Für Existenzgründer ist neben der Finanzierung und dem Geschäfts-modell auch die Wahl der richtigen Rechtsform ein entscheidender Faktor. Entscheidungskriterien sind die Flexibilität der Ausgestal-tungsmöglichkeiten von Gesellschaftsverträgen, die Schnelligkeit zur Aufnahme des Geschäftsbetriebes und das benötigte Kapital. Darüber hinaus dürfen die Kosten, die zur Eintragung eines Unternehmens notwendig sind, und die Haftung der Gesellschafter nicht unberück-sichtigt bleiben.
Im Folgenden wird die Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt) – kurz UG – unter Beachtung der oben genannten Kriterien als mögli-che Rechtsform vorgestellt. Dabei wird zuerst die Notwendigkeit der Einführung beleuchtet. Darauffolgend werden die Besonderheiten der UG im Hinblick auf den Gründungsvorgang, das Stammkapital, die Firma und die Thesaurierungsverpflichtung unter Berücksichtigung der aktuellen Rechtsprechung und deren Folgen analysiert. Nach der Erläuterung der Besonderheit der UG für die Gesellschafterversamm-lung bei einer drohenden Zahlungsunfähigkeit folgt abschließend ein kritisches Fazit, in dem die Bedeutung der UG für die Praxis darge-stellt wird.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung
- B. Die Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt)
- I. Gründe für die Einführung der Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt)
- II. Besonderheiten der Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt)
- 1. Rechtsnatur
- 2. Gründung
- a) Vereinfachte Gründung mittels Musterprotokoll
- b) Neugründung
- c) Handelsregisteranmeldung
- 3. Stammkapital
- a) Mindeststammkapital
- b) Verbot von Sacheinlagen
- c) Erhöhung des Stammkapitals auf das gesetzliche Mindeststammkapital
- aa) Kapitalerhöhung gegen Einlagen
- bb) Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln
- 4. Firma
- a) Firmenbildung
- b) Fortlassung des Rechtsformzusatzes und deren Konsequenz
- c) Firma bei Übergang
- 5. Thesaurierungspflicht
- a) Aufbau der gesetzlichen Rücklage
- b) Verwendung der gesetzlichen Rücklage
- c) Spielraum bei der Gewinnermittlung
- 6. Gesellschafterversammlung bei drohender Zahlungsunfähigkeit
- C. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt), kurz UG, als Rechtsform für Existenzgründer. Die Zielsetzung ist, die Notwendigkeit ihrer Einführung zu beleuchten und ihre Besonderheiten im Hinblick auf Gründung, Stammkapital, Firma und Thesaurierungspflicht zu analysieren. Die Arbeit berücksichtigt dabei aktuelle Rechtsprechung und deren Folgen.
- Die Notwendigkeit der Einführung der UG als Alternative zur Ltd.
- Besonderheiten des Gründungsprozesses der UG.
- Die Vorschriften zum Stammkapital und deren Auswirkungen.
- Die Regelungen zur Firmenbildung und Thesaurierungspflicht.
- Die Rolle der Gesellschafterversammlung bei drohender Zahlungsunfähigkeit.
Zusammenfassung der Kapitel
A. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und benennt die entscheidenden Faktoren bei der Wahl der Rechtsform für Existenzgründer: Finanzierung, Geschäftsmodell, Flexibilität von Gesellschaftsverträgen, Gründungsgeschwindigkeit, benötigtes Kapital, Gründungskosten und Haftung. Die Arbeit fokussiert sich auf die UG (haftungsbeschränkt) und beleuchtet deren Notwendigkeit, Besonderheiten (Gründung, Stammkapital, Firma, Thesaurierungspflicht) und die Bedeutung der Gesellschafterversammlung bei drohender Zahlungsunfähigkeit, um schließlich ein Fazit zu ziehen.
