Informations- oder Dokumentationssendungen mit unterhaltenden Elementen erfreuen sich nicht erst seit Gestern einer wachsenden Beliebtheit. Gerade Zuschauer, die bei einem, rein auf die Konfrontation mit Fakten ausgelegtem, Bildungsprogramm abschalten würden, können so durch die Vermischung von Informationsinhalten und Entertainment gewonnen werden.
Nun beschränkt sich die Durchdringung traditioneller „Quotenkiller“, wie etwa naturwissenschaftliche oder historische Dokumentationen, mit Unterhaltungs- und Showelementen nicht bloß auf Programme mit explizitem Bildungsauftrag, sondern macht auch vor Nachrichten- oder Kindersendungen nicht Halt. Der Ursprung des „Infotainment“ liegt sogar in der unterhaltsamen Aufbereitung von Nachrichten, bzw. der Informationsvermittlung über populäre Themen.1
Innerhalb weniger Jahre entwickelten sich weitere Mischformen. Mit dem „Edutainment“ etablierte sich mehr und mehr eine Form der Fernsehunterhaltung, die darauf abzielt, gerade jüngeren Zuschauern, gezielt Lerninhalte durch Unterhaltung als Träger näher zu bringen.
Als Sonderform hat sich insbesondere seit Mitte der 1990er Jahre das „Histotainment“ herausgebildet. Hier werden historische, mitunter sehr komplexe, Sachverhalte dokumentarisch dargestellt, von Experten erläutert und für den historisch interessierten Laien verständlich aufbereitet.
Des Weiteren soll im Folgenden die Rolle des Moderators, ob nun physisch präsent, oder lediglich als „Off-Stimme“ vorhanden, der genannten Formate näher beleuchtet werden, da diesem eine besondere Funktion als „Vermittler“ der dargebotenen Informationen zukommt und gewissermaßen das Bindeglied zwischen dem Gezeigten und dem Zuschauer darstellt. Ebenso soll der Unterhaltungseffekt beim Zuschauer untersucht werden, bzw. die Art und Weise wie dieser durch die Fernsehmacher generiert wird.
Abschließend wird anhand zweier Beispiele aus dem Bereich des Histotainment eine Analyse der genrespezifischen Merkmale, im Hinblick auf die Darstellung des Gezeigten, sowie die Wirkung der unterhaltenden und informativen Elemente auf den Zuschauer, erfolgen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Infotainment
- Edutainment
- Histotainment
- Die Rolle des Moderators
- Der Unterhaltungseffekt beim Zuschauer
- Analyse einer unterhaltenden Geschichtsdokumentation an zwei Beispielen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Entwicklung und Funktionsweise hybrider Fernsehformate, die Elemente aus Information und Unterhaltung miteinander verbinden. Sie analysiert dabei verschiedene Aspekte dieser Formate, wie die Rolle des Moderators, den Unterhaltungseffekt beim Zuschauer und die Darstellung historischer Sachverhalte im "Histotainment".
- Entwicklung und Definition von Infotainment, Edutainment und Histotainment
- Die Rolle des Moderators als Vermittler von Informationen
- Der Unterhaltungseffekt im Fernsehen und seine Generierung
- Analyse der genrespezifischen Merkmale von Histotainment-Dokumentationen
- Kritik am Infotainment und mögliche Folgen für die Informationsvermittlung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die wachsende Beliebtheit von Informations- und Dokumentationssendungen mit Unterhaltungselementen dar und führt die verschiedenen hybriden Fernsehformate (Infotainment, Edutainment, Histotainment) ein.
- Infotainment: Dieses Kapitel beleuchtet die Entstehung des Infotainments aus der Aufbereitung von Boulevardthemen in Nachrichtensendungen. Es analysiert die verschiedenen Strategien, die zur Unterhaltung des Publikums eingesetzt werden, wie die visuelle Präsentation, die sprachliche Gestaltung und die Themenauswahl. Es diskutiert auch die Kommerzialisierung von Nachrichtensendungen und den zunehmenden Druck auf Quoten.
- Edutainment: Das Kapitel beschreibt das Edutainment als eine Form der Fernsehunterhaltung, die gezielt Lerninhalte für jüngere Zuschauer durch Unterhaltung vermittelt.
- Histotainment: Hier wird die Entstehung des Histotainments als Sonderform des Edutainments beschrieben, die komplexe historische Sachverhalte für den Laien verständlich aufbereitet.
- Die Rolle des Moderators: Dieser Abschnitt beleuchtet die besondere Funktion des Moderators als Vermittler von Informationen in den verschiedenen hybriden Formaten.
- Der Unterhaltungseffekt beim Zuschauer: Das Kapitel analysiert die verschiedenen Techniken, die Fernsehsender einsetzen, um den Zuschauer zu unterhalten und seine Aufmerksamkeit zu gewinnen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die Themen Infotainment, Edutainment, Histotainment, Fernsehformate, Unterhaltung, Bildung, Moderation, Geschichtsdarstellung, Zuschauerrezeption, Kommerzialisierung, Quoten, und Informationsvermittlung. Sie analysiert die genrespezifischen Merkmale von Histotainment-Dokumentationen und diskutiert die Kritik am Infotainment.
- Quote paper
- René Feldvoß (Author), 2011, Hybride Fernsehformate, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/199614