Der hier behandelte Fall, in welchem ein Psychiater, genannt Dr. A, zwischen
seinem Verhältnis zu seinem Patienten, bezeichnet als Brian P und der der Sicherheit
einer dritten, ihm unbekannten Person , genannt George S, abwägen
muss stellt gleich mehrere verschiedenartige Probleme auf, die sowohl im Konflikt
verschiedener Prinzipien des Prinziplismus liegen, als auch darüber hinausreichende
und grundlegende Fragen, nach zu einem Ärzte-Patientenverhältnis
im generellen stellen.
Dieser Essay soll dabei im Grundsatz versuchen die Frage zu beantworten,
welche Folgen welches Handeln hätte und welches Handeln im Zuge dessen
moralisch geboten wäre. Aufgabe dieses Essays kann es nicht sein , eine gültige
Handlungsanleitung zu formulieren und eine Referenzerklärung abzugeben.
1. Einführung und Fallabriss
Der hier behandelte Fall, in welchem ein Psychiater, genannt Dr. A, zwischen seinem Verhältnis zu seinem Patienten, bezeichnet als Brian P und der der Sicherheit einer dritten, ihm unbekannten Person, genannt George S, abwägen muss stellt gleich mehrere verschiedenartige Probleme auf, die sowohl im Konflikt verschiedener Prinzipien des Prinziplismus liegen, als auch darüber hinausreichende und grundlegende Fragen, nach zu einem Ärzte-Patientenverhältnis im generellen stellen.
Dieser Essay soll dabei im Grundsatz versuchen die Frage zu beantworten, welche Folgen welches Handeln hätte und welches Handeln im Zuge dessen moralisch geboten wäre. Aufgabe dieses Essays kann es nicht sein, eine gültige Handlungsanleitung zu formulieren und eine Referenzerklärung abzugeben.
2. Konflikte innerhalb des Prinziplismus
In dem beschriebenen Fall stehen sich zwei Prinzipien gegenüber. Zum einen ist es das Prinzip der Autonomie des Patienten, zum anderen jenes der Nichtschädigung. Letzteres gilt dabei jedoch für zwei Personen, nämlich für Brian und George. Im Falle von Brian könnte eine Information an dessen Freund George, dass dieser trotz einer HIV-Infektion ungeschützten Geschlechtsverkehr mit ihm gehabt habe, zu einer Trennung der beiden führen, was auf Brian wiederum starke negative Auswirkungen hätte, da dieser bereits wegen Depressionen in Behandlung ist und der Trennungsvorgang wäre sicherlich eine Bestätigung für Brian, dass er nicht attraktiv sei und keinen sozialen Anschluss finden könne. Im Falle von George besteht jedoch die Gefahr, dass er ebenfalls mit HIV infiziert werden könnte. Die unterlassene Handlung des Arztes, welche hier klar als Handlung zählen soll, würde somit zu einer Schädigung des Patienten führen.
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- Daniel Lucas (Author), 2012, Fallbehandlung Medizinethik zum Thema Ärzte-Patientenverhältnis, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/201274