muss ein
kurzer Blick auf die Ausgangsposition geworfen. Kurz gesagt untersucht er den Verstand, die
Verstandestätigkeiten darauf hin, ob sie tauglich sind wissenschaftliche Erkenntnisse zu
liefern.
1 Das genannte Beispiel wird im Laufe dieser Arbeit wieder erwähnt werden und in einen theoretischen Kontext
eingebaut werden, der Humes Kausalitätsskepsis darstellen wird. An dieser Stelle dient es nur der alltäglichen
Darstellung des Kausalitätsprinzips.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Impressions and Ideas
- Ausgangspunkt der Probleme
- Kausalitätsskepsis
- Induktionsskepsis
- Mögliche Einwände
- Weitere Problematisierung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Skepsis David Humes gegenüber Kausalität und Induktion im Kontext seines Werkes „Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand“. Sie zielt darauf ab, Humes Argumente zu analysieren und zu verstehen, wie er die Grenzen des menschlichen Verstandes in Bezug auf wissenschaftliche Erkenntnisse definiert.
- Humes Unterscheidung zwischen Eindrücken (Impressions) und Ideen (Ideas)
- Die Kritik an der Kausalitätsannahme
- Die Skepsis gegenüber Induktionsschlüssen
- Humes Einwände und Gegenargumente
- Die Rolle der Erfahrung in der Erkenntnisgewinnung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in Humes skeptische Herangehensweise an das Problem der Kausalität und Induktion. Es wird gezeigt, wie er die Grenzen des menschlichen Verstandes in Bezug auf wissenschaftliche Erkenntnisse definiert. Der Text verdeutlicht anhand eines Beispiels das Prinzip von Ursache und Wirkung und stellt die Frage nach der Gültigkeit und Komplexität dieses Prinzips in Humes Analyse.
- Impressions and Ideas: Dieses Kapitel analysiert Humes Unterscheidung zwischen Eindrücken (Impressions) und Ideen (Ideas), die Grundlage für seine skeptische Betrachtungsweise bildet. Es wird erläutert, wie er die Verstandestätigkeit als eine begrenzte Fähigkeit zur Verbindung und Manipulation von Eindrücken begreift.
- Ausgangspunkt der Probleme: Hier werden die beiden zentralen Problemfelder der Kausalität und der Induktion vorgestellt. Hume argumentiert, dass es keine logische Verbindung zwischen Ursache und Wirkung gibt, sondern lediglich eine Gewohnheit des Geistes, Ereignisse in dieser Weise zu verknüpfen. Die Induktion, die auf Verallgemeinerungen aus Erfahrung basiert, wird ebenfalls als problematisch betrachtet, da sie auf der Annahme beruht, dass die Zukunft der Vergangenheit ähnelt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert sich auf die Themen Kausalität, Induktion, Skepsis, Empirismus, Erfahrung, Verstand, Erkenntnis, Eindrücke, Ideen, David Hume, „Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand“.
- Arbeit zitieren
- Alexander Krüger (Autor:in), 2002, David Hume Kausalitäts- und Induktionsskepsis, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/19958