Die Prägung Lüneburger Brakteaten ist vermutlich seit der Regierungszeit Heinrichs des Löwen, spätestens jedoch während der seiner Söhne, zweifelsfrei belegt. Durch die Zerstörung Bardowiks, durch Heinrich, im Jahre 1189, stieg Lüneburg zu einem wichtigen Wirtschaftszentrum der welfischen Herrscher auf, was auch die Prägetätigkeit in der Lüneburger Münzstätte anregte.
Auch können wir mit Sicherheit davon ausgehen, dass bereits vor der Währungsunion des wendischen Münzvereines Pfennige nach lübischem Münzfuß in Lüneburg geprägt wurden. Wann genau der Übergang zur gebräuchlichen lübischen Mark jedoch genau statt fand, ist ebenso schwierig zu datieren, wie der Beginn der Prägetätigkeit in Lüneburg. Wie so oft, wenn es um mittelalterliche Schriftquellen geht, sind fehlende oder verloren gegangene Urkunden, oder sonstige zeitgenössische Dokumente, der Grund für die lückenhafte Dokumentation des zu untersuchenden Sachverhaltes. Bis auf wenige Ausnahmen, sind die einzigen Zeugnisse über die Prägung von Lüneburger Pfennigen zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert die Münzen selbst, welche jedoch mitunter weder einen Datumsnachweis, noch einen Hinweis auf die Prägestätte oder den Münzherrn tragen.
Zum besseren Verständnis der fiskalpolitischen Maßnahmen der jeweiligen Verantwortlichen, wie zum Beispiel die regelmäßigen Münzverrufungen oder die Festlegung eines „Schlagschatzes“ durch die Fürsten, ist es unabdingbar, die wirtschaftlichen Verhältnisse des mittelalterlichen Lüneburgs genauer zu betrachten. Weiterhin stellt sich die Frage nach dem „Wert“ des Lüneburger Pfennigs im Verhältnis zu anderen Währungen im Norddeutschen Raum zur gleichen Zeit, insbesondere im Hinblick auf den späteren Zusammenschluss der Städte Lübeck, Hamburg, Lüneburg und Wismar zum „Wendischen Münzverein“.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Prägestätte Lüneburg
- Der Lüneburger Markt
- Die Geldpolitik der welfischen Fürsten
- Lüneburger Münzen nach lübischem Münzfuß
- Der Handel mit dem Salz
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Münzprägung und dem Handel in Lüneburg vom 11. bis zum 13. Jahrhundert. Sie untersucht die Entwicklung der Lüneburger Münzstätte, die Rolle des Lüneburger Marktes und die Geldpolitik der welfischen Fürsten. Dabei werden die Beziehungen zwischen der Münzprägung und dem Handel in Lüneburg sowie die Bedeutung des Salzhandels für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt beleuchtet.
- Die Geschichte der Lüneburger Münzstätte und ihre Bedeutung im Kontext der welfischen Herrschaft
- Die Entwicklung des Lüneburger Marktes als Handelsplatz und dessen Einfluss auf die Münzprägung
- Die Geldpolitik der welfischen Fürsten und ihre Auswirkungen auf die Wirtschaft Lüneburgs
- Der Salzhandel als wichtiger Wirtschaftsfaktor in Lüneburg
- Der Einfluss der Münzprägung auf den Handel und die wirtschaftliche Entwicklung Lüneburgs
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den historischen Kontext der Münzprägung in Lüneburg dar und führt die wichtigsten Themen der Arbeit ein. Das zweite Kapitel befasst sich mit der Geschichte der Lüneburger Münzstätte. Es untersucht die Entwicklung der Prägung von Brakteaten und den Einfluss der Welfen auf die Münzpolitik in Lüneburg.
Kapitel drei analysiert die Rolle des Lüneburger Marktes als Handelsplatz und seine Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt. Kapitel vier widmet sich der Geldpolitik der welfischen Fürsten und untersucht deren Einfluss auf die Münzprägung und den Handel in Lüneburg. Das fünfte Kapitel betrachtet die Lüneburger Münzen nach lübischem Münzfuß und untersucht deren Bedeutung im Kontext der wendischen Münzvereinigung. Abschließend wird in Kapitel sechs der Handel mit dem Salz als ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in Lüneburg behandelt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Münzprägung, Handel, Lüneburg, Welfen, Brakteaten, lübischer Münzfuß, Salzhandel und wendischer Münzverein.
- Quote paper
- René Feldvoß (Author), 2011, Münzprägung und Handel in Lüneburg vom 11. bis zum 13. Jahrhundert, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/199616