Im Zuge der Veränderungen der Alters - und Familienstrukturen in unserer Gesellschaft erwachsen neue sozialpolitische Herausforderungen. Demografische Daten belegen, dass der Anteil der älteren Menschen an der Gesamtbevölkerung angestiegen ist und auch in Zukunft ansteigen wird. Familienstrukturen verändern sich dahingehend, dass die Anzahl der Ein -und Zwei - Personen - Haushalte mittlerweile auch bei älteren Menschen ansteigt. Folglich bekommt das Thema "Wohnen im Alter" einen zentralen Stellenwert in gesellschaftspolitischen Überlegungen. In diesem Zusammenhang lässt sich ein Umdenkprozess in der Altenhilfe beobachten. Es wird versucht, alternative Wohnformen bereitzustellen, die sich an den individuellen Bedürfnissen älterer Menschen orientieren. Im Vordergrund neuer Gestaltungsansätze der Altenhilfe steht die Aktivierung des Menschen. Dieser Leitgedanke findet sich im Konzept des "Betreuten Wohnens", welches die Möglichkeit von Betreuung und selbstständiger Lebensführung verbindet. Im Mittelpunkt des vorliegenden Werkes stehen Umzugsgründe ins Betreute Wohnen, die durch ausgewählte Fragestellungen im Rahmen einer empirischen Untersuchung in zwei betreuten Wohnanlagen mittels Bewohnerbefragung transparent gemacht werden sollen. Neben einem kurzen Überblick über Wohnformen im Alter wird die Konzeption des Betreuten Wohnens dargestellt, wobei neben einer Beschreibung auch Grenzen dieser Wohnform und Kritikpunkte aufgezeigt werden. Darüber hinaus werden theoretische Überlegungen hinsichtlich der besonderen Bedeutung des Wohnens im Alter aus ökopsychologischer Perspektive angestellt, wobei auch die psychologischen Funktionen und Probleme des Alterswohnens thematisiert werden. Einen wesentlichen Beitrag zur diskutierten Thematik leisten die Ergebnisse einer Bewohnerbefragung in Einrichtungen des Betreuten Wohnens. Diese Ergebnisse werden dargestellt und vor dem Hintergrund weiterer empirischer Studien diskutiert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Wohnen im Alter - ein allgemeiner Überblick
- Anmerkungen zu Alter und Bevölkerungsentwicklung
- Wann ist man alt?
- Statistische Daten
- Die besondere Bedeutung des Wohnens im Alter
- Wohnformen im Überblick
- Betreutes Wohnen als besondere Form der Alterswohnversorgung
- Zur Konzeption des Betreuten Wohnens
- Ziele des Betreuten Wohnens
- Qualitätskriterien
- Problematik
- Bauliche Kriterien
- Betreuungskriterien
- Grenzen des Betreuten Wohnens
- Kritische Anmerkungen zum betreuten Wohnen
- Theoretischer Teil
- Wohnen im Alter aus ökopsychologischer Sicht
- Überblick über theoretische Ansätze
- Darstellung einer spezifischen Person - Umwelt - Interaktion anhand des Komplementaritäts – Ähnlichkeitsmodells nach Carp
- Vorausgehende Gedanken im Hinblick auf das Betreute Wohnen
- Darstellung des Modells
- Psychologische Funktionen des Alterswohnens
- Probleme des Alterswohnens
- Ausgewählte Fragestellungen zum Umzug ins Betreute Wohnen
- Umzugsgründe
- Physische Konstitution
- Kompetenzeinbußen
- Gesundheitliche Situation
- Lage und Ausstattung der bisherigen Wohnung
- Bedeutsame Lebensereignisse als Auslöser für einen Umzug
- Entscheidungsbeeinflussende Faktoren für einen Wohnungswechsel
- Zusammenfassung der Fragestellungen
- Empirischer Teil
- Beschreibung der Untersuchung
- Orte der Befragung
- Art und Ablauf der Befragung
- Schwierigkeiten
- Ergebnisse
- Demografische Daten
- Alter
- Geschlechterverteilung und Haushaltsgröße
- Familienstand
- Voriger Wohnstandort
- Umzugsgründe - Darstellung der Ergebnisse
- Ergebnisdiskussion
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den Umzugsgründen ins Betreute Wohnen. Sie analysiert anhand einer empirischen Untersuchung in zwei betreuten Wohnanlagen die Gründe, die zum Umzug ins Betreute Wohnen führen. Dabei wird die Bedeutung des Wohnens im Alter aus ökopsychologischer Sicht beleuchtet und die Besonderheiten des Betreuten Wohnens als Wohnform für ältere Menschen aufgezeigt.
- Die Veränderungen in den Alters- und Familienstrukturen und ihre Auswirkungen auf das Thema „Wohnen im Alter“
- Die Analyse von Umzugsgründen ins Betreute Wohnen aus verschiedenen Perspektiven (physische Konstitution, gesundheitliche Situation, Lebensereignisse)
- Die Einordnung des Betreuten Wohnens im Rahmen der verschiedenen Wohnformen für ältere Menschen
- Die ökopsychologische Betrachtung des Wohnens im Alter und die Analyse von Person-Umwelt-Interaktionen
- Die Bedeutung der individuellen Bedürfnisse älterer Menschen bei der Wahl der Wohnform
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit beleuchtet die Bedeutung des Themas "Wohnen im Alter" im Kontext der demografischen Entwicklung und der sich verändernden Familienstrukturen. Das zweite Kapitel bietet einen umfassenden Überblick über verschiedene Wohnformen im Alter und stellt das Konzept des Betreuten Wohnens detailliert vor, inklusive seiner Ziele, Qualitätskriterien und Grenzen. Das dritte Kapitel widmet sich dem Wohnen im Alter aus ökopsychologischer Sicht, indem es theoretische Ansätze und die spezifische Person-Umwelt-Interaktion im Zusammenhang mit dem Betreuten Wohnen beleuchtet. Dieses Kapitel behandelt außerdem die psychologischen Funktionen und Herausforderungen des Alterswohnens. Schließlich beleuchtet Kapitel vier die Ergebnisse einer empirischen Untersuchung zu den Umzugsgründen ins Betreute Wohnen und analysiert diese im Hinblick auf demografische Daten und die spezifischen Motive der Bewohner.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Themen "Wohnen im Alter", "Betreutes Wohnen", "Umzugsgründe", "Ökopsychologie", "Person-Umwelt-Interaktion" und "Demografischer Wandel". Sie untersucht die spezifischen Herausforderungen, die sich aus dem Alterungsprozess und den damit verbundenen Bedürfnissen älterer Menschen ergeben. Dabei werden auch die verschiedenen Faktoren und Entscheidungsbeeinflussenden Faktoren, die zum Umzug ins Betreute Wohnen führen, analysiert.
- Quote paper
- Mag.art. Sibylle Essl (Author), Riepel Doris (Author), 2003, Umzugsgründe ins Betreute Wohnen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/20021