1. Einleitung
Als nach dem Tod des Führers ersten Architekten Paul Ludwig Troost Albert Speer am 21. Januar 1934 seinen Posten übernahm, konnte der damals Neunundzwanzigjährige sich bei weitem nicht ausmalen, welche architektonischen Großbauprojekte der Führer Adolf Hitler mit dem jungen Künstler im Sinn hatte. Schon früh erkannte die Führung der Nationalsozialisten, allen voran Josef Goebbels, dass ausnahmslose Talent Speers, Wünsche und Vorstellungen detailgetreu umzusetzen. Nachdem er 1934 mit dem Projekt des Nürnberger Reichsparteitaggelände betraut wurde, drei Jahre später zum Generalinspekteur für die Neugestaltung der Reichshauptstadt Berlin ernannt wurde, gipfelte seine Arbeiten in der Planung der Welthauptstadt Berlin. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Großbauprojekte Speers unter der Ägide des Hakenkreuzes zu untersuchen. Hitler sah in den Bauwerken seiner Zeit nicht nur stilechte Gebäude, sondern vor allem machtpolitische Propaganda. In ihnen sollte das Nationalbewusstsein des Volkes wieder erstarken und den nachkommenden Generationen die Stärke und Größe Deutschlands veranschaulichen. Es sollen die folgenden Bauprojekte beleuchtet werden: Das Nürnberger Reichsparteitaggelände, Hitlers Reichskanzlei sowie die Planung und Umgestaltung Berlins zu einer Welthauptstadt. Daran anschließend wird zur Analyse der Werke übergegangen. Anhand dieser drei Hauptwerke soll die nationalsozialistische Architektur unter dem Licht der Repräsentativbauten erläutert werden. Wie stark trug Hitlers Ideologie maßgeblich zur Gestaltung der Bauten bei und inwieweit flossen sie mit ein in die Politik mit.
2. Biografie Albert Speers
Als Sohn liberaler Eltern kam Albert Speer am 19. Mai in Mannheim zur Welt. Nach mehrmaligem Studienortwechsel von Karlsruhe über München und schlussendlich nach Berlin, verblieb er nach Abschluss seines Architekturdiploms in der Hauptstadt als Assistent des Professors Heinrich von Tessenow an der Technischen Universität. Durch eine Rede Hitlers in der Berliner Hasenheide mitgerissen, trat er 1931 der NSDAP bei. Nachdem er im Auftrag der Berliner Gauleitung eine Villa in der Voßstraße zu deren Hauptbüro um modellierte, fand er schnell Anschluss an die Parteispitze, sodass er zum technischen Assistenten Paul Ludwig Troosts, des Führers erster Baumeister, aufstiegt. Nach dessen Tod konnte er die Gunst Hitlers erringen. Im selben Jahr noch beauftragte Hitler ihn mit dem Neubau des Nürnberger Reichsparteitaggeländes.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Biografie Albert Speers
- Speers Großbauprojekte
- Das Nürnberger Reichsparteitaggelände
- Das Zeppelinfeld
- Das Märzfeld und die Luitpoldarena
- Analyse
- Die Neue Reichskanzlei
- Die Neugestaltung Berlins
- Der Triumphbogen und die große Straße
- Die große Halle
- Analyse
- Das Nürnberger Reichsparteitaggelände
- Die Kehrseite Speers Großbauprojekte
- Baupolitische Ideologie im Dritten Reich
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den Großbauprojekten Albert Speers unter dem Regime des Nationalsozialismus. Sie untersucht die architektonischen Visionen Hitlers und deren Umsetzung durch Speer, insbesondere im Kontext der Machtentfaltung und Propaganda des nationalsozialistischen Staates. Dabei stehen drei zentrale Bauwerke im Fokus: das Nürnberger Reichsparteitagsgelände, die neue Reichskanzlei und die Neugestaltung Berlins zur Welthauptstadt.
- Die Architektur als Instrument der Propaganda und Machtentfaltung im Nationalsozialismus
- Die Rolle Albert Speers als Architekten des NS-Regimes
- Die Verbindung von Architektur und politischer Ideologie
- Analyse von Speers Großbauprojekten im Hinblick auf ihre symbolische Bedeutung
- Die Auswirkungen der NS-Architektur auf die deutsche Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den Kontext und die Zielsetzung der Arbeit dar. Sie beschreibt das Verhältnis von Architektur und Politik im Nationalsozialismus und definiert den Fokus der Arbeit auf Speers Großbauprojekte.
- Biografie Albert Speers: Dieses Kapitel zeichnet einen Lebensweg von Albert Speer nach, mit besonderem Schwerpunkt auf seinen Aufstieg in der NS-Partei und seine enge Zusammenarbeit mit Hitler.
- Speers Großbauprojekte: Dieser Abschnitt beleuchtet die einzelnen Großbauprojekte Speers, darunter das Nürnberger Reichsparteitagsgelände, die neue Reichskanzlei und die Neugestaltung Berlins. Er geht auf die architektonischen Merkmale und die politische Funktion der Bauten ein.
- Das Nürnberger Reichsparteitaggelände: Dieses Kapitel analysiert das Nürnberger Reichsparteitagsgelände als zentrale Kulisse für die nationalsozialistische Propaganda. Es beschreibt die einzelnen Gebäudekomplexe und deren Bedeutung für die Inszenierung der NS-Massenveranstaltungen.
- Die Neue Reichskanzlei: Dieses Kapitel widmet sich dem Bau der neuen Reichskanzlei in Berlin. Es analysiert die architektonische Gestaltung und die Symbolik des Gebäudes im Kontext der Machtdemonstration des NS-Regimes.
- Die Neugestaltung Berlins: Dieses Kapitel behandelt Speers Pläne zur Umgestaltung Berlins zur Welthauptstadt. Es beschreibt die Visionen und die Umsetzung des Projekts im Hinblick auf seine architektonische und politische Bedeutung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Architektur, Propaganda, Nationalsozialismus, Albert Speer, Großbauprojekte, Reichsparteitagsgelände, Reichskanzlei, Welthauptstadt Berlin, politische Symbolik, Machtentfaltung, NS-Architektur, Ideologie.
- Arbeit zitieren
- Hans-Egmont Seerhausen (Autor:in), 2011, Regimegeförderte Architektur - Speers Großbauprojekte, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/201354