„Sich aufeinander verlassen können!“ ist Voraussetzung einer vertrauensvollen Zusammenarbeit in einer Organisation. Dies setzt voraus, dass aus „Wir müssen doch zusammenarbeiten!“ ein „Wir wollen doch zusammenarbeiten!“ wird. Nur so ist die Bereitschaft, gemeinsam geteilte Wertvorstellungen bzw. Vorstellungen von Unterricht zu entwickeln, vorhanden. Wesentliche Gelingensbedingung ist die Übernahme von Verantwortung durch verbindliche und Zeit überdauernde Absprachen unter Kooperationspartnern. Dies ist nicht einfach durch Verordnen (umschalten eines Schalters) sondern nur in einem gesteuerten Entwicklungsprozess zu erreichen.
Folgende Fragen werden versucht, zu beantworten:
Sind Verbindlichkeiten eher ein Instrument zur Ausübung von Herrschaft mit arbeitsrechtlicher Dimension oder eine der sozialen Organisation innewohnende Grammatik, die zu mehr Stabilität führt, eine Hilfestellung darstellt, um Verabredungen langfristig einzuhalten, zu reflektieren und den Arbeitsalltag zu erleichtern? Sind sie somit Voraussetzung einer langfristigen Qualitätsentwicklung oder stehen sie dem entgegen und sind ein Eingriff in die sogenannte pädagogische Freiheit oder führen sie zu mehr Selbstwirksamkeit unter der Prämisse eines gemeinsam zu verantwortetem Ziels? Bestimmen Verbindlichkeit und Nachhaltigkeit auch den Umgang mit Schülern und den Unterricht? Und ist dies alles im Zusammenhang steuerbar?
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Vorstellung des Themas und Erläuterung von Inhalt und Aufbau
- 1.2 Ausgangs- und Problemlage
- 1.3 Eingrenzungen
- 2. Organisation Schule als soziales System und ihre Funktionslogik
- 2.1 Soziales System und ihr Funktionieren durch Verbindlichkeiten
- 2.2 Schule als soziales System mit weiteren spezifischen Verbindlichkeiten
- 2.3 Fazit für die weitere Arbeit
- 3. Organisationsentwicklung des sozialen Systems Schule als nachhaltiger Anpassungsprozess
- 3.1 Organisationsentwicklung ist mehr als die Summe der Teile
- 3.2 Die Menschen in der Organisation
- 3.3 Aufgaben der Führung
- 3.4 Qualität als Maßstab der Entwicklung
- 3.5 Fazit für die weitere Arbeit
- 4. Qualitätsentwicklung als inkrementelles Element einer systemischen Schulentwicklung
- 4.1 Schulqualität als inkrementelles Element der Entwicklung
- 4.2 Schulkulturentwicklung als Verständigung über die Qualitätsbereiche
- 4.3 Lernkultur als bestimmendes Merkmal der Schulkultur und Voraussetzung einer gemeinsamen Qualitätsentwicklung
- 4.4 Fazit für die weitere Arbeit
- 5. Schulentwicklung im Systemzusammenhang
- 5.1 Unterricht ist zentrales Ziel der Entwicklung
- 5.2 Ohne Personalentwicklung findet keine Schulentwicklung statt
- 5.3 Durch Organisationsentwicklung Entwicklungsstabilität und Nachhaltigkeit
- 5.4 Fazit für die systemische Schulentwicklung
- 6. Steuerung des nachhaltigen Veränderungsprozesses
- 6.1 Die Steuerungsmodelle
- 6.1.1 DIN EN ISO 9000ff.
- 6.1.2 DIN EN ISO 9004:2000 bzw. EFQM
- 6.1.3 Q2E-Qualität durch Entwicklung und Evaluation
- 6.2 Projekt- und Evaluationsmanagement zur verbindlichen und nachhaltigen Steuerung im QMS
- 6.1 Die Steuerungsmodelle
- 7. Implementation am Beispiel-Berufskolleg
- 7.1 Konzeptionsentscheidung
- 7.2 Die Implementation
- 7.2.1 Der Beginn
- 7.2.2 Die professionelle Fortführung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit untersucht die Handlungsfelder einer verbindlichen und nachhaltigen Schulentwicklung und deren Steuerung durch Qualitätsmanagement. Sie analysiert und implementiert erste Schritte an einem Berufskolleg.
- Verbindlichkeit und Nachhaltigkeit als Grundlage für eine erfolgreiche Schulentwicklung
- Die Rolle des Qualitätsmanagements in der Schulentwicklung
- Die Bedeutung der Organisationsentwicklung für die Schulentwicklung
- Die Herausforderungen der Implementierung von Qualitätsmanagement in der Praxis
- Die Bedeutung der Lehrerrolle und der Zusammenarbeit im Schulteam
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die das Thema und den Aufbau der Arbeit vorstellt. Kapitel 2 behandelt die Schule als soziales System und ihre Funktionslogik, insbesondere die Bedeutung von Verbindlichkeiten. Kapitel 3 befasst sich mit der Organisationsentwicklung als nachhaltigem Anpassungsprozess und den darin enthaltenen Aufgaben der Führung. Kapitel 4 untersucht die Qualitätsentwicklung als inkrementelles Element einer systemischen Schulentwicklung und die Bedeutung der Schulkultur und Lernkultur. Kapitel 5 beleuchtet die Schulentwicklung im Systemzusammenhang, insbesondere den Zusammenhang zwischen Unterricht, Personalentwicklung und Organisationsentwicklung. Kapitel 6 beschäftigt sich mit der Steuerung des nachhaltigen Veränderungsprozesses durch verschiedene Steuerungsmodelle. Kapitel 7 beschreibt die Implementierung des Qualitätsmanagements am Beispiel eines Berufskollegs.
Schlüsselwörter
Schulentwicklung, Qualitätsmanagement, Verbindlichkeit, Nachhaltigkeit, Organisationsentwicklung, Schulkultur, Lernkultur, Steuerungsmodelle, Implementation.
- Arbeit zitieren
- Gerd Leifgen (Autor:in), 2011, Verbindlichkeiten als Voraussetzung für eine nachhaltige Qualitätsentwicklung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/201510