Bis vor wenigen Jahren war das El Niño Phänomen permanenter Bestandteil der Medien und des Lehrplans in Rheinland-Pfalz. Heutzutage ist es etwas in Vergessenheit geraten, deshalb möchte ich in meiner Arbeit auf dieses komplexe System aus Wechselwirkung zwischen Atmosphäre und Ozean im Pazifik näher eingehen. El Niño ist dabei nur ein Teil eines größeren System, dem ENSO System. Es besteht aus dem Normalzustand, El Niño und La Niña.
Die nachfolgende Arbeit beschränkt sich dabei nur auf die klimatologische Sicht von ENSO. Gesellschaftliche, ökologische oder ökonomische Aspekte von ENSO werden hierbei vernachlässigt. [...]
Inhalt
1.Einleitung
2. Klimatologische Darstellung
2.1 Normalzustand
2.2 La Niña
2.3 El Niño
3. Nachweis und Häufigkeit von ENSO während der letzten 150 Jahren
4. Ursache von ENSO und Vorhersage
5. Telekonnektionen
6. Literaturliste
1.Einleitung
Bis vor wenigen Jahren war das El Niño Phänomen permanenter Bestandteil der Medien und des Lehrplans in Rheinland-Pfalz. Heutzutage ist es etwas in Vergessenheit geraten, deshalb möchte ich in meiner Arbeit auf dieses komplexe System aus Wechselwirkung zwischen Atmosphäre und Ozean im Pazifik näher eingehen. El Niño ist dabei nur ein Teil eines größeren System, dem ENSO System. Es besteht aus dem Normalzustand, El Niño und La Niña.
Die nachfolgende Arbeit beschränkt sich dabei nur auf die klimatologische Sicht von ENSO. Gesellschaftliche, ökologische oder ökonomische Aspekte von ENSO werden hierbei vernachlässigt.
2. Klimatologische Darstellung
Der Begriff ENSO steht für „El Niño Soutern Oscillation“. Er wurde erstmal von Bjernknes 1966 eingeführt (willems 1993: 28). Das Phänomen selber wurde bereits von den peruanischen Fischern um 1880 registriert. Daher stammen die spanischen Bezeichnungen für die beiden Anomalie-Phasen vom ENSO System El Niño („das Christkind“) und La Niña („das Mädchen“, gemeint als kleine Schwester von El Niño) (glantz 2001:8ff).
2.1 Normalzustand
In den Tropen spielen zwei große Klimazellen eine wichtige Rolle. Zum einen die tropische Hadleyzelle mit ihrer meridionalen Ausrichtung, die zur Bildung von Passatwinden führt und zum Anderen der von Sir Gilbert Walker 1924 entdeckten Walkerzirkulation, die sich äquatorparallel rund um den Globus erstreckt. In dem Bereich des tropischen Pazifik wird eben diese Zirkulation von der dort herrschenden Southern Oscillation mitbestimmt. Sie besteht aus dem asiatisch-australischen Tiefdruck-system und dem südostpazifischem Hochdruck-system. Beide verhalten sich immer genau entgegengesetzt dem anderen, daher wird hierbei auch von der pazifischen „Luftdruckschaukel“ gesprochen (arntz 1991:27ff). Das ENSO-Wirkungsgebiet, den tropischen Südpazifik, sind hauptsächlich Südostpassate bestimmend, die von der Southern Oscillation angetrieben werden. Diese äquatornah zum Teil direkt nach Osten wehenden Winde treiben das kalte nährstoffreiche Oberflächenwasser von der Westküste Südamerikas Richtung Westen. Auf der langen Reise über den Pazifik erwärmt sich das Oberflächenwasser um etwa 10°C, sodass die SST vor Peru zwischen 18 und 22°C liegt, vor Indonesien hingegen oft über 30°C. Gleichzeitig zur großen Amplitude der Meeresoberflächentemperatur, kommt es durch die permanenten Winde, zu einem Anstieg des Meeresspiegels im Westpazifik und zu einem Absinken im Ostpazifik. Zwischen beide herrscht eine Amplitude von 10-50cm. Diesen Unterschied des Wasserpegels spiegelt sich auch im Ozean. So liegt die Thermokline, d.h. die 20°C Isotherme der Meerestemperatur vor Peru in etwa 40m Tiefe, vor Indonesien etwa in 120m. Die hohe SST vor Indonesien verursacht eine hohe Verdunstungsrate. Die aufsteigenden Luftmassen kühlen sich immer weiter ab, bis es zu Konvektionsniederschlägen kommt. Es bilden sich Höhenwinde aus, die die kalte Luft zum Teil ostwärts Richtung Südamerika zurück transportieren. Bedingt durch eine weitere Abkühlung durch den kalten Humboldtstrom vor der Westküste Südamerikas werden diese Luftmassen zum Absinken gezwungen. Dabei erwärmen sie sich und fließen in Bodennähe den Passaten wieder hinzu. Es ergibt sich ein geschlossener Kreislauf (latif 1986: 91ff).
[...]
- Quote paper
- Patrick Wenz (Author), 2010, ENSO und Telekonnektionen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/201881