Der erste Punische Krieg zwischen Rom und Karthago „[leitete] eine neue Epoche in der Geschichte des westlichen Mittelmeerraumes [ein]“. Ausschlaggebend für die Veränderungen dieser Zeit waren nicht zuletzt die Bestimmungen des ersten römisch-karthagischen Friedensvertrages von 241 v.Chr., der unter anderem die Übernahme Siziliens durch die Römer und hohe Reparationszahlungen vonseiten der Karthager vorsah. Der Inhalt dieses Vertrages ist uns vor allem in den Historien des Polybios von Megalopolis überliefert, der um die Mitte des 2. Jahrhundert v. Chr. die Geschichte der römischen Herrschaft beschrieb und dabei „wortreich die Forderung nach unparteiischer Darstellung erhob“. Er selbst bewunderte jedoch die „einzigartige Erfolgsserie römischer Machtpolitik“ , weshalb trotz Versicherung zur Unparteilichkeit kritisch mit dieser Quelle umgegangen werden muss. Im Folgenden soll die Bedeutung des ersten Friedensvertrages von 241 v.Chr. für die weitere Entwicklung Roms untersucht werden. Dabei wird zunächst die Situation des römischen Reiches unmittelbar nach dem ersten Punischen Krieg beschrieben. Nachdem die Umstände des Vertragsabschlusses näher betrachtet wurden, sollen anschließend der Friedensvertrag in seinen Einzelheiten untersucht und die daraus resultierenden Folgen für Rom in den Mittelpunkt der Betrachtung gerückt werden. Der erste Punische Krieg wird meist in Zusammenhang mit den zwei weiteren Punischen Kriegen in der Literatur betrachtet. Aus diesem Grund werden verschiedene Überblicksdarstellungen für diese Arbeit Verwendung finden.
Inhalt
1. Einleitung
2. Die Situation Roms nach dem 1. Punischen Krieg
2.1 Die Umstände des Vertragsabschlusses
3. Der Friedensvertrag von 241 v.Chr
3.1 Die Bestimmungen
3.2 Die weiteren Entwicklungen nach dem Sieg Roms über Karthago im
4. Punischen Krieg
5. Fazit
6. Weiterführende Literatur/ Bibliographie zum Thema
1. Einleitung
Der erste Punische Krieg zwischen Rom und Karthago „[leitete] eine neue Epoche in der Geschichte des westlichen Mittelmeerraumes [ein]“.[1] Ausschlaggebend für die Veränderungen dieser Zeit waren nicht zuletzt die Bestimmungen des ersten römisch-karthagischen Friedensvertrages von 241 v.Chr., der unter anderem die Übernahme Siziliens durch die Römer und hohe Reparationszahlungen vonseiten der Karthager vorsah. Der Inhalt dieses Vertrages ist uns vor allem in den Historien des Polybios von Megalopolis überliefert, der um die Mitte des 2. Jahrhundert v. Chr. die Geschichte der römischen Herrschaft beschrieb und dabei „wortreich die Forderung nach unparteiischer Darstellung erhob“.[2] Er selbst bewunderte jedoch die „einzigartige Erfolgsserie römischer Machtpolitik“[3], weshalb trotz Versicherung zur Unparteilichkeit kritisch mit dieser Quelle umgegangen werden muss. Im Folgenden soll die Bedeutung des ersten Friedensvertrages von 241 v.Chr. für die weitere Entwicklung Roms untersucht werden. Dabei wird zunächst die Situation des römischen Reiches unmittelbar nach dem ersten Punischen Krieg beschrieben. Nachdem die Umstände des Vertragsabschlusses näher betrachtet wurden, sollen anschließend der Friedensvertrag in seinen Einzelheiten untersucht und die daraus resultierenden Folgen für Rom in den Mittelpunkt der Betrachtung gerückt werden. Der erste Punische Krieg wird meist in Zusammenhang mit den zwei weiteren Punischen Kriegen in der Literatur betrachtet. Aus diesem Grund werden verschiedene Überblicksdarstellungen für diese Arbeit Verwendung finden.
2. Die Situation Roms nach dem 1. Punischen Krieg
Nach über zwei Jahrzehnten Krieg ging Rom nach einer letzten Auseinandersetzung zwischen den beiden Flotten vor der Küste Westsizilien als Sieger aus dem 1. Punischen Krieg (264-241 v.Chr.) hervor. An beiden Kriegsparteien gingen die Belastungen dieses lang andauernden Kampfes nicht spurlos vorbei. In den letzten Kriegsjahren fehlten dem römischen Reich die finanziellen Mittel zum Bau der Kriegsschiffe, sodass diese mit Hilfe der wohlhabenden römischen Bürger vorfinanziert werden mussten. In Anbetracht der wirtschaftlichen Erschöpfung des römischen Reiches war es „ein Gebot der Vernunft“[4] das Angebot der Karthager, Sizilien zu räumen, nach dem Kampf bei den Aegatischen Inseln anzunehmen. Rom hätte sich einen sehr viel länger andauernden Krieg nicht mehr leisten können. Seit dem 1. Punischen Krieg war Rom auch häufig auf Getreidelieferungen aus Übersee angewiesen, so z.B. aus Sizilien und Ägypten. Es war ein Rückgang bei der Produktion von Waren zu verzeichnen, mit denen in Friedenszeiten gehandelt wurde. Dagegen gab die Kriegsproduktion Impulse für Handwerk, Manufaktur und Handel.[5]
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[1] Gehrke, Hans-Joachim/ Helmuth Schneider (Hrsg.): Geschichte der Antike. Ein Studienbuch, 2.Auflage, Stuttgart 2006, S.279.
[2] Zimmermann, Klaus: Rom und Karthago, 2.Auflage, Darmstadt 2009, S.2.
[3] Ebd.
[4] Zimmermann (2009), S.35.
[5] Vgl. Kolb, Frank: Das antike Rom. Geschichte und Archäologie, München 2007, S.23-25.
- Arbeit zitieren
- Maria Hesse (Autor:in), 2009, Die Auswirkungen des römisch-karthagischen Friedensvertrages von 241 v.Chr. auf die weitere Entwicklung Roms, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/199712