Brainstorming in Gruppen und die Auswirkungen auf die Kreativität

Ein wirtschaftspsychologischer Essay


Essay, 2012

14 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1. Die Brainstorming Methode nach Alex F. Osborn

2. „Brainstorming in Gruppen erhöht die Quantität der Ideen.“

3. Empirische Untersuchungen: Brainstorming in Nominalgruppen versus in echten Gruppen
3.1 Verminderte Kreativität in echten Gruppen
3.2 UrsachenundAuswirkungen
3.2.1 Die Studien von Diehl und Stroebe (1987,1991)
3.2.2 Das Utrechter Forschungsprogramm von Nijstad, Stroebe und Lodewijkx (2002)

4. Gibt es die Möglichkeit einer positiven Einflussnahme?

5. Ausblick und Bedeutung für die Praxis

Literaturverzeichnis

Einleitung

Kreativität gewinnt in der gegenwärtigen Wirtschaftswelt eine immer größere Be­deutung: Steigender Konkurrenzdruck auf einem globalisierten Weltmarkt verlangt den Unternehmen immer innovativere Lösungen und Produkte ab um sich und ihre Marken behaupten zu können. Um diesen aufkommen Bedarf zu befriedigen erfordert es vielseitige Innovationsstrategien bei denen Kreativitätstechniken einen zentralen Bestandteil ausmachen.

Gleichzeitig erleben wir einen weiteren Paradigmenwechsel: Es sind keine Einzel­kämpfer mehr gefragt sondern die Unternehmen setzten gegenwärtig auf das Team. Unter Anderem auch aus diesem Grund ist der Begriff Innovation eng mit dem des Teams verknüpft. Keine Innovatoren stellen sich den Herausforderungen eines globa­lisierten Marktes sondern Innovationsteams.

Innovationsmanagement ist nicht nur ein unternehmensinterner Prozess; vielmals werden externe Dienstleister herangezogen die entweder einzelne Schritte im Inno­vationsprozess begleiten, oder diesen als Ganzes managen. So führte der wachsende Druck des Marktes zu der Entstehung einer neuen Dienstleistungsbranche. Fast jede dieser Agenturen legt den Innovationsprozess spezifisch aus und kann dabei auf eine enorme Auswahl an Kreativitätstechniken zurückgreifen.

Denn die Diversifikation des Marktes spiegelt sich somit in der Vielzahl der Metho­den zur Innovationsfindung wider: Die Klassiker aber unter den am Anfang jeder In­novationsstrategie stehenden kreativen Prozess der Ideengenerierung sind die etab­lierten und allgemein bekannten Methoden, wie zum Beispiel Mindmapping nach Tony Buzan, die 6-3-5 Methode von Bernd Rohrbach oder das klassischen Brainstor­ming nach Alex F.Osborn.[1]

Die Klassische Brainstorming Methode soll im Folgenden auf ihre Tauglichkeit für die viel beschworenen Innovationsteams, dass heißt, Kreativität in einer Gruppe, unter­sucht werden. Ich werde mich dabei im Wesentlichen an dem in der Psychologische Rundschau (Nr. 55 (1), 2-10, © Hogrefe-Verlag Göttingen 2004 ) in einem Sonder­druck erschienen Artikel über die kognitive Theorie der Leistungsverluste beim Brainstorming, basierend auf den Studien von Wolfgang Stroebe und Bernard A. Nijstad, konzentrieren.

