Am Anfang dieses Buches wird das Verhältnis der beiden Arbeiterparteien zueinander und deren Beurteilung der neuen Situation, die sich durch die Machtergreifung Hitlers ergibt, kurz skizziert. Diese grobe Darstellung wurde gewählt, da sie als Ausgangspunkt für die nun folgenden Einheits- und Volksfrontdiskussionen dient.
Es sollen dabei die Bestrebungen der KPD, die Einheitsfront zu errichten, das heißt die Arbeiterparteien zu einem antifaschistischen Kampfbündnis zusammenzufassen, um wirksam gegen das NS-Regime agieren zu können, untersucht werden. Anschließend werden die Bemühungen der Kommunisten, die gesamte deutsche exilierte Opposition zu einem antifaschistischen Verbund, der Volksfront, zum Zwecke des Kampfes gegen den Nationalsozialismus zusammenzufassen, dargestellt. Wie bereits erwähnt soll die Abhandlung das Bestreben der Kommunisten zur Bildung einer antifaschistischen Einheitsfront und später Volksfront untersuchen. Es kann schon vorweggenommen werden, daß die Spaltung der Arbeiterbewegung, noch aus Weimar nachwirkend, die Annäherung der KPD an die SPD erschwert und damit auch die Volksfrontdiskussion nicht unbeeinflußt läßt. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, welche Faktoren die Einheitsfront verhinderten bzw. ihr im Wege standen und damit auch die Volksfrontbemühungen der Kommunisten zum Scheitern verurteilten und damit jeden wirkungsvollen Widerstand gegen Hitler auf ein Minimum reduzierten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Machtergreifung Hitlers
- Polemische Propaganda der KPD gegen die SPD
- Situationseinschätzung der KPD
- Situationseinschätzung der SPD
- Vom „,Sozialfaschismus” zur Einheitsfront
- Kursänderung der KPD ab 1934
- Die Haltung der Sozialdemokratie zur Einheitsfront
- Die Umsetzung der Einheitsfrontidee und die Reaktion der Sopade
- Von der Einheitsfront zur Volksfront
- Die Hinwendung der Kommunisten zur Volksfront
- Die Reaktion des Exilvorstandes der SPD
- Das Auslaufen der Volksfront
- Schlußbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Bemühungen der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) zur Bildung einer antifaschistischen Einheitsfront und später einer Volksfront im Exil während der Zeit des Nationalsozialismus. Ziel ist es, die Entwicklung der Positionen der KPD und der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) in Bezug auf die Einheits- und Volksfront zu analysieren und die Faktoren zu beleuchten, die diese Bemühungen letztendlich zum Scheitern verurteilten.
- Die Spaltung der Arbeiterbewegung im Kontext der Weimarer Republik und deren Auswirkungen auf die Einheitsfront
- Die Rolle der KPD und ihre Strategien zur Bildung einer Einheitsfront und später einer Volksfront
- Die Reaktion der SPD auf die Einheits- und Volksfrontinitiativen der KPD
- Die Rolle des Exilvorstandes der SPD und dessen Haltung zur Einheits- und Volksfront
- Der Einfluss von politischen und ideologischen Differenzen auf die Bildung einer gemeinsamen antifaschistischen Front
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Kontext der Hausarbeit dar und skizziert das Verhältnis der beiden Arbeiterparteien zueinander im Hinblick auf die Machtergreifung Hitlers. Das erste Kapitel analysiert die polemische Propaganda der KPD gegen die SPD sowie die jeweiligen Situationseinschätzungen der beiden Parteien. Im zweiten Kapitel werden die Kursänderung der KPD ab 1934 und die Haltung der Sozialdemokratie zur Einheitsfront beleuchtet. Das dritte Kapitel befasst sich mit der Umsetzung der Einheitsfrontidee und der Reaktion der Sopade auf diese. Das vierte Kapitel analysiert die Hinwendung der Kommunisten zur Volksfront und die Reaktion des Exilvorstandes der SPD auf diese Entwicklung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Einheitsfront, Volksfront, KPD, SPD, Arbeiterbewegung, Antifaschismus, Exil, Widerstand, Nationalsozialismus, Weimarer Republik, politische Ideologien, Spaltung, politische Strategien, Situationseinschätzung.
- Arbeit zitieren
- Carsten Becker (Autor:in), 1997, Von der Einheitsfront zur Volksfront - Das Experiment des einheitlichen Arbeiterwiderstandes, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/20137