Darstellung des Sportspiels Rugby

Ursprung, Spielweise/-formen, Technik, Taktik und Regeln - Wie durch die abgewandelte Form des Touch-Rugbys Anfängern das Spiel vermittelt werden kann


Hausarbeit, 2011

14 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Ursprung

2 Spielgedanke des Rugbyspiels
2.1 Grundregeln
2.1.1 Das Paket
2.1.2 Das angeordnete Gedränge
2.1.3 Das offene Gedränge
2.1.4 Die Gasse
2.1.5 Abseits

3 Technische Elemente des Rugbys

4 Taktik im Rugby

5 Spielformen

6 Einführung in das Touch-Rugbyspiel
6.1 Exemplarisches Techniktraining
6.2 Pass Zirkel
6.2.1 Lauffinten
6.2.2 Kleine Spielform

7 Literaturverzeichnis

1 Ursprung

Das Rugbyspiel der heutigen Zeit hat seinen Ursprung im Jahr 1823 in der Englischen Stadt Rugby. Die Mannschaft des damaligen Schülers William Webb Ellis trug zu diesem Zeitpunkt ein Fußballspiel aus, als Ellis unter Missachtung der Regeln, den Ball mit der Hand aufnahm und in die Richtung des gegnerischen Tor lief, wo er ihn ablegte (Macklin, 1984, S. 28). Daraus entwickelte sich dann eine völlig neue Art des Ballspiels.

Zu Beginn dieser neuen Spielart wurde Rugby hauptsächlich an der Schule von Rugby gespielt. Von dort aus fand es seinen Weg zu anderen Schulen, Universitäten bis hin zu den Ländern des damaligen britischen Reiches. Rugby war in seinen Anfängen an keinen einheitlichen Regen gebunden. Somit wurde das Spiel immer wieder modifiziert und weiterentwickelt. 1845 wurden die ersten niedergeschriebenen Regeln – „Laws of Football Played at Rugby School“ – festgelegt (Biscombe, 1998, S. 1). Darin wurden z. B. festgehalten wie das Laufen mit dem Ball, das Treten des Balls oder das Tackling zu erfolgen hat. Nachdem die Spielregeln der beiden Fußballspielweisen immer weiter präzisiert wurden, erfolgte 1871 die endgültige Trennung von der 1863 gegründeten „Football-Association“ zur „Rugby Union“ (Müller, 1980, S. 9).

Rugby gehört heute zu den beliebtesten Sportarten weltweit und ist besonders in den britisch geprägten Commonwealth Ländern wie Australien, Neuseeland, Irland, Wales und Südafrika aber auch in Ländern wie Frankreich, Italien und Argentinien äußerst populär.

2 Spielgedanke des Rugbyspiels

Das Rugbyspiel wurde aus dem Grundgedanken des Fußballspiels entwickelt und hat viele Gemeinsamkeiten mit anderen Sportspielen wie Handball und Basketball. Dabei stehen sich zwei Mannschaften mit der gleichen Anzahl von Mitspielern auf einem Spielfeld „ im Kampf um einen Ball gegenüber“ (Müller, 1980, S. 13). Die Mannschaft, die im Ballbesitz ist, versucht Punkte zu erzielen, indem sie durch Lauf- und Zuspiel den Ball hinter die gegnerische Mallinie ablegt (fünf Punkte) sowie durch das Treten des Balles durch zwei Längsstangen oberhalb einer Querstange (zwei bis drei Punkte). Die verteidigende Mannschaft versucht ihrerseits die im Ballbesitz befindliche Mannschaft daran zu hindern und selbst in Ballbesitz zu kommen. Ziel des Spiels ist es mehr Punkte als der Gegner zu erreichen (Müller, 1980, S. 30).

Wie bei anderen Ballsportarten auch, steht die körperliche Unversehrtheit des Spielers im Vordergrund. Daher ist es trotz des vom körperlichen Einsatz geprägten Spiels verboten, den Gegenspieler zu treten oder zu schlagen und wird bei Missachtung mit Zeitstrafen oder Ausschluss geahndet (Müller, 1980, S. 16).