1. Die Brainstorming Methode nach Alex F. Osborn

Letztere genannte Methode, das klassische Brainstorming, ist wohl nach wie vor die mit verbreitetste; sie wurde 1953 von dem Werbefachmann Alex F.Osborn einem Buch veröffentlicht in dem er ein Verfahren zur Entwicklung von Ideen beschrieb und das er „Brainstorming“ nannte. Im Laufe der Jahre seiner Tätigkeit in der amerikani­schen Werbebranche stellte Osborn nämlich fest, dass die regelmäßigen Treffen zur Ideengenerierung die Kreativität der Mitarbeiter nicht voll ausgenutzt werden konn­te. Deshalb suchte er nach einem Verfahren, dass den Mitarbeitern die nötige Freiheit zur vollen Entfaltung ihrer Kreativität schaffen sollte.[2] Der Name Brainstorming ist heute weitverbreitet, wird aber auch oft mit anderen Kreativitätstechniken verwech­selt. Osborn beschrieb in seinem Buch den Prozess zur kreativen Problemlösung in drei Phasen: „Fact-Finding", „Idea-Finding“ und „Solution-Finding" - Er skizzierte also eine Analysephase in die Problemstellung genau analysiert und verbalisiert wird, eine Phase der Ideen-Generierung in der Lösungsvorschläge entwickelt werden, und eine Auswahlphase in der die der Problemstellung entsprechend am besten passende Lö­sung ausgewählt wird.

Brainstorming, so Osborn, solle in der zweiten Phase zur Anwendung kommen in der die Problemlösungsvorschläge entwickelt werden. Des Weiteren legte er seiner Me­thode zwei Prinzipien zugrunde:

(1) Aufschub von Kritik und
(2) Quantität erzeugt Qualität.[3]

2. „Brainstorming in Gruppen erhöht die Quantität der Ideen."

Die zwei genannten Prinzipien sollten folgenden Effekt auf den Ablauf des Prozesses haben: Der Aufschub der Kritik stellte eine klare Trennung der Phase zwei, Ideen ge­nerieren, und Phase drei, Ideen bewerten, sicher. Das Zurückstellen einer Kommen­tierung bzw. vorzeitigen Bewertung der Ideen sollte die Menge derselben erhöhen und damit, dem zweiten Prinzip entsprechend, auch die Qualität. Aufbauend auf die­sen zwei Grundprinzipien stellte Osborn vier Regeln zur erfolgreichen Durchführung des Brainstormings auf:

(1) JemehrIdeen,destobesser.
(2) Je ungewöhnlicher die Ideen, desto besser.
(3) Verbessere und ergänze bereits genannte Ideen.
(4) Enthalte Dichjeglicher Kritik.

Osborn behauptete, dass bei Befolgung dieser Regeln, eine durchschnittliche Person in einer Gruppe doppelt so viele Ideen entwickeln, kann als wenn sie alleine arbeitet.

Diese These klingt wohl zu allererst einmal plausibel: Gruppenteilnehmer die sich gegenseitig stimulieren, assoziative Gedanken formulieren und so die Quantität, und damit nach Osborn auch die Qualität, der Ideen nachweislich erhöhen. Hinzu kommt, dass Brainstorming im allgemeinen Verständnis nahezu immer mit einer Gruppenar­beit gleichgesetzt wird. Wie eingangs bereits erwähnt hält sich gerade in der Wirt­schaft hartnäckig das Gerücht, dass man auf der Suche nach neuen Ideen voll und ganz auf das Team setzten sollte. Dies ist nicht unbedingt verwunderlich, so lesen wir ja schon die Bibel, im Buch Kohelet, „die zwei sind besser als der einzelne (...J“[4] was heute als eine Volksweisheit besser bekannt ist unter: „Zwei sind besser als einer.“

[...]


[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Kreativitätstechniken

[2] http://de.wikipedia.org/wiki/Alex F. Osborn

[3] http://de.wikipedia.org/wiki/Brainstorming

[4] Bibel, Altes Testament, Kohelet 4,9-10

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Brainstorming in Gruppen und die Auswirkungen auf die Kreativität
Untertitel
Ein wirtschaftspsychologischer Essay
Hochschule
Ludwig-Maximilians-Universität München
Veranstaltung
Personalmanagement
Note
1,0
Autor
Jahr
2012
Seiten
14
Katalognummer
V201100
ISBN (eBook)
9783656270508
ISBN (Buch)
9783656271222
Dateigröße
476 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Brainstorming, Gruppe, Diehl, Strobe, Osborn, Nijstad, Lodewijkx, Kreativität, Kreativitätstechniken
Arbeit zitieren
Tobias Schmidt (Autor:in), 2012, Brainstorming in Gruppen und die Auswirkungen auf die Kreativität, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/201100

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Im eBook lesen
Titel: Brainstorming in Gruppen und die Auswirkungen auf die Kreativität



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden