Seit vielen Jahren ist die von abendländischen Werten geprägte westliche Welt an den asiatischen Kulturen und deren Andersartigkeit interessiert. Sei es das spirituell gelassene Leben oder die Kampfkunst aus dem Fernen Osten, weshalb viele Menschen von den Mythen Asiens fasziniert sind. Die Samurai, die Kriegerklasse des alten Japans, können als einer dieser Mythen angesehen werden. Jedoch ist es auch bei dieser elitären Schicht wie bei fast jedem anderen Mythos. Viele unliebsame Aspekte verschwinden aus der Wahrnehmung des westlichen Beobachters und was übrig bleibt, ist ein Japanbild, welches in einer überaus positiven Rezeption hauptsächlich von Ehre, Treue und einer ganz besonderen Hingabe in nahezu allen Bereichen des Lebens geprägt ist.
Ende des Jahres 2003 wurde ein Film in den Lichtspielhäusern dieser Welt präsentiert, welcher sich genau dieser Thematik, nämlich den japanischen Samurai annahm. Mit THE LAST SAMURAI inszenierte Regisseur Edward Zwick einen Film, welcher das sich im Umbruch befindende Japan der Jahre 1876 und 1877 darstellt. In diesem als Meiji-Restauration bekannten Modernisierungsprozess des japanischen Staates findet sich der in den Diensten des japanischen Kaisers stehende amerikanische Militärberater Captain Nathan Algren wieder. Die von Tom Cruise gemimte Hauptfigur hatte zuvor im amerikanischen Bürgerkrieg gekämpft und musste sich in den Indianerkriegen behaupten. In Japan gerät Algren in Gefangenschaft der aufständischen Samurai und lernt den Anführer der Rebellion kennen, welcher sich für den Erhalt der traditionellen japanischen Werte einsetzt. Ungeachtet seiner Situation nähert sich der Amerikaner der Kultur der Samurai an und kämpft schließlich an deren Seite gegen die mit moderner Waffentechnik ausgerüsteten Truppen des Meiji-Kaisers.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Methodisches Vorgehen
- Quellenlage und Forschungsstand
- Historische Grundlagen
- Mediale Inszenierung der außereuropäischen Kultur
- Allgemeines zur Kulisse
- Darstellung der Kultur des modernisierten Japans
- Uniformen und Waffen der kaiserlichen Armee
- Einsatz ausländischer Militärberater
- Ausbildungsstand und Stärke der kaiserlichen Armee
- Omnifunktionalität der Figur Omura
- Inszenierung der traditionellen japanischen Kultur
- Samurairüstungen und Waffen
- Der Samuraiaufstand
- Edikte gegen die Samurai
- Saigo Takamori und die Idealisierung der Figur Katsumoto
- Der rituelle Selbstmord
- Das Verhalten gegenüber den Samurai
- Einsatz traditioneller japanischer Instrumente
- Interdisziplinärer Zugang
- Frage nach der Filmbotschaft
- Genre-Einordnung: THE LAST SAMURAI als Historienfilm
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert den Film „The Last Samurai" aus historischer Perspektive und untersucht die mediale Inszenierung der außereuropäischen Kultur, insbesondere der japanischen Samurai. Die Analyse fokussiert auf die Authentizität der dargestellten historischen Fakten und untersucht die Intentionen der Filmschaffenden bei der Gestaltung des Films. Dabei wird die Bedeutung des Films für die Rezeption der japanischen Kultur im Westen betrachtet.
- Die Darstellung der japanischen Kultur im Film
- Die Authentizität der historischen Fakten im Film
- Die Bedeutung des Films für die Rezeption der japanischen Kultur im Westen
- Der Einfluss von kulturellen Stereotypen auf die Filmdarstellung
- Die Rolle des Films in der Konstruktion von Geschichtsbildern
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und stellt die methodische Vorgehensweise sowie die Quellenlage dar. Das zweite Kapitel bietet einen Überblick über die historischen Grundlagen des Films, während das dritte Kapitel die mediale Inszenierung der außereuropäischen Kultur, insbesondere der japanischen Samurai, untersucht. Dabei werden die Darstellung der Kultur des modernisierten Japans sowie die Inszenierung der traditionellen japanischen Kultur im Film beleuchtet. Das vierte Kapitel widmet sich einem interdisziplinären Zugang zum Film und betrachtet die Frage nach der Filmbotschaft sowie die Genre-Einordnung des Films als Historienfilm. Die Arbeit endet mit einer Schlussbetrachtung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit Themen wie der medialen Inszenierung der außereuropäischen Kultur, der Authentizität historischer Fakten, der Rezeption japanischer Kultur im Westen, der Darstellung von Samurai, der Rolle von Stereotypen in Filmen und der Konstruktion von Geschichtsbildern. Die Analyse des Films "The Last Samurai" dient als Fallbeispiel für die Untersuchung dieser Themen.
- Arbeit zitieren
- Master of Arts Alexander Eichler (Autor:in), 2012, The Last Samurai - Transdisziplinäre Filmanalyse unter besonderer Berücksichtigung der medialen Inszenierung der außereuropäischen Kultur , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/200521