2.1 Grundregeln

In diesem Kapitel soll dem Leser die wesentlichen Regeln des Rugbyspiels aufgezeigt werden. Eine ausführliche Erklärung ist aufgrund der Komplexität des Spiels und des begrenzten Umfangs der Arbeit nicht möglich.

Eine Rugbymannschaft besteht beim Wettkampfrugby aus 15 Feldspielern, die sich in acht Stürmer, ein Gedrängehalb, ein Verbinder, vier Dreiviertelspieler und einem Schlussspieler aufteilen (Müller, 1980, S. 14). Die Dauer eines Rugbyspiels beträgt zwei x 40 Minuten. Der Rugbyball ist ein ovaler Ball und wird auch „Ei“ genannt. Dieser soll von der angreifenden Mannschaft ins gegnerische Malfeld getragen und auf dem Boden abgelegt werden, um dadurch fünf Punkte zu erzielen. Des Weiteren gibt es drei weitere Möglichkeiten um Punkte zu erreichen. Als erstes wäre das die Erhöhung. Nach einem erfolgreichen Versuch den Ball in das gegnerische Malfeld abzulegen, hat die angreifende Mannschaft das Recht den ruhenden Ball zwischen den beiden Längsstangen und oberhalb der Querstange zu treten. Beim Gelingen des Tritts werden der angreifenden Mannschaft zwei Punkte zugesprochen (Müller, 1980, S. 17). Eine weiter Möglichkeit Punkte zu erzielen wäre der Sprungtritt oder im englischen dropkick genannt. Dabei kann der Spieler den Ball, der unmittelbar vorher den Boden berührt haben muss, aus dem laufenden Spiel heraus über die Querstange der beiden Längsstangen treten. Gelingt ihm das erhält seine Mannschaft drei Punkte. Die dritte Möglichkeit innerhalb eines Rugbyspiels Punkte zu erzielen ist der Straftritt oder im englischen penalty kick genannt. Dieser wird bei schweren Regelverstößen am Ort des Regelverstoßes mit einem Tritt des ruhenden Balles durch die Malstangen geahndet und führt ebenfalls zu drei Punkten (Müller, 1980, S. 17).

Eine weitere Grundregel des Rugbyspiels ist, dass der Ball mit der Hand nur seitwärts bis auf die gleiche Höhe und rückwärts zu einem Mitspieler gepasst werden darf (Müller, 1980, S. 15). Somit muss der Fänger immer tiefer im Feld stehen als der der Passgeber. Nach vorne darf der Ball nur mit dem Fuß gedribbelt oder getreten werden. Mit dem Ball in der Hand darf der Spieler nach vorne laufen und versuchen, ihn in das gegnerische Malfeld zu tragen. Der Ballträger kann dabei von den gegnerischen Spielern gehalten oder zu Fall (Tackling) gebracht werden. Ein zu Boden gebrachter Spieler muss sich unmittelbar vom Ball trennen (Müller, 1980, S. 15).

Das Rugbypielfeld sollte eine Gras- oder Rasendecke aufweisen und die in der nachfolgenden Abblildung Einzeichnungen mit den angegbenen Maßen enthalten.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

(Quelle: www.rugby-berlin.de)

2.1.1 Das Paket

Das Paket wird gebildet, wenn der Ballträger beim Tackling nicht zu Fall gebracht wird, sondern stehen bleibt. Dabei dreht er sich mit dem Rücken zur gegnerischen Mannschaft, um den Ball mit dem Körper vor den gegnerischen Spieler zu schützen und ihn für seine Mitspieler im Spiel zu halten. Dabei schließen sich ein oder mehrere Spieler beider Mannschaften um den Ballträger zusammen. Die Spieler des Ballträgers versuchen nun ihn zur Mallinie der gegnerischen Mannschaft zu schieben oder ein weiterer Mitspieler entnimmt den Ball aus dem Paket und es wird weitergespielt. Die gegnerische Mannschaft versucht durch Gegendruck einen Raumgewinn der angreifenden Mannschaft durch das Paket zu verhindern und sie zum Rausspielen des Balles zu zwingen. Wenn keine Möglichkeit besteht den Ball weiterzuspielen, wird vom Schiedsrichter ein Gedränge angeordnet (Müller, 1980, S. 19).

