In der vorliegenden Arbeit soll der deutsche Sozialstaat im Lichte eines klassisch liberalen Gerechtigkeitsverständnisses untersucht werden.
Als Grundlage dieser Untersuchung dienen die Werke des französischen Ökonomen und Philosophen Claude-Frédéric Bastiat der Zeit seines Lebens glühender Verfechter eines konsequenten Wirtschaftsliberalismus war. Als geistiger und politischer Führer der französischen Freihandelsbewegung, vertrat er die Idee eines laissez-faire-Staates, dessen einzige Aufgabe der Schutz individueller Naturrechte sein sollte.
Bastiats Gerechtigkeitsperspektive sollen im Folgenden aus der Betrachtung seiner Essays, „Das Gesetz“, „Der Staat“, und „Gerechtigkeit und Brüderlichkeit“ entwickelt und dargestellt werden. Es soll dabei gezeigt werden wie Bastiat aus der Betrachtung des Gesetzes und des Staates Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit definiert.
Mit Bastiats Gerechtigkeitsperspektive soll in einem zweiten Schritt der deutsche Sozialstaat in seiner derzeitigen Form untersucht werden. Dazu wird auf die Herleitung und die Inhalte des Begriffs ,Sozialstaat’ eingegangen, ehe zwei seiner markantesten Merkmale, die Sozialhilfe und die Sozialversicherung, näher betrachtet werden. Im Anschluss soll dann beurteilt werden, inwiefern diese Merkmale aus Bastiats Gerechtigkeitsperspektive als gerecht oder ungerecht bezeichnet werden können.
Den Schluss dieser Arbeit bildet eine Kritik am methodischen Vorgehen, sowie eine kurze Betrachtung der Rechtmäßigkeit sozialstaatlicher Interventionen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Das Gesetz, der Staat und Gerechtigkeit
- 2.1.1 Das gerechte Gesetz
- 2.1.2 Das pervertierte Gesetz
- 2.2.1 Der fiskale und philanthropische Staat
- 2.2.2 Der laissez-faire-Staat
- 2.3 Bestimmung der Gerechtigkeitsperspektive
- 3. Der Sozialstaat
- 3.1 Vorbemerkung
- 3.2 Herleitung des Begriffs des Sozialstaats
- 3.3.1 Die Inhalte deutscher Sozialstaatlichkeit
- 3.3.2 Betrachtung der Sozialhilfe
- 3.3.3 Die Sozialhilfe aus Bastiats Gerechtigkeitsperspektive
- 3.3.4 Betrachtung der Sozialversicherung
- 3.3.5 Die Sozialversicherung aus Bastiats Gerechtigkeitsperspektive
- 4. Fazit
- 5. Kritik
- 6. Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit untersucht den deutschen Sozialstaat aus der Perspektive des klassischen Liberalismus, insbesondere im Lichte der Werke des französischen Ökonomen und Philosophen Claude-Frédéric Bastiat. Die Arbeit analysiert Bastiats Gerechtigkeitsauffassung, die auf dem Schutz individueller Naturrechte basiert, und setzt diese in Beziehung zum deutschen Sozialstaat. Dabei werden die Sozialhilfe und die Sozialversicherung als zentrale Elemente des deutschen Sozialstaates im Hinblick auf ihre Vereinbarkeit mit Bastiats Gerechtigkeitsverständnis betrachtet.
- Die Gerechtigkeitsauffassung von Claude-Frédéric Bastiat und ihre Kernprinzipien
- Die Rolle des Staates in Bastiats Gerechtigkeitsverständnis
- Die Definition und Herleitung des Begriffs "Sozialstaat"
- Eine Analyse der Sozialhilfe und der Sozialversicherung im deutschen Sozialstaat
- Eine kritische Bewertung der Vereinbarkeit von Sozialhilfe und Sozialversicherung mit Bastiats Gerechtigkeitsverständnis
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Zielsetzung der Arbeit vor, die darin besteht, den deutschen Sozialstaat aus der Perspektive des klassischen Liberalismus zu untersuchen. Die Arbeit fokussiert sich auf die Werke des französischen Ökonomen und Philosophen Claude-Frédéric Bastiat, der ein glühender Verfechter eines konsequenten Wirtschaftsliberalismus war.
Das zweite Kapitel befasst sich mit Bastiats Gerechtigkeitsverständnis, das er aus der Betrachtung des Gesetzes und des Staates ableitet. Bastiat definiert das gerechte Gesetz als Schutz der natürlichen Rechte auf Persönlichkeit, Freiheit und Eigentum, während er das pervertierte Gesetz als Eingriff in diese Rechte betrachtet. Er kritisiert den fiskalen und philanthropischen Staat, der sich in die Eigentumsrechte der Bürger einmischt, und plädiert für einen laissez-faire-Staat, der sich ausschließlich auf den Schutz der Naturrechte konzentriert.
Das dritte Kapitel widmet sich dem deutschen Sozialstaat, indem es seine Entstehungsgeschichte und seine wichtigsten Inhalte beleuchtet. Es werden die Sozialhilfe und die Sozialversicherung als zwei zentrale Elemente des deutschen Sozialstaates vorgestellt und ihre Funktionsweise erläutert.
Das vierte Kapitel untersucht die Sozialhilfe und die Sozialversicherung aus Bastiats Gerechtigkeitsperspektive. Es wird argumentiert, dass beide Formen der sozialen Sicherung aus Bastiats Sicht als ungerecht betrachtet werden müssen, da sie Eingriffe in die Naturrechte der Bürger darstellen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Claude-Frédéric Bastiat, klassischer Liberalismus, Gerechtigkeitsverständnis, Naturrechte, Sozialstaat, Sozialhilfe, Sozialversicherung, laissez-faire-Staat, Deutschland, Kritik.
- Quote paper
- Joel Eiglmeier (Author), 2011, Der Sozialstaat in Bastiats Gerechtigkeitsperspektive, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/200702
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