Die Verbindung von Bildern und Texten wird, gerade bei komplexen Themen und Zusammenhängen, immer wichtiger zur besseren Vermittlung von Wissen. Dass Bilder bei der Aufnahme von Wissen eine wichtige Rolle spielen, ist bereits seit längerem bekannt.1 Aus diesem Grund bedienen sich Fachbücher oftmals der grafischen Unterstützung von Zeichnungen, Bildern oder Diagrammen, um sie den erklärenden Texten zur Seite zu stellen.
Insbesondere die Naturwissenschaften sind darauf angewiesen, Dinge zu visualisieren, die normalerweise gar nicht für das menschliche Auge sichtbar sind. So werden intrazelluläre Vorgänge stets in einem, zumeist farbigen, Schaubild dargestellt, da eine reine Beschreibung mittels Text die Sachverhalte nur unzureichend vermitteln könnte. Vielmehr bedarf es der Hilfe von Bildern, um das wissenschaftliche Wissen selbst erst entstehen zu lassen.2 Um überhaupt eine Vorstellung vom eigenen Forschungsgegenstand zu entwickeln, sind Naturwissenschaftler darauf angewiesen, sich der Materie über Bilder oder Abbilder zu nähern. Während die Geisteswissenschaften die Aussagekraft von Bildern nur schwerlich anerkennen, sind die Naturwissenschaften für ihren Erkenntnisprozess auf Visualisierung angewiesen. Bilder formen, ordnen und erzeugen Wissen und kommunizieren es zugleich.3
Verbindungen von Text und Bild begegnen uns nahezu tagtäglich. So sind nicht nur die meisten Gebrauchsanweisungen mit entsprechende Abbildungen versehen, die uns die Benutzung von Gegenständen erleichtern sollen, sondern auch zahlreiche Schilder, Informationsbroschüren, Werbetafeln und sogar Fahrpläne. Eine Sonderrolle dieser hybriden Medien aus Wort und Bild nehmen die Comics ein, da ihre Inhalte vorrangig der Unterhaltung und nicht der Information dienen. In Verbindung mit ihrer Herkunft als Comicstrip, welcher oftmals lediglich als „Lückenfüller“ in Tageszeitungen diente, führt dies dazu, dass den Comics stets der Ruf anhängt, nicht informativ, teilweise sogar „unseriös“ zu sein.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Mark Schultz, Die Sache mit den Genen
- Larry Gonick, Genetik in Cartoons
- Die Darstellung der DNA-Doppelhelixstruktur im Comic und in der Fachliteratur
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht, wie das Medium „Comic“ zum Verständnis des komplexen Themenfelds der Genetik beitragen kann. Sie analysiert die Darstellungsweisen und Narrationskonzepte im Comic und vergleicht diese mit den Methoden der Wissensvermittlung in Fachbüchern. Dabei werden zwei Comics, die sich mit der Genetik befassen, im Detail betrachtet, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der grafischen Gestaltung, der Wissensvermittlung und dem Bezug zu wissenschaftlicher Literatur herauszuarbeiten.
- Analyse der Darstellungsweisen und Narrationskonzepte im Comic
- Vergleich der Wissensvermittlung im Comic und in Fachbüchern
- Untersuchung der grafischen Gestaltung und Methodik der Wissensvermittlung in den beiden Comics
- Rezeption traditioneller Darstellungskonzepte in der Naturwissenschaft im Medium Comic
- Bedeutung von Visualisierung für das Verständnis naturwissenschaftlicher Inhalte
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Relevanz von Bildern und Texten für die Wissensvermittlung, insbesondere im Bereich der Naturwissenschaften, heraus. Sie beleuchtet die besondere Rolle von Comics als hybride Medien aus Wort und Bild und zeigt deren Potenzial für die Wissensvermittlung auf. Die Arbeit fokussiert auf die Untersuchung des Einsatzes von Comics zur verständlichen Darstellung komplexer Sachverhalte, wie z. B. der Genetik.
Mark Schultz, Die Sache mit den Genen
Dieser Abschnitt beleuchtet den Comic „Die Sache mit den Genen“ von Mark Schultz. Dabei wird die Entstehungsgeschichte des Comics sowie die Biografie des Autors und der Zeichner betrachtet. Es wird untersucht, wie Schultz seine Expertise im Bereich der Comics einsetzt, um komplexe wissenschaftliche Themen auf verständliche und zugleich unterhaltsame Weise zu präsentieren. Die Analyse fokussiert auf die Verwendung comiceigener Elemente und deren Beitrag zur Wissensvermittlung.
Larry Gonick, Genetik in Cartoons
Dieser Abschnitt widmet sich dem Comic „Genetik in Cartoons“ von Larry Gonick. Es werden die Besonderheiten des Comics, die Gestaltungsmerkmale und die Art der Wissensvermittlung analysiert. Der Fokus liegt auf der Frage, wie Gonick wissenschaftliche Inhalte in die Sprache der Comics überträgt und welche didaktischen Strategien er dabei einsetzt. Ein Vergleich mit dem Comic von Mark Schultz ermöglicht die Herausarbeitung von Gemeinsamkeiten und Unterschieden.
Die Darstellung der DNA-Doppelhelixstruktur im Comic und in der Fachliteratur
Dieser Abschnitt vertieft die Analyse der beiden Comics, indem er die Darstellung der DNA-Doppelhelixstruktur in den Vordergrund stellt. Es wird untersucht, wie die komplexe Struktur in den Comics visualisiert wird und wie sie sich von der Darstellung in Fachbüchern unterscheidet. Die Analyse zielt darauf ab, die Vor- und Nachteile der jeweiligen Darstellungskonzepte aufzuzeigen und die Möglichkeiten der Visualisierung im Comic zu beleuchten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themenfeldern Wissensvermittlung, Genetik, Comic, Visualisierung, wissenschaftliche Kommunikation, Fachliteratur, didaktische Strategien, DNA-Doppelhelixstruktur, Narrationskonzepte und Gestaltungsmerkmale.
- Quote paper
- René Feldvoß (Author), 2011, "Die Sache mit den Genen" und "Genetik in Cartoons" - zwei Genetik-Comics im Vergleich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/199618