Johann Wolfgang Goethes Drama Götz von Berlichingen wirkte wegweisend für die gesamte zeitgenössische als auch für die nachfolgende Literaturproduktion und Literaturrezeption. Das Werk stellte in der damaligen Zeit für die gebildeten
Gesellschaftsschichten einen literarischen Skandal erster Güte dar. Goethe brach in seinem Götz von Berlichingen mit der Tradition Dramen im klassischen Stil zu schreiben, der von Aristoteles eingeführt und geprägt worden war. Goethe entschied sich jedoch bewusst gegen diese Norm, was sich vor allem mit seinem Kontakt zu Johann Gottfried Herder als auch mit seiner Faszination für Shakespeare erklären
lässt.
Der junge Goethe hatte ein Stück geschrieben, welches durch vielerlei Neuerungen bestach, der Regelpoetik eine Absage erteilte und die zeitgenössischen Leser in zwei Lager spaltete. Von den Einen wurde es als skandalös empfunden sich über die bewährten Regeln hinwegzusetzen, die Anderen waren richtiggehend begeistert
von dem frischen Wind, der nun durch die Schauspielhäuser und Literatursalons wehte. So kam es, dass Goethes Geschichtsdrama Götz von Berlichingen einen Streit auslöste, der heute Teil der Literaturgeschichte ist. Diese Neuerungen die dieses Stück in sich birgt sollen nun im Folgenden vor dem Hintergrund der Epoche des Sturm und Drang näher beleuchtet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Entstehungsgeschichte des Stückes
- Die Epoche des Sturm und Drang
- Die Dramenstruktur und der Sprachstil des Götz von Berlichingen
- Die drei aristotelischen Einheiten
- Auffälligkeiten der Sprache
- Verletzung weiterer Dramentraditionen
- Überreste klassischer Dramenstruktur
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Drama „Götz von Berlichingen" von Johann Wolfgang Goethe und dessen Bedeutung für die literarische Entwicklung des Sturm und Drang. Im Vordergrund stehen die Neuerungen, die Goethe in seinem Werk gegenüber der traditionellen Dramenstruktur einführte, und deren Zusammenhang mit den Ideen der Epoche.
- Goethes Bruch mit der klassischen Dramenstruktur
- Die Einflüsse von Shakespeare und Herder auf Goethes Dramenkonzeption
- Die Bedeutung von Geschichte und Nationalität in Goethes Werk
- Der Einfluss von „Götz von Berlichingen" auf die zeitgenössische und spätere Literatur
- Die Bedeutung des Sturm und Drang als literarische Epoche
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt Goethes „Götz von Berlichingen" als ein wegweisendes Werk für die literarische Entwicklung des 18. Jahrhunderts vor und erläutert Goethes Bruch mit der klassischen Dramenstruktur im Kontext seiner Begegnung mit Shakespeare und Herder.
- Die Entstehungsgeschichte des Stückes beleuchtet die Entstehung des „Urgötz" in Goethes Frankfurter Zeit und die intensive Auseinandersetzung mit historischen Quellen sowie mit der Epoche des Sturm und Drang.
- Die Epoche des Sturm und Drang beschreibt die wichtigsten Strömungen und Ideen der Epoche, die Goethes Werk prägten.
- Die Dramenstruktur und der Sprachstil des „Götz von Berlichingen" analysiert die Verletzung der aristotelischen Einheiten sowie andere Abweichungen von der klassischen Dramenstruktur und die damit verbundenen sprachlichen Besonderheiten des Werkes.
Schlüsselwörter
Sturm und Drang, Dramenstruktur, Goethe, Götz von Berlichingen, Shakespeare, Herder, klassisches Drama, aristotelische Einheiten, Geschichte, Nationalität, Literaturgeschichte
- Citation du texte
- Timo Pfänder (Auteur), 2007, Die Dramenstruktur Goethes "Götz von Berlichingen" vor dem Hintergrund der Epoche des Sturm und Drang, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/199664