Diese Arbeit möchte zunächst im Hinblick auf die Geschichte Bediensteter in der fürstlichen Verwaltung seit der Karolingerzeit sowie durch Darlegung der etymologischen Entwicklung der auf sie angewandten Attribute den Aufstieg der Ministerialen beleuchten, um die Ministerialität als Institution fassbar zu machen. Die Emanzipation der Dienstmannen in rechtlicher Hinsicht bis zu ihrem Aufstieg in den neu formierten niederen Adel soll dazu im Allgemeinen skizziert und durch spezifische Beispiele veranschaulicht werden. Das Institut der Ritterschaft und der Wandel vom Dienstlehen zum echten Lehen werden sich als an der Emanzipation maßgeblich beteiligt erweisen lassen. Im Anschluss werden die wichtigsten Funktionen der Reichsministerialität in der salischen und staufischen Herrschaftsorganisation behandelt, um abschließend zusammenfassend bewerten zu können, wie sich ihr politischer Stellenwert als Element der mittelalterlichen Staatsverfassung im deutschen Hoch- und Spätmittelalter wandelte und entwickelte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Entstehung der Ministerialität
- Ministeriales seit der Karolingerzeit
- Vom servus zum ministerialis – Der Ursprung der Dienstmannschaft
- Rechtliche Emanzipation und Anschluss an den Adel
- Das ius ministerialium
- Der Anschluss an den Adel
- Herrschernahe Ministerialität im Reich der Salier und Staufer
- Die Salier und ihre Dienstmannschaft
- Die Staufer und ihre Reichsministerialität
- Schlussbetrachtungen
- Quellen
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Aufstieg der Ministerialität im deutschen Hochmittelalter, eine Entwicklung, die das traditionelle Ordungsgefüge des Mittelalters stark veränderte. Der Fokus liegt dabei auf der Entstehung der Ministerialität aus der Unfreiheit und ihrem Aufstieg in den niederen Adel. Besonderes Augenmerk wird auf die Rolle der Reichsministerialität in der salischen und staufischen Herrschaftsorganisation gelegt.
- Die Entstehung der Ministerialität aus der Unfreiheit
- Der Aufstieg der Ministerialität in den niederen Adel
- Die Rolle der Reichsministerialität in der salischen und staufischen Herrschaftsorganisation
- Die Bedeutung der Ministerialität für die Entwicklung der mittelalterlichen Staatsverfassung
- Die Verbindung von Dienst und Herrschaft im mittelalterlichen Kontext
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Ministerialität ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach ihrer Entstehung und Entwicklung. Das erste Kapitel beleuchtet die ministeriales im Kontext der karolingischen Zeit und ergründet die etymologische Entwicklung des Begriffs ministerialis. Das zweite Kapitel befasst sich mit dem Wandel vom servus zum ministerialis, wobei die soziale Entwicklung von Unfreien in der grundherrlichen familia im Mittelpunkt steht. Das dritte Kapitel untersucht die rechtliche Emanzipation der Dienstmannen und ihren Aufstieg in den niederen Adel, wobei die Verbindung zum Institut der Ritterschaft beleuchtet wird. Das vierte Kapitel behandelt die wichtigsten Funktionen der Reichsministerialität in der salischen und staufischen Herrschaftsorganisation.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Entstehung und Entwicklung der Ministerialität im deutschen Hochmittelalter, wobei die sozialen und rechtlichen Aspekte des Aufstiegs von Unfreien in den Dienst des Herrschers, ihre Rolle in der Herrschaftsorganisation und ihre Verbindung zur ritterlichen Kultur im Mittelpunkt stehen. Wichtige Begriffe sind dabei: Dienst, Herrschaft, Unfreiheit, Familie, Hof, Adel, Reichsministerialität, Salier, Staufer, Rittertum, Lehen.
- Quote paper
- Johannes Grundberger (Author), 2008, Die Formierung der Ministerialität und ihre Funktionen in der salischen und staufischen Herrschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/201691