Islamic Banking unter besonderer Berücksichtigung der Produkt und Marktlandschaft


Bachelorarbeit, 2011

30 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Themenstellung und Relevanz der Themenstellung
1.2 Formulierung der Forschungsfrage
1.3 Stand der Literatur
1.4 Methodische Vorgehensweise und Aufbau der Arbeit

2 Die Rechtsauffassung im Islam
2.1 Begriff und Definition
2.2 Rechtsquellen
2.2.1 Primäre Rechtsquellen
2.2.2 Sekundäre Rechtsquellen
2.2.3 Ergänzende Rechtsquellen
2.3 Wirtschaftspolitisch bedeutende Rechte
2.3.1 Vertragsrecht
2.3.2 Eigentumsrecht
2.3.3 Erbrecht
2.3.4 Gesellschaftsformen

3 Rahmenbedingungen des Islamic Banking
3.1 Riba-Verbot
3.2 Weitere Verbote im Islamic Banking
3.2.1 Verbot von Gharar
3.2.2 Verbot von Maysir
3.2.3 Verbot von verbotenen Investments
3.3 Das Scharia Board

4 Angebote und Tätigkeitsbereich Islamischer Banken
4.1 Islamische Finanzinstrumente
4.1.1 Mudaraba
4.1.2 Musharaka
4.1.3 Murabaha
4.1.4 Ijara
4.1.5 Salam
4.1.6 Istisna
4.1.7 Sukuk
4.2 Einlagen und Investmentgeschäft

5 Fazit

6 Literaturverzeichnis

Darstellungsverzeichnis

Nr. Bezeichnung Seite

Darstellung 1: Zertifizierungsphasen neuer Konzepte. 15

Darstellung 2: Erfordernisse für die Entwicklung islamisch konformer Konzepte. 16

Abkürzungsverzeichnis

SAC Shariah Advisory Council

ABS Asset based securities

1 Einleitung

1.1 Themenstellung und Relevanz der Themenstellung

Der Islam ist mittlerweile auf Grund seiner stetig steigenden Zahl an Gläubigen weltweit präsent, daher ergibt es sich von selbst, dass die Zielgruppe der gläubigen Muslime zunehmend auch für die westlichen Unternehmen interessant wird. Mit dem steigenden Einkommen steigt ebenfalls der Wunsch das verdiente Geld gewinnbringend anzulegen.

Islamic Banking ist einer der am schnellsten wachsenden Wirtschaftszweige, und umfasst über 300 Institutionen in mehr als 65 Ländern.[1]

Bei diesen handelt es sich nicht nur um die Länder des nahen Ostens und Südost-Asiens, sondern auch um die Vereinigten Staaten und Länder in Europa. Dadurch begünstigt, rückte das Islamic Banking nun auch in der westlichen Welt in den Fokus der Geldindustrie.

Konventionelles Bank- und Finanzwesen wird national per Gesetz geregelt, und Gerichte urteilen anhand dieser Gesetze. Im Islamic Banking gibt es noch ein zusätzliches Gesetz, genannt Scharia.[2]

Ausgangspunkt der Arbeit ist das islamische Rechtssystem und dessen Darstellung, da dieses wie im Islam üblich, für das gesamte Leben des Gläubigen und somit auch für den Bereich des Banking den Handlungsrahmen setzt. Aus diesem Grund sind Kenntnisse über die Regeln des Islamic Banking auch für konventionelle Banken von Interesse, da es ihnen damit ermöglicht wird ihre Produktpalette zu erweitern und so für eine neue Zielgruppe in Frage zu kommen.

