Die Abschlussarbeit beschäftigt sich mit der Wassernutzung im Nahen Osten und Vorderasien. Betrachtet werden hierbei sowohl die geschichtliche Wassernutzung, zum Beispiel durch die Nabatäer, als auch die rezente durch Israel und Palästina. Die dabei entstehenden natürlichen Probleme, die Wasserknappheit an sich und auch die bereits entstandenen sowie die zu befürchtenden politischen Konflikte um Wasser, werden hier untersucht. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Nahostkonflikt und dessen Entstehung.
Einleitung:
Wasser ist die Grundlage allen Lebens auf der Erde. Da die Erde zu 71% von Wasser bedeckt ist, wird sie auch immer wieder als „Blauer Planet“ bezeichnet. Obwohl mehr als zwei Drittel der Erdoberfläche mit Wasser bedeckt sind muss man sich aber im Klaren darüber sein, dass ca. 97% dieser Wasservorräte aus Salzwasser bestehen. Außerdem sind von den verbleibenden 3% weitere zwei Drittel in den Polkappen und Gletschern gebunden und somit nicht unmittelbar nutzbar. Es bleibt von der Gesamtmenge des auf der Erde befindlichen Wassers also nur rund 1% flüssiges Süßwasser für den Menschen. Davon wiederum sind lediglich 2% flüssiges Oberflächenwasser. Die restlichen 98% sind in für den Menschen nur unter enormen Aufwand zugänglichen Grundwasserbeständen gebunden. Daraus kann gefolgert werden, dass circa 99% des Wassers der Erde dem Menschen zur Nutzung nicht zur Verfügung stehen.
Des Weiteren muss darauf aufmerksam gemacht werden, dass die zugänglichen Süßwasservorräte der Erde sowohl regional wie auch zeitlich äußerst ungleichmäßig verteilt sind. Etwa 80% des Abflusses entfallen auf die nördliche Halbkugel und die Äquatorialbereiche, während sich große Teile der Erde mit den restlichen 20% zu Recht finden müssen. Laut Vorhersagen des International Water Management Institutes (IWMI) wird bereits 2025 in weiten Teilen der Erde nicht mehr genügend Wasser zur Verfügung stehen. Laut Schätzungen der UNESCO werden im Jahr 2015 etwa zwei Drittel der Weltbevölkerung in Regionen leben, die unter Wasserarmut leiden. Da Wasser nicht vor Landesgrenzen halt macht, bedingt diese angespannte Situation des Wassermangels schon heute diverse Konflikte um die Nutzung, die Quantität und die Qualität von Wasser sowie der genutzten Böden. Neben der aktuellen Situation in der Region soll ebenfalls gezeigt werden, wie frühere Generationen mit dem Gut Wasser umgegangen sind und inwiefern sich die Situation im Laufe der Zeit bis heute geändert hat.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Wassernutzung im Jordanbecken
- Aktuelle Wassersituation im Jordanbecken und Jordanien
- Projekte zur Erschließung weiterer Wasserreserven
- Disi Projekt
- Dead Sea Water Conveyance Project
- Prognose über die Wassersituation in Jordanien
- Nabatäische Geschichte, Kultur und Bewässerungswirtschaft
- Wassernutzung am Indus
- Ausgangslage und Wassersituation im Indus-Tiefland heute
- Geschichtliche Entwicklung der Wassernutzung im Indus-Tiefland
- Bewässerung zwischen 1500 vor Christus und 1819 nach Christus
- Ausbau des Bewässerungssystems unter britischer Herrschaft von 1843 bis 1947
- Teilung des indischen Subkontinents
- Grüne Revolution und ihre Folgen
- Probleme auf Grund der Wassernutzung
- Vernässung
- Versalzung
- Sedimentierung der Kanäle und Staubecken und Wasserverschmutzung im Indus-Tiefland
- Soziale Probleme des Pachtsystems
- Maßnahmen zur Behebung der entstandenen Probleme
- Maßnahmen gegen Versalzung und Vernässung
- Maßnahmen gegen die Sedimentierung der Kanäle und Dammbecken
- Maßnahmen gegen die Verschmutzung des Wassers
- Vorschläge zur Verbesserung der sozialen Ungerechtigkeiten des Pachtsystems
- Wasserkonflikte
- Nahe Osten
- Streitigkeiten am Euphrat
- Jordanwasserkonflikt
- Konflikt am westlichen Bergaquifer
- Induswasserkonflikt
- Bewertung der Konflikte
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Wassernutzung im Jordanbecken und im Indus-Tiefland, beleuchtet deren historische Entwicklung und analysiert die daraus resultierenden Probleme. Ziel ist es, die Anpassungsstrategien von Mensch und Natur über die Jahrhunderte aufzuzeigen und aktuelle Lösungsansätze zur Bewältigung der Konflikte und Herausforderungen zu präsentieren.
- Historische Entwicklung der Wassernutzung im Jordanbecken und im Indus-Tiefland
- Analyse der aktuellen Wassersituation in beiden Regionen
- Bewertung der Auswirkungen der Wassernutzung auf die Umwelt und die Gesellschaft
- Untersuchung von Wasserkonflikten im Nahen Osten und in Bezug auf den Indus
- Präsentation von Lösungsansätzen zur nachhaltigen Wasserbewirtschaftung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der globalen Wasserverteilung und -knappheit ein und hebt die ungleiche Verteilung von Süßwasserressourcen hervor. Sie betont die Bedeutung des Zugangs zu Süßwasser für das menschliche Leben und die Notwendigkeit, die historischen und gegenwärtigen Herausforderungen der Wasserbewirtschaftung zu verstehen. Die Arbeit konzentriert sich auf die Fallstudien des Jordanbeckens und des Indus-Tieflandes, um die komplexen Interaktionen zwischen Mensch und Natur zu analysieren.
