Waffenhandel, Rüstungskontrolle und Abrüstung sind entscheidende Gebiete der diplomatischen und zivilen Krisenbewältigung unserer Zeit. Allgemein wird die Ansicht vertreten, dass Rüstungen als Vorbereitungen kriegerischer Handlungen bzw. konfliktfördernd wirken. Aus diesem Grund formulierte man in der UN-Charta die Verhinderung künftiger Kriege als das wichtigste Ziel der internationalen Gemeinschaft, wobei Waffengewalt nur noch als Ultima Ratio dienen sollte. Trotzdem wurde die internationale Politik jahrzehntelang vom gegenseitigen Wettrüsten und der Drohung mit Gewalt zwischen den USA und der Sowjetunion bestimmt. Erst durch die Auflösung des Systems der Blöcke und durch den Dreistufenplan von Mickail Gorbatschow aus dem Jahr 1986 wurde der Weg für eine Zeit der Abrüstung freigemacht. Zwar wurden eine Fülle von Abrüstungsverträgen, die bei der Überwindung der Blockkonfrontation des Kalten Krieges helfen sollten, unterzeichnet, doch letztendlich vergrößerte sich durch den Zerfall der Sowjetunion die Menge der potenziell verfügbaren Waffen. Nicht zuletzt aus diesem Grund setzte ein Wandel im weltweiten Waffenhandel ein, denn war es Mitte des letzten Jahrhunderts noch so, dass sich nur reiche Industrienationen teures Kriegsgerät leisten konnten, so findet seit den 1980er Jahren eine gegenteilige Entwicklung statt. Der Anteil der Entwicklungsländer als Kunden am weltweiten Waffenhandel steigt kontinuierlich an, da der ehemalige Bündniszuliefermarkt zu einem weltweiten Exportmarkt wurde.
Heute, im 21. Jahrhundert, ist die Ära der klassischen zwischenstaatlichen Kriege längst zu Ende und auch die „Spielregeln“ der nuklearen Abschreckung, wie sie noch vor 40 Jahren galten, sind überholt. Durch die technologische Entwicklung wurden Staatenkriege zunehmend unführbar, denn die Vernichtungskraft von Nuklearwaffen und die Verletzlichkeit der modernen vernetzten Gesellschaften würden bei einem erneuten Weltkrieg eine globale Katastrophe auslösen. Dadurch, dass die USA ohne gleichartigen Kontrahenten als Führungsmacht der westlichen Welt fungieren, hat es den Anschein, dass die Wahrscheinlichkeit eines großen Krieges reduziert ist und der lang ersehnte Frieden auf der Welt einkehren kann. Jedoch trügt dieser Eindruck, denn seit den letzten Jahren lassen sich folgende Entwicklungstendenzen erkennen:
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Rüstungspolitik: Zahlen, Daten und Fakten
- Waffenhandel und Rüstungskontrolle
- Warum rüsten Staaten auf?
- Welche Konsequenzen resultieren aus dem globalen Waffenhandel?
- Ethische Aspekte als Grundlage für Frieden in der Welt
- Perspektivenwechsel in der Friedensethik: Auch in der Rüstungspolitik?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den globalen Waffenhandel und die damit verbundene Rüstungspolitik, insbesondere unter ethischen Aspekten. Sie analysiert die Gründe für das Aufrüsten von Staaten, die Folgen des Waffenhandels und sucht nach möglichen Lösungsansätzen durch einen Perspektivenwechsel in der Friedensethik.
- Analyse der Ursachen für das globale Aufrüsten
- Konsequenzen des weltweiten Waffenhandels
- Ethische Dimensionen im Kontext von Rüstung und Frieden
- Rüstungskontrolle als Alternative zur Abrüstung
- Perspektivenwechsel in der Friedensethik für eine friedlichere Welt
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Kontext des globalen Waffenhandels und der Rüstungskontrolle als zentrale Aspekte der internationalen Krisenbewältigung. Sie hebt den Wandel im weltweiten Waffenhandel hervor, der durch den Zerfall der Sowjetunion und die Globalisierung gekennzeichnet ist, und führt in die Problematik der „neuen Kriege“ ein, die sich von traditionellen Kriegen deutlich unterscheiden.
Rüstungspolitik: Zahlen, Daten und Fakten: Dieses Kapitel präsentiert statistische Daten zum deutschen Rüstungsexport, der sich in den letzten Jahren mehr als verdoppelt hat, und beleuchtet die globale Entwicklung des Waffenhandels mit einem Anstieg von 22% in den letzten fünf Jahren. Es diskutiert die Rolle der deutschen Rüstungsindustrie und die Debatte um deren Zukunft im Kontext der europäischen Zusammenarbeit, gegenüber den Argumenten der Beschäftigungssicherung.