B. Die Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt): Dieses Kapitel analysiert umfassend die UG (haftungsbeschränkt). Es beginnt mit der Erörterung der Gründe für ihre Einführung, die im Kontext der europäischen Rechtsprechung und der Attraktivität der englischen Ltd. für deutsche Gründer mit geringem Startkapital gesehen werden muss. Das Kapitel beleuchtet detailliert die Besonderheiten der UG, einschließlich Gründungsprozess (vereinfachte Gründung, Neugründung, Handelsregisteranmeldung), Stammkapitalvorschriften (Mindeststammkapital, Verbot von Sacheinlagen, Kapitalerhöhung), Firmenbildung, Thesaurierungspflicht (Aufbau der Rücklage, Verwendung, Gewinnermittlung) und die besondere Bedeutung der Gesellschafterversammlung im Falle drohender Zahlungsunfähigkeit. Die Analyse berücksichtigt aktuelle Rechtsprechung und deren Auswirkungen.
Schlüsselwörter
Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt), UG, GmbH, Ltd., Gründung, Stammkapital, Thesaurierungspflicht, Gesellschafterhaftung, Rechtsformwahl, Existenzgründung, MoMiG, Rechtsprechung, EuGH, Niederlassungsfreiheit.
Häufig gestellte Fragen zur Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt)
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über die Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt), kurz UG. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der Kapitel und Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf der Analyse der UG als Rechtsform für Existenzgründer, insbesondere hinsichtlich Gründung, Stammkapital, Firmenbildung, Thesaurierungspflicht und der Rolle der Gesellschafterversammlung bei drohender Zahlungsunfähigkeit.
Warum wurde die UG eingeführt?
Die Einführung der UG wird im Kontext der europäischen Rechtsprechung und der Attraktivität der englischen Ltd. für deutsche Gründer mit geringem Startkapital gesehen. Sie bietet eine Alternative zur GmbH und soll Existenzgründern den Einstieg erleichtern.
Welche Besonderheiten hat die UG im Vergleich zur GmbH?
Die UG unterscheidet sich von der GmbH vor allem durch das geringere Mindeststammkapital und die Thesaurierungspflicht. Diese Pflicht zur Bildung einer gesetzlichen Rücklage aus dem Gewinn dient der Stärkung der Eigenkapitalausstattung und soll die Zahlungsfähigkeit sichern.
Wie gestaltet sich der Gründungsprozess der UG?
Der Gründungsprozess der UG kann vereinfacht mittels Musterprotokoll erfolgen. Es umfasst jedoch auch die üblichen Schritte einer Neugründung und die Anmeldung beim Handelsregister.
Welche Vorschriften gelten für das Stammkapital der UG?
Die UG hat ein geringeres Mindeststammkapital als die GmbH. Sacheinlagen sind verboten. Eine Erhöhung des Stammkapitals auf das gesetzliche Mindeststammkapital ist möglich, entweder gegen Einlagen oder aus Gesellschaftsmitteln.
Wie sind die Regelungen zur Firmenbildung und Thesaurierungspflicht?
Die Firmenbildung der UG folgt den allgemeinen Regeln. Die Thesaurierungspflicht schreibt vor, einen Teil des Gewinns in eine gesetzliche Rücklage einzubezahlen. Diese Rücklage darf nur unter bestimmten Voraussetzungen verwendet werden.
Welche Rolle spielt die Gesellschafterversammlung bei drohender Zahlungsunfähigkeit?
Bei drohender Zahlungsunfähigkeit der UG kommt der Gesellschafterversammlung eine besondere Bedeutung zu. Sie muss Maßnahmen zur Sanierung ergreifen oder die Liquidation einleiten.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Thematik?
Schlüsselwörter sind: Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt), UG, GmbH, Ltd., Gründung, Stammkapital, Thesaurierungspflicht, Gesellschafterhaftung, Rechtsformwahl, Existenzgründung, MoMiG, Rechtsprechung, EuGH, Niederlassungsfreiheit.
Welche Kapitel umfasst das Dokument?
Das Dokument ist in drei Hauptkapitel gegliedert: A. Einleitung, B. Die Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt) und C. Fazit. Kapitel B ist weiter untergliedert in Unterkapitel zu den Gründen für die Einführung der UG, ihren Besonderheiten (Rechtsnatur, Gründung, Stammkapital, Firma, Thesaurierungspflicht) und der Gesellschafterversammlung bei drohender Zahlungsunfähigkeit.
- Quote paper
- Daniel Harder (Author), 2012, Die Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt) - ein Überblick, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/200968