Diese Arbeit thematisiert die Entstehung, die Ausbildung und den Entwicklungsverlauf der abendländischen Gesetze der Ethik der Erdenbürger seit Enstehung der Menschenart bishin zur Betrachtung der neuzeitlichen Gestalt dieser humanistischen Ideale, welche den Entwicklungsstand bis in die dreißiger
Jahre des vorigen Jahrtausends widerspiegeln. Der Zugriff auf diesen Themenkomplex erfolgt durch Rückgriff auf die Perspektive des Individuums, die in der Psychoanalyse ihre Entsprechung findet. Grundlage dieser Art von Untersuchung der Kulturentwicklung und Kulturbetrachtung sind die Forschungen
eines Urvaters der Psychoanalyse: Sigmund Freud. Freud stellt in seinem Werk `Das Unbehagen in der Kultur´ zentrale Begriffe der Psychoanalyse dar und überträgt diese auf die benannten Sinnfragen nach der Kultur, welche von ihrem Gegenstand her in den Erkenntnisbereich der Philosophie fallen. Freud
selbst bezeichnet sein Unterfangen im `Unbehagen in der Kultur´ als ein „[…] Versuch zur Übertragung der Psychoanalyse auf die Kulturgemeinschaft […]“. Gerade hierdurch wird dem Buch ein besonderer Wert verliehen und dass weil Freud Perspektiven der Philosophie aufhellt, die ansonsten von dieser Disziplin eher vernachlässigt werden. „Aufklärung tut not, was die subjektive Seite der kulturellen Lebenswelt betrifft, das Schicksal der menschlichen Sinnlichkeit. Aufklärung muß es geben darüber, wie kulturelle Normen und individueller Lebensentwurf zueinander stehen und wie die hier aufspürbaren
Reibungspunkte jene Basis betreffen, für die Freud den Begriff der `Triebschicksale´ gewählt hat. Aufzuarbeiten ist die Problematik der Kultur]“ . Aus diesem Grunde ist die betitelte kulturtheoretische Schrift Ausgangspunkt dieser Arbeit. Im Rahmen der Überlegungen von Freud, der die ethische Satzung
der Menschheit und ihre historische Herleitung in Bezug zum einzelnen Individuum und der Mechanik seines Handelns setzt, die starken Einfluss auf die Weltanschauung des Einzelnen ausübt und auf seine Ziele, die er im Laufe seines Lebens zu erreichen gedenkt, dem Streben nach Glück, einwirkt, drängt sich
die Beschäftigung mit der Beziehung zwischen Kultur und Individuum geradezu auf. Aus diesem Zusammenhang ergibt sich die zentrale Fragestellung dieser Arbeit, die auf eine Beurteilung der Kultur abzielt: Inwieweit steht die Kultur mit dem Glück des Menschen im Einklang und welches Zeugnis kann der Kultur auf Grundlage dieses Verhältnisses ausgestellt werden?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Wesen der Kultur
- Die Beschaffenheit der Kultur
- Die ethischen Grundsätze
- Das Subjekt und die ethischen Maxime
- Die ethischen Prinzipien der Gesellschaft
- Menschliche Strebungen und kulturelle Anforderungen
- Der `Erostrieb´ und das gesellschaftliche Verständnis der Liebe
- Der Aggressionstrieb und das Gebot der Nächstenliebe
- Kulturentwicklung vor dem Hintergrund der menschlichen Triebreigenschaften
- Der Ausgang des Konfliktes zwischen Mensch und Kultur: Das Schuldgefühl
- Ebene des Subjekts
- Kultureller Überbau
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Entstehung, Ausbildung und Entwicklung der abendländischen Ethik seit dem Beginn der Menschheitsgeschichte bis hin zur Betrachtung der modernen Form dieser humanistischen Ideale im 20. Jahrhundert. Die Arbeit analysiert diese Entwicklung aus der Perspektive des Individuums, basierend auf den Erkenntnissen der Psychoanalyse. Insbesondere Sigmund Freuds Werk „Das Unbehagen in der Kultur" dient als Grundlage für die Untersuchung der Kultur und ihrer Entwicklung.
- Die Beziehung zwischen Kultur und Individuum
- Das Streben nach Glück und dessen Konflikt mit den Anforderungen der Kultur
- Die Bedeutung der menschlichen Triebe (Erostrieb, Aggressionstrieb) für die Kultur
- Die Rolle des Schuldgefühls im Spannungsfeld zwischen Individuum und Kultur
- Die ethischen Grundsätze der Kultur aus der Perspektive des Einzelnen und der Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik der Hausarbeit ein und erläutert den Fokus auf die abendländische Ethik und ihre Entwicklung aus der Perspektive des Individuums. Sie stellt Sigmund Freuds „Das Unbehagen in der Kultur" als zentrale Grundlage der Arbeit vor und betont die Relevanz der Psychoanalyse für die Kulturbetrachtung.
Das Wesen der Kultur
Dieser Abschnitt definiert den Begriff der Kultur und beschreibt ihre Bedeutung für die Entwicklung des Menschen. Freud definiert Kultur als die Summe aller Leistungen und Einrichtungen, die das menschliche Leben von dem der Tiere unterscheidet. Die Kultur dient dem Schutz des Menschen vor der Natur und der Regelung der Beziehungen zwischen den Menschen. Die ethischen Grundsätze der Kultur werden aus zwei Perspektiven betrachtet: Die des Individuums und die der Gesellschaft. Der Abschnitt beschreibt die ethischen Maxime, die das Individuum in seinem Streben nach Glück beeinflussen, und die ethischen Prinzipien, die in der Gesellschaft gelten.
Menschliche Strebungen und kulturelle Anforderungen
Dieser Teil analysiert die Strebungen des Individuums und ihre Beziehung zu den Anforderungen der Kultur. Der „Erostrieb" und die Liebe, sowie der „Aggressionstrieb" und das Gebot der Nächstenliebe stehen dabei im Fokus. Die Kulturentwicklung wird vor dem Hintergrund dieser menschlichen Triebreigenschaften betrachtet.
Der Ausgang des Konfliktes zwischen Mensch und Kultur: Das Schuldgefühl
Dieser Abschnitt analysiert den Konflikt zwischen Mensch und Kultur, der im Schuldgefühl zum Ausdruck kommt. Die Analyse betrachtet die Ebene des Subjekts und den kulturellen Überbau.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Kultur, Ethik, Psychoanalyse, Sigmund Freud, „Das Unbehagen in der Kultur", Individuum, Gesellschaft, Glück, Erostrieb, Aggressionstrieb, Schuldgefühl.
- Arbeit zitieren
- Carsten Becker (Autor:in), 2002, Über Sigmund Freuds "Das Unbehagen in der Kultur", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/20133