Sozialpolitisches Engagement findet in unterschiedlichsten Formen statt. Im Laufe einer Biographie können vielerlei Faktoren für die Aufnahme des Engagements bestimmend sein. Das Zusammenspiel der Einflüsse sieht bei jedem Menschen anders aus und bedarf daher einer breiten und offenen Analyse, die diesem Einflussspektrum gerecht wird. Um die Frage nach den Gründen zur Aufnahme sozialpolitischen Engagements zu beantworten, wurden zehn Personen anhand problemzentrierter Interviews befragt. Die Fälle wurden anhand eines holistischen Analysemodells ausgewertet, das auf zwei Komponenten beruht: Erstens der Wir-Sinn, der die AkteurInnen für die Sinnlogik von bestimmten Engagementfeldern sensibilisiert, sowie zweitens fokussierte Motive, die die Beweggründe zum tatsächlichen Handeln sind. Diese Elemente werden identifiziert und die Ergebnisse zur Diskussion gestellt. Die erzielten Ergebnisse belegen, dass sozialpolitisches Engagement ausschließlich auf der biographischen Entwicklung begründet ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Fragestellung
- Bürgerschaftliches Engagement: Begriffliche Annäherung
- Begriffsverwandtschaften: vom Ehrenamt zum Engagement
- Definitorische Abgrenzung
- Freiwilligkeit
- Unentgeltlichkeit
- Gemeinwohlorientierung
- Abgrenzung des Bereichs: Sozialpolitische Orientierung
- Motive
- Bürgerschaftliches Engagement im Lichte dreier Diskurslinien
- Zivilgesellschaftlicher Diskurs: Bürgergesellschaft, Zivilgesellschaft & Demokratie
- Individualisierungsthese: Verantwortung & gestaltende Akteurlnnen
- Kommunitarismus: Sozialkapital, Demokratieförderung & Engagement
- Sozialkapital und Demokratie
- Sozialkapital und Engagement
- Positive Effekte bürgerschaftlichen Engagements
- Exkurs: Sozialkapital und Schule
- Fazit
- Theoretische Analysemodelle
- Erklärungsmodell von Peter Schüll
- Eingangsmotivationen von Keupp, Kraus & Straus
- Der funktionale Ansatz
- Wir-Sinn und fokussierte Motive
- Weitere erklärende Befunde
- Wahl der Analysemethode
- Diskussion der theoretischen Erkenntnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit untersucht die Ursachen und Beweggründe für sozialpolitisches Engagement. Ziel ist es, die unterschiedlichen Formen und Motivationen für Engagement in der Biographie von Menschen zu analysieren und die dabei wirksamen Faktoren zu identifizieren.
- Analyse von Motiven und Faktoren, die zum sozialpolitischen Engagement führen
- Untersuchung der Rolle von biographischen Entwicklungen
- Identifizierung von "Wir-Sinn" als Sinnlogik bestimmter Engagementfelder
- Bedeutung fokussierter Motive für tatsächliches Handeln
- Anwendung und Diskussion eines holistischen Analysemodells
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung und einer Definition von "sozialpolitischem Engagement", wobei die Begrifflichkeiten eingeordnet und abgegrenzt werden. Im Anschluss werden verschiedene Diskurslinien zum Thema Engagement beleuchtet, darunter der zivilgesellschaftliche Diskurs, die Individualisierungsthese und der Kommunitarismus. Das Kapitel "Theoretische Analysemodelle" befasst sich mit verschiedenen Modellen und Theorien, die die Motivation und die Ursachen für Engagement erklären. Schließlich werden die erarbeiteten theoretischen Erkenntnisse diskutiert und auf die gewählte Analysemethode eingegangen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert sich auf die Themen sozialpolitisches Engagement, Biographie, problemzentrierte Interviews, Wir-Sinn, und fokussierte Motive. Dabei werden die Beweggründe für Engagement auf individueller und gesellschaftlicher Ebene analysiert und die Bedeutung der biographischen Entwicklung für das Engagement herausgestellt.
- Quote paper
- Sandra Filzmoser (Author), 2012, Wege zum sozialpolitischen Engagement: Eine qualitative Studie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/199860