Im Gegensatz zum konventionellen Banking, welches sich zu aller erst auf die finanzielle Seite eines Geschäftes konzentriert, sind Ethik, Moral, soziale und die religiöse Komponente im islamischen Banksystem der finanziellen Ebene gleichgestellt. Ziel ist es primär die Gleichberechtigung und Gerechtigkeit für die Gesellschaft zu erreichen.[3]

Der zentrale Unterschied zwischen den beiden Banksystemen, Islamic Banking und dem konventionellen Banking, ist das im Islamic Banking vorherrschende Verbot von Zins, dem Riba. Im Gegensatz zu den konventionellen Banken, deren Geschäfte sich an ökonomischen und weltlich juristischen Ansprüchen orientieren, ist es für eine islamische Bank am wichtigsten den Ansprüchen des Islam zu entsprechen.

1.2 Formulierung der Forschungsfrage

Nach ausgiebiger Recherche zum Thema Islamic Banking unter besonderer Berücksichtigung der Produkt- und Marktlandschaft, lässt sich zusammenfassend sagen, dass es einige Studien gibt, die sich auf bestimmte Länder beziehen, jedoch keine, die sich rein mit dem Aufbau der Produkte nach islamischem Recht beschäftigen.

In dieser Arbeit soll eine Art Anleitung für die Entwicklung von Islamkonformen Finanzprodukten erstellt werden. Ziel ist es, herauszufinden welche Verbote und Gebote in Scharia-konformen Bankprodukten enthalten sein müssen, damit diese weltweit angeboten werden können.

In der Arbeit soll daher die folgende Frage beantwortet werden:

Wie sind Bankprodukte aufgebaut um den Regeln der Scharia zu entsprechen?

1.3 Stand der Literatur

Das Finanzwesen des Islam kann auf eine lange Tradition zurückgreifen, wichtige Instrumente daraus wurden schon vor dessen Entstehung angewandt. Seine moderne Form ist jedoch eine ziemlich junge Entwicklung. In den 1970er-Jahren wurden ausgehend vom Nahen-Osten erstmalig islamische Banken gegründet. In den 1980er-Jahren nahm die Bedeutung auch im asiatischen Raum zu. Zum globalen Geschäft entwickelte es sich um die Jahrtausendwende weiter.[4]

Aufgrund der Aktualität entwickelt sich das Thema stetig weiter und somit ist auch die Literatur zu diesem Thema auf sehr aktuellem Stand. Im Zuge der Wirtschaftskrise im Jahr 2008 gewann das Islamic Banking zusätzlich an Bedeutung, da diese Wirtschaftsform die Krise vergleichsweise unbeschadet überstand.

1.4 Methodische Vorgehensweise und Aufbau der Arbeit

Um die Forschungsfrage beantworten zu können, ergibt sich folgender Aufbau der Bachelorarbeit.

In Kapitel 2 wird die allgemeine Rechtsauffassung des Islams erklärt, dies beinhaltet Definitionen und Begriffe. Im Anschluss wird auf die verschiedenen Rechtsquellen eingegangen, und deren Inhalt analysiert. Nachfolgend sollen die wirtschaftspolitisch bedeutenden Rechte explizit herausgegriffen werden, deren Erläuterung erfolgt anhand von Gesetzestexten und entsprechender Literatur.

In Kapitel 3 werden die Rahmenbedingungen des Islamic Bankings beschrieben. Anschließend werden die Verbote, die sich auf Grund der Scharia ergeben, analysiert und dokumentiert, da diese von essentieller Bedeutung für die Zulassung Islam gerechter Finanzprodukte sind, unabhängig davon in welchem Land das Bankunternehmen im Bereich Islamic Banking tätig ist. Dieses Kapitel stützt sich ebenfalls auf wirtschaftswissenschaftliche Beiträge, Bücher und die islamischen Gesetzestexte.

In Kapitel 4 stehen die verschiedenen Angebote und Tätigkeiten im Bereich des Islamic Bankings im Mittelpunkt. Es werden anhand von wissenschaftlichen Beiträgen, Büchern und bestehenden Angeboten islamischer Banken die verschiedenen Finanzinstrumente und das Investment- und Einlagengeschäft, sowie deren Anwendungsbereich im Islamic Banking analysiert.

