„Gottes Wege sind unerforschlich“; nicht nur das Sprichwort selbst ist weit verbreitet, auch mit der Aussage, dass Gottes Handeln unbegreiflich scheint, beschäftigt sich noch heute ein großer Teil der Menschheit. Heinrich Kaufringer, dessen Wirken in das Spätmittelalter datiert wurde, widmete sich u.a. diesem Thema in seiner geistlichen Erzählung Der Einsiedler und der Engel. Seine dichterische Arbeit ist in zwei Handschriften überliefert: im Münchner cgm 270 und im Berliner Mgf 564. Der Text Der Einsiedler und der Engel leitet die Sammlung im Münchner cgm 270 ein und ist im Gegensatz zu den anderen Dichtungen nicht unikal überliefert, da eine ähnliche Fassung im Münchner cgm 1119 vorhanden ist.
In Heinrich Kaufringers Erzählung fungiert ein Engel als Bote Gottes, dessen Aufgabe es ist, einem Einsiedler göttliche ‚Wunder‘ zwar vor Augen zu führen, ihm aber gleichzeitig bewusst zu machen, dass der menschliche Verstand diese ‚Wunder‘ nicht durchschauen kann. Im Prolog wird betont, dass „[g]otes wunder ist als vil / das sein ieman waiß kain zil“. Diese Behauptung wird dann auch in der darauffolgenden Erzählung beispielhaft bewiesen. Doch will Heinrich Kaufringer meiner Meinung nach über die angedeutete Theodizeefrage und über die Aussage hinaus, dass die Menschen diesem Gott einfach vertrauen sollen, da im Rahmen der Erzählung ein Gottesbild entwickelt wird, welches u.a. kritisch durch den Leser hinterfragt werden soll. Ich widme mich daher in meiner Hausarbeit der Frage: welches Gottesbild durch den auf die Erde gesandten Engel dargestellt wird. Zu Beginn wird mithilfe des Primärtextes Der Einsiedler und der Engel aufgezeigt, welche ‚Wunder‘ der Engel vollbringt und daraus das Bild des hier repräsentierten Gottes entwickelt. Es soll geklärt werden, ob dieser Gott eine Autorität mit Glaubwürdigkeit ist und wodurch diese in Frage gestellt werden kann. Danach wird ausgeführt, warum Heinrich Kaufringer gerade dieses Bild Gottes vorstellt, welche Kritik er demnach mit seiner geistlichen Erzählung üben will. Das ermittelte Gottesbild wird im Anschluss mit dem verglichen, das in dem Märe Die unschuldige Mörderin vermittelt wird. In der Schlussbemerkung sind die Ergebnisse noch einmal zusammengefasst und es wird ein Ausblick gegeben, wie das hier ausgeführte Thema noch erweitert werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Das Gottesbild in Der Einsiedler und der Engel
- Der Engel als Bote Gottes
- Mögliche Kritik Heinrich Kaufringers
- Vergleich mit dem Gottesbild in Die unschuldige Mörderin
- Das Gottesbild in Der Einsiedler und der Engel
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Gottesbild in Heinrich Kaufringers geistlicher Erzählung "Der Einsiedler und der Engel". Ziel ist es, die Darstellung Gottes durch den Engel zu analysieren, dessen Glaubwürdigkeit zu hinterfragen und Kaufringers mögliche Kritik an diesem Bild zu ergründen. Ein Vergleich mit dem Gottesbild in "Die unschuldige Mörderin" soll weitere Erkenntnisse liefern.
- Das Gottesbild in "Der Einsiedler und der Engel"
- Die Rolle des Engels als Bote Gottes und dessen Handlungen
- Mögliche Kritikpunkte an der Darstellung Gottes bei Kaufringer
- Vergleich mit dem Gottesbild in anderen Werken Kaufringers
- Die Frage nach dem menschlichen Verständnis göttlichen Handelns
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und beschreibt den Kontext der Arbeit. Sie stellt Heinrich Kaufringer und seine geistliche Erzählung "Der Einsiedler und der Engel" vor und skizziert die Forschungsfrage: Wie wird das Gottesbild in der Erzählung dargestellt und welche Kritik könnte Kaufringer damit üben?