2.1.2 Das angeordnete Gedränge

Ein Gedränge wird vom Schiedsrichter bei kleineren Regelverstößen, bei einem unerlaubten Vorwärtspiel und bei Unbespielbarkeit des Balles innerhalb eines Pakets angeordnet. Daraufhin stellen sich in der Regel die acht Stürmer aus beiden Mannschaften zu maximal drei Reihen gegenüber auf und Umfassen sich zu je einem Block (Müller, 1980, S. 18). Nach dem diese Phase des Bindens abgeschlossen ist und die Gedränge beider Mannschaften bereit sind, schnellen die beiden Mannschaften auf Kommando des Schiedsrichters vor und verbinden sich zu einem großen Gedränge. Zwischen den beiden Mannschaften entsteht ein Tunnel, in den der Ball von der Mannschaft, die nicht den Regelverstoß verschuldet hat, eingeworfen werden muss. Durch Hakeln mit dem Fuß und durch das Zurückdrängen des Gegners wird versucht, den Ball rückwärst aus dem Gedränge in den Besitz der eignen Mannschaft zu bekommen. Der Ball darf während des Gedränges nicht mit der Hand gespielt werden (Müller, 1980, S. 19). Wenn der Ball das Gedränge verlassen hat und von einem Spieler aufgenommen wurde ist der Gruppenkampf beendet und das Spiel wird fortgesetzt.

2.1.3 Das offene Gedränge

Zu einem offenen Gedränge kommt es, wenn der Ballträger von der gegnerischen Mannschaft zu Boden gebracht wurde. Der Ballträger hat die Möglichkeit vom Boden aus den Ball zu einem Mitspieler zu passen oder ihn auf dem Boden abzulegen. Tritt dieser Fall ein binden sich mindestens zwei Spieler, je einer pro Mannschaft und versuchen den gegnerischen Spieler vom Ball wegzudrücken. Wenn der Ball zwischen den Füßen eines Spielers liegt ist er im Besitz der jeweiligen Mannschaft und kann zu den Mitspielern weitergepasst werden.

2.1.4 Die Gasse

Wenn der Ball ins Seitenaus gerät, wird vom Schiedsrichter eine Gasse an der Stelle angeordnet, wo der Ball ins Aus geriet. Dabei wird die Gasse von mindestens zwei Spielern jeder Mannschaft, die sich in Reihen parallel hintereinander aufstellen, gebildet. Der Abstand zwischen den beiden Reihen beträgt dabei einen Meter (Müller, 1980, S. 20) Einwurf hat die Mannschaft, die das Aus nicht verschuldet hat. Der Einwerfer muss den Ball zwischen den beiden Reihen einwerfen. Dabei darf sich ein Gegenspieler im Bereich des Einwerfers und des ersten Gassenspielers aufhalten. Zusätzlich hält sich jeweils ein Verbinder jeder Mannschaft hinter der Gasse auf, um gegebenenfalls den Ball weiterzuspielen. Nachdem der Ball vom Einwerfer in die Gasse geworfen wurde, dürfen zwei Spieler jeder Mannschaft ihren Fänger hochheben, um hoch eingeworfene Bälle besser fangen zu können. Die Anzahl der Spieler in der Gasse bestimmt dabei die einwerfende Mannschaft.

[...]

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Details

Titel
Darstellung des Sportspiels Rugby
Untertitel
Ursprung, Spielweise/-formen, Technik, Taktik und Regeln - Wie durch die abgewandelte Form des Touch-Rugbys Anfängern das Spiel vermittelt werden kann
Hochschule
Universität Paderborn  (Department Sport und Gesundheit)
Note
1,7
Autor
Jahr
2011
Seiten
14
Katalognummer
V200805
ISBN (eBook)
9783656278320
ISBN (Buch)
9783656279303
Dateigröße
594 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Rugby, Touch-Rugby, Schule
Arbeit zitieren
Stefan Bölle (Autor:in), 2011, Darstellung des Sportspiels Rugby, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/200805

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