Waffenhandel und Rüstungskontrolle: Dieses Kapitel definiert die Begriffe Waffenhandel und Rüstungskontrolle und beleuchtet deren Bedeutung im aktuellen Kontext. Es analysiert das Scheitern der Abrüstungspolitik des letzten Jahrhunderts und die Notwendigkeit von Rüstungskontrollmaßnahmen zur Begrenzung des Wettrüstens. Die Kapitelteile befassen sich mit den Ursachen des Aufrüstens und den Konsequenzen des globalen Waffenhandels und skizzieren ethische Aspekte für die Friedenssicherung.
Perspektivenwechsel in der Friedensethik: Auch in der Rüstungspolitik?: Dieses Kapitel wird in der Vorschau nicht zusammengefasst, um den Inhalt nicht vorwegzunehmen.
Schlüsselwörter
Waffenhandel, Rüstungsexport, Rüstungskontrolle, Abrüstung, Friedensethik, „neue Kriege“, Globalisierung, Ethnonationalismus, Sicherheitspolitik, Deutschland, Europäische Union.
Häufig gestellte Fragen zum Dokument: Analyse des globalen Waffenhandels und der Rüstungspolitik
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über den globalen Waffenhandel und die Rüstungspolitik, insbesondere unter ethischen Aspekten. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, eine Zielsetzung mit Themenschwerpunkten, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und eine Liste von Schlüsselbegriffen. Der Fokus liegt auf der Analyse der Ursachen für das Aufrüsten von Staaten, den Folgen des Waffenhandels und der Suche nach Lösungsansätzen durch einen Perspektivenwechsel in der Friedensethik.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Die zentralen Themen sind der globale Waffenhandel, Rüstungsexport, Rüstungskontrolle, Abrüstung, Friedensethik, „neue Kriege“, Globalisierung, Ethnonationalismus, Sicherheitspolitik und die Rolle Deutschlands und der Europäischen Union. Das Dokument analysiert die Ursachen des globalen Aufrüstens, die Konsequenzen des Waffenhandels und die ethischen Dimensionen im Kontext von Rüstung und Frieden. Es untersucht auch die Möglichkeit der Rüstungskontrolle als Alternative zur Abrüstung und den Perspektivenwechsel in der Friedensethik.
Welche Kapitel umfasst das Dokument?
Das Dokument gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Rüstungspolitik: Zahlen, Daten und Fakten, Waffenhandel und Rüstungskontrolle (mit Unterpunkten zu Ursachen des Aufrüstens, Konsequenzen des Waffenhandels und ethischen Aspekten), und Perspektivenwechsel in der Friedensethik: Auch in der Rüstungspolitik?.
Was ist die Zielsetzung des Dokuments?
Die Zielsetzung ist die Untersuchung des globalen Waffenhandels und der Rüstungspolitik unter ethischen Aspekten. Es soll analysiert werden, warum Staaten aufrüsten, welche Folgen der Waffenhandel hat und welche Lösungsansätze, insbesondere durch einen Perspektivenwechsel in der Friedensethik, möglich sind.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Die Schlüsselwörter umfassen Waffenhandel, Rüstungsexport, Rüstungskontrolle, Abrüstung, Friedensethik, „neue Kriege“, Globalisierung, Ethnonationalismus, Sicherheitspolitik, Deutschland und Europäische Union.
Welche Daten werden im Kapitel "Rüstungspolitik: Zahlen, Daten und Fakten" präsentiert?
Dieses Kapitel präsentiert statistische Daten zum deutschen Rüstungsexport (mehr als Verdoppelung in den letzten Jahren) und zur globalen Entwicklung des Waffenhandels (Anstieg um 22% in den letzten fünf Jahren). Es beleuchtet die Rolle der deutschen Rüstungsindustrie und die Debatte um deren Zukunft im Kontext der europäischen Zusammenarbeit.
Wie wird der Waffenhandel im Dokument definiert und behandelt?
Das Dokument definiert den Waffenhandel und die Rüstungskontrolle und beleuchtet deren Bedeutung im aktuellen Kontext. Es analysiert das Scheitern der Abrüstungspolitik des letzten Jahrhunderts und die Notwendigkeit von Rüstungskontrollmaßnahmen. Es untersucht die Ursachen des Aufrüstens und die Konsequenzen des globalen Waffenhandels sowie die ethischen Aspekte für die Friedenssicherung.
Was ist der Inhalt des Kapitels "Perspektivenwechsel in der Friedensethik: Auch in der Rüstungspolitik?"
Der Inhalt dieses Kapitels wird in der Vorschau nicht zusammengefasst, um den Inhalt nicht vorwegzunehmen.
- Arbeit zitieren
- Master of Arts Alexander Eichler (Autor:in), 2010, Waffenhandel und Rüstungskontrolle - Ethische Aspekte, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/200495