Explosive technologische Entwicklungen, ansteigende kommerzielle Konkurrenz.
Nicht zu vernachlässigen bleibt: Umstrukturierungen der Medienmärkte beeinflussen auch die Werbung, die sie transportieren.
Neue kommerzielle Satelliten-Kanäle, elektronische Spiele und speziell das Internet führen zu einem Zuwachs werblicher Inhalte, dessen Ausmaß gewaltig ist. Sei es durch traditionelle Werbung, durch im Programm platzierte Werbung, durch die Konvergenz von Medieninhalt und Werbung oder durch Medieninhalte, die selbst als Teil eines Marketingkonzepts agieren (vgl. Feilitzen, 2005, S.4-12).
Einen Aspekt der Marketingentwicklung macht die Fokussierung auf die Zielgruppe der Kinder aus. Nicht ohne Grund: Global repräsentieren junge Menschen einen Markt von 600 Millionen Dollar (vgl. Nadeau, 2011, S. 6). Unternehmen sind daher interessiert daran, diesen Teil der Gesellschaft zu ihren Konsumenten zu machen: „Kids ‚are seen as multitaskers, risk takers, explorers, early adopters of new technology and looking to make a personal statement.‘ [McCullough & Pouvreau-Miles, 2006]“ (Nadeau, 2011, S. 10).
Kinder werden zum ganz großen Geschäft – im Jahr 2000 werden allein in den United States über 12 Millionen Dollar in kindgerechtes Marketing investiert. Noch acht Jahre zuvor war dieser Wert etwa halb so hoch (vgl. Feilitzen, 2005, S. 14). Der Erfolg dieser Investitionen wird oft in der Naivität der Kinder begründet gesehen: „The persuasive dimension of advertising and marketing is not easily identifiable for a child. The younger he is, the blurrier this dimension is” (Nadeau, 2011, S. 14).
Diese Arbeit wird sich zunächst den Gegenständen dieser Werbemaßnahmen widmen. Was wird beworben? In welchen Märkten scheint es Unternehmen lohnenswert, Werbung eigens für die Kleinen zu gestalten? In einem weiteren Schritt soll gefragt werden, welche Strategien zu diesem Zweck Anwendung finden. Welche Mittel haben sich bereits als wirksam herausgestellt? Ferner, über welche Medien findet kommerzielle Kommunikation mit Kindern statt? Spätestens an diesem Punkt muss über die Frage diskutiert werden, welche Auswirkungen diese Kommunikation auf Kinder hat. Wie in der Politik, in der Öffentlichkeit sowie in der Medienlandschaft selbst und auch im privaten Umfeld auf diese Folgen reagiert wird, diese Fragen sollen abschließend ausgearbeitet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kinder und Werbung
- Gegenstand der Werbung
- Strategien der Werbung
- Product Placement
- Sponsoring
- Promotion
- Fiktive Charaktere
- Verpackung: Fun Food
- Werbung in den Medien
- Fernsehen
- Internet und Video Games
- Folgen der Werbung
- Schützende Reaktionen und Ausblick
- Literaturangaben
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Auswirkungen kommerzieller Kinderkultur auf das Konsumverhalten von Kindern. Sie untersucht die Strategien, die Unternehmen einsetzen, um Kinder als Konsumenten zu gewinnen, und die Folgen dieser Werbemaßnahmen, insbesondere im Hinblick auf die Ernährung von Kindern.
- Gegenstand und Strategien der kommerziellen Kinderwerbung
- Der Einfluss von Werbung auf das Ernährungsverhalten von Kindern
- Die Rolle von Fernsehwerbung und Internetwerbung
- Schutzmaßnahmen und rechtliche Rahmenbedingungen für Kinderwerbung
- Die Bedeutung der Medienkompetenz von Kindern und Eltern
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der kommerziellen Kinderkultur ein und beleuchtet die wachsende Bedeutung des Kindermarktes für Unternehmen. Sie stellt die zentrale Frage nach den Auswirkungen der Werbung auf Kinder und skizziert den Aufbau der Arbeit.
Das Kapitel "Kinder und Werbung" analysiert zunächst den Gegenstand der Werbung, die sich an Kinder richtet. Hierbei wird der Fokus auf Lebensmittelwerbung gelegt, da diese einen besonders hohen Anteil an der Gesamtwerbung für Kinder einnimmt. Anschließend werden verschiedene Strategien der Kinderwerbung vorgestellt, darunter Product Placement, Sponsoring, Promotion, fiktive Charaktere und die Gestaltung von "Fun Food".
Das Kapitel "Folgen der Werbung" untersucht die Auswirkungen der Werbung auf das Ernährungsverhalten von Kindern. Es wird auf die sozialkognitive Lerntheorie verwiesen, die besagt, dass Kinder in Medien gezeigtes Verhalten imitieren. Die Arbeit beleuchtet den Zusammenhang zwischen Werbung und Übergewicht und diskutiert die Rolle des Fernsehens und des Internets als Werbeplattformen.
Das Kapitel "Schützende Reaktionen und Ausblick" betrachtet die rechtlichen Rahmenbedingungen und Schutzmaßnahmen, die in Deutschland bestehen, um Kinder vor den negativen Auswirkungen der Werbung zu schützen. Es werden die Aufgaben von Politik, Wirtschaft und Forschung in Bezug auf die Regulierung von Kinderwerbung und die Förderung von Medienkompetenz bei Kindern und Eltern diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Kinderwerbung, kommerzielle Kinderkultur, Ernährung, Übergewicht, Fernsehwerbung, Internetwerbung, Medienkompetenz, Schutzmaßnahmen, rechtliche Rahmenbedingungen. Die Arbeit beleuchtet die Strategien, die Unternehmen einsetzen, um Kinder als Konsumenten zu gewinnen, und die Folgen dieser Werbemaßnahmen, insbesondere im Hinblick auf die Ernährung von Kindern.
- Quote paper
- Frauke Schoon (Author), 2012, Kinder und Kommerz, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/202006