Wassernutzung im Jordanbecken: Dieses Kapitel beschreibt die aktuelle Wassersituation im Jordanbecken und in Jordanien, inklusive der Projekte zur Erschließung weiterer Wasserreserven wie das Disi Projekt und das Dead Sea Water Conveyance Project. Es analysiert die Prognose der zukünftigen Wassersituation und beleuchtet die historische Bewässerungswirtschaft der Nabatäer im Kontext der heutigen Herausforderungen. Der Fokus liegt auf der Verknappung der Wasserressourcen und den daraus resultierenden Problemen.
Wassernutzung am Indus: Dieses Kapitel präsentiert eine umfassende Analyse der Wassernutzung am Indus, beginnend mit der Ausgangslage und der aktuellen Wassersituation im Indus-Tiefland. Es zeichnet die geschichtliche Entwicklung der Bewässerung vom Jahr 1500 v. Chr. bis zur Gegenwart nach, inklusive der Auswirkungen der britischen Herrschaft und der Grünen Revolution. Die damit verbundenen Probleme wie Vernässung, Versalzung und Wasserverschmutzung sowie soziale Ungerechtigkeiten werden detailliert erörtert, ebenso wie Maßnahmen zu deren Behebung.
Wasserkonflikte: Dieses Kapitel analysiert Wasserkonflikte im Nahen Osten (Euphrat, Jordan, westlicher Bergaquifer) und am Indus. Es untersucht die Ursachen dieser Konflikte und ihre Auswirkungen auf die betroffenen Regionen. Die Zusammenfassung wird eine eingehende Analyse der jeweiligen Konflikte und ihrer historischen sowie politischen Dimensionen liefern, ohne jedoch detaillierte Lösungen oder Ergebnisse vorwegzunehmen.
Schlüsselwörter
Wassernutzung, Jordanbecken, Indus-Tiefland, Wasserknappheit, Wasserkonflikte, Bewässerung, Geschichte, Nachhaltigkeit, Grüne Revolution, Versalzung, Vernässung, Wassermanagement.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Text: Wassernutzung im Jordanbecken und am Indus
Was ist der Gegenstand des Textes?
Der Text analysiert die Wassernutzung im Jordanbecken und im Indus-Tiefland, beleuchtet deren historische Entwicklung und die daraus resultierenden Probleme. Er untersucht Anpassungsstrategien von Mensch und Natur und präsentiert aktuelle Lösungsansätze für Konflikte und Herausforderungen in der Wasserbewirtschaftung.
Welche Themen werden im Text behandelt?
Der Text behandelt die historische Entwicklung der Wassernutzung in beiden Regionen, die aktuelle Wassersituation, die Auswirkungen der Wassernutzung auf Umwelt und Gesellschaft, Wasserkonflikte im Nahen Osten und am Indus sowie Lösungsansätze für eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung. Spezifische Projekte wie das Disi Projekt und das Dead Sea Water Conveyance Project werden ebenfalls beleuchtet.
Welche Regionen stehen im Mittelpunkt der Analyse?
Die Analyse konzentriert sich auf das Jordanbecken und das Indus-Tiefland als Fallstudien, um die komplexen Interaktionen zwischen Mensch und Natur in Bezug auf Wasserressourcen zu untersuchen.
Welche historischen Aspekte werden betrachtet?
Der Text betrachtet die historische Entwicklung der Bewässerung im Indus-Tiefland von 1500 v. Chr. bis zur Gegenwart, einschließlich der Auswirkungen der britischen Herrschaft und der Grünen Revolution. Die historische Bewässerungswirtschaft der Nabatäer im Jordanbecken wird ebenfalls behandelt.
Welche Probleme der Wassernutzung werden diskutiert?
Die Probleme umfassen Wasserknappheit, Wasserkonflikte, Vernässung, Versalzung, Sedimentierung der Kanäle und Staubecken, Wasserverschmutzung im Indus-Tiefland und soziale Ungerechtigkeiten im Zusammenhang mit dem Pachtsystem.
Welche Wasserkonflikte werden untersucht?
Der Text untersucht Wasserkonflikte im Nahen Osten (Euphrat, Jordan, westlicher Bergaquifer) und am Indus, analysiert deren Ursachen und Auswirkungen.
Welche Lösungsansätze werden präsentiert?
Der Text präsentiert Lösungsansätze zur Behebung der Probleme, wie Maßnahmen gegen Versalzung und Vernässung, Maßnahmen gegen Sedimentierung und Verschmutzung sowie Vorschläge zur Verbesserung der sozialen Ungerechtigkeiten des Pachtsystems. Es werden auch Ansätze für eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung vorgestellt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt des Textes?
Schlüsselwörter sind Wassernutzung, Jordanbecken, Indus-Tiefland, Wasserknappheit, Wasserkonflikte, Bewässerung, Geschichte, Nachhaltigkeit, Grüne Revolution, Versalzung, Vernässung und Wassermanagement.
Gibt es eine Zusammenfassung der Kapitel?
Ja, der Text enthält eine Zusammenfassung der Einleitung, der Kapitel zur Wassernutzung im Jordanbecken und am Indus, sowie des Kapitels zu Wasserkonflikten.
Welche Ziele verfolgt der Text?
Der Text zielt darauf ab, die Anpassungsstrategien von Mensch und Natur über die Jahrhunderte aufzuzeigen und aktuelle Lösungsansätze zur Bewältigung der Konflikte und Herausforderungen in der Wasserbewirtschaftung zu präsentieren.
- Quote paper
- Martin Steger (Author), 2011, Wassernutzung in Vorder- und Mittelasien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/201477