In Kapitel 5 wird schließlich die Forschungsfrage beantwortet, die erhaltenen Ergebnisse zusammengefasst und auch ein Ausblick auf künftige Entwicklungen im Bereich Islamic Banking gegeben.

In Rahmen dieser Arbeit ist keine empirische Studie vorgesehen.

2 Die Rechtsauffassung im Islam

2.1 Begriff und Definition

Im Gegensatz zum konventionellen Banking, welches sich zu allererst auf die finanzielle Seite eines Geschäftes konzentriert, sind Ethik, Moral, soziale und religiöse Komponenten im islamischen Banksystem der finanziellen Ebene gleichgestellt. Ziel ist es primär die Gleichberechtigung und Gerechtigkeit für die Gesellschaft zu erreichen.[5]

Unter Scharia versteht man das religiöse und nicht veränderliche Gesetz des Islam. Im Vergleich zu den anderen Rechtssystemen ist das islamische Gesetz nicht einfach ein tatsächliches Gesetz, sondern vielmehr ein Gesetz das ideal ist und welches sich nicht von irgendeinem Lebensbereich trennen lässt.[6]

Sie haben einen wesentlichen Einfluss auf alle Bereiche des täglichen Lebens (Politik, Wirtschaft usw.). Es handelt sich um Aussagen, Taten und Offenbarungen des Propheten Mohammed, die gemeinsam mit anderen Rechtsquellen entwickelt wurden und für alle Menschen in einer muslimischen Gesellschaft Gültigkeit haben. Dies trifft auch auf Nichtmuslime zu, wobei diese sich nicht an die für Muslime obligatorischen täglichen Gebete und das Fasten im Ramadan halten müssen.

Das Scharia-Recht umfasst zwei Bereiche. Der erste Bereich, genannt „al-‗ibāda“, regelt sowohl die Beziehungen des Einzelnen zu Gott, als auch die Beziehungen zwischen den Menschen. Der zweite Bereich, genannt „al-mu‗āmalāt“, lenkt das staatliche und das wirtschaftliche Leben in einer islamischen Gesellschaft.[7]

Fiqh ist die Bezeichnung für die islamische Rechtswissenschaft. Es handelt sich um die Sammlung sämtlicher Gesetze, welche aus Sunna und Koran abgeleitet oder daraus entnommen werden. Fiqh ist ein Teilbereich der Scharia, der sich mit gottesdienstlichen Handlungen, dem Familienrecht, dem Straf-, Völker-, Finanz- und Wirtschaftsrecht, etc. beschäftigt.

[...]


[1] Vgl. Chahboune/El-Mogaddedi (2008) S. 33.

[2] Vgl. Kunhibava/Rachagan (2011) S. 539 ff.

[3] Vgl. Lysenko/Elschen (2009) S. 287.

[4] Vgl. Mahlknecht (2008) S. 51.

[5] Vgl. Lysenko/Elschen (2009) S. 287.

[6] Vgl. Watt (1980) S. 233.

[7] Vgl. Badran (1995) S. 37.

Ende der Leseprobe aus 30 Seiten

Details

Titel
Islamic Banking unter besonderer Berücksichtigung der Produkt und Marktlandschaft
Hochschule
Fachhochschule des bfi Wien GmbH
Note
2,0
Autor
Jahr
2011
Seiten
30
Katalognummer
V201790
ISBN (eBook)
9783656277835
ISBN (Buch)
9783656278795
Dateigröße
615 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Islamic Banking, Sharia Banking, Riba, Islamische Finanzprodukte, Mudaraba, Musharaka, Sharia Board, Gharar, Murabaha, Ijara, Salam, Istisna, Sukuk, Islamische Banken, Islamisches, Recht, Sharia, law, Rechtsquellen, Islam, Muslime, Finance, Finanzierung, Zinsen, Zinsverbot, Rechtsquellen des Islam
Arbeit zitieren
Sandro Nemec (Autor:in), 2011, Islamic Banking unter besonderer Berücksichtigung der Produkt und Marktlandschaft, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/201790

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