Unsere heutige Arbeitswelt ist geprägt von Veränderungen durch neue Technologien im Zuge der „dritten Industriellen Revolution“. Dieser rasche Strukturwandel ist der Grund für ein verstärktes Nachdenken über historische Formen von Arbeit, lange bevor der erste Computer entwickelt wurde. Während der Industrialismuskritik in den siebziger Jahren ist das „alte Handwerk“, als Relikt vergangener Zeiten, wieder ins Blickfeld der Forschung gerückt und zum Gegenstand der modernen Geschichtswissenschaft in Deutschland geworden.
Auch diese Arbeit befasst sich mit der Thematik des „alten Handwerks“ und geht speziell auf den Berufsstand der Weber ein. Hierbei wurden verschiedenste Monographien, Sammelbände und Lexika zur umfassenden Literaturrecherche zu Rate gezogen, um einen möglichst ausgewogenen Überblick zu erhalten. Beispielsweise kam es zur Lektüre von Aufsätzen, die sich mit den verschiedenen bedeutenden Leinenregionen im deutschen Reich auseinandersetzen, da nur so die unterschiedliche Entwicklung der jeweiligen Bereiche während der Industrialisierung nachvollzogen werden kann. Des Weiteren war es wichtig, die Grundelemente der Arbeits- und Lebensweise des „alten Handwerks“, wie kleinbetriebliche Produktion in dezentralen Betriebsstätten, oder die Mitarbeit des rechtlich und wirtschaftlich selbständigen Meisters, als handwerksübergreifende Gemeinsamkeiten zu begreifen.
Charakteristisch für das Handwerk bis ins 19. Jahrhundert, war die Begrenzung von Größe und Produktivität der Betriebe durch Zunft oder Handwerkerbünde. Doch wie lässt sich Handwerk allgemein definieren? Grundsätzlich beruht handwerkliche Produktion auf Handfertigkeit und individuelle Werkstoffbeherrschung, bei der in personalisierbaren Betriebsstrukturen gearbeitet wurde. Die Meister beschäftigten oftmals nicht mehr als ein oder zwei Gesellen und fungierten hierbei als Vorbild. Zur damaligen Zeit war das Handwerk durch die Arbeit mit einem Werkzeug gekennzeichnet. Die Bedienung einer Maschine fällt nicht unter diese Definition, da sie den Menschen durch ihre Arbeitsprozesse unterwirft. Außerdem erbringt die handwerkliche Tätigkeit Dienstleistungen und repariert die erzeugten Produkte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Weberei ein Handwerk
- Entwicklungen vor und nach der Industrialisierung
- Regionale Vergleiche – Rheinland, Schlesien, Böhmen und Berlin
- Weberei - ein Handwerk als Opfer der Industrialisierung?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entwicklung der Weberei als Handwerk im Kontext der Industrialisierung. Die Arbeit analysiert, wie sich die Weberei unter dem Einfluss der Industrialisierung veränderte und ob sie als Opfer der neuen Produktionsweise angesehen werden kann.
- Die Entwicklung der Weberei vom Mittelalter bis zum 19. Jahrhundert
- Der Einfluss der Industrialisierung auf die Weberei in verschiedenen Regionen Deutschlands
- Die Frage, ob die Weberei als Opfer der Industrialisierung anzusehen ist
- Die Rolle von Zünften und Handwerkerbünden in der Entwicklung der Weberei
- Die Bedeutung des Handwerks für die Sozial- und Wirtschaftsordnung in der Frühen Neuzeit
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt die Thematik der Arbeit und den Forschungsstand dar. Sie beleuchtet die Relevanz des Handwerks im Wandel der Zeit und erläutert die Bedeutung der Weberei als Beispiel für die Auswirkungen der Industrialisierung.
- Das Kapitel „Weberei ein Handwerk“ betrachtet die historische Entwicklung der Weberei als traditionelles Handwerk. Es beleuchtet die Rolle von Zünften, die Bedeutung regionaler Unterschiede und die Entwicklung der Weberei vor und nach der Industrialisierung.
Schlüsselwörter
Handwerk, Weberei, Industrialisierung, Zünfte, Regionalisierung, soziale und wirtschaftliche Entwicklung, Modernisierung, Betriebsstrukturen, Arbeitsbedingungen, Berufsstand, historische Entwicklung, Arbeitsweise, Geschichte.
- Arbeit zitieren
- Master of Arts Alexander Eichler (Autor:in), 2010, Wie hat sich das Handwerk der Weberei unter Einfluss der Industrialisierung verändert?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/200512