Das Gottesbild in Der Einsiedler und der Engel: Dieses Kapitel analysiert das Gottesbild, wie es durch den Engel in der Erzählung präsentiert wird. Der Engel, als Bote Gottes, vollbringt Wunder, die vom menschlichen Verstand nicht erfasst werden können. Die Erzählung zeigt einen Gott, der über den Menschen steht und dessen Handeln unergründlich ist. Der Fokus liegt auf der Analyse der "Wunder", ihrer Bedeutung und der Reaktion des Einsiedlers darauf. Die scheinbare Willkür des göttlichen Handelns, besonders im Mord am Kind, wird thematisiert und die damit verbundene kritische Auseinandersetzung mit dem traditionellen Gottesbild wird untersucht. Die Analyse untersucht die Reaktion des Einsiedlers auf die Taten des Engels und wie diese die Perspektive des Lesers beeinflussen.
Vergleich mit dem Gottesbild in Die unschuldige Mörderin: Dieses Kapitel fehlt im vorliegenden Text und kann daher nicht zusammengefasst werden.
Schlussbemerkung: Dieses Kapitel fehlt im vorliegenden Text und kann daher nicht zusammengefasst werden.
Schlüsselwörter
Heinrich Kaufringer, Der Einsiedler und der Engel, Gottesbild, Engel, Wunder, Kritik, Spätmittelalter, Theodizee, Glaube, Menschliches Verständnis, göttliches Handeln.
Häufig gestellte Fragen zu "Der Einsiedler und der Engel" von Heinrich Kaufringer
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese akademische Arbeit analysiert das Gottesbild in Heinrich Kaufringers geistlicher Erzählung "Der Einsiedler und der Engel". Der Fokus liegt auf der Darstellung Gottes durch den Engel, der Hinterfragung dessen Glaubwürdigkeit und der Ergründung möglicher Kritikpunkte Kaufringers an diesem Bild. Ein Vergleich mit dem Gottesbild in "Die unschuldige Mörderin" dient der weiteren Erkenntnisgewinnung.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit befasst sich mit dem Gottesbild in "Der Einsiedler und der Engel", der Rolle des Engels als göttlicher Bote und seinen Handlungen, möglichen Kritikpunkten an Kaufringers Darstellung Gottes, einem Vergleich mit anderen Werken Kaufringers und der Frage nach dem menschlichen Verständnis göttlichen Handelns. Zentral ist die Analyse der "Wunder" und ihrer Bedeutung sowie die Reaktion des Einsiedlers darauf und wie diese die Perspektive des Lesers beeinflusst.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, einen Hauptteil und eine Schlussbemerkung. Der Hauptteil umfasst die Analyse des Gottesbildes in "Der Einsiedler und der Engel" und einen Vergleich mit dem Gottesbild in "Die unschuldige Mörderin". Die Einleitung stellt den Kontext der Arbeit und die Forschungsfrage vor. Die Kapitel "Vergleich mit dem Gottesbild in Die unschuldige Mörderin" und "Schlussbemerkung" sind im vorliegenden Text jedoch unvollständig.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Darstellung Gottes in "Der Einsiedler und der Engel" zu analysieren und Kaufringers mögliche Kritik an diesem Bild zu untersuchen. Die Analyse der Engelshandlungen, insbesondere der "Wunder", soll Aufschluss über Kaufringers theologische Position geben und die Frage nach dem menschlichen Verständnis göttlichen Handelns beleuchten.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Heinrich Kaufringer, Der Einsiedler und der Engel, Gottesbild, Engel, Wunder, Kritik, Spätmittelalter, Theodizee, Glaube, Menschliches Verständnis, göttliches Handeln.
Wie wird das Gottesbild in "Der Einsiedler und der Engel" dargestellt?
Das Gottesbild wird durch den Engel vermittelt, der als Bote Gottes Wunder vollbringt, die vom menschlichen Verstand nicht erfasst werden können. Gott wird als übermächtig und unergründlich dargestellt, dessen Handeln scheinbar willkürlich sein kann. Die Arbeit untersucht die scheinbare Willkür des göttlichen Handelns, besonders im Mord am Kind, und die damit verbundene kritische Auseinandersetzung mit dem traditionellen Gottesbild.
Wird der Vergleich mit "Die unschuldige Mörderin" im vorliegenden Text vollständig dargestellt?
Nein, das Kapitel, welches den Vergleich mit dem Gottesbild in "Die unschuldige Mörderin" beinhaltet, fehlt im vorliegenden Text und kann daher nicht zusammengefasst werden.
- Arbeit zitieren
- Tanja Triepel (Autor:in), 2012, Das Gottesbild in Heinrich Kaufringers geistlichen Erzählung 'Der Einsiedler und der Engel